Arbeitsatmosphäre: Das sind die Faktoren für ein gutes Arbeitsklima

Wie zufrieden Arbeitnehmer mit ihrem Job sind, hängt maßgeblich mit der Arbeitsatmosphäre zusammen. Dafür spielen unter anderem die Ausstattung des Arbeitsplatzes, die Arbeitsorganisation und das Verhalten des Vorgesetzten eine Rolle. Hier erfahren Sie, was mit der Arbeitsatmosphäre eigentlich gemeint ist, warum sie so wichtig ist und wie man das Arbeitsklima gezielt verbessern kann.

Eine Frau und ein Mann lachen im Büro, es herrscht eine gute Arbeitsatmosphäre

Arbeitsatmosphäre: Was ist damit gemeint?

Arbeitsatmosphäre – was ist das eigentlich? Fangen wir mit zwei Definitionen an: Der Duden definiert Arbeitsatmosphäre als die „am Arbeitsplatz herrschende Atmosphäre“. Das Synonym Arbeitsklima ist laut Duden eine „durch ein bestimmtes gemeinschaftliches Verhalten bei der Arbeit geprägte Stimmung, Atmosphäre“. Gemeint ist letztlich nichts anderes als das Maß, in dem sich Beschäftigte an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen und produktiv arbeiten können.

Soweit, so kryptisch, denn auf die Zufriedenheit und Produktivität am Arbeitsplatz können sich viele Faktoren auswirken. Eine Rolle spielen zum Beispiel die Arbeitsbedingungen im weiteren Sinn, darunter der Arbeitsplatz und seine Ausstattung – etwa ergonomische Schreibtischmöbel, die Nackenschmerzen und Rückenproblemen vorbeugen oder die Möglichkeit von Stehtischen. Auch die Art des Büros und das allgemeine Lärm- und Stresslevel haben Einfluss auf die Arbeitsatmosphäre.

Die Aufgaben der einzelnen Mitarbeiter tragen zur Arbeitsatmosphäre bei, ebenso die Arbeitsorganisation. Ob die Arbeit gut machbar oder stressig ist, wie die Arbeitszeiten sind und ob Überstunden oft nötig sind – all das wirkt sich auf das Arbeitsklima aus. Dasselbe gilt für den Umgang mit den Kollegen und den Zusammenhalt im Team. Entscheidend ist auch, wie die Beziehung zum unmittelbaren Vorgesetzten ist und wie dieser sich den Mitarbeitern gegenüber verhält.

Auf die Arbeitsatmosphäre wirkt sich auch die Jobsicherheit aus. Wenn die Beschäftigten Angst um ihren Arbeitsplatz haben, trägt das nicht zu einer guten Arbeitsatmosphäre bei. Eine Rolle spielen kann auch die Frage, ob die eigene Tätigkeit als sinnhaft empfunden wird oder nicht – zumindest, wenn der Beschäftigte darauf Wert legt.

Arbeitsatmosphäre und Betriebsklima: Wo liegt der Unterschied?

Ein ähnlich zur Arbeitsatmosphäre gelagerter Begriff ist das Betriebsklima. Mitunter werden die beiden Bezeichnungen synonym verwendet, was aber genau genommen nicht korrekt ist, denn zwischen beidem gibt es entscheidende Unterschiede.

Das Betriebsklima ist ein übergeordneter Begriff. Die Arbeitsatmosphäre spiegelt hingegen die Arbeitsbedingungen des Einzelnen im weiteren Sinn wider: Wie wohl fühlen sich die Mitarbeiter? Wie gut sind die Voraussetzungen dafür, dass sie ihrer Arbeit bestmöglich nachgehen können? Gibt es Raum für Kreativität?

Auch der Fokus unterscheidet sich: Das Arbeitsklima betrifft den einzelnen Mitarbeiter. Es kann bei einem Mitarbeiter gut sein, bei einem anderen suboptimal. Das Betriebsklima ist jedoch an die kollektive Stimmung geknüpft. Das bedeutet, dass eine angenehme Arbeitsatmosphäre der einzelnen Beschäftigten die Voraussetzung für ein gutes Betriebsklima ist.

Darum ist eine gute Arbeitsatmosphäre so wichtig

Eine gute Arbeitsatmosphäre ist sowohl aus Sicht von Arbeitnehmern als auch aus Sicht von Arbeitgebern sehr wichtig. Für Arbeitnehmer gilt: Wer sich an seinem Arbeitsplatz wohlfühlt, ist tendenziell motivierter, engagierter und produktiver. Die Mitarbeiterzufriedenheit hängt eng mit dem Arbeitsklima zusammen. Arbeitgeber wiederum profitieren davon, wenn ihre Mitarbeiter zufrieden und dadurch leistungsbereit sind. Eine gute Arbeitsatmosphäre kann damit direkt mit dem Erfolg des Unternehmens zusammenhängen.

