Dresscode: Welche Kleidung ist passend für den Job?

Was ziehe ich bloß an? Diese Frage beschäftigt viele Menschen nicht nur in ihrer Freizeit, sondern auch im Berufsleben. Wer sich für den Job kleidet, kann nicht nur nach seinen persönlichen Vorlieben gehen, sondern muss auch an die Erwartungen des Arbeitgebers denken. In vielen Unternehmen gibt es eine bestimmte Kleiderordnung. Aber woher weiß man, welcher Dresscode im Job gefragt ist? Welche Möglichkeiten gibt es? Und welche Fehler sollte man vermeiden? Hier erfahren Sie, was rund um das Thema Dresscode wichtig ist.

Eine Geschäftsfrau im Gespräch mit einem Geschäftsmann, es herrscht ein Dresscode

Dresscode-Typen: Casual, Business Casual & Co

Bevor Sie sich für einen Dresscode für das Büro oder den Betrieb entscheiden, sollten Sie wissen, welche Optionen Sie haben. Von Dresscodes wie Casual oder Business Casual haben Sie wahrscheinlich schon einmal gehört – aber was verbirgt sich eigentlich dahinter? Welche Kleidung ist bei verschiedenen Dresscodes angemessen? Hier finden Sie die wichtigsten Dresscode-Typen im Überblick – samt Beispielen für passende Kleidung.

Casual

Am lockersten können Sie sich im Job kleiden, wenn der Dresscode „Casual“ sein darf. Das bedeutet, dass Sie vergleichsweise normale (Freizeit-)Kleidung wählen können, die nicht sonderlich förmlich oder elegant sein muss. Auch in der Wahl Ihrer Schuhe sind Sie deutlich freier als bei formelleren Kleidungsstilen. Achten Sie aber darauf, dass es nicht zu informell wird – unsaubere oder stark abgenutzte Kleidung ist nie eine gute Wahl.

So könnten Sie sich kleiden:

  • Frauen: Stoffhosen oder Jeans, Röcke oder Kleider, T-Shirts, Hemden, Blusen oder Polo-Hemden, Pullover oder Sweatshirts, dazu geschlossene oder offene Schuhe, etwa Pumps, Sandaletten, Halbschuhe oder Sneaker
  • Männer: Stoffhosen oder Jeans, Hemden, T-Shirts oder Polo-Hemden, Pullover oder Sweatshirts, dazu geschlossene Schuhe, auch Sneaker sind erlaubt

Smart Casual

Einen Tick förmlicher sollte Ihr Dresscode sein, wenn „Smart Casual“ gefragt ist. Dieser Kleidungsstil zeichnet sich durch Kleidung aus, die zwar sportlich ist, aber trotzdem eine gewisse Eleganz hat. Denken Sie an gehobene Freizeitkleidung. „Smart Casual“ kann im Büro gefragt sein, aber auch auf Geschäftsreisen oder bei einem Essen oder Drinks nach der Arbeit.

So könnten Sie sich kleiden:

  • Frauen: Kostüme oder Hosenanzüge, elegante Röcke, Kleider, Stoffhosen oder dunkle Jeans, Blusen, T-Shirts, Pullover, Strickjacken, dazu hohe Schuhe oder Schnürschuhe, Slipper
  • Männer: Dunkle Jeans, Stoffhosen, langärmlige Hemden (einfarbig oder mit dezentem Muster), Sakkos oder Blazer, dazu Schnürschuhe, Loafer oder Slipper

Business Casual

Der Dresscode „Business Casual” ist dem Dresscode „Smart Casual“ sehr nahe. Er ist ebenfalls sportlich-elegant, geht jedoch in eine noch etwas formellere Richtung. Geeignet ist er nicht nur im Büro, sondern auch auf semi-formellen Anlässen. Der Anlass entscheidet darüber, welche Kleidung die beste Wahl ist.

So könnten Sie sich kleiden:

  • Frauen: Stoffhosen, Kleider, elegante Röcke, Kostüme oder Hosenanzüge, Blusen, Shirts, Blazer, Cardigans, Pullover, dazu Pumps, Schnürschuhe, Slipper, Stiefeletten
  • Männer: Stoffhosen, Button-Down-Hemden, Polo-Hemden, Strickpullover, dazu Lederschuhe, Schnürschuhe, Slipper oder Loafer

Business Attire

In konservativen Branchen wie dem Finanzsektor ist es üblich, dass Angestellte im Job „Business Attire“, kurz auch nur „Business“, tragen. Dieser Dresscode ist förmlicher als „Business Casual“ und hat mit Freizeitkleidung nichts mehr zu tun. Hier kommt es auf Eleganz und Seriosität an.

