Wie schreibt man eine Bewerbung?
Tipps und Ideen zur Vorgehensweise als Antwort auf die Frage, wie man eine Bewerbung schreibt
Im Anschluss an die Suche nach geeigneten Stellen, geht es für Bewerber im nächsten Schritt nun darum, eine aussagekräftige und überzeugende Bewerbung zu verfassen. Doch wie schreibt man eine Bewerbung? Womit fängt man am besten an und wie kann man beim Schreiben einer Bewerbung möglichst viel Zeit sparen, ohne dass die Qualität darunter leidet? Die nachfolgenden Ausführungen und Vorschläge sollen Bewerber bei der strukturierten und zielorientierten Erstellung einer Bewerbung helfen. Darüber hinaus sollen diese auf die zuvor gestellte Frage, wie man eine Bewerbung schreibt, Antworten und Ideen liefern. Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei den nachfolgenden Schritten um Vorschläge in Bezug auf den kompletten Prozess – selbstverständlich ist aber auch ein anderes Vorgehen möglich.
1. Zusammenstellen und ordnen der relevanten Bewerbungsunterlagen
Ein sinnvoller Ausgangspunkt für das Erstellen einer Bewerbung ist zunächst die Zusammenstellung und Sortierung aller vorhandenen Bewerbungsunterlagen. Primär sind darunter Arbeits-, Ausbildungs- und Schulzeugnisse, Praktikumsbescheinigungen und weitere Zertifikate und Nachweise zu verstehen, die Sie in Ihrer bisherigen Laufbahn erlangt haben. Um beim anschließenden Schreiben der Bewerbung Zeit zu sparen, können Sie diese Unterlagen direkt antichronologisch sortieren. Wenn Sie darüber hinaus noch ältere Bewerbungen parat haben, kann sich das ebenfalls für Sie lohnen, da diese sich gegebenenfalls als Basis für Ihre neue Bewerbung eignen können.
Um möglichst ohne Unterbrechungen an der Bewerbung arbeiten zu können, kann es durchaus sinnvoll sein, bereits vorab einige Dinge zu erledigen. Falls die Bewerbung auf dem Postweg versendet werden soll, so können Sie bereits vorab eine geeignete Bewerbungsmappe beschaffen. Darüber hinaus können Sie bei Bedarf aktuelle Bewerbungsfotos von sich machen lassen, um sich später voll auf das Schreiben und den Inhalt Ihrer Bewerbung konzentrieren zu können.
Ergebnisse aus Schritt 1: Alle relevanten Zeugnisse, Bescheinigungen und Nachweise für die Bewerbung sind vorhanden und antichronologisch geordnet. Darüber hinaus ist ein geeignetes Bewerbungsfoto vorhanden und liegt auch in digitaler Form vor.
2. Abgleich des Inhalts Ihrer Unterlagen mit den Anforderungen der Stellenanzeige
Im nächsten Schritt können Sie nun bequem die Inhalte Ihrer Unterlagen mit den in der Stellenanzeige formulierten Anforderungen abgleichen und bereits zu diesem Zeitpunkt nützliche Notizen machen, die Ihnen die Arbeit in den folgenden Schritten erleichtern und darüber hinaus die Qualität und Ausrichtung Ihrer Bewerbung verbessern können. Die zuvor von Ihnen zusammengestellten Unterlagen sind wichtige Nachweise, mit deren Hilfe Sie Ihre Eignung für eine Stelle belegen können. Dennoch können Sie nicht davon ausgehen, dass sich jeder Leser Ihrer Bewerbung die Mühe macht und Ihre Zeugnisse mit den Stellenanforderungen abgleicht. Daher sollten Sie auf entsprechend wichtige Qualifikationen direkt in Ihrem Bewerbungsanschreiben und in Ihrem Lebenslauf hinweisen. So kann der Leser bereits mit wenigen Blicken erkennen, welche der gewünschten Qualifikationen Sie mitbringen und findet darüber hinaus in Ihren weiteren Unterlagen entsprechende Belege für Ihre Angaben. Durch die angefertigten Notizen können Sie die Qualifikationen bequem in Ihre Bewerbung übernehmen und reduzieren des Weiteren die Gefahr, dass Sie wichtige Argumente für Ihre Person in Ihrer Bewerbung vergessen. Entsprechende Notizen könnten wie folgt tabellarisch aufgebaut sein:
Anforderungsprofil (kann aus der Stellenanzeige entnommen werden):
Abgeschlossenes Studium der Wirtschaftsinformatik -> Abschlusszeugnis Hochschule
Berufserfahrung in der IT-Branche -> Arbeitszeugnis Firma XYZ
Analytische Fähigkeiten -> Arbeitszeugnisse Firma ABC und XYZ
Tätigkeiten (können ebenfalls aus der Stellenanzeige entnommen werden):
Konzeption und Implementierung von IT-Systemen -> Arbeitszeugnis XYZ
Projektmanagement -> Weiterbildungsnachweis / Zertifikat XYZ
Lesen Sie die Stellenanzeige gründlich und merken Sie sich auch wichtige Rahmenbedingungen, wie beispielsweise die Bewerbungsfrist, den bevorzugten Bewerbungsweg und die von dem potentiellen Arbeitgeber im Rahmen einer Bewerbung geforderten Unterlagen.
