Jobsicherheit im Fokus: So gestalten Sie Ihre berufliche Zukunft

Ein sicherer Job – das wünscht sich wohl jeder Beschäftigte. Wo ist die Arbeitsplatzsicherheit hoch, welche Berufe sind eher unsicher? Hier erfahren Sie, wovon es abhängt, wie sicher Ihr Job ist, und was Sie für eine höhere Jobsicherheit tun können.

elektriker profitieren von hoher jobsicherheit

Jobsicherheit: Gibt es die heute überhaupt noch?

Wohl jeder Arbeitnehmer wünscht sich neben einem guten Gehalt, Spaß im Job und attraktiven Arbeitsbedingungen auch eine sichere Tätigkeit. Einen Job, um den man sich auf absehbare Zeit keine Sorgen machen muss. In Zeiten befristeter Verträge ist das oft gar nicht so einfach. Je nach Branche, Beruf und Erfahrung hangeln sich viele Beschäftigte von Befristung zu Befristung.

Jobsicherheit oder Arbeitsplatzsicherheit bedeutet, dass es unwahrscheinlich ist, dass einem Beschäftigten gekündigt wird. Er kann damit rechnen, dass er seinen Job bis auf Weiteres wie gewohnt ausüben kann, wenn er das möchte. Das ermöglicht eine langfristige Planung, außerdem müssen sich Arbeitnehmer in einer solchen Situation keine unmittelbaren Sorgen um ihre berufliche Zukunft und finanzielle Sicherheit machen.

Dabei gibt es viele Trends, die Einfluss darauf haben können, wie sicher Jobs sind. Das betrifft Megatrends wie die Globalisierung, Digitalisierung und Automatisierung. Routineaufgaben werden zunehmend durch Maschinen oder künstliche Intelligenz ersetzt. Produktionsprozesse werden ins Ausland ausgelagert, wo die Arbeitskraft für Unternehmen günstiger ist. Zugleich ist der Konkurrenzdruck in vielen Jobs hoch.

Hinzu kommen wirtschaftliche Unsicherheiten. Durch Krisen – etwa Wirtschaftskrisen, aber auch gesellschaftliche Ausnahmesituationen wie die Coronapandemie – können Entlassungen wahrscheinlicher werden, weil Firmen sparen müssen. Trends wie New Work gehen mit mehr Flexibilität im Job einher, was Vorteile mit sich bringen kann, aber auch Unsicherheit birgt.

Eine hundertprozentige Jobsicherheit gibt es dabei generell nicht. Selbst wenn der Arbeitgeber vollends zufrieden mit einem Beschäftigten ist, kann immer etwas passieren, das ein Ende der Zusammenarbeit unausweichlich macht. Das können auch äußere Faktoren wie die erwähnte Krise sein. Dennoch ist eine relative Arbeitsplatzsicherheit oft möglich. Wer qualifiziert und lernbereit ist, sich im Job einbringt und flexibel bleibt, hat oft selbst in der Hand, wie sicher seine Arbeitsstelle ist.

Welche Faktoren über die Arbeitsplatzsicherheit entscheiden

Wie es um die Jobsicherheit bestellt ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Einerseits geht es dabei um Aspekte, auf die Beschäftigte keinen (oder nur bedingt) Einfluss haben. Andererseits entscheiden Arbeitskräfte in hohem Maße selbst darüber mit, wie entbehrlich sie für ihren Arbeitgeber sind – mit ihren Qualifikationen, aber auch ihrem Verhalten.

Der Beruf

Manche Berufe sind krisensicher, andere sind anfälliger für äußere Entwicklungen. Wer etwa in der Pflege, im Handwerk oder im Bildungswesen arbeitet, braucht sich eher keine Sorgen um die Zukunft zu machen. Wo Jobs hingegen durch KI oder Automatisierung wegfallen könnten, ist der Druck höher.

Die Branche

Nicht jede Branche bietet gute Zukunftsaussichten: Manche Bereiche sind von größeren Umbrüchen geprägt oder könnten dadurch beeinflusst werden. Wie gut die Perspektive ist, hängt davon ab, wie innovationsfähig und flexibel die Branche ist.

Die wirtschaftliche Lage

Wenn die wirtschaftliche Lage schlecht ist, können Kündigungswellen die Folge sein. Selbst Firmen, die sich eigentlich in einer stabilen Lage befinden, können dann gezwungen sein, ihre Kosten zu senken und sich dafür von Mitarbeitern zu trennen. Entscheidend ist auch, wie gut das Unternehmen selbst dasteht.

Technologische Veränderungen und Trends

Trends wie Digitalisierung, Automatisierung und künstliche Intelligenz verändern die Arbeitswelt grundlegend. Wer in seinem Job durch eine neue Technologie ersetzt werden könnte, muss mit einer größeren Arbeitsplatzunsicherheit leben. Zugleich ergeben sich neue Berufsfelder.

Die Qualifikationen

Gut ausgebildete Fachkräfte sind weiterhin gefragt bei Arbeitgebern und können nicht so leicht ersetzt werden. Mit hohen Qualifikationen und einer regelmäßigen Weiterbildung stehen die Chancen gut, auch in Zukunft Arbeit zu haben.

Die Art und Dauer der Beschäftigung

Die Jobsicherheit hängt auch von den Eckdaten eines Beschäftigungsverhältnisses ab. Es macht einen Unterschied, ob jemand befristet oder unbefristet angestellt ist und wie lange er schon für seinen Arbeitgeber tätig ist.  

Die Leistungen von Arbeitnehmern

Wie groß die Gefahr einer Kündigung ist, hängt auch davon ab, wie engagiert und leistungsstark ein Beschäftigter im Joballtag ist. Wer sich im Job reinhängt, hat bessere Karten. Selbst wenn ein Stellenabbau im Raum steht, bleiben solche Mitarbeiter oft verschont, weil sie nicht als verzichtbar angesehen werden.

Die Flexibilität von Beschäftigten

Nicht zuletzt kommt es darauf an, wie anpassungsbereit Beschäftigte sind. Wer offen dafür ist, neue Aufgaben zu übernehmen und seine Arbeitsweise anzupassen, hat bessere Chancen. Dasselbe gilt für Arbeitskräfte, die sich weiterentwickeln, wenn der Arbeitgeber es verlangt oder sie selbst es als sinnvoll erachten.

Branchen und Berufe mit hoher und niedriger Jobsicherheit

Wie gut die Zukunftsaussichten im Job sind, ist nicht nur abhängig von individuellen Qualifikationen und Leistungen. Es kommt auch darauf an, welchen Beruf jemand ausübt und in welcher Branche er tätig ist.

Die Jobsicherheit ist grundsätzlich hoch in Branchen und Berufen wie:

  • Pflege (zum Beispiel Pflegefachkraft, Altenpfleger/in)
  • Handwerk (Elektriker/in, Anlagenmechaniker/in)
  • IT & Tech (Softwareentwickler/in, Data Scientist)
  • Gesundheitswesen (medizinische Fachangestellte, Ärztin/Arzt)
  • Öffentlicher Dienst (Verwaltungsfachangestellte/r, Lehrer/in)
  • Energieversorgung (Ingenieur/in für erneuerbare Energien, Netztechniker/in)
  • Versicherungen (Versicherungskaufleute, Schadensregulierer/in)
  • Bildungswesen (Lehrer/in, Dozent/in)
  • Justiz und Sicherheit (Polizist/in, Richter/in)
  • Entsorgungs- und Abfallwirtschaft (Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft, Recyclingtechniker/in)
  • Baugewerbe (Bauleiter/in, Maurer/in)
  • Pharmaindustrie (Laborant/in, Pharmakant/in)

Demgegenüber herrscht in Branchen und Berufen wie den folgenden eine höhere Arbeitsplatzunsicherheit:

  • Einzelhandel (zum Beispiel Verkäufer/in, Kassierer/in)
  • Medien und Verlage (Redakteur/in, Fotograf/in)
  • Transport und Logistik (Lagerhelfer/in, Postbotin/Postbote)
  • Gastronomie und Hotellerie (Servicekraft, Köchin/Koch)
  • Kultur (Künstler/in, Veranstaltungstechniker/in)
  • Tourismus (Reiseverkehrskaufleute, Tourismusmanager/in)
  • Kundenservice (Telefonische Kundenbetreuer/in, Chat-Assistent/in)
  • Musik- und Filmbranche (Musiker/in, Schauspieler/in)

Welche Rolle Arbeitsverträge, Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen für die Jobsicherheit spielen

Wenn es um die Arbeitsplatzsicherheit geht, spielen Arbeitsverträge, aber auch Tarifverträge eine wichtige Rolle. Der Arbeitsvertrag markiert die Grundlage der Zusammenarbeit von Arbeitgeber und -nehmer. Er regelt, welche spezifischen Rechte und Pflichten die Vertragsparteien haben. Aus ihm geht beispielsweise hervor, ob es sich um einen befristeten oder unbefristeten Arbeitsvertrag handelt. Auch die Kündigungsfristen sind ein wichtiger Aspekt: Längere Fristen geben Beschäftigten mehr Zeit, im Fall einer Kündigung rechtzeitig einen neuen Job zu finden.

Tarifverträge halten fest, worauf sich Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände oder einzelne Unternehmen geeinigt haben. Sie regeln Mindeststandards, auf die sich Beschäftigte berufen können, etwa im Hinblick auf bestimmte finanzielle Leistungen, das Gehalt oder den Kündigungsschutz. Wo Tarifverträge herrschen, führen sie meist zu besseren Bedingungen für Arbeitnehmer; ihre Rechte werden dadurch gestärkt. Zugleich sind sie häufig besser geschützt, wenn Umstrukturierungen in Unternehmen anstehen. Kündigungsschutzklauseln können zudem regeln, was Arbeitgeber im Fall von geplanten Kündigungen beachten müssen.

Auch Betriebsvereinbarungen haben einen Einfluss auf die Jobsicherheit. Dabei handelt es sich um Abmachungen zwischen einem Arbeitgeber und dem Betriebsrat, die mögliche Lücken in Arbeits- und Tarifverträgen füllen können. Häufig enthalten sie Regelungen für Krisensituationen, Abfindungen, Versetzungen oder Sozialpläne. Die Vereinbarungen einer Betriebsvereinbarung sind rechtlich bindend und erhöhen den Schutz von Arbeitnehmern

Was Sie tun können, um Ihren Job sicherer zu machen

Sie haben als Arbeitnehmer zwar nicht auf alle Aspekte Einfluss, die darüber entscheiden, ob Ihr Job sicher ist. Dennoch gibt es vieles, was Beschäftigte tun können, um ihre Position im Unternehmen zu stärken und sich fit für die Zukunft zu machen.

Zentral ist dabei diekontinuierliche Weiterentwicklung. Anpassungsfähigkeit und -bereitschaft sind essenziell, um die eigenen Kompetenzen an Trends und veränderte Umstände anzupassen und fachlich auf dem Laufenden zu bleiben. Wer seine Fähigkeiten und sein Wissen regelmäßig auffrischt, kann bei seinem Arbeitgeber punkten. Das gilt besonders in Zeiten des technologischen Wandels, der Digitalisierung und künstlicher Intelligenz.

Flexibilität ist ein wichtiger Aspekt, wenn es um die Arbeitsplatzsicherheit geht. Offen für neue Aufgaben oder veränderte Vorgehensweisen zu sein, ist ein Zeichen für Lernbereitschaft – eine Eigenschaft, die in einer sich im steten Wandel befindenden Arbeitswelt zunehmend gefragt ist.

Ebenso wichtig sind Leistungsbereitschaft und Zuverlässigkeit. Wer seinem Arbeitgeber deutlich macht, dass dieser ihm vertrauen kann, kann seine Stellung im Unternehmen stärken. Beschäftigte, die Verantwortung übernehmen und sich im Joballtag engagieren, werden häufig als unverzichtbarer Teil des Teams wahrgenommen. Kommt es zu Umstrukturierungen, sind die Arbeitsplätze dieser Mitarbeiter weniger bedroht.

Nicht zuletzt ist ein gutes berufliches Netzwerk wichtig, um die Jobsicherheit zu erhöhen. Knüpfen Sie – wann immer möglich – neue Kontakte und pflegen Sie diese. Gute Kontakte innerhalb und außerhalb des Unternehmens können Ihnen neue Chancen verschaffen und bei der Jobsuche ein Vorteil sein. So können Sie von sich aus in einen sichereren Job wechseln – oder haben etwas in der Hinterhand, wenn Ihnen doch eine Kündigung durch den Arbeitgeber drohen sollte.

Mehr Sicherheit im Job dank persönlicher Entwicklung

Einmal durch Ausbildung oder Studium qualifiziert, anschließend muss man nie wieder lernen? Wer so denkt, dem droht der berufliche Stillstand. Es mag vor einigen Jahrzehnten in vielen Berufen möglich gewesen sein, das zu glauben und trotzdem Karriere zu machen. Heute ist eine solche Grundhaltung in vielen Berufen undenkbar. Das Gegenteil ist der Fall: Wer weiter aufsteigen und seinen Job sichern will, sollte immer an sich und seinen Qualifikationen arbeiten.

Dabei geht es einerseits um formale Qualifikationen: Das könnt ein nachgeholter Studienabschluss sein oder ein Master nach dem Bachelor. Sie könnten eine Weiterbildung machen oder an einem Workshop teilnehmen. Gleichzeitig stehen aber auch Ihre persönlichen Kompetenzen im Fokus. Stärken wie Soft Skills entscheiden darüber, wer aus Sicht seines Arbeitgebers verzichtbar ist und wer nicht.

Entscheidend ist, ein realistisches Bild davon zu haben, wo Sie stehen. Was läuft gut, was haben Sie drauf – und wo könnten Sie noch etwas Energie hineinstecken? Es lohnt sich, sich auf diese Aspekte zu konzentrieren (vorausgesetzt, Sie sind in Ihrem Bereich gefragt). Persönliche Merkmale können Sie durch gezieltes Training, Coaching und Workshops, aber auch durch Übungen im Alltag ausbauen.

Wenn Sie deutlich machen, dass Sie lernwillig sind, kommt das wohl bei jedem Arbeitgeber gut an. Zeigen Sie Eigeninitiative, um Ihre Stellung zu sichern und sich neue Perspektiven zu eröffnen. Genauso lohnenswert ist es, bewusst Verantwortung zu übernehmen und sich um einen internen oder externen Aufstieg zu bemühen.

Mit Unsicherheiten und Veränderungen umgehen

Kein Job bietet die absolute Sicherheit. Selbst Beschäftigte, die sich bei ihrem Arbeitgeber bewährt haben, sich einbringen und sich weiterentwickeln, könnten in bestimmten Situationen vor einer unsicheren Zukunft stehen. Entscheidend ist deshalb nicht nur, das Risiko einer Kündigung zu senken und die Jobsicherheit zu erhöhen. Es ist ebenso wichtig, mit Ungewissheit zu leben – und hinzunehmen, dass man nie zu 100 Prozent vorhersehen kann, was die Zukunft bringen wird.

Es lohnt sich, Resilienz und innere Stabilität aufzubauen. Wer auf sich und seine Fähigkeiten vertraut und auf Veränderungen vorbereitet ist, kann mit Unsicherheiten im Job gelassener umgehen. Es hilft ebenso, einen Plan B zu haben: Was, wenn das, was ich jetzt versuche, nicht klappt? Sie könnten sich zum Beispiel nebenher weiterbilden oder zusätzliche Qualifikationen aneignen – um attraktiver für Ihren und andere Arbeitgeber zu sein, vielleicht aber auch, um in einen anderen Bereich wechseln zu können, der mehr Arbeitsplatzsicherheit bietet.

Zugleich kommt es auf eine positive, optimistische Grundhaltung an: Nicht alles, was schief gehen kann, wird schiefgehen. Veränderungen können nicht nur negative, sondern auch positive Auswirkungen haben. Und das oft selbst dann, wenn sie für einen Umbruch sorgen, der zunächst einmal beängstigend ist – etwa in Form einer Kündigung. Wer eine solche Situation jedoch nutzt, um einen Neuanfang zu wagen, ist am Ende womöglich zufriedener als vorher.

Bildnachweis: Amorn Suriyan / Shutterstock.com

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