So könnten Sie sich kleiden:

  • Frauen: Hosenanzüge, Kostüme, Stoffhosen, Kleider, Blusen und Hemden, dazu Pumps ohne allzu hohen Absatz, keine sichtbaren Zehen
  • Männer: Anzüge (schwarz für höherrangige Positionen, alternativ grau, blau oder braun), Krawatten, langärmlige Hemden in dezenten Farben, dazu elegante Schuhe, etwa Lederschuhe

Business Formal

Noch etwas formeller wird es mit dem Dresscode „Business Formal“. Üblich ist diese Art, sich zu kleiden, insbesondere für Menschen mit höherrangigen Positionen und bei geschäftlichen Treffen.

So könnten Sie sich kleiden:

  • Frauen: Kostüme und Hosenanzüge, Kleider, die mindestens das Knie knapp bedecken, Strumpfhosen (hautfarben oder dunkel), dazu Pumps mit nicht zu hohem Absatz
  • Männer: Anzüge, langärmlige Hemden in dezenten Farben, Krawatten, dazu Lederschuhe

Casual Friday

Beim „Casual Friday” handelt es sich genaugenommen nicht um einen Dresscode, sondern eine Praxis in manchen Unternehmen. Im Wortsinn rücken Arbeitgeber freitags vom strengeren Business-Dresscode ab und ermöglichen es ihren Angestellten, sich etwas lässiger zu kleiden. Männer können dann etwa die Krawatte weglassen, Frauen den Blazer. Die für den „Casual Friday“ typische Kleidung ist mitunter nicht nur freitags erlaubt, sondern auch zu anderen Zeiten.

Wie förmlich die Kleidung trotzdem noch sein muss, hängt von davon ab, welcher Dresscode ansonsten üblich ist. Je formeller er sonst ist, desto weniger sollten Arbeitnehmer beim „Casual Friday“ einfach zu Jeans und Sweatshirt greifen. In anderen Unternehmen kann aber genau das in Ordnung sein, wenn es mal etwas lockerer zugehen darf.

Dresscodes bei Abendveranstaltungen

Nicht nur morgens stellt sich Arbeitnehmern die Frage, was sie ins Büro oder den Betrieb anziehen sollen. Mitunter müssen Abendveranstaltungen besucht werden. Welcher Dresscode ist dann der richtige? Es kommt auf das Treffen an. Ist von einer informellen, entspannten Atmosphäre auszugehen, brauchen Sie sich wahrscheinlich nicht in Anzug oder Kostüm zwängen. Bei einer Preisverleihung oder einem repräsentativen Event ist hingegen meist „Black Tie“ gefragt. Männer tragen dann einen schwarzen Smoking, ein weißes Hemd, Fliege, Einstecktuch und schwarze Lederschuhe. Frauen machen mit einem eleganten, (relativ) langen Abendkleid, geschlossenen Pumps und dezentem Schmuck nichts falsch.

Manchmal findet ein Treffen direkt nach der Arbeit statt, etwa ein Geschäftsessen oder ein Umtrunk. Dann heißt es in puncto Dresscode häufig: „Come As You Are“. Übersetzt bedeutet das: „Komm, wie du bist“. Das sollte man aber nicht zu wörtlich nehmen: Je nach Anlass empfiehlt es sich, sich vor dem Termin umzuziehen. Geeignet sind in den meisten Fällen Stoffhosen und dunkle Jeans, Anzüge, Kostüme, Kleider, Hosenanzüge, Sakkos, Hemden, Polo-Shirts, Blusen, Röcke, Blazer oder Pullover.

Welcher Dresscode ist im Job angemessen?

