Neue Aufgaben im Job übernehmen: Warum es sich lohnen kann und wie es gelingt
Neue Aufgaben im Job können eine gute Möglichkeit für Arbeitskräfte sein, Verantwortung zu übernehmen und die eigenen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Das kann die Karriere vorantreiben und sorgt für Abwechslung im Joballtag. Damit der Einstieg in die neue Rolle gelingt, ist eine gründliche Vorbereitung wichtig. Hier erfahren Sie, was wichtig ist – und ob es möglich ist, neue Aufgaben im Job abzulehnen.

Warum es sich lohnen kann, neue Aufgaben im Job zu übernehmen
Für Arbeitnehmer kann es aus verschiedenen Gründen lohnenswert sein, neue Aufgaben im Job zu übernehmen. Zu den Vorteilen von neuen Aufgaben können diese Aspekte zählen:
- Neue Kompetenzen: Wer andere Aufgaben im Job übernimmt, erweitert damit sein Kompetenzprofil und kann sich neues Wissen aneignen. Das sorgt für zusätzliche Qualifikationen und fördert die persönliche und berufliche Entwicklung.
- Neue Karrierechancen: Vielseitige Erfahrungen sind nützlich für die Karriere. Eine Beförderung kann wahrscheinlicher werden, wenn Sie sich engagieren und Verantwortung übernehmen. Auch bei externen Jobwechseln haben Sie womöglich bessere Aussichten durch die zusätzlichen Erfahrungen.
- Mehr Selbstbewusstsein: Wenn Sie neue Aufgaben im Job übernehmen und diese Herausforderung meistern, stärkt das Ihr Selbstbewusstsein.
- Mehr Motivation: Es kann Sie motivieren, wenn Sie merken, wie groß Ihr Gestaltungsspielraum bei der Arbeit ist.
- Mehr Anpassungsfähigkeit: Wenn neue Tätigkeiten hinzukommen, ist Ihre Flexibilität gefragt. Anpassungsfähig zu sein, hilft Ihnen nicht nur, auf unterschiedliche Situationen und Herausforderungen im Joballtag zu reagieren. Es ist auch hilfreich bei Bewerbungen.
- Mehr Sicherheit im Job: Wenn Sie zeigen, dass Sie flexibel mit neuen Herausforderungen umgehen können, kann das dazu führen, dass Ihr Job sicherer ist.
- Vorbereitung auf eine Führungsrolle: Neue Aufgaben im Job zu übernehmen, kann Sie auf eine Tätigkeit als Führungskraft vorbereiten, indem Sie Ihr Wissen vertiefen und sich wichtige Kompetenzen aneignen
- Höheres Gehalt: Häufig gehen neue Aufgaben im Job mit einer Gehaltserhöhung einher.
- Mehr Spaß: Je nachdem, um welche Aufgaben es sich handelt, kann die Arbeit auch mehr Spaß machen.
Tipps zur Vorbereitung auf neue Aufgaben
Ihr Chef hat Sie darum gebeten, zusätzliche Aufgaben zu übernehmen – vielleicht ging die Initiative aber auch von Ihnen aus. Nun gilt es, sich darauf vorzubereiten, um den Anforderungen gerecht zu werden. Neue Aufgaben im Job zu übernehmen, kann eine Herausforderung sein. Wer sich der neuen Situation bei der Arbeit schrittweise nähert, braucht aber keine Angst davor zu haben.
Um Ihrer neuen Rolle gerecht werden zu können, sollten Sie offene Fragen frühzeitig klären – auch, um die Erwartungen des Arbeitgebers besser einschätzen zu können. Für Ihre eigentlichen Aufgaben informieren Sie sich gründlich über alles, was Sie wissen müssen. So ist eine sorgfältige Einarbeitung möglich. Scheuen Sie sich nicht, Kollegen und Vorgesetzte um Unterstützung zu bitten. Sie können wichtige Ressourcen sein, die Ihnen den Einstieg in Ihre neuen Aufgaben erleichtern. Es kann auch sinnvoll sein, sich neues Wissen oder zusätzliche Kompetenzen anzueignen, um Ihrer neuen Rolle gerecht zu werden – zum Beispiel durch Kurse, Schulungen oder Weiterbildungen.
