Erfolgsfaktor Seriosität: So bauen Sie Glaubwürdigkeit auf
Ein seriöses Auftreten ist wichtig im Job: Es trägt zu einem guten Ruf bei, hinterlässt einen professionellen Eindruck und kann Ihnen bei der Jobsuche Türen öffnen. Doch was heißt Seriosität eigentlich genau – was hat „seriös“ für eine Bedeutung im Berufsleben? Wie hinterlässt man einen vertrauenswürdigen Eindruck? Und wie erkennt man als Bewerber unseriöse Stellenangebote? Hier erfahren Sie mehr.

Seriöses Auftreten im Job: Was heißt das?
Wer im Job erfolgreich sein möchte, sollte Seriosität mitbringen. Aber was bedeutet es, seriös zu sein – bezogen auf den Beruf? Dabei geht es sowohl um Äußerlichkeiten als auch um das Verhalten von Menschen. Seriosität – fälschlicherweise oft auch als Seriösität bezeichnet – ist gegeben, wenn jemand durch seine ganze Erscheinung Kompetenz signalisiert und Vertrauen erweckt. Eine solche Person bringt anderen Respekt entgegen, verhält sich integer und professionell.
Ist Seriosität dasselbe wie Professionalität? Nicht ganz. Genau genommen handelt es sich um eine Facette von Professionalität. Professionell ist jemand nicht nur, weil er seriös ist. Er sollte auch kompetent sein, zuverlässig, gut organisiert und leistungsfähig. Beide Aspekte können sich überlappen, seriöses Auftreten bezieht sich allerdings stärker auf das äußere Verhalten einer Person – zum Beispiel deren Frisur, Kleidung und Körpersprache.
Eine seriöse Erscheinung hat verschiedene Facetten:
- Gepflegtes, als professionell empfundenes äußeres Erscheinungsbild
- Respektvolle, angemessene Kommunikation mit anderen
- Körpersprache, die Vertrauen schafft und Professionalität ausstrahlt
- Zuverlässigkeit und Vertrauenswürdigkeit
- Verhalten, das den Erwartungen an jemanden in dieser Position gerecht wird
Seriöses Auftreten im Job hat viele Vorteile: Es verschafft einem den Respekt anderer. Man kann in deren Ansehen steigen – und hat dadurch womöglich bessere Karrierechancen. Der berufliche Aufstieg hängt schließlich nicht nur davon ab, was man kann, sondern auch, wie man insgesamt auf andere wirkt.
Seriosität im Beruf trägt zu guten Beziehungen zu Kollegen, Vorgesetzten und Kunden bei. Sie hat einen positiven Effekt auf das Betriebsklima und die Zusammenarbeit im Team. Seriosität schafft eine professionelle, angenehme Atmosphäre, in der sich alle Beteiligten ernst genommen und respektiert fühlen. Zugleich stärkt es den Ruf eines Unternehmens, wenn die Mitarbeiter von Dritten als seriös empfunden werden.
Ein seriöses Äußeres – was gehört dazu?
Äußerlichkeiten sind wichtig, wenn es um Seriosität im Job geht. Wie jemand sich kleidet, welche Frisur er hat, wie seine Schuhe aussehen – das lässt Rückschlüsse darauf zu, wie vertrauenswürdig er ist, wie kompetent und professionell. Seriosität ist jemand nicht zwangsläufig nur dann, wenn er sich konservativ oder besonders formell kleidet. Entscheidend ist vielmehr ein gepflegtes Äußeres, das zu den Umständen passt und zu einem stimmigen Gesamtbild beiträgt.
Kleidung
Was Seriosität im Hinblick auf die Kleidung bedeutet, hängt vom Blickwinkel ab. Kleidung muss zur Position, dem Beruf und dem Umfeld passen, in der sich jemand bewegt. Während in kreativen Branchen ein lockerer Dresscode oft nicht nur möglich, sondern sogar wünschenswert ist, ist in traditionellen, konservativeren Bereichen wie Banken oder Kanzleien ein eleganteres Äußeres gefragt. Die Kleidung muss darüber hinaus sauber sein, darf keine Löcher haben und sollte gut sitzen. Schlichte Outfits sind fast immer seriöser als besonders moderne, farbenfrohe Looks.
Gepflegte Erscheinung
Ein seriöses Äußeres heißt auch, dass jemand gepflegt ist. Eine gepflegte Erscheinung lässt jemanden professioneller und vertrauenswürdiger wirken. Sie ist auch eine Frage des Respekts. Elementar ist dabei Sauberkeit: ordentliche, gewaschene Haare, saubere Fingernägel, frischer (oder jedenfalls kein schlechter) Atem. Ein gepflegtes Äußeres strahlt Sorgfalt aus, die positive Assoziationen für das Auftreten im Beruf weckt.