Wie gut die Arbeitsatmosphäre ist, ist für Arbeitgeber auch in anderer Hinsicht entscheidend: Die Mitarbeiterbindung hängt davon in hohem Maße ab. Ob eine Firma Fachkräfte halten kann, entscheidet über ihre Wettbewerbsfähigkeit. Wie attraktiv ein Unternehmen für Bewerber ist, spielt zudem im „War on Talents“ eine wichtige Rolle und hat damit ebenfalls Auswirkungen auf ihre Stellung am Markt.

Wie wichtige eine gute Arbeitsatmosphäre ist, wird noch deutlicher, wenn man sich die gegenteilige Situation vorstellt. Ist das Arbeitsklima schlecht – zum Beispiel, weil der Chef regelmäßig Wutanfälle hat, er die Leistungen seiner Mitarbeiter nicht würdigt oder die Arbeitsbedingungen verbesserungswürdig sind – wird sich das negativ auf das Unternehmen und seine Beschäftigten auswirken.

Die Mitarbeiter werden vermutlich nicht mehr gerne zur Arbeit gehen, was dazu führen kann, dass sie nicht so engagiert sind wie sie es sein könnten. Sie identifizieren sich wahrscheinlich weniger mit dem Arbeitgeber, was zu einer schlechteren Mitarbeiterbindung führt. Dadurch kann die Fluktuation im Unternehmen steigen. Auch der Krankenstand ist tendenziell höher, wenn die Arbeitsatmosphäre schlecht ist.

Faktoren: Was zeichnet eine angenehme Arbeitsatmosphäre aus?

Wie gut die Arbeitsatmosphäre ist, hängt davon ab, inwieweit die Erwartungen und Wünsche der Arbeitnehmer erfüllt werden. Deshalb kann die Frage nach den Kriterien für eine angenehme Arbeitsatmosphäre in letzter Konsequenz nur individuell beantwortet werden. Es gibt jedoch einige grundlegende Faktoren, die sich auf das Arbeitsklima auswirken. Die wichtigsten Aspekte stellen wir Ihnen hier vor.

Der Arbeitsplatz

Der Arbeitsplatz entscheidet darüber, wie gut Beschäftigte ihre Aufgaben erledigen können. Sie müssen nicht nur alles dort vorfinden, was sie benötigen, es sollte auch möglichst ruhig und störungsfrei sein. Großraumbüros sind dafür in der Regel ungeeignet. Durch die Ablenkungen und die Geräuschkulisse ist ein konzentriertes, produktives Arbeiten erschwert. Der Arbeitsplatz sollte außerdem möglichst ergonomisch sein, damit die Mitarbeiter dort lange bequem sitzen können.

Neben dem unmittelbaren Arbeitsplatz bieten vor allem größere Unternehmen oft noch andere Bereiche an, in denen die Mitarbeiter arbeiten können – etwa Lounges. Für Arbeitnehmer ist es positiv, wenn sie einen lauten Arbeitsplatz bei Bedarf verlassen können, um anderswo weiterzuarbeiten.

Die Arbeitsbedingungen

Für die Arbeitsatmosphäre spielen auch die Arbeitsbedingungen eine wichtige Rolle. Das Arbeitsklima ist gut, wenn die Wünsche der Beschäftigten sich mit den tatsächlichen Begebenheiten überwiegend decken. Förderlich für die Arbeitsatmosphäre können zum Beispiel flexible Arbeitszeiten und eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie sein. Auch Bereiche im Betrieb, wo man sich entspannen oder mit Kollegen in Kontakt kommen kann, werden von vielen Arbeitnehmern positiv aufgefasst. Das Gehalt ist ebenfalls ein Faktor, der sich auf die Arbeitsatmosphäre auswirken kann.

Die Tätigkeit

Die Mitarbeiterzufriedenheit hängt außerdem davon ab, wie die Beschäftigten ihre Aufgaben wahrnehmen. Grundsätzlich positiv aus Arbeitnehmersicht sind interessante Aufgaben, Gestaltungsoptionen und die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen. Ob der eigene Job als sinnhaft empfunden wird, spielt für viele ebenfalls eine Rolle. Die Tätigkeit der Beschäftigten sollte angemessen sein und sie weder überfordern noch sie in Dauerstress versetzen.

Das Team

Da kann der Job noch so toll sein: Wenn es im Team Stress gibt, ist das fast immer nachteilig für eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Dabei müssen die Beschäftigten nicht einmal selbst in Konflikte involviert sein. Herrscht kollektiv eine schlechte Stimmung, schlägt das meist allen in mehr oder weniger großem Ausmaß aufs Gemüt. Positiv ist hingegen ein guter Zusammenhalt im Team und ein respektvolles, bestenfalls freundschaftliches Miteinander.