Ergebnisse aus Schritt 2: Notizen, die Sie bei der Erstellung von Bewerbungsanschreiben und Lebenslauf verwenden können. Darüber hinaus sind Ihnen die vom Empfänger Ihrer Bewerbung gesteckten Rahmenbedingungen bekannt.
3. Sammlung von Informationen über den potentiellen Arbeitgeber
Damit Sie Ihre Bewerbung in den noch folgenden Schritten möglichst individuell auf den potentiellen zukünftigen Arbeitgeber abstimmen und damit verbunden auch überzeugende Argumente für Ihre Person liefern können, ist die Sammlung von Informationen über das Unternehmen ein wichtiger Schritt. Durch die Beschäftigung mit dem Unternehmen können Sie unter anderem in Erfahrung bringen, worauf das Unternehmen Wert legt, welche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden, welche Standorte das Unternehmen hat und auf welchen Märkten Ihr potentieller Arbeitgeber aktiv ist. Darüber hinaus können Sie im Laufe Ihrer Recherche auf nützliche Informationen stoßen, die verdeutlichen, was das Unternehmen von seinen Mitarbeitern erwartet. Auch sollten Sie einen Blick auf die Unternehmensphilosophie des Unternehmens werfen, wenn sich eine solche finden lässt. Bei der Auswahl von Bewerbern berücksichtigen die Personalverantwortlichen in aller Regel nicht nur die Qualifikationen der Bewerber, sondern auch, ob ein Bewerber und seine Einstellung zum Unternehmen passt. Durch die Sammlung der genannten Informationen können Sie anschließend wertvolle Anknüpfpunkte finden, welche Sie in Ihrem Bewerbungsanschreiben ausformulieren und damit bereits Argumente für Ihre Person liefern können. Des Weiteren eignen sich diese Informationen dazu, um mit Ihrer Bewerbung einen direkten Bezug zu dem jeweiligen Unternehmen herzustellen. Informationsquellen für Ihre Recherche können dabei unter anderem zugehörige Stellenanzeigen, Internetrecherchen über Suchmaschinen sowie die Unternehmenswebseite sein.
Ergebnisse aus Schritt 3: Branche, Tätigkeitsfelder, Produkte, Dienstleistungen, Unternehmensphilosophie und Werte des Unternehmens sind Ihnen bekannt und in Form von Notizen für die nachfolgenden Schritte festgehalten.
4. Lebenslauf schreiben
Bei der Erstellung der einzelnen Bewerbungsdokumente ist der Lebenslauf sehr gut als Ausgangspunkt geeignet. Um diesen erstellen zu können, müssen Sie sich nicht nur mit Ihren bisherigen Stationen beschäftigen, sondern auch mit den individuellen Erfahrungen, Fähigkeiten und Qualifikationen, die Sie dabei erlangen konnten. Diese intensive Beschäftigung mit Ihren eigenen Fähigkeiten kann Ihnen anschließend beim Verfassen des Bewerbungsanschreibens helfen, da Sie Ihre Eignung für die jeweilige Stelle auch in diesem Dokument nachvollziehbar erläutern sollten. Insbesondere für den Fall, dass Ihr Lebenslauf bereits mehrere berufliche Stationen aufweist, kann Ihnen die Erstellung des Lebenslaufs zum Einstieg dabei helfen, wertvolle Qualifikationen wieder in Erinnerung zu rufen und anschließend zu berücksichtigen.
Nehmen Sie die in Schritt 1 geordneten Unterlagen zur Hand und berücksichtigen Sie die in Schritt 2 angefertigten Notizen, um einen vollständigen und aussagekräftigen Lebenslauf zu verfassen. Denken Sie daran, besonders relevante Qualifikationen, welche auch in der Stellenanzeige als Anforderung formuliert sind, durch entsprechende Stichpunkte bei den zugehörigen Stationen im Lebenslauf hervorzuheben. Beispiele und Informationen zu Aufbau und Inhalt eines Lebenslaufs finden Sie hier: Lebenslauf
Ergebnisse aus Schritt 4: Fertiger und vollständiger Lebenslauf, der darüber hinaus wichtige Qualifikationen hervorhebt. Sie haben sich intensiv mit Ihren individuellen Fähigkeiten beschäftigt und konnten damit gegebenenfalls auch erste Ideen für den Inhalt des Bewerbungsanschreibens sammeln.
