Teamwork: Mehr schaffen im Team

In den meisten Jobs nimmt Teamwork eine wichtige Rolle im Arbeitsalltag ein. Zusammen, so der Gedanke vieler Arbeitgeber, erreichen die Mitarbeiter mehr als allein. Ob Teamwork die erhofften Ergebnisse bringt, hängt jedoch davon ab, wie es ausgestaltet wird. Gutes Teamwork ist oft für alle Beteiligten gewinnbringend, aber Teamwork kann auch unerwünschte negative Folgen haben. Hier erfahren Sie mehr über die Vor- und Nachteile von Teamwork, außerdem geben wir Ihnen Tipps, um die Zusammenarbeit im Team zu verbessern.

Menschen legen ihre Hände aufeinander um ein Zeichen für Teamwork zu zeigen

Teamwork: Was damit gemeint ist

Zu den Veränderungen, die für die Entwicklung der Arbeitswelt in den vergangenen Jahrzehnten charakteristisch sind, gehört zweifellos die hohe Bedeutung, die viele Arbeitgeber Teamwork beimessen. Gemeint ist eine Zusammenarbeit von mehreren Kollegen, die aus demselben oder aus unterschiedlichen Teams stammen können. Beim Teamwork geht es darum, als Gruppe ein gemeinsames Ziel zu erreichen.

Teamwork oder auch Teamarbeit setzt voraus, dass die Gruppe aus mindestens zwei Personen besteht. Die Zusammenarbeit kann von vorübergehender Dauer sein – zum Beispiel für ein Projekt –, das Teamwork kann jedoch auch regelmäßig vorgesehen sein, etwa bei bestimmten wiederkehrenden Aufgaben. Teamwork wird dort eingesetzt, wo man sich davon bessere Ergebnisse erhofft als wenn jeder Beteiligte alleine an bestimmten Aufgaben und Zielen arbeiten würde.

Vorteile: Die positiven Effekte von gutem Teamwork

Wenn es darum geht, welche persönlichen Eigenschaften ein neuer Mitarbeiter mitbringen soll, findet sich ein Begriff überdurchschnittlich häufig in Stellenanzeigen: gefragt ist Teamfähigkeit. Die Beschäftigten sollen in der Lage sein, produktiv mit anderen zusammenzuarbeiten. Das spiegelt wieder, wie häufig man nicht nur in deutschen Firmen auf Teamwork setzt, um Aufgaben anzugehen.

Tatsächlich gibt es einiges, was für die Nutzung von Teamarbeit spricht. In einem gut zusammenarbeitenden Team können sich die verschiedenen Arbeitnehmer mit ihren unterschiedlichen Hintergründen und Kompetenzen ergänzen. So können neue Ideen entstehen, die ein einzelner alleine ohne den Austausch mit anderen womöglich nicht gehabt hätte. Teamarbeit kann Ergebnisse hervorbringen, die die Essenz der Fähigkeiten und Ideen der einzelnen Teammitglieder widerspiegeln.

Teamwork kann das Betriebsklima verbessern

Ein gutes Teamwork kann die Produktivität in den jeweiligen Abteilungen und damit auch im Unternehmen insgesamt steigern. Das liegt auch daran, dass Beschäftigte bei einem Teamwork oft eher das große Ganze sehen und über ihren unmittelbaren Verantwortungsbereich hinausblicken. Dieser Austausch kann den Horizont der Beschäftigten erweitern – unmittelbar, nämlich in Bezug auf die jeweilige Aufgabe, aber auch ganz grundsätzlich.

Auch ganz praktisch kann Teamwork Vorteile haben. Viele Arbeitnehmer empfinden das Treffen mit einer Gruppe als willkommene Auflockerung des Arbeitstags. Im Team neue Ideen zu diskutieren kann als weniger anstrengend empfunden werden als alleine für sich an Aufgaben zu arbeiten. Nicht zuletzt kann Teamwork die Beziehung zwischen den Beteiligten verbessern und das gegenseitige Verständnis stärken. Damit trägt regelmäßige Teamarbeit tendenziell auch zur Verbesserung des Betriebsklimas bei.

Nachteile: Die Grenzen von Teamwork

Die Vorteile von Teamwork an der Arbeit verleiten manche Arbeitgeber dazu, auf möglichst viel Teamwork zu setzen. Das ist aber nur bedingt empfehlenswert, denn die Arbeit im Team kann auch unerwünschte Nachteile mit sich bringen. In vielen Unternehmen ist Teamwork für diverse Aufgaben zum Mittel der Wahl geworden – oft ungeachtet dessen, ob sich eine Kooperation im Einzelfall tatsächlich anbietet oder nicht.

Bei manchen Aufgaben ist Teamwork nicht förderlich, sondern kann die Produktivität sogar hemmen. Manchmal ist man alleine wesentlich konzentrierter und kreativer als bei der Diskussion mit einer Gruppe. Hierbei kommt es auch auf den Typ an; vor allem introvertierte Arbeitnehmer liefern oft alleine die besseren Ergebnisse. In der Gruppe fühlen sich solche Personen oft gehemmt und halten sich mit ihrer Meinung zurück.

