Workshop: Ziele, Ablauf und Vorteile

Ein Workshop kann eine gute Möglichkeit sein, sich in der Gruppe zusammenzusetzen, um Strategien zu entwickeln, Entscheidungen zu treffen oder Konflikte zu lösen. Wie genau läuft ein Workshop ab? Wann bietet er sich an? Und wie findet man ein passendes Angebot, von dem die Teilnehmer wirklich profitieren? Das und mehr erfahren Sie in diesem Beitrag.

Mehrere Menschen bei einem Workshop

Workshop Definition: Was ist ein Workshop?

Ein Workshop ist ein Intensivkurs, der in einer vergleichsweise kleinen Gruppe stattfindet. Es geht dabei um ein bestimmtes Thema, das im Rahmen einer zeitlich begrenzten Tagung besprochen wird. Ein Workshop-Leiter moderiert die Veranstaltung, bei der sich die Teilnehmer intensiv austauschen.

Im weiteren Sinne handelt es sich bei einem Workshop um ein Seminar, wobei es bei einem Workshop nicht in erster Linie darum geht, dass ein Experte einseitig sein Wissen vermittelt. Ein Workshop ist kooperativer angelegt als ein Seminar: Alle Teilnehmer bringen sich ein und werden eingebunden. In der Gruppe diskutieren sie über Lösungen und Ideen. Workshops sind damit besonders praxisorientiert und setzen eine aktive Mitarbeit der Beteiligten voraus.

In einem Workshop geht es nichtdestotrotz darum, Wissen und Fähigkeiten zu vermitteln. Ebenso wird jedoch auch der Austausch unter den Teilnehmern gefördert. Diskussionen können die Kommunikation verbessern und damit auch die Zusammenarbeit insgesamt. In diesem Sinne kann die Teilnahme an einem Workshop den Teamgeist stärken. Die Zielsetzung, die mit einem Workshop verbunden ist, kann sich von Fall zu Fall unterscheiden. Es kann zum Beispiel darum gehen, gemeinsame Lösungen für konkrete Probleme zu erarbeiten oder ganz allgemein neue Ideen zu entwickeln. Ebenso kann der Zweck eines Workshops darin bestehen, die Grundlage für gemeinsame Entscheidungen zu treffen, innovative Konzepte zu entwickeln oder Konflikte zu lösen. 

Verschiedene Arten von Workshops

Es gibt bei Workshops verschiedene Varianten. Zu den gängigsten Formen zählen:

  • Inhouse-Workshops: Inhouse-Workshops finden intern in Unternehmen statt. Sie richten sich an einen bestimmten Kreis von Mitarbeitern, zum Beispiel ein Team. Je nach Angebot können sie aber auch allen interessierten Beschäftigten der Firma offenstehen
  • offene Workshops: Offene Workshops sind nicht von vornherein auf einen bestimmten Personenkreis beschränkt, sondern sie stehen auch anderen Interessierten offen. Es kann sich dabei auch um externe Interessenten handeln
  • Online-Workshops: Online-Workshops finden nicht von Angesicht zu Angesicht statt, sondern es handelt sich um digitale Veranstaltungen, die virtuell per Videokonferenz durchgeführt werden. Solche Workshops sind gut geeignet, wenn die Teilnehmer sich nicht am selben Ort befinden. Sie sind zudem besonders flexibel und häufig günstiger als Face-to-Face-Angebote

Was ein Workshop für Vorteile bieten kann

Die Teilnahme an einem Workshop kann für die Beteiligten sehr bereichernd sein. Auch Arbeitgeber haben etwas davon, wenn sie bei passenden Gelegenheiten Workshops organisieren. Workshops fördern den Austausch und die Zusammenarbeit. Sie bieten einen Rahmen für Teams und andere Gruppen, sich intensiv mit einem bestimmten Thema auseinanderzusetzen, und das in sehr praktischer Art und Weise. Weil Workshops vom Arbeitsalltag losgelöst sind, können sie innovative Ansätze zutage befördern.