5. Anschreiben verfassen
Im Anschluss an den Lebenslauf können Sie nun ein auf die Stelle und das Unternehmen abgestimmtes Bewerbungsanschreiben verfassen. Bestenfalls konnten Sie bereits bei der Erstellung Ihres Lebenslaufs erste Ideen für das Anschreiben sammeln. Möglicherweise ist Ihnen bei der Erstellung Ihres Lebenslaufs auch der ein oder andere Punkt aufgefallen, den Sie gerne besser ausformulieren oder detaillierter erläutern würden, aber aufgrund des begrenzten Platzes zunächst darauf verzichtet haben – auch diese Punkte können Sie in Ihrem Anschreiben gegebenenfalls aufgreifen.
Verwenden Sie auch bei diesem 5. Schritt wieder die bereits zuvor angefertigten Notizen. Insbesondere die Ergebnisse aus Schritt 2 sollten Sie sich bereits vor dem Schreiben nochmals vor Augen führen. In Ihrem Anschreiben sollten Sie nun nachvollziehbar ausformulieren, aus welchen Gründen Sie für die Stelle geeignet sind. Zu diesem Zweck können Sie die Anforderungen aus der Stellenanzeige aufgreifen und mithilfe Ihrer Notizen aus Schritt 2 erläutern, dass Sie diese Anforderungen erfüllen. Darüber hinaus sollten Sie in Ihrem Anschreiben auch einen Bezug zum jeweiligen Unternehmen herstellen und darlegen, aus welchen Gründen Sie zukünftig gerne genau für dieses Unternehmen arbeiten möchten. In Ihrem Anschreiben sollten Sie nach Möglichkeit auf jede der in der Stellenbeschreibung formulierten Anforderungen eingehen (zumindest jedoch auf die wichtigsten) und gute Gründe dafür liefern, warum Sie die jeweilige Anforderung erfüllen. Als Begründung können Sie beispielsweise Ihre Berufserfahrung – beziehungsweise Ihre Erfahrung bei der Ausübung von Tätigkeiten, die Sie beispielsweise im Rahmen Ihrer bisherigen beruflichen Laufbahn sammeln konnten – oder Kenntnisse, die Sie sich im Rahmen Ihrer Ausbildung oder durch Weiterbildungsmaßnahmen aneignen konnten, anführen. Beispiele für ein Bewerbungsanschreiben sowie ausführliche Informationen bezüglich dessen Aufbau und Inhalt finden Sie hier: Bewerbungsanschreiben
Ergebnisse aus Schritt 5: Fertiges, zum Lebenslauf passendes Bewerbungsanschreiben, welches sowohl Ihre fachliche Eignung für die Stelle untermauert, als auch einen Bezug zu dem jeweiligen Unternehmen herstellt.
6. Motivationsschreiben formulieren (optional)
Die Formulierung eines Motivationsschreibens ist bei einer Bewerbung in aller Regel optional. Falls ein solches gefordert wird, so sollten Sie diesem Wunsch jedoch auf jeden Fall nachkommen. Für den Fall, dass ein Motivationsschreiben nicht explizit gefordert wird, können Sie auf dieses verzichten. Sollten Sie sich für ein Motivationsschreiben entscheiden, so finden Sie auf der folgenden Seite die nötigen Informationen für die Anfertigung dieses Dokuments: Motivationsschreiben
Ergebnisse aus Schritt 6: Fertiges und überzeugendes Motivationsschreiben, welches keine reine Wiederholung von Bewerbungsanschreiben oder Lebenslauf darstellt, sondern zusätzliche und detailliertere Informationen für den Leser bereithält.
7. Erstellen eines Deckblatts (optional)
Um Ihre Bewerbung weiter aufzuwerten, können Sie diese noch mit einem Deckblatt versehen. Darauf sollten Sie neben der Darstellung Ihrer Kontaktdaten auch einen Bezug zu der jeweiligen Stelle und zu dem jeweiligen Unternehmen herstellen. Beispiele für ein Deckblatt sowie Informationen bezüglich der Daten, welche darauf enthalten sein sollten, finden Sie hier: Bewerbungsdeckblatt
Ergebnisse aus Schritt 7: Ansprechendes Deckblatt, welches alle Kontaktinformationen enthält und direkt aufzeigt, auf welche Stelle Sie sich bewerben.