Schuhe und Accessoires
Auch vermeintlich unwichtige Details spielen eine Rolle, darunter Schuhe und Accessoires. Beides rundet den Gesamteindruck ab. Schuhe sollten sauber und in einem guten Zustand sein. Sie müssen außerdem zum Anlass, der Position und den Umständen passen. Bei Accessoires wie Uhren, Schmuck und Taschen ist wichtig, dass sie dezent sind und nicht zu auffällig.
Frisur
Die Frisur eines Menschen trägt wesentlich dazu bei, welchen Eindruck er auf andere macht. Gepflegte, ordentliche Haare sind das A und O. Ob diese offen oder zusammengebunden sind (im Fall langer Haare) ist weniger wichtig. Sind die Haare hingegen fettig, ungekämmt oder gar verfilzt, kann das negative Assoziationen wecken. Grelle Haarfarben können Menschen weniger seriös wirken lassen, es kommt aber auf den Kontext und das Gesamtbild an.
Körpersprache
Seriosität zeigt sich nicht nur in der Kleidung oder einem gepflegten Äußeren. Auch die Haltung spielt eine wichtige Rolle. Ein seriöser Eindruck entsteht am ehesten bei einer aufrechten Haltung, einer freundlichen Mimik und ruhigen, selbstbewussten Bewegungen. Blickkontakt ist hilfreich, starren nicht. Hektische Gesten, eine eingesunkene Haltung oder Fahrigkeit wirken hingegen weniger professionell.
Make-up
Auch Make-up entscheidet darüber, welchen Eindruck jemand optisch bei anderen hinterlässt. Wer seriös wirken möchte, sollte zurückhaltend mit Make-up, Eyeliner und Lippenstift sein – weniger ist hier in aller Regel mehr. Es sollte eher darum gehen, die natürliche Ausstrahlung sanft zu betonen. Auch hier gilt: Es kommt auf die Position, die Situation und die Branche an.
Seriosität im Joballtag zeigen
Wer im Joballtag seriös wirkt, hinterlässt bei anderen einen guten Eindruck. Die Kollegen profitieren davon, der Arbeitgeber schätzt Seriosität ebenso – und natürlich auch Dritte, wie beispielsweise Kunden. Worauf kommt es an, wenn jemand im Berufsalltag Seriosität beweisen möchte?
Entscheidend ist dafür das Zusammenspiel von Verhalten, Kommunikation, Äußerem und Auftreten. Ein seriöser Arbeitnehmer schafft es, vertrauenswürdig zu erscheinen und Professionalität auszustrahlen. Er wirkt kompetent, verlässlich und bringt anderen Respekt entgegen. In Diskussionen bleibt er sachlich und höflich; Meinungsverschiedenheiten hält er aus, ohne seine Meinung durchdrücken zu wollen.
Dabei kommt es nicht so sehr darauf an, so formell wie möglich aufzutreten. Wie Seriosität genau aussieht, hängt immer vom Kontext ab. In einem jungen Start-up in der Kreativbranche bedeutet sie etwas ganz anderes als im Management einer Versicherung. Es kommt also auf die Unternehmenskultur und die Branche an.
Neben einem gepflegten Äußeren ist auch das Verhalten elementar. Durch Verbindlichkeit, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit können Sie zeigen, dass man sich auf Sie verlassen kann. Indem Sie aufmerksam zuhören und klar kommunizieren, zeigen Sie soziale Kompetenz. Wie weit es damit her ist, wird auch im Umgang mit Kritik und Fehlern ersichtlich. Offenheit und kritische Selbstreflexion bringen Sie weiter.
Achten Sie auch auf Ihre Körpersprache. Eine aufrechte Haltung, bedachte Gesten und eine freundliche Mimik lassen Sie souverän und glaubwürdig wirken.
Seriöse Kommunikation
Seriös sein heißt im Job auch: seriös kommunizieren. Dabei sind verschiedene Aspekte wichtig:
- Seien Sie höflich und respektvoll. Bringen Sie anderen Wertschätzung entgegen – dadurch drücken Sie Professionalität aus. Unterbrechen Sie andere nicht und reden Sie nicht schlecht über sie.
- Drücken Sie sich klar und präzise aus. Dies können Sie durch Sachlichkeit und kurze Sätze erreichen. Halten Sie Blickkontakt: So können Sie eher erkennen, wenn jemand nicht verstanden hat, was Sie ihm sagen wollen.
