Nachhaltige Jobs: Welche Möglichkeiten gibt es?

Viele Menschen legen Wert auf Nachhaltigkeit. Nachhaltig kann dabei nicht nur das Konsumverhalten oder die Lebensweise sein, sondern auch der Job. Was ist ein nachhaltiger Job? Gibt es besonders nachhaltige Berufe? Und wie findet man etwas, das zu einem passt? Darum geht es in diesem Beitrag.

Mehrere Menschen arbeiten auf einem Feld, was sind nachhaltige Jobs?

Was sind nachhaltige Jobs?

Nachhaltigkeit hat vor allem im Leben vieler jüngerer Menschen einen wichtigen Stellenwert – nicht nur im Privaten, sondern immer öfter auch im Beruf. Was ist Nachhaltigkeit eigentlich genau, und was macht einen Job zum nachhaltigen Job? Nachhaltig ist eine Handlungsweise dann, wenn sie dauerhaft tragfähig ist, ohne Schaden anzurichten. Dabei werden Bedürfnisse in einer Art und Weise befriedigt oder Handlungen so ausgeführt, dass das auch künftig noch so möglich wäre.

Bei der Nutzung von Ressourcen bedeutet Nachhaltigkeit zum Beispiel, dass nicht mehr genutzt (oder abgebaut) wird, als nachwachsen kann. Es soll schonend mit Ressourcen umgegangen werden, so dass sie auch nachfolgenden Generationen noch zur Verfügung stehen. Mit Nachhaltigkeit kann auch gemeint sein, dass eine Lebensgrundlage für alle erhalten bleibt, statt von Einzelnen zulasten der Allgemeinheit ausgebeutet zu werden.

Auch in Jobs kann Nachhaltigkeit eine Rolle spielen. Was genau einen Job zu einem nachhaltigen Job macht, liegt dabei ein Stück weit im Auge des Betrachters. Häufig geht es um ökologische Berufe, bei denen sich die Beschäftigten für den Erhalt von Umwelt und Artenvielfalt einsetzen oder das Klima schützen. Die Arbeit kann sich auch um erneuerbare Energien oder andere zukunftsträchtige und zugleich umweltfreundliche Technologien drehen.

Auch der Arbeitgeber beeinflusst, ob es sich um einen nachhaltigen Job handelt

Ein Job kann auch dann nachhaltig sein, wenn es dabei darum geht, sich für andere einzusetzen. Dabei hängt vieles am Arbeitgeber: Nachhaltige Jobs finden Sie eher bei einem Unternehmen, dass sich aus voller Überzeugung für einen guten Zweck einsetzt, statt rein auf maximale Gewinne ausgerichtet zu sein. Das trifft besonders häufig auf Nichtregierungsorganisationen (NGOs) zu.

Nachhaltige Jobs können nicht nur eine Bereicherung für diejenigen sein, die sie in dem guten Gefühl ausüben, mit ihrer Arbeit eine positive Veränderung zu bewirken. Sie leisten auch einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag. Mit ihnen ist es möglich, globalen Herausforderungen wie dem Klimawandel, Armut oder Ressourcenknappheit zu begegnen.

Es gibt noch eine alternative Deutung dessen, was einen Job nachhaltig macht: Es kann sich auch um eine Tätigkeit in einem Feld handeln, das auch in Zukunft gefragt sein wird. In diesem Sinne sind nachhaltige Jobs Tätigkeiten, die künftig weiterhin relevant sein werden, statt in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. Wer auf einen solchen Job setzt, braucht sich über seine berufliche Zukunft keine Sorgen zu machen. 

Wo findet man Nachhaltigkeits-Jobs?

Sie wünschen sich einen Job, in dem Nachhaltigkeit einen hohen Stellenwert hat. Wo gibt es entsprechende Stellen? Das kommt zunächst einmal darauf an, was genau Sie unter Nachhaltigkeit verstehen und warum sie Ihnen wichtig ist. Geht es Ihnen darum, die Umwelt zu schützen, werden Sie womöglich bei einer NGO fündig, die sich genau dafür einsetzt. Möchten Sie hingegen, dass Ihre tägliche Arbeit Menschen wirklich hilft, statt ihr Leben schlechter zu machen, ist das Feld schon breiter.