Nun wissen Sie, welche verschiedenen Dresscodes es im Arbeitsleben gibt. Aber woher weiß man, welcher Dresscode für den eigenen Job der richtige ist – etwa Casual, Business oder Smart Casual? Diese Faktoren geben Hinweise darauf, mit welcher Art von Kleidung Sie richtig liegen:

  • Arbeitsort: Wer in einem Büro arbeitet, sollte sich in den meisten Fällen eleganter kleiden als bei einer Arbeit in einem handwerklichen Betrieb. Im Handwerk, aber auch in der Produktion oder dem Einzelhandel, muss die Kleidung nicht zuletzt funktional sein. In manchen Bereichen tragen die Beschäftigten spezielle Arbeitsschutzkleidung oder bekommen Arbeitskleidung vom Arbeitgeber gestellt.
  • Branche: In konservativen Zweigen müssen Sie in der Regel Business-Kleidung tragen, etwa bei einer Tätigkeit bei einer Bank oder Versicherung. In kreativen Bereichen darf es hingegen lässiger und moderner sein. Auch der Arbeitgeber spielt eine Rolle: In großen Unternehmen ist eher ein Business-Outfit gefragt als in kleinen Firmen. Start-Ups sehen die Kleiderwahl häufig vergleichsweise locker.
  • Kundenkontakt? Wer regelmäßig Kontakt mit Kunden und anderen Geschäftskontakten hat, muss seriöser aussehen als jemand, der sich nur ausnahmsweise mit Externen trifft.
  • Position: Wer eine höherrangige Position innehat, sollte sich eher formell kleiden als ein einfacher Angestellter.
  • Anlass: Auch der Anlass macht einen Unterschied. Bei einer eleganten Abendveranstaltung sollten Sie sich anders kleiden als im regulären Joballtag. Bei einer Geschäftsreise liegen Sie mit einem „Smart-Casual“- oder „Business-Casual“-Dresscode richtig. Je repräsentativer die Termine, desto eher kann jedoch auch „Business Attire“ gefragt sein.

Im Zweifel lieber etwas eleganter kleiden

Im Zweifel ist es meist besser, sich etwas eleganter zu kleiden. Sie machen damit tendenziell weniger falsch als wenn Sie am Ende zu lässig angezogen sind, sollten es aber auch nicht übertreiben – damit könnten Sie ebenso negativ auffallen. Wer einen neuen Job antritt, kann beim Vorstellungsgespräch darauf achten, was die anderen Mitarbeiter tragen. Im Zweifel ist es keine Schande, direkt nachzufragen, ob es einen bestimmten Dresscode gibt. Das ist besser, als nicht zu fragen und dann die falsche Wahl zu treffen.

In den vergangenen Jahren ist die Kleiderordnung in vielen Unternehmen lockerer geworden. Gerade bei Start-Ups und im kreativen Bereich tragen oft sogar führende Mitarbeiter Freizeitkleidung und Sneaker. Vielen Arbeitnehmern kommt diese Entwicklung zugute, weil sie dann Kleidung wählen können, in der sie sich wohlfühlen. Denken Sie aber immer daran: Was Sie anhaben, beeinflusst, wie Sie sich fühlen. Wer Business-Kleidung trägt, fühlt sich häufig gleich kompetenter und selbstbewusster.

Dresscode: Diese 9 Fehler sollten Sie vermeiden

Wenn es um die Kleidung für den Job geht, kann man viel falsch machen. Die folgenden Fehler sollten Sie deshalb vermeiden, wenn Sie Ihren persönlichen Dresscode für Büro oder Betrieb festlegen.

1. Zu viel Haut zeigen

Sie sollten am Arbeitsplatz nie zu viel Haut zeigen. Zu kurze Röcke und sehr kurze Shorts sind ebenso wenig geeignet wie Spaghetti-Tops bei Frauen oder Tanktops bei Männern. Auch ein zu tiefer Ausschnitt ist nicht empfehlenswert – weder bei Frauen noch bei Männern. Männer sollten außerdem gut überlegen, ob sie im Sommer kurze Hosen tragen möchten. Zwar ist das nicht ausgeschlossen, es kommt aber auf die Umstände an. Wer Kundenkontakt hat, sollte auch bei warmen Temperaturen zu langen Hosen greifen. Wer nur im Büro sitzt und keinen Außenstehenden trifft, kann hingegen auch eine kurze Hose tragen, wenn es heiß ist – es sei denn, die Kollegen stören sich daran.