In einer Gruppe bestimmen oft ein oder zwei Personen, in welche Richtung es geht. Sie dominieren die Diskussion, was dazu führen kann, dass kritische und abweichende Meinungen entweder übergangen oder wegen des Gruppendrucks gar nicht erst geäußert werden. Gute Ideen können dabei auf der Strecke bleiben. Zugleich besteht die Gefahr, dass sich eine Gruppe in eine Richtung verrennt, die gar nicht zielführend ist. In der Realität stellt sich deshalb vieles, was eine ganze Gruppe für gut befunden hat, als nicht umsetzbar heraus.

Permanente Meetings als Zeitfresser

Teamwork kann dazu führen, dass sich die Beteiligten ungleich stark einbringen. Dabei erinnert Teamarbeit oft an Gruppenarbeit in Schule oder Uni: Einer redet, die anderen schalten ab. Weil es auf das Ergebnis der Gruppe ankommt, fällt schließlich weniger auf, wenn manche Beschäftigten sich gedanklich ausgeklinkt haben. Darunter leidet fast unweigerlich die Produktivität. Oft gestaltet sich auch die Entscheidungsfindung in einer Gruppe schwierig, was das Vorankommen erheblich behindern kann.

Ein weiteres Problem der Teamarbeit ist, dass sie allzu oft relativ planlos eingesetzt wird. Welches konkrete Ziel verfolgt wird und wer für was verantwortlich ist, bleibt oft unklar. Dann besteht die Gefahr, dass die Beteiligten sich in ziellosen Diskussionen verzetteln.

Ein Meeting, das nicht von vornherein zeitlich begrenzt ist, birgt das Risiko, dass es unnötig lange dauert. Oft hätte man dieselben Ergebnisse in kürzerer Zeit erreichen können, wenn sich die Teilnehmer einzeln damit beschäftigt hätten. Dadurch ist Teamwork in vielen Positionen und Unternehmen ein enormer Zeitfresser. Viele Arbeitnehmer verbringen nahezu die Hälfte ihres Arbeitstags in Meetings. Diese Zeit fehlt für die Umsetzung der jeweiligen Aufgaben, was Stress und Überstunden zur Folge haben kann.

Gutes Teamwork: Welche Merkmale hat es?

Ob Teamwork gewinnbringend ist oder nicht, hängt nicht nur davon ab, ob sein Einsatz im Einzelfall sinnvoll ist oder nicht. Auch die Umsetzung entscheidet darüber mit, ob Teamarbeit mit Vorteilen einhergeht oder sogar Nachteile mit sich bringt. Aber woran erkennt man gutes Teamwork?

Gutes Teamwork hat eine Reihe von charakteristischen Merkmalen. Schon die Rahmenbedingungen müssen stimmen. Das betrifft die kritische Frage, ob Teamwork im Einzelfall tatsächlich nützlich ist. Es betrifft auch die Größe des Teams und seine Zusammensetzung. Die Gruppe sollte eher weniger als mehr Teilnehmer haben, etwa fünf oder sechs. Ab acht und mehr Beteiligten steigt die Gefahr, dass sich die Teilnehmer in unproduktive Diskussionen verzetteln. Außerdem schalten viele Arbeitnehmer ab, wenn eine Gruppe zu groß ist und sie nicht unmittelbar an der Diskussion beteiligt sind.

Klare Ziele, klare Verantwortlichkeiten

Bei der Zusammensetzung von Teams kommt es neben der Größe darauf an, dass sich die Teilnehmer in ihren Kompetenzen, aber auch ihrer Persönlichkeit sinnvoll ergänzen. Eine konstruktive Zusammenarbeit sollte möglich sein, bei der jeder gehört wird. Ob sich jeder einbringt, hängt zwar auch von dessen Art ab. Das Arbeitsklima sollte jedoch derart sein, dass auch abweichende Meinungen ohne Angst vor negativen Reaktionen geäußert werden können.

Gutes Teamwork setzt voraus, dass es sowohl klare (Etappen-)Ziele als auch klare Verantwortlichkeiten gibt. Dazu bietet es sich an, nach jedem Treffen ein kurzes Protokoll zu erstellen. Missverständnisse werden dadurch unwahrscheinlicher. Die Treffen in der Gruppe sollten zeitlich begrenzt sein. Besonders effektiv sind meist kürzere Meetings von einer halben oder dreiviertel Stunde. Je länger das Meeting, desto größer die Gefahr, dass nicht mehr alle Teilnehmer konzentriert bei der Sache sind.

Im besten Fall entsteht bei Teamwork ein Wir-Gefühl. Je stärker der Zusammenhalt und je mehr alle auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten, desto eher hat die Teamarbeit das erwünschte positive Ergebnis.

So können Sie das Teamwork an der Arbeit verbessern

Wie gut es im Team läuft, haben Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu einem großen Teil selbst in der Hand. Die folgenden Tipps zeigen, worauf es bei der Teamarbeit ankommt, und können dabei helfen, ein gutes Teamwork zu etablieren.