Die Teilnehmer stehen bei einem Workshop nicht unter demselben Druck, wie es womöglich an einem typischen Arbeitstag der Fall ist. Während eines Workshops haben sie die nötige Zeit und Ruhe, sich ganz in ein Thema oder eine Problemstellung zu vertiefen. Das kann sehr hilfreich sein, wenn es darum geht, kreative Lösungen zu finden oder neue Ansätze zu erarbeiten. Im Joballtag wäre das womöglich nicht ohne Weiteres möglich.

Workshops sind außerdem praktisch, wenn es darum geht, in kurzer Zeit in ein Thema einzutauchen und ein tieferes Verständnis für bestimmte Themen zu entwickeln. Durch praktische Übungen, Diskussionen und Gruppenarbeit ist der Lerneffekt häufig groß. Die Erkenntnisse und das Wissen aus einem Workshop können die Teilnehmer im besten Fall im Joballtag gewinnbringend anwenden. Sie haben dann oft eine Langzeitwirkung.

Ein Workshop kann den Zusammenhalt in der Gruppe stärken

Workshops sind außerdem ein gutes Instrument für den Erfahrungsaustausch. Die Teilnehmer können nicht nur von Experten etwas lernen, die den Workshop anleiten, sondern auch vom Wissen und den Ideen der anderen Beteiligten profitieren. Auf diese Weise findet ein Wissenstransfer statt, der den Arbeitsalltag auch im Anschluss bereichern kann.

Der praktische, interaktive Ansatz von Workshops kann kreatives Denken stärken. Dadurch können sich neuartige Ideen entwickeln, die das ganze Team voranbringen. Zugleich schweißt es die Teilnehmer zusammen, wenn sie gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten. Eine bessere Kommunikation und Zusammenarbeit können die Gruppendynamik positiv beeinflussen und das Wir-Gefühl stärken. Auch das kann eine längerfristige positive Wirkung haben, die sich im Arbeitsalltag zeigt. Es kann der Gruppe dabei helfen, besser zusammenzuarbeiten und Probleme effektiver zu lösen.

Workshop: Ablauf und Inhalte

Wie ein Workshop abläuft, kann sich von Seminar zu Seminar leicht unterscheiden. Typisch ist jedoch eine Unterteilung in mehrere Phasen, die schon bei der Planung der Veranstaltung beginnen. Eine solide Planung ist essenziell für einen erfolgreichen Workshop. Dabei geht es zum Beispiel darum, ein Thema und ein Ziel für den Workshop festzulegen. Es muss klar sein, wo das Problem liegt und was bezweckt werden soll, welche Inhalte zur Sprache kommen sollen, wie der Workshop ablaufen soll und welche Methoden dabei genutzt werden sollen. Ebenso wichtig ist es, die Zielgruppe einzugrenzen: An wen richtet sich das Angebot? Wer soll an der Veranstaltung teilnehmen?

Für einen reibungslosen Ablauf ist eine gründliche Organisation der Veranstaltung wichtig. Es müssen passende Räumlichkeiten gefunden werden, zudem bedarf es eines Zeitplans, aber auch Materialien und Ressourcen. Der Leiter des Workshops sollte sich im Vorfeld damit auseinandersetzen, wer ihn im Workshop erwartet. Je besser er die Teilnehmer und ihren Hintergrund einschätzen kann, desto stärker kann er das Seminar auf sie und ihre Bedürfnisse zuschneiden. Dadurch wird es wahrscheinlicher, dass der Workshop den gewünschten Effekt hat.

Ein Workshop wird durch einen Trainer oder Experten angeleitet und basiert auf einer aktiven Beteiligung der Teilnehmer. Der eigentliche Workshop beginnt mit einer Einführungsphase, in der der Workshop-Leiter die Ziele und Zwecke erläutert, die mit der Veranstaltung verbunden sind. Er erklärt den Teilnehmern außerdem, was sie während des Workshops erwartet. Als Nächstes wird zusammengetragen, wo die Gruppe aktuell steht und wie der Wissensstand der Teilnehmer ist.