Ein nachhaltiger Job könnte dann beispielsweise eine Beschäftigung sein, in deren Rahmen Sie daran forschen, wie man Menschen mit einer bestimmten Krankheit helfen kann. Ebenso könnte es um eine Tätigkeit gehen, bei der Sie Menschen durch Coaching zu mehr Zufriedenheit oder einer gesünderen Lebensweise verhelfen. Auch das leistet einen Beitrag zum Gemeinwohl.

Ökologische Berufe sind somit ein naheliegender Bereich, um nach nachhaltigen Jobs zu suchen. Sie sind jedoch bei weitem nicht der einzige Ansatzpunkt. Ebenso könnten Sie in der Automobilindustrie, in einer sozialen Einrichtung oder in einem Ministerium fündig werden. Es kommt dabei auch auf Ihr persönliches Profil und Ihre Präferenzen an. Überlegen Sie, was genau Sie sich von Ihrem Job erhoffen. Davon ausgehend wird klar, wo Sie am besten nach Nachhaltigkeits-Jobs suchen können. 

Wo findet man passende Stellenangebote für Jobs, in denen Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle spielt? Sie können dafür die üblichen Anlaufstellen im Internet nutzen – große Jobportale. Oder Sie schauen in eine regionale oder überregionale Tageszeitung. Es gibt auch Jobbörsen speziell für Nachhaltigkeits-Jobs, über die Sie eine passende Stelle finden können. Alternativ können Sie sich auch initiativ für einen Job in einer Organisation oder Firma Ihrer Wahl bewerben. Oft stehen die Chancen bei Initiativbewerbungen besser, als viele Bewerber meinen.

Welche Qualifikationen sind in nachhaltigen Berufen gefragt?

Was muss man vorweisen können, um gute Chancen bei einer Bewerbung für nachhaltige Jobs zu haben? Das hängt vom konkreten Job ab. Es macht einen Unterschied, bei welchem Arbeitgeber Sie sich bewerben, um welche Tätigkeit es geht und auf welchem Level die Position angesiedelt ist. Wie bei allen Bewerbungen gilt: Mit einschlägigen Qualifikationen haben Sie die besten Chancen. Ein passendes Studium oder eine geeignete Ausbildung, im besten Fall gekoppelt mit Berufserfahrung – das ist eine gute Ausgangssituation.

Damit Sie gute Chancen auf eine Zusage für einen nachhaltigen Job haben, ist auch Ihr persönliches Profil relevant. Sie müssen sich auch aufgrund Ihrer Persönlichkeit für die angestrebte Stelle eignen. Die gefragten Schlüsselkompetenzen in Nachhaltigkeits-Jobs unterscheiden sich nicht grundlegend von denen in anderen Tätigkeiten. Wünschenswert sind zum Beispiel Teamfähigkeit, Eigeninitiative und Belastbarkeit. Zugleich sollten Sie etwa für ökologische Berufe ein gesteigertes Interesse mitbringen, verantwortungsbewusst sein und aus tiefer Überzeugung etwas verändern wollen. Ein breites Fach- und Hintergrundwissen sind ebenfalls förderlich, um einen Arbeitgeber davon zu überzeugen, dass Sie die richtige Person für den Job sind.

Hat man als Quereinsteiger Chancen auf Nachhaltigkeits-Jobs?

Kann man in nachhaltigen Jobs auch als Quereinsteiger Chancen haben? Das hängt wiederum davon ab, um welche Nachhaltigkeits-Jobs es geht. In manchen Fällen ist es schwierig, weil sich Unternehmen die besten Bewerber aussuchen können. Ist der Run weniger groß – zum Beispiel, weil der Arbeitgeber eine kleinere, weniger bekannte Firma ist –, können die Aussichten jedoch besser sein. Gerade im NGO-Bereich können persönliche Überzeugungen und eine tiefgreifende Leidenschaft für ein Thema schlagkräftige Argumente sein, die im Zweifel mangelnde Qualifikationen kompensieren können.