Um Ihre neuen Aufgaben zu organisieren, ist ein realistischer Zeitplan wichtig. So können Sie sicherstellen, dass Sie genügend Zeit für all Ihre Tätigkeiten finden – die bisherigen und die zusätzlichen. Mit einem guten Zeitplan können Sie Ihren Joballtag sinnvoll strukturieren. Dabei ist es essenziell, Prioritäten zu setzen, damit das wirklich Wichtige erledigt wird.
Ziele erreichen mit der SMART-Methode
Um berufliche Ziele anzugehen, können Sie sich SMART-Ziele setzen. SMART steht für eine Methode, Ziele klar und verbindlich zu formulieren, damit sie leichter zu erreichen sind:
- S (spezifisch): Setzen Sie sich klare, präzise Ziele – was genau möchten Sie erreichen?
- M (messbar): Ziele sollten möglichst gut überprüfbar sein, damit Sie Fortschritte und Erfolge messen können.
- A (attraktiv): Ziele sollten einen klaren Mehrwert für Sie bieten. So sind Sie automatisch motiviert, Ihre Vorhaben mit dem nötigen Engagement zu verfolgen.
- R (realistisch): Eine realistische Planung ist die Grundlage für den Erfolg.
- T (terminiert): Es ist hilfreich, Ziele zeitlich zu planen. Das sorgt für einen gewissen Druck, der nötig sein kann, um rechtzeitig fertig zu werden.
Bei komplexen Aufgaben ist es hilfreich, diese in kleine Schritte zu unterteilen. Die regelmäßigen Fortschritte tragen zur Motivation bei.
Neue Aufgaben im Job: Herausforderungen und wie Sie diese meistern können
Es kann lohnenswert sein, neue Aufgaben bei der Arbeit zu übernehmen. Wenn sich das eigene Tätigkeitsfeld ändert, kann dies aber auch mit gewissen Herausforderungen verbunden sein.
Es könnte zum Beispiel sein, dass Sie sich zu Beginn überfordert fühlen. Vielleicht sind Sie unsicher oder zweifeln daran, dass Sie die nötigen Kompetenzen besitzen, um neue Aufgaben zufriedenstellend auszuführen. Solche Gedanken können Stress verursachen. In einer solchen Situation ist es wichtig, ruhig zu bleiben. Organisieren Sie Ihre Arbeit gut und planen Sie Ihre Zeit effektiv – so können Sie gelassen bleiben.
Problematisch kann es auch sein, wenn Ihnen nicht ganz klar ist, was von Ihnen erwartet wird. Wurden seitens ihres Vorgesetzten keine klaren Zielvorgaben kommuniziert oder kam die Absprache zu kurz, können Sie das Problem lösen, indem Sie direkt nachfragen.
Zeitprobleme durch zusätzliche Aufgaben
Wenn neue Aufgaben zu den üblichen Tätigkeiten dazukommen, kann das in zeitlicher Hinsicht für Probleme sorgen. Womöglich wissen Sie nicht, wie Sie alles rechtzeitig erledigen können. Nehmen Sie sich Zeit für eine detaillierte Planung, die alle wichtigen Aufgaben berücksichtigt. Denken Sie an ausreichende Puffer für Unvorhergesehenes und Pausen zur Regeneration.
Es könnte auch sein, dass Ihnen wichtige Ressourcen für Ihre Arbeit fehlen, etwa Dokumente, Informationen, Materialien oder Geräte. In solchen Fällen ist es wichtig, die Chefin oder den Chef darum zu bitten, die benötigten Ressourcen zur Verfügung zu stellen.
Nicht zuletzt können sich zwischenmenschliche Konflikte ergeben, wenn Sie neue Aufgaben im Job übernehmen. Es könnte beispielsweise sein, dass Kollegen neidisch auf Sie sind. Oder dass Kolleginnen das Gefühl haben, dass Sie ihnen Tätigkeiten streitig machen möchten. Hier hilft es, freundlich und kooperativ zu bleiben. Je weniger Angriffsfläche Sie bieten, desto unwahrscheinlicher sind ernsthafte Probleme.