- Hören Sie zu. Viele Menschen tun sich damit schwer: Wenn andere reden, wollen sie zwar zuhören – eigentlich hängen sie aber die Hälfte der Zeit eigenen Gedanken nach. Für gute Beziehungen ist es besser, aktiv zuzuhören. Das zeigt Respekt.
- Bleiben Sie sachlich. Emotionen und persönliche Befindlichkeiten haben im beruflichen Austausch nichts verloren. Gerade bei heiklen Themen oder Konflikten kommt es auf einen sachlichen Ton an.
- Ihre Körpersprache sollte Ihre Botschaft unterstreichen. Zeigen Sie sich offen, freundlich und selbstbewusst, wenn Sie Ihre Seriosität demonstrieren wollen.
Seriös bleiben in digitalen Medien und sozialen Netzwerken
Im Job treffen Sie nicht nur in Face-to-face-Meetings auf andere oder sprechen sich mit Kollegen direkt ab. Vieles läuft heute digitalab. Umso wichtiger ist ein seriöses Auftreten in digitalen Medien und sozialen Netzwerken. Welches Bild Sie online abgeben, beeinflusst den Eindruck, den andere von Ihnen haben. Daher ist es unerlässlich, darauf zu achten, wie Sie sich auf digitalen Kanälen präsentieren.
Ein wichtiger Aspekt ist die Ausgestaltung von Profilen in sozialen Netzwerken. Achten Sie auf ein seriöses Profilbild, das einen professionellen Eindruck hinterlässt. Wenn Sie auf Ihrem Bild kompetent wirken, schaffen Sie die Basis für einen guten Ruf – nicht nur bei Menschen, die Sie kennen, sondern auch bei fremden Nutzern. Ihr Profil sollte außerdem vollständig und aktuell sein – ein lückenloser, gut strukturierter Werdegang wirkt transparent und schafft Glaubwürdigkeit.
Auch bei digitaler Kommunikation ist es wichtig, sich klar und respektvoll auszudrücken. Emojis können fehl am Platz sein, besonders bei eher formellen Gesprächen. Ihr Ton sollte so sein wie auch im persönlichen Kontakt. Es kann sinnvoll sein, Berufliches und Privates im Internet klar zu trennen, damit Sie nicht unprofessionell wirken.
Der richtige Umgang mit persönlichen Informationen und Meinungen ist ebenfalls entscheidend. Achten Sie darauf, welche persönlichen Details von sich und anderen Sie online teilen. Bedenken Sie, dass Sie nicht immer wissen können, was mit veröffentlichten Informationen geschieht. Zum Schutz Ihrer Privatsphäre ist es empfehlenswert, Ihre Datenschutzeinstellungen zu prüfen und sensible Informationen nur in geschützten Kreisen zu teilen. Damit behalten Sie die Kontrolle darüber, wie andere Sie wahrnehmen.
Seriös wirken bei Bewerbungen: Was wichtig ist
Wer gute Chancen bei der Jobsuche haben möchte, muss zeigen, dass er vertrauenswürdig und professionell ist – kurzum, Seriosität steht bei Bewerbungen hoch im Kurs. Wie kann man die eigene Seriosität unter Beweis stellen? Dazu haben Bewerber verschiedene Möglichkeiten – mit ihren Bewerbungsunterlagen, aber auch im Bewerbungsgespräch.
Vollständige Bewerbungsunterlagen, die gut strukturiert und übersichtlich gestaltet sind, wirken grundsätzlich seriös. Wenn sie durch ein dezentes, ansprechendes Design ergänzt werden, verstärkt das den guten Eindruck. Neben solchen Äußerlichkeiten haben Bewerber auch die Option, ihre Seriosität inhaltlich zu thematisieren. Hierfür bietet sich das Anschreiben an.
Im Anschreiben können Sie direkt oder indirekt verdeutlichen, dass Sie gewissenhaft und zuverlässig sind. Sie können auf Beispiele aus dem Joballtag oder andere einschlägige Situationen zu sprechen kommen, die Ihre Seriosität untermauern. Wichtig ist, dass Sie solche Beispiele plausibel schildern, damit die Verantwortlichen sie nachvollziehen können – andernfalls sind Ihre Behauptungen nicht glaubhaft.