Teamwork nur einsetzen, wenn es sinnvoll ist

In vielen Firmen ist Teamwork zu einem Automatismus geworden. Teamwork wird dann nicht nur ganz selbstverständlich für diverse Aufgaben und Ziele genutzt. Ein einmal etabliertes Teamwork läuft oft auch auf unbestimmte Zeit weiter, ohne, dass sein Nutzen von Zeit zu Zeit kritisch hinterfragt wird. Das sollte jedoch geschehen, schließlich verlieren die Teilnehmer durch Meetings Zeit, die sie auch auf andere Aufgaben verwenden könnten.

Wenn der Arbeitstag von Meetings durchzogen ist, können sich Beschäftigte kaum je intensiv auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren. Dadurch werden Überstunden eher notwendig – womit wiederum die Gefahr von Überarbeitung und Stress steigt. Das sind keine guten Voraussetzungen für produktives Arbeiten.

Teilnehmer mit Bedacht auswählen

Wer gehört zum Team? Diese Frage sollten Chefs nicht leichtfertig beantworten, indem sie mehr oder weniger willkürlich Beschäftigte auswählen. Es ist sinnvoll, Personen mit möglichst unterschiedlichem Hintergrund zu wählen. Heterogene Teams können komplexe Aufgaben oft besser bewältigen und sich mit ihren unterschiedlichen Perspektiven ergänzen.

Allerdings sollte die Heterogenität im Team auch nicht zu groß sein. Finden die Beteiligten kaum Berührungspunkte, kann das einer produktiven Zusammenarbeit im Weg stehen. Dasselbe gilt, wenn sich die Teilnehmer kaum kennen. Bei der Teilnehmerzahl gilt die Faustregel: so wenig wie möglich, so viel wie nötig.

Von Anfang an klare Ziele festlegen

Eine Zusammenarbeit im Team sollte nur stattfinden, wenn damit klare Ziele verknüpft sind. Andernfalls ist das Risiko groß, dass die Teamarbeit unproduktiv verläuft. Die Teilnehmer einer Gruppe sollten sich von Anfang an auf gemeinsame Ziele verständigen. Bei Aufgaben, die mehr Zeit erfordern, sind Etappenziele sinnvoll. Dadurch behält man den Fortschritt im Blick und es wird wahrscheinlicher, dass die Gruppe ihre Ziele tatsächlich erreicht.

Aufgaben klar verteilen

Teamwork birgt die Gefahr, dass sich nicht alle Beteiligten gleichermaßen einbringen. Dem kann man vorbeugen, indem man Verantwortlichkeiten bewusst zuteilt. Wenn ein Beschäftigter weiß, dass es auf seine Vorarbeit ankommt, wird er nicht unvorbereitet in ein Meeting gehen. Im Meeting selbst kann er nicht einfach unbeteiligt dasitzen. Werden Aufgaben nicht klar verteilt, kann das dazu führen, dass sich niemand zuständig gefühlt hat.

Sozialen Druck vermeiden

Scheinbar gute Ideen, die bei Teamwork entstanden sind, erweisen sich längst nicht immer als praxistauglich. Das hängt mit dem sozialen Druck zusammen, der in einer Gruppe entstehen kann. Oft wird eine bestimmte Meinung als vorherrschende Meinung wahrgenommen. Das kann Andersdenkende daran hindern, Einwände vorzubringen. Die Gefahr, dass sich die Gruppe in eine nicht praktikable Lösung verrennt, steigt.

Umso wichtiger ist es, der Entstehung von Gruppendruck vorzubeugen. So kann etwa ein Teilnehmer dafür auserkoren werden, den Kritiker zu mimen. Er kann Vorschläge kritisch hinterfragen und Einwände vorbringen. Dadurch können mögliche Schwachstellen einer Idee oft frühzeitig erkannt werden.

Um sozialen Druck zu mindern, kann es auch nützlich sein, wenn die Teilnehmer sich zunächst jeder für sich Gedanken machen. Statt zusammen zu brainstormen, kann jeder seine Gedanken vor dem nächsten Meeting in ein Word-Dokument schreiben. Die Ideen können dann beim Treffen verglichen werden. Praktisch an diesem Vorgehen ist, dass auch zurückhaltendere Personen ihre Ideen einbringen.

Eine gute Arbeitsatmosphäre schaffen

Für ein gutes Teamwork ist nicht zuletzt eine positive Arbeitsatmosphäre wichtig. Alle Beteiligten sollten jederzeit das Gefühl haben, dass sie ihre Gedanken frei äußern können. Dafür ist es nützlich, wenn sich die Teilnehmer relativ gut kennen. Besonders bei einem Teamwork, von dem viel abhängt, ist es förderlich, wenn sich die Beteiligten auch abseits des Jobs kennenlernen. Ein gemeinsames Mittagessen oder Drinks nach der Arbeit können in diesem Sinne nützlich sein.

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