Wie Arbeitgeber Mitarbeiter bei neuen Aufgaben unterstützen können
Wie gut Mitarbeiter neue Aufgaben meistern, hängt auch vom Verhalten der zuständigen Führungskräfte ab. Vorgesetzte können ihre Mitarbeiter dabei unterstützen, eine neue Rolle so wie erhofft auszufüllen. Die folgenden Punkte sind dafür hilfreich.
Offene Kommunikation
Eine offene Kommunikation zwischen Führungskräften und Mitarbeitern ist essenziell, wenn einem Mitarbeiter neue Aufgaben zugewiesen werden. Der Chef oder die Chefin sollte verdeutlichen, welche Erwartungen er oder sie an den Beschäftigten hat. Es kann sinnvoll sein, konkrete Ziele zu vereinbaren. Entscheidend ist, dass Mitarbeiter und Vorgesetzte im Gespräch bleiben.
Regelmäßiges Feedback
Führungskräfte sollten Mitarbeitern eine Rückmeldung darüber geben, wie zufrieden sie mit ihren Leistungen sind. Das ist besonders wichtig, wenn sich der Aufgabenzuschnitt eines Mitarbeiters verändert. Durch konstruktives Feedback können Beschäftigte sich weiterentwickeln und ihre Leistungen verbessern.
Ressourcen bereitstellen
Es ist die Aufgabe von Führungskräften, dafür zu sorgen, dass Beschäftigte alle nötigen Ressourcen für neue Aufgaben haben.
Individuelle Förderung
Es kann hilfreich sein, Mitarbeiter für neue Aufgaben gezielt zu schulen oder ihnen Weiterbildungsangebote zu machen. Dadurch sind sie für ihre neue Rolle besser gewappnet und haben womöglich mehr Selbstvertrauen.
Erfahrene Kollegen als Mentoren
Ein erfahrener Kollege kann als Mentor fungieren und Mitarbeiter bei der Einarbeitung in neue Aufgaben unterstützen. Das gibt Arbeitskräften Sicherheit und sorgt dafür, dass sie bei Fragen jederzeit einen Ansprechpartner haben.
Workload im Blick behalten
Neue Aufgaben können den Stress von Beschäftigten erhöhen, wenn das Arbeitspensum ohnehin hoch ist. Führungskräfte sollten den Workload ihrer Mitarbeiter im Blick behalten und rechtzeitig gegensteuern, wenn der Berg an Aufgaben zu groß wird.
Anerkennung und Wertschätzung
Es ist wichtig, dass Mitarbeiter motiviert sind. Anerkennung und ehrliche Wertschätzung sind einfache Mittel, um die Motivation von Beschäftigten zu fördern. Sie sind dann zufriedener, engagierter und womöglich auch stressresistenter.
Unterstützung anbieten
Beschäftigte sollten ihre Vorgesetzten als Ansprechpartner sehen, an die sie sich immer wenden können. Wenn Führungskräfte ihre Unterstützung anbieten, können viele Probleme vermieden werden. Zugleich ist es wichtig, um die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu fördern. Wenn sie das Gefühl haben, mit ihren Sorgen nicht alleine gelassen zu werden, fühlen sie sich im Job wohler.
Neue Aufgaben im Job ablehnen: Ist das legitim?
Nicht jeder Arbeitnehmer freut sich, wenn der Arbeitgeber ihn bittet, neue Aufgaben zu übernehmen. Das kann damit zusammenhängen, dass jemand schon voll ausgelastet ist und sich nicht vorstellen kann, noch mehr erledigen zu müssen. Oder dass er sich den Tätigkeiten nicht gewachsen fühlt, die der Vorgesetzte an ihn heranträgt. Vielleicht sind die neuen Aufgaben auch einfach nicht attraktiv.