Von der Debatte bis zur Reflexion zum Abschluss

Danach kann an der eigentlichen Problemstellung gearbeitet werden. Die Gruppe diskutiert Ideen, Ansätze und Lösungsvorschläge, wobei der Moderator darauf achtet, dass möglichst alle Teilnehmer einbezogen werden. Er moderiert die Diskussion und sorgt dafür, dass sie in konstruktiven Bahnen verläuft. Zur Ideenfindung können verschiedene Workshop-Methoden genutzt werden, zum Beispiel Ansätze wie World Café, Open Space oder Six Thinking Hats. 

Zum Schluss erfolgt eine Reflexion der Veranstaltung. In einer Abschlussrunde ziehen die Teilnehmer ein persönliches Fazit, außerdem geht es darum, die Ergebnisse zusammenzufassen. Es muss auch dokumentiert werden, was bei dem Workshop besprochen wurde und welche Lösungen dabei erarbeitet wurden. Die Ergebnisse entscheiden über das weitere Vorgehen mit. Sie sind eine essenzielle Grundlage, um mögliche weitere Maßnahmen zu planen. Außerdem können sie eine wichtige Stütze sein, wenn es darum geht, erarbeitete Strategien erfolgreich umzusetzen.

Workshop: Tipps, um das richtige Angebot auszuwählen

Die Teilnahme an einem Workshop kann sehr bereichernd sein und in einem beruflichen Kontext Teams und Gruppen voranbringen. Dazu ist es jedoch wichtig, das richtige Angebot zu finden. Sofern Workshops firmenintern angeboten werden, ist hier der Arbeitgeber gefragt. Welche Aspekte sollten bei der Entscheidung für einen Anbieter bedacht werden? Braucht man überhaupt einen externen Partner?

Grundsätzlich ist beides denkbar: Für die Durchführung eines Workshops kann ein externer Anbieter gewählt werden, die Veranstaltung kann aber auch intern organisiert werden. Ein interner Workshop-Leiter kennt die Beteiligten womöglich schon und weiß, welche Aspekte besonders wichtig sind. Das kann ein Vorteil sein. Ein externer Partner hat hingegen durch den zusätzlichen Abstand mitunter einen klareren Blick auf bestimmte Sachverhalte, was ebenfalls hilfreich sein kann.

Bei der Frage, was für ein Workshop sich am besten eignet, kommt es unter anderem auf diese Aspekte an:

  • Teilnehmer
  • Zielsetzung
  • Methode(n)
  • Ausgangssituation
  • Moderation

Entscheidend ist, welche Bedürfnisse durch den Workshop erfüllt werden sollen. Um welche Inhalte geht es, was sind die Ziele? Was sollen die Teilnehmer lernen, was aus der Veranstaltung mitnehmen? Auf welchen Wegen und mit welchen Mitteln kann und soll das erreicht werden?

Wie ein Workshop idealerweise ausgestaltet werden sollte und welche Ideen sich für den Workshop am besten eignen, hängt von den Beteiligten ab. Ihre Vorkenntnisse, Interessen und Bedürfnisse sind entscheidend. Zugleich kommt es darauf an, welches Budget für den Workshop zur Verfügung steht und welcher Zeitrahmen dafür möglich oder sinnvoll ist.

Bekannte Workshop-Methoden im Überblick

Für die Gestaltung eines Workshops stehen viele unterschiedliche Methoden zur Verfügung. Was sich eignet, hängt von der Ausgangssituation, den Beteiligten und der Zielsetzung ab. Hier stellen wir Ihnen exemplarisch einige bekannte Workshop-Methoden vor.

World Café

Das World Café gehört zu den bekanntesten Workshop-Methoden. Bei dieser Variante stehen verschiedene konkrete Fragestellungen im Vordergrund. Die Beteiligten diskutieren in Kleingruppen von bis zu sechs Personen, wobei sich die Gesprächspartner immer wieder ändern.