Falls Sie sich um nachhaltige Jobs als Quereinsteiger bemühen, sollten Sie in Ihrer Bewerbung deutlich machen, warum Sie sich für den geeigneten Kandidaten halten. Stellen Sie Ihre Überzeugungen und wichtige Soft Skills in den Vordergrund und leiten Sie aus bisherigen, auch fachfremden Erfahrungen wertvolle Qualifikationen ab.

Erfolgreich bewerben für nachhaltige Jobs: Tipps für Ihre Bewerbung

Nachhaltige Jobs werden immer beliebter. Das kann dazu führen, dass Sie bei Bewerbungen viel Konkurrenz haben. Dann gilt es, sich von den Mitbewerbern abzuheben und Alleinstellungsmerkmale herauszuarbeiten. Damit es mit der Bewerbung in einem nachhaltigen Beruf klappt, sollten Ihre Bewerbungsunterlagen vollständig, ansprechend und professionell gestaltet sein.

Neben dem Anschreiben kommt es insbesondere auf den Lebenslauf an. Schneiden Sie beide Dokumente so gut es geht auf den betreffenden Job zu, um deutlich zu machen, dass Sie die gewünschten Qualifikationen mitbringen. Es sollte klar werden, was Sie fachlich zu bieten haben, aber auch, inwiefern Sie persönlich zu der Tätigkeit und dem Unternehmen oder der Organisation passen. Stellen Sie Ihre Motivation heraus: Wer den Eindruck vermittelt, dass er für die Sache brennt, hat oft bessere Chancen. 

Im besten Fall erhalten Sie auf Ihre Bewerbungen eine positive Rückmeldung: Sie werden zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Darauf sollten Sie sich gründlich vorbereiten. Befassen Sie sich im Vorfeld eingehend mit der Tätigkeit und dem möglichen Arbeitgeber. Überlegen Sie sich, was Sie im Rahmen einer Kurzvorstellung über sich sagen können, und legen Sie sich Antworten auf typische Fragen zurecht. Zugleich sollten Sie sich darüber Gedanken machen, was Sie Ihrerseits von den Verantwortlichen wissen möchten.

Die besten Chancen haben Sie gerade bei Bewerbungen bei NGOs, wenn Sie im Bewerbungsgespräch Ihre Werte und Ihre Motivation glaubhaft darlegen können. In solchen Jobs ist es meist essenziell, dass Bewerber wirklich etwas mit der Tätigkeit und dem Zweck der Organisation verbinden. Ein gewisser Idealismus sollte also im Vorstellungsgespräch deutlich werden. Das kann im Zweifel auch durch ein privates Interesse und privates Engagement der Fall sein.

Einstieg und erste Schritte: Wie Sie in einem nachhaltigen Job durchstarten

Vielleicht haben Sie schon einen nachhaltigen Job gefunden: Der Arbeitsvertrag ist unterschrieben, der erste Arbeitstag rückt näher. Jetzt gilt es, einen guten ersten Eindruck beim Vorgesetzten und den neuen Kollegen zu machen, und sich in die neue Tätigkeit einzufinden. Dabei haben Sie hoffentlich tatkräftige Unterstützung im Rahmen einer systematischen Einarbeitung. In den ersten Tagen, Wochen und Monaten lernen Sie Ihren neuen Arbeitsplatz kennen, ebenso die Unternehmenskultur und -werte.

Am Anfang ist es in jedem Job eine gute Idee, sich dezent im Hintergrund zu halten. Das heißt nicht, dass Sie eine passive Rolle einnehmen sollten. Sie können sich durchaus einbringen und auch schon eigene Ideen äußern, aber es ist sinnvoll, zunächst genau zu beobachten, wie am neuen Arbeitsplatz alles läuft. So bekommen Sie schnell ein besseres Gefühl dafür, wie die Abläufe und Strukturen sind, aber auch für die menschlichen Konstellationen im Team und der Abteilung.

Mit Weiterbildung die Karriere vorantreiben

Je länger Sie dabei sind, desto enger sind Sie vor Ort eingebunden und desto stärker können Sie sich entfalten. Das gibt Ihnen den nötigen Raum, Ihren neuen Job nach Ihren Vorstellungen zu gestalten – im Rahmen dessen, was vonseiten des Arbeitgebers möglich und erwünscht ist, versteht sich. Es ist dabei immer eine gute Idee, sich weiterzubilden und zusätzliche Kompetenzen und weiteres Fachwissen anzueignen. Dadurch werden Sie noch stärker zu einem Experten oder einer Expertin auf Ihrem Gebiet und schaffen die Grundlage für den beruflichen Aufstieg.