Der Vorgesetzte

Der unmittelbare Vorgesetzte hat ebenfalls großen Einfluss auf die Arbeitsatmosphäre. Ob er sich fair und respektvoll verhält oder dazu neigt, seinen Stress an den Beschäftigten auszulassen, macht einen großen Unterschied. Ein Chef sollte seine Mitarbeiter individuell fördern und ihnen das Gefühl geben, dass er ihre Meinung und ihr Engagement schätzt. Kontraproduktiv sind hingegen Mikromanagement und die damit verbundene übermäßige Kontrolle durch höhere Ebenen. Das kann Arbeitnehmern das Gefühl geben, dass man sie für wenig kompetent hält.

Eine gute Arbeitsatmosphäre schaffen: So kann das Arbeitsklima verbessert werden

Nicht jeder Arbeitnehmer hat das Glück, in einer angenehmen Arbeitsatmosphäre arbeiten zu können. Wenn das Arbeitsklima schlecht ist, ist das allerdings kein unveränderbares Schicksal. Sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer können etwas tun, um eine gute Arbeitsatmosphäre zu schaffen.

Wie es um die Arbeitsatmosphäre steht, ist in erster Linie vom Verhalten und der Steuerung durch den Vorgesetzten abhängig. Führungskräfte sollten es als ihre Aufgabe verstehen, die Stimmung im Team im Blick zu behalten und gezielt dazu beizutragen, dass das Arbeitsklima gut ist. Welche Maßnahmen sich dazu am besten eignen, hängt von den konkreten Vorstellungen der Mitarbeiter ab. Um in Erfahrung zu bringen, was den Mitarbeitern wichtig ist, bietet sich eine direkte oder anonyme Befragung an.

Sind die Mitarbeiter zufrieden, ist das positiv für die Arbeitsatmosphäre

Ein Anhaltspunkt sind die Arbeitsplätze der Beschäftigten. Sind sie so gestaltet, dass die Mitarbeiter nicht nur gut arbeiten können, sondern sich auch gerne dort aufhalten? Darüber entscheiden nicht nur das Büro und seine Ausstattung, sondern auch das Ambiente. Ein anderer wichtiger Aspekt sind die Arbeitsbedingungen. Ein faires Gehalt, das die Wertschätzung des Arbeitgebers widerspiegelt, ist ein Schritt in die richtige Richtung, ebenso flexible Arbeitszeiten, die für die Work-Life-Balance zuträglich sind. Auch ein großzügiges Kontingent an Urlaubstagen kann zu einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit beitragen.

Für viele Arbeitnehmer ist es wichtig, dass sie im Job Entwicklungschancen sehen. Für Arbeitgeber bedeutet das, dass sie ihre Mitarbeiter gezielt fördern sollten. Auch die Möglichkeit zur Teilnahme an Weiterbildungen kann dazu gehören.

Um die Arbeitsatmosphäre zu verbessern, sollten Arbeitgeber dazu beitragen, dass der Zusammenhalt im Team gut ist. Wenn die Mitarbeiter sich untereinander gut verstehen, sich in ihren Ideen ergänzen und einander helfen, wenn Not am Mann ist, ist das förderlich für das Arbeitsklima.

Eine gute Mitarbeiterführung als Basis für ein gutes Arbeitsklima

Ein gutes Betriebsklima kann durch viele Faktoren begünstigt werden. Ein Kickertisch, Tischtennis, ein Betriebsausflug oder ein gemeinsames Event – das sind nur einige Beispiele, wie das Betriebsklima verbessert werden kann.

Die Arbeitnehmer selbst können ihrerseits zu einem guten Betriebsklima beitragen, indem sie sich anderen gegenüber freundlich, tolerant und fair verhalten. Kommt es mal zu einer hitzigeren Diskussion, kann es sich lohnen, Kompromisse zu schließen und sich, wenn nötig, für harsche Worte zu entschuldigen. Wenn es passt, bietet es sich im Sinne eines guten Betriebsklimas zudem an, auch mal privat etwas mit den Kollegen zu unternehmen. Eine freundschaftliche Beziehung kann die Zusammenarbeit im Job erleichtern.

Nicht zuletzt bietet das Verhalten des Vorgesetzten Ansatzpunkte, um die Arbeitsatmosphäre zu verbessern. Wie sich der Chef gegenüber seinen Untergebenen verhält, hat oft große Auswirkungen. Die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern sollte durch Respekt, Wertschätzung und individuelle Förderung geprägt sein.

Führungskräfte sollten Kritik konstruktiv äußern, aber auch selbst offen für Kritik sein und die Mitarbeiter in ausreichendem Maße einbeziehen. Wenn die Beschäftigten das Gefühl haben, dass ihre Meinung gehört wird, und die Kommunikation mit dem Vorgesetzten durch Offenheit und Transparenz geprägt ist, trägt das zu einer guten Arbeitsatmosphäre bei.

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