Was kann man in einer solchen Situation als Arbeitnehmer tun – ist es in Ordnung, Nein zu neuen Aufgaben zu sagen? Grundsätzlich kommt es darauf an, wie im Arbeitsrecht neue Aufgaben geregelt sind. Dafür lohnt sich ein Blick in den Arbeitsvertrag. Auch die Stellenbeschreibung kann aufschlussreich sein. Haben die neuen Aufgaben nur noch ansatzweise mit den vereinbarten Tätigkeiten zu tun, kann es legitim sein, sie abzulehnen.
Es könnte allerdings sein, dass Ihnen für neue Aufgaben ein neuer Arbeitsvertrag unterbreitet wird – etwa im Rahmen einer Änderungskündigung. Dann haben Sie zwar theoretisch die Möglichkeit, Nein zu sagen. In diesem Fall würde die Kündigung jedoch wirksam. Faktisch kann der Arbeitgeber Sie in vielen Fällen mit einer Änderungskündigung dazu zwingen, andere Aufgaben zu übernehmen, wenn Sie Ihren Job behalten möchten. In solchen Situationen ist es sinnvoll, mit einem Anwalt zu sprechen.
Unzumutbare Aufgaben ablehnen
Ablehnen dürfen Sie Aufgaben, die unzumutbar für Sie sind. Das kann zum Beispiel aus gesundheitlichen Gründen der Fall sein oder aufgrund von Risiken, die damit einhergehen. Auch eine deutlich erhöhte Arbeitsbelastung kann ein Grund sein, Nein zu sagen. Praktisch ergeben sich auch Hindernisse, wenn es Ihnen an wichtigen Kompetenzen oder der nötigen Expertise mangelt.
Wenn Sie Bedenken haben, suchen Sie das Gespräch mit der Chefin oder dem Chef. Legen Sie dar, warum Sie die neuen Aufgaben nicht übernehmen wollen oder können. Je besser Ihre Argumente sind, desto eher werden Sie den Arbeitgeber überzeugen können. Es ist hilfreich, wenn Sie Kompromissvorschläge und Alternativen parat haben. Das macht eine einvernehmliche Lösung wahrscheinlicher und Sie zeigen, dass Sie nicht einfach blockieren.
Wichtig ist, dass Sie neue Aufgaben nicht pauschal ablehnen. Wenn Vorgesetzte einem Mitarbeiter neue Aufgaben zuweisen, dieser sie aber nicht ausführt, kann das als Arbeitsverweigerung angesehen werden – und Sie in ernsthafte Schwierigkeiten bringen. Arbeitsverweigerung bei neuen Aufgaben könnte eine Abmahnung oder Kündigung zur Folge haben. So weit sollten Sie es nicht kommen lassen. Äußern Sie Bedenken frühzeitig und versuchen Sie, mit dem Vorgesetzten eine einvernehmliche Lösung zu finden.
Neue Aufgaben im Job meistern
- Neue Aufgaben im Job bieten die Chance, die eigenen Kompetenzen unter Beweis zu stellen. Sie können auch ein Sprungbrett für die Karriere sein und mit einer Gehaltserhöhung einhergehen.
- Um der neuen Rolle gerecht werden zu können, ist eine sorgfältige Vorbereitung essenziell. Dazu gehört es, wichtige Informationen und Ressourcen zu beschaffen. Entscheidend ist zudem ein realistischer Zeitplan.
- Neue Aufgaben im Job können Herausforderungen mit sich bringen. Womöglich fühlen Sie sich anfangs überfordert oder die Erwartungen des Vorgesetzten sind unklar.
- Wenn Mitarbeitern neue Aufgaben zugewiesen werden, sollten Arbeitgeber die Beschäftigten in ihrer neuen Rolle unterstützen. Transparente Erwartungen sind dabei ebenso wichtig wie ein offenes Ohr für ihre Fragen, Bedenken und Bedürfnisse.
- Darf man neue Aufgaben im Job ablehnen? Das kommt auf die Umstände im Einzelfall an – und darauf, was im Arbeitsvertrag steht. Wer Bedenken hat, sollte mit seinem Vorgesetzten sprechen. Bei rechtlichen Fragen kann ein Anwalt oder eine Anwältin weiterhelfen.
Bildnachweis: fizkes / Shutterstock.com