Mit zusätzlichen Qualifikationen und mehr Erfahrung können Sie nach einiger Zeit überlegen, was der nächste Schritt in Ihrer Karriere sein könnte. Sind Sie mit Ihrem jetzigen Arbeitgeber zufrieden, freuen Sie sich womöglich über interne Aufstiegschancen. Fragen Sie ruhig aktiv nach, welche Optionen es gibt, wenn Sie daran Interesse haben. Alternativ können Sie sich mit der zusätzlichen Erfahrung auch für nachhaltige Jobs bei anderen Arbeitgebern bewerben.

Nachhaltige Jobs: Pro & Contra

Lohnt es sich, einen nachhaltigen Job zu haben? Das hängt von Ihrer Sichtweise und Ihren Erwartungen an Ihren Job ab. Wenn Sie nicht sicher sind, ob Sie bei Ihrer Arbeit Wert auf Nachhaltigkeit legen sollten, können Ihnen die folgenden Pro- und Contra-Argumente helfen.

Was für Nachhaltigkeits-Jobs spricht

  • Jobs, bei denen Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle spielt, können sinnstiftend und bereichernd sein. Sie haben die Gewissheit, dass Sie mit Ihrem beruflichen Tun einen positiven Beitrag leisten.
  • Wenn der Arbeitgeber Wert auf Nachhaltigkeit legt, identifizieren Sie sich womöglich stärker mit dem Unternehmen oder der Organisation. Dadurch können Sie sich wohler fühlen und zufriedener mit Ihrer Stelle sein.
  • Im Job sind Sie womöglich von Gleichgesinnten umgeben, mit denen die Arbeit nicht nur mehr Spaß macht, sondern wodurch sich auch Freundschaften ergeben können.
  • Wer im Job auf Nachhaltigkeit achtet, leistet einen Beitrag zum Wohl der Allgemeinheit. Das hilft, die Zukunft ein kleines bisschen besser zu gestalten.

Mögliche Nachteile, die mit Nachhaltigkeits-Jobs verbunden sein können

  • Manche nachhaltigen Berufe sind nicht mit einem allzu üppigen Gehalt verbunden. Das gilt insbesondere, wenn der Arbeitgeber eine NGO ist.
  • Gerade in kleineren NGOs herrscht zwar oft viel Idealismus, es mangelt aber nicht selten an tragfähigen Strukturen und Abläufen. Wird die Arbeit dadurch erschwert, kann das frustrierend sein. Man kann dann womöglich doch nicht so viel bewegen wie erhofft.
  • Wer sich stark mit seinem Job identifiziert, arbeitet oft automatisch mehr. Das kann zulasten der Work-Life-Balance gehen, das Wohlbefinden beeinträchtigen und langfristig die Gesundheit gefährden. Es ist auch wenig förderlich für die Vereinbarkeit und Beruf und Familie.

Fazit: Nachhaltige Jobs – Arbeit mit Sinn und Zukunft

Nachhaltige Jobs sind gefragt: Sie bieten Arbeitnehmern die Chance, mit ihrer Arbeit einen positiven Beitrag zum Wohl anderer zu leisten. Das kann sinnstiftend sein und das Leben der Beschäftigten bereichern. Zugleich handelt es sich in vielen Fällen um eine zukunftsorientierte Karriereoption, bei der Sie nicht befürchten müssen, dass Ihr Job in absehbarer Zeit obsolet werden könnte.

Wer die passenden Qualifikationen vorweisen kann, hat bei Bewerbungen für Nachhaltigkeits-Jobs gute Chancen. Die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften, die für ihr jeweiliges Thema brennen und engagiert bei der Sache sind, ist hoch. Über die üblichen Jobbörsen oder spezielle Portale, auf denen nachhaltige Jobs ausgeschrieben sind, können Sie fündig werden.

Bildnachweis: PeopleImages.com – Yuri A / Shutterstock.com

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