Remote Work: Tipps für erfolgreiches Arbeiten aus der Ferne

Remote Work gewinnt in der Arbeitswelt immer mehr Bedeutung. Das Konzept besagt, dass der Mitarbeiter von dort arbeitet, wo er möchte. Vor allem im Zuge der Corona-Pandemie haben Unternehmen auf Remote Work umgestellt. Welche Vorteile dieses Arbeitsmodell hat und wie Beschäftigte das Beste für sich herausholen, erfahren Sie hier.

Eine Frau sitzt auf der Terrasse mit einem Laptop, sie macht Remote Work

Remote Work: Was ist das?

Remote Work bedeutet, dass ein Arbeitnehmer nicht mehr oder nur noch zum Teil vor Ort bei seinem Arbeitgeber arbeitet. Den Hauptteil der Arbeit erledigt der Beschäftigte beim Remote-Work-Konzept von Zuhause oder einem anderen beliebigen Ort, über den er selbst entscheidet. Der Kontakt zu Vorgesetzten, Kollegen und Kunden sowie Lieferanten geschieht bei Remote Work über E-Mail oder andere elektronische Kommunikationsmittel wie zum Beispiel Messenger-Dienste.

Synonyme und Begriffe, die mit Remote Work zusammenhängen, sind zum Beispiel die folgenden:

  • Homeoffice
  • Telearbeit
  • Telecommuting
  • Fernarbeit
  • flexibles Arbeiten
  • orstunabhängiges Arbeiten
  • Arbeiten von Zuhause
  • E-Work
  • Workation

Natürlich eigenen sich nicht alle Jobs dazu, in Remote Work ausgeführt zu werden. Wer in der Altenpflege beschäftigt ist oder ein Feuer löschen muss, kann das nur schlecht von Zuhause aus tun.

Auf der anderen Seite hat Remote Work in den letzten Monaten und Jahren weiter an Bedeutung gewonnen. Gerade im Zuge der Corona-Pandemie musste viele Unternehmen auf Arbeiten aus dem Homeoffice umstellen. Dabei zeigte sich, dass das häufig besser funktioniert, als ursprünglich gedacht. Man kann daher wohl davon ausgehen, dass Remote Work in den nächsten Jahren noch zunehmen wird. Vor allem deshalb, weil viele Beschäftigte das Homeoffice schätzen gelernt haben und diese Möglichkeit als Auswahlkriterium bei der Jobsuche verwenden. Über kurz oder lang werden daher vermutlich immer mehr Arbeitgeber ihren Mitarbeitern Remote Work ermöglichen.

Vor allem in folgenden Berufen wird die