8. Hinzufügen der relevanten Zeugnisse, Zertifikate und Nachweise
Nehmen Sie sich nun die in Schritt 1 geordneten Zeugnisse, Zertifikate und Nachweise vor und wählen Sie diejenigen aus, welche für die angestrebte Stelle relevant sind. In aller Regel beinhaltet der Bewerbungsanhang die Arbeitszeugnisse, das Abschlusszeugnis der letzten Ausbildungsstation sowie relevante, aber noch nicht veraltete Zertifikate und Weiterbildungsnachweise. Bei einer Bewerbung auf dem Postweg müssen Sie diese Dokumente nun kopieren und Ihrer Bewerbung als Anhang beifügen. Bei einer Bewerbung via E-Mail oder über ein Online-Bewerbungsportal hingegen ist das Einscannen der Dokumente nötig. Die eingescannten Unterlagen können Sie dann Ihrer Bewerbung beifügen. Achten Sie darauf, dass sowohl die Kopien, als auch die eingescannten Unterlagen gut lesbar sind. Niemals sollten Sie jedoch bei einer Bewerbung Originaldokumente versenden – diese bleiben stets bei Ihnen! Ausführliche Informationen darüber, wie und in welcher Reihenfolge Sie die verschiedenen Bewerbungsdokumente anordnen sollten, finden Sie hier: Bewerbungsunterlagen
Ergebnisse aus Schritt 8: Alle relevanten Zeugnisse, Zertifikate und Nachweise wurden der Bewerbung beigefügt. Unterlagen ohne Relevanz zur angestrebten Stelle wurden aussortiert (beispielsweise das Grundschulzeugnis oder nicht mehr aktuelle beziehungsweise veraltete Weiterbildungsnachweise / -Zertifikate).
9. Sorgfältige Prüfung und Fertigstellung der Bewerbung
Da eine Bewerbung auch gerne als erste Arbeitsprobe gesehen wird, sollten Sie Ihre Bewerbung nun sorgfältig prüfen. Korrigieren Sie dabei unbedingt vorhandene Rechtschreibfehler und optimieren Sie bei Bedarf Ihre bisher getroffenen Formulierungen. Lesen Sie Ihre Bewerbung auch am Stück und versuchen Sie möglicherweise noch fehlende oder unvollständige Informationen zu ergänzen. Bestenfalls sollten Sie nach Möglichkeit noch das Feedback von Personen aus Ihrem Umfeld einholen. Informieren Sie diese Personen darüber, auf welche Stelle Sie sich mit der vorliegenden Bewerbung bewerben möchten und zeigen Sie ihnen auch die zugehörige Stellenanzeige. Lassen Sie die Personen Ihre Bewerbung anschließend Lesen und bitten Sie sie um Feedback. Daraus können sich nützliche Vorschläge aus weiteren Perspektiven ergeben und Sie erhalten darüber hinaus auch noch eine Fremdeinschätzung Ihrer Arbeit. Korrigieren Sie Ihre Bewerbung im Anschluss und drucken Sie diese aus, beziehungsweise speichern Sie die Bewerbung alternativ als PDF-Datei mit einer klaren und aussagekräftigen Bezeichnung. Verwenden Sie ergänzend auch die bereitgestellte Bewerbungscheckliste, um wichtige Punkte zu überprüfen.
Ergebnisse aus Schritt 9: Korrigierte und fehlerfreie Bewerbung, in die bestenfalls auch das Feedback von Personen in Ihrem Umfeld eingeflossen ist. Darüber hinaus wurde die Bewerbung auf ordentlichem Papier ausgedruckt oder als PDF-Datei mit einer klaren und aussagekräftigen Bezeichnung gespeichert.
10. Versand der Bewerbung
Nun ist es soweit: Nachdem Sie Ihre Bewerbung in Schritt 9 abschließend geprüft und Feedback aus Ihrem Umfeld eingearbeitet haben, können Sie diese nun Versenden. Stellen Sie dabei sicher, dass Sie Ihre Bewerbung rechtzeitig und innerhalb der angegebenen Bewerbungsfrist versenden. Berücksichtigen Sie bei einer Bewerbung auf dem Postweg, dass auch die Zustellung Ihrer Sendung etwas Zeit benötigt. Frankieren Sie Ihre Bewerbung darüber hinaus ausreichend. Für den Fall, dass Sie Ihre Bewerbung per E-Mail versenden, formulieren Sie für diese noch einen kurzen, höflichen Text. Das Anschreiben sollten Sie für diesen Zweck jedoch nicht verwenden. Dieses sollte ausschließlich in der angehängten PDF-Datei enthalten sein. Falls Sie Ihre Bewerbung über ein Online-Bewerbungsportal übermitteln sollten, so achten Sie darauf, dass alle geforderten Dokumente und Informationen enthalten sind.
Ergebnisse aus Schritt 10: Die Bewerbung wurde innerhalb der Bewerbungsfrist auf dem gewünschten Bewerbungsweg versendet.