Die Gruppen setzen sich an Tischen zusammen oder tauschen sich an Stehtischen aus. Nach einem bestimmten Zeitlimit – etwa 15 oder 20 Minuten – wechseln die Gesprächsrunden. Mit dieser Methode können Informationen, Ideen und Sichtweisen zu einem Thema ausgetauscht werden, das die Teilnehmer gleichermaßen betrifft. Beim World Café werden alle Teilnehmer eingebunden, was oft zu innovativen Lösungsvorschlägen beitragen kann. 

Six Thinking Hats (6-Hüte-Methode)

Zu den Klassikern unter den Workshop-Methoden zählt auch Six Thinking Hats, auf Deutsch auch bekannt als 6-Hüte-Methode. Die Methode geht auf den maltesischen Mediziner und Kognitionswissenschaftler Edward de Bono zurück, weshalb auch von den Denkhüten von De Bono die Rede ist.

Bei den Six Thinking Hats geht es darum, eine Fragestellung aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, die jeweils durch einen Hut in einer bestimmten Farbe repräsentiert werden:

  • weiß: Wer den weißen Hut hat, nimmt die Rolle des nüchternen Analytikers an – es geht um objektive Informationen, nicht um Emotionen
  • rot: Anders beim roten Hut: Hier stehen Emotionen und subjektive Haltungen im Vordergrund
  • schwarz: Die Gruppe mit dem schwarzen Hut konzentriert sich auf kritische Aspekte, mögliche Probleme und Risiken
  • gelb: Die gelbe Gruppe geht mit einer optimistischen Grundhaltung an die Problemstellung heran. Sie erarbeitet mögliche Chancen und Vorteile
  • grün: Der grüne Hut steht für Kreativität. Diese Gruppe entwickelt kreative Ideen zur Lösung des Problems
  • blau: Wer den blauen Hut trägt, behält das große Ganze im Blick. Die Beteiligten übernehmen die Rolle der Moderatoren und helfen den übrigen Teilnehmern dabei, ihre Gedanken und Ideen zu strukturieren

Die Teilnehmer werden den unterschiedlichen Farbgruppen zugeordnet und sollen fortan in der Rolle bleiben, die die jeweilige Farbe repräsentiert. Dadurch wird ein Thema in seinen unterschiedlichen Facetten mit unterschiedlichen Herangehensweisen beleuchtet, was einen ganzheitlichen Blick darauf ermöglicht. Auf diese Weise sollen Ideen generiert werden, ebenso könnten mit der Methode vorhandene Lösungsvorschläge beurteilt werden.

Open-Space-Methode

Die Open-Space-Methode ist besonders gut geeignet für Workshops mit vielen Teilnehmern. Alle Beteiligten dürfen dabei Themen einbringen, die in Arbeitsgruppen in Sitzkreisen besprochen werden. Ein Moderator führt in die Methode ein und achtet darauf, dass die Diskussionen strukturiert verlaufen. Inhaltlich ist er jedoch nicht involviert, sondern er lässt die Gruppen gewähren. Es ist möglich, von einer Gruppe zur nächsten zur wechseln. Open Space eignet sich auch für komplexe Fragestellungen, die davon profitieren, wenn sich Menschen vergleichsweise ungezwungen darüber austauschen können.

Fazit: Workshops als effektive Methode zur Ideenfindung und Problemlösung

  • Workshops können ein nützliches Instrument sein, um Ideen zu generieren. Sie eignen sich auch zur Lösung von Problemen und Konflikten
  • Der intensive Austausch im Team kann das Wir-Gefühl stärken und dafür sorgen, dass alle Beteiligten zu Wort kommen können
  • Workshops können die Kommunikation im Team verbessern und innovative Ideen zutage befördern
  • Wie effektiv ein Workshop ist, hängt davon ab, wie er geplant und ausgestaltet wird. Entscheidend ist die Zielsetzung, ebenso kommt es auf die Bedürfnisse und die Zielgruppe an
  • Zum Erfolg tragen nicht zuletzt die Teilnehmer selbst bei, indem sie sich einbringen und den Workshop aktiv mitgestalten

Bildnachweis: adriaticfoto / Shutterstock.com

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