Respektvolle Kommunikation mit potenziellen Arbeitgebern
Um Ihre Seriosität zu zeigen, ist auch die Kommunikation mit möglichen Arbeitgebern entscheidend. E-Mails sollten beispielsweise fehlerfrei und höflich formuliert sein. Auch die E-Mail-Adresse selbst sollte seriös wirken – am besten ist eine Adresse, die aus Ihrem Namen besteht. Wenn Sie mit jemandem telefonieren, gilt ebenso: Verhalten Sie sich respektvoll und professionell. Lassen Sie andere ausreden und formulieren Sie Ihre Worte mit Bedacht.
Überlegen Sie, was man über Sie im Internet in Erfahrung bringen könnte. Wenn Sie über Social-Media-Profile auffindbar sind, sollten Sie auch dort darauf achten, was Sie schreiben. Potenzielle Arbeitgeber könnten sich online über Sie informieren – was Sie posten oder kommentieren, kann positiv oder negativ auf Sie zurückfallen.
Im Vorstellungsgespräch heißt Seriosität: Sie sind pünktlich, höflich, freundlich, umgänglich und respektvoll. Sie sind in einer Art und Weise gekleidet, die authentisch wirkt, aber zu dem Job und dem Unternehmen passt. Ein Hemd oder eine Bluse ist oft angemessen, es kommt aber auf die Branche an. Informieren Sie sich, was gängig ist.
Wenn Ihre Gesprächspartner reden, hören Sie aufmerksam zu. Antworten Sie nicht einsilbig, sondern gehen Sie ausreichend auf die Fragen der Personalverantwortlichen ein. Halten Sie Blickkontakt, achten Sie auf einen kräftigen Händedruck und bedanken Sie sich am Ende für das Gespräch. Es macht auch einen positiven Eindruck, wenn Sie selbst Fragen stellen – das zeigt, das Sie wirklich an der Stelle interessiert sind.
Unseriöse Jobangebote erkennen und meiden
Sie selbst achten auf Seriosität – doch was, wenn es einem Arbeitgeber daran mangelt? Nicht jede Stellenanzeige und jedes Unternehmen ist vertrauenswürdig. Deshalb ist es wichtig, unseriöse Angebote zu erkennen, um nicht dubiosen Geschäftspraktiken oder Betrugsmaschen auf den Leim zu gehen.
Ein Warnzeichen ist eine Stellenbeschreibung, die sehr vage bleibt. Wenn Ihnen nicht klar ist, worin die Tätigkeit überhaupt besteht und welche Voraussetzungen Bewerber erfüllen müssen, kann das auf unseriöse Praktiken hindeuten. Wenn dann noch davon die Rede ist, dass Sie schnell viel verdienen können, dass ein sofortiger Einstieg auch ohne besondere Qualifikationen möglich ist oder Sie flexibel von zu Hause arbeiten können, sollten Sie hellhörig werden. Ein genauerer Blick ist dann unerlässlich – recherchieren Sie das Unternehmen im Internet. Wenn Sie nichts finden, lassen Sie vielleicht lieber die Finger davon.
Unseriöse Anbieter können von Bewerbern verlangen, dass sie in Vorleistung gehen. Es werden dann etwa Kosten für Schulungen oder Materialien in Rechnung gestellt. Auch das strahlt wenig Seriosität aus.
Vorsicht vor fragwürdigen Geschäftspraktiken
Achten Sie auch darauf, wie vertrauenserweckend die Webseite von Unternehmen ist. Stellt sich das Unternehmen dort wirklich vor, sodass Sie einen guten Eindruck davon gewinnen können, mit wem Sie es zu tun haben? Oder bleibt es blass, mangelt es vielleicht sogar an Angaben im Impressum?
Zu den fragwürdigen Geschäftspraktiken gehören Strukturvertriebe oder Schneeballsysteme. Firmen locken Bewerber mit hohen Gewinnen und vielen Freiheiten, gehen aber nicht transparent mit dem Job um. Statt inhaltliche Arbeit zu machen, geht es dann darum, neue Mitglieder anzuwerben.
Seien Sie vorsichtig, wenn man Sie unter Druck setzt, schnell einen Arbeitsvertrag zu unterzeichnen. Dasselbe gilt, wenn ein Arbeitgeber schon früh detaillierte persönliche Daten von Ihnen verlangt. Fragen Sie im Zweifel, wofür diese Angaben benötigt werden, bevor Sie entscheiden, ob Sie sie herausgeben.
Wenn Sie unsicher sind, ob ein Stellenangebot seriös ist, gibt es verschiedene Stellen, an die Sie sich wenden können. Das sind etwa Verbraucherzentralen oder Gewerkschaften. Wenn Sie kein gutes Gefühl haben, ist es vielleicht besser, ein Stellenangebot abzulehnen.
Bildnachweis: Studio Romantic / Shutterstock.com