2. Unpassende Schuhe wählen

Ein Outfit besteht nicht nur aus Oberteil und Hose (oder Rock). Auch die Schuhe gehören dazu – und hier können Sie als Arbeitnehmer einiges falsch machen. Kaputte und ausgetretene Schuhe hinterlassen keinen guten Eindruck, weshalb sie keine gute Wahl sind. Sneaker sind bei einem „Casual“-Dresscode erlaubt, bei einem Business-Outfit aber fehl am Platz. Frauen sollten insbesondere in konservativen Bereichen darauf achten, dass ihre Zehen nicht zu sehen sind. Flipflops scheiden damit vielfach aus. Schuhe mit Absatz sollten nicht zu hoch sein, weil auch das unseriös wirken kann. Männer sollten im Job generell geschlossene Schuhe tragen.

3. Zu wilde Muster und grelle Farben

Je strenger der Dresscode in einem Unternehmen, desto vorsichtiger sollten Sie mit Mustern und auffälligen Farben sein. In konservativen Bereichen sind grelle Farbtöne tabu, Muster sind zwar erlaubt, sollten aber dezent sein.

4. Schmutzige oder kaputte Kleidung

Eigentlich versteht es sich von selbst: Ihre Kleidung für den Job sollte keine Flecken oder Risse haben, sie sollte nicht abgetragen und Schuhe nicht ausgelatscht sein. Empfindliche Stoffe sollten knitterfrei sein. Natürlich darf ihre Kleidung auch nicht müffeln. Im Sommer kann es daher empfehlenswert sein, sich ein Oberteil zum Wechseln mitzunehmen, falls das Deo einmal versagen sollte.

5. Auffälliges Make-Up und zu viel Schmuck

Ein weiteres No-Go in puncto Dresscode im Büro wäre es, sehr auffälliges Make-Up oder sehr viel Schmuck zu tragen. Beides wirkt nicht professionell und kann Ihrem Image schaden. Im Kontakt mit Kunden oder Geschäftspartnern fällt der Eindruck, den Sie hinterlassen, negativ auf Ihren Arbeitgeber zurück. Grundsätzlich geeignet sind dezentes Make-Up und dezenter, schlichter Schmuck.

6. Die Unterwäsche ist zu sehen

Im Job darf Ihre Unterwäsche nicht zu sehen sein. Ein dunkler BH, der unter dem Shirt zu sehen ist, ist ebenso unpassend wie ein T-Shirt mit so tiefem Ausschnitt, dass der Rand des BHs zu sehen ist. Slips sollten sich nach Möglichkeit nicht unter Hose oder Rock abzeichnen oder über deren Rand hervorblitzen.

7. Zu lässige Kleidung

Sie sollten sich im Job auch nicht zu lässig kleiden. Was „zu lässig“ wäre, hängt vom allgemeinen Dresscode in Ihrem Bereich ab. Für einen Angestellten einer Bank bedeutet es etwas anderes als für Mitarbeiter einer Werbeagentur. Auch in Bereichen, in denen es „Casual“ zugeht, gibt es jedoch ein „zu lässig“ – etwa Jogginghosen, Leggings oder verschlissene Sweatshirts.

8. Ungepflegte Fingernägel

Achten Sie darauf, wie Ihre Fingernägel aussehen. Sie sind zwar streng genommen nicht Teil Ihres Outfits, entscheiden aber darüber mit, welchen Eindruck Sie hinterlassen. Die Fingernägel sollten entweder kurz oder zumindest gepflegt und akkurat geschnitten sein. Schmutz und zu lange Fingernägel bei Männern sind ein No-Go. Auch Frauen sollten bei langen Fingernägeln vorsichtig sein – auffällige Kunstnägel sind in vielen Branchen nicht gerne gesehen.

9. Zu overdressed kleiden

Wahrscheinlich haben Sie schon häufig gehört, dass Sie sich im Zweifel lieber etwas zu schick kleiden sollen als zu leger. Wenn Sie nicht genau wissen, welcher Dresscode gefragt ist, ist das tatsächlich die bessere Wahl. Allerdings sollten Sie dabei nicht übertreiben. Wenn Sie deutlich eleganter am neuen Arbeitsplatz auftauchen als alle anderen, stechen Sie schnell hervor – und das nicht unbedingt positiv. Ihre neuen Kollegen finden es womöglich komisch, dass Sie so aufgebrezelt sind. Das kann Ihren Start im neuen Job unnötig erschweren.

BIldnachweis: Atstock Productions / Shutterstock.com

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