Referenzen im Lebenslauf
Was könnte einen Personaler mehr überzeugen, als die Empfehlung durch eine dritte Partei? Dieses Prinzip verfolgen Referenzen. Jeder Lebenslauf profitiert von engagierten Fürsprechern, die von der Zusammenarbeit mit dem Bewerber überzeugt gewesen sind. Wegen ihrer entscheidenden Rolle im Bewerbungsprozess sollten Referenzen allerdings nicht wahllos eingesetzt werden, denn die Rücksprache eines potentiellen neuen Arbeitgebers mit einer dritten Partei kann auch ein schlechtes Licht auf den Bewerber werfen.
Was sollte ich bei der Angabe von Referenzen im Lebenslauf beachten?
Referenzen sind in den USA längst zu einem konventionellen Bestandteil der Bewerbung geworden. In Deutschland hingegen sind Referenzschreiben eine verbreitete Art der Fürsprache. Eine Liste aus Referenzpersonen für etwaige Rückfragen zu den Stärken und Schwächen des Bewerbers zählt hierzulande nicht zu den standardmäßigen Angaben im Lebenslauf. Wer eine solche Referenzliste nicht zur Verfügung stellt, macht also nicht automatisch einen schlechten Eindruck. Wer Referenzen aber bereitwillig in den Lebenslauf einfügt, sammelt oft Extra-Pluspunkte und tut sich so aus dem breiten Pool an Bewerbern hervor.
Da sie kein zwingender Bestandteil der Bewerbung sind, sollte der Bewerber seine Fürsprecher allerdings umso umsichtiger auswählen. Nur wirklich aussagekräftige Referenzangaben lohnen sich. Wichtig ist vor allem die Rücksprache mit den angegebenen Referenzpersonen. Zum einen sollten die Referenzpersonen ihr Einverständnis dafür geben. Wenn der Personaler sie kontaktiert, sollten sie zum anderen auch auf die Nachfragen vorbereitet sein und tatsächlich etwas zu den Eigenschaften des Bewerbers und der zurückgelegenen Zusammenarbeit aussagen können. Wenn der Fürsprecher nicht auf die Nachfragen eingestellt ist, wird er gegebenenfalls überrumpelt sein und daher, im ungünstigsten Fall, eine weniger fundierte Auskunft geben. Das kann beim zukünftigen Chef einen negativen Eindruck erwecken. Schlimmstenfalls zweifeln die Personaler so am Wahrheitsgehalt der Zusammenarbeit oder den Arbeitsqualitäten des Bewerbers.
Wer ist für den Lebenslauf als Referenz geeignet?
Gute Referenzpersonen erinnern sich genauestens an die vergangene Zusammenarbeit. Wenn das nicht der Fall ist, zeugt das nicht gerade von einer erinnerungswürdigen Kooperation und wertet die Bewerbung so weniger auf, als ab. Gute Referenzen sind aussagekräftig. Idealerweise stehen die Referenzpersonen in der Hierarchieebene über dem Bewerber und haben möglichst lange und eng mit ihm zusammengearbeitet. Nur so können sie dem Personaler wirklich brauchbare Informationen liefern, die in seinen Belangen von echter Relevanz sind. Kollegen auf gleicher Stufe sind somit schlechtere Referenzen, als Fürsprecher aus der Chefetage. Je höher in der Hierarchie der Referenzgeber steht, desto besser für den Bewerber.
Auch Auftraggeber aus einer selbstständigen Tätigkeit sind als Referenzen geeignet. In diesem Bereich gelten ein möglichst umfangreiches Projekt und eine dementsprechend lange Zusammenarbeit als A und O. Auch Professoren, Mentoren und Funktionäre aus ehrenamtlichen Tätigkeiten sind in einer Referenzliste unter Umständen gut aufgehoben. Selbstverständlich muss sich der Bewerber absolut sicher sein, dass seine Referenzpersonen von der zurückliegenden Kooperation wirklich begeistert gewesen sind. Wenn diesbezüglich nur die geringsten Zweifel bestehen, lässt der Bewerber die Angaben lieber weg, anstatt einen Bumerangeffekt zu riskieren.
Welche Referenzen sind für den Lebenslauf ungeeignet?
Ungeeignete Referenzpersonen sind letztlich alle Personen, die keine Aussagen über die Fähigkeiten des Bewerbers treffen können oder wollen. Das ist aber längst nicht das einzige Ausschlusskriterium. Die Hierarchie macht es aus, daher sind auch Referenzpersonen auf niedrigeren oder gleichwertigen Hierarchiestufen ungeeignet. Die denkbar schlechtesten Referenzen sind Freunde, Verwandte und Bekannte. Wenn der Personaler nämlich von der zwischenmenschlichen Beziehung zwischen Referenzgeber und Bewerber Wind bekommt, wird er eher von einem Gefallen ausgehen, als von einer tatsächlich ernstzunehmenden Fürsprache.
Übrigens gilt auch bei der Anzahl der Referenzen eine Faustregel: Wer guten Gewissens lediglich eine einzige Referenzperson angeben kann, lässt sie lieber weg oder bittet sie gegebenenfalls um ein Referenzschreiben. Dieses Szenario betrifft vor allem Berufseinsteiger, die in der Regel noch nicht sonderlich viele Einzelreferenzen nennen können. Eine Referenzliste sollte aus mindestens drei Einzelreferenzen bestehen. Alles andere würde keinen positiven, sondern eher einen eigenwilligen Eindruck beim Personaler erwecken.
Beispiel für die Angabe von Referenzen im Lebenslauf
Referenzen runden die Bewerbung idealerweise ab. Sie können zu diesem Zweck an verschiedenen Stellen innerhalb der Bewerbungsdokumente unterkommen. Wenn lediglich zwei Referenzen anzugeben sind, ist eine Nennung im Anschreiben oft die beste Lösung. Diese Nennung erfolgt durch Formulierungen, wie: Person X aus der Firma Y wird Ihnen gerne meinen Teamgeist und mein Engagement bestätigen.
Lange Referenzlisten werden auf einem gesonderten Blatt angegeben, das der Bewerber zwischen dem Lebenslauf und den Zeugnissen in die Bewerbung einsortiert. Die Referenzpersonen sind auf dem Blatt stichpunktartig und tabellarisch aufgeführt. Neben ihrem Namen sollte ihre Position, das Unternehmen, die E-Mail-Adresse und die Telefonnummer angegeben werden. Bei drei bis fünf Referenzpersonen kommt auch eine Auflistung im Lebenslauf in Frage. Entweder stehen die Personen mit den Kontaktdaten unter der jeweiligen Station im Lebenslauf, oder sie werden unter der Rubrik „Kenntnisse und Fähigkeiten“ in eine eigene Rubrik mit dem Titel „Referenzen“ gefasst. Das könnte etwa folgendermaßen aussehen:
Kenntnisse und Fähigkeiten
Sprachkenntnisse
Muttersprache: Deutsch
Englisch: C2 in Wort und Schrift
Italienisch: C1 in Wort und Schrift
IT-Kenntnisse
Textverarbeitung mit Microsoft Word (sehr gut)
Bildbearbeitung mit Adobe Photoshop (sehr gut)
HTML & CSS (sehr gut)
Referenzen
Referenzperson X
Position Y
Email-Adresse
Telefonnummer
Referenzperson Y
Position Z
Email-Adresse
Telefonnummer
Im Lebenslauf sind die Angaben, falls nicht explizit anders gewünscht, selbstverständlich in tabellarischer Form zu gestalten. In der ersten Spalte stehen dabei Name und Vorname der Person und in der zweiten sind untereinander die zugehörige Position, Email-Adresse und Telefonnummer angegeben. Ein letzter Tipp: Besonders interessant sind Referenzpersonen aus verschiedenen, höher gestellten Positionen. Zehnmal eine Referenzperson in derselben Position anzugeben, wirkt weniger effektiv und lohnt sich in der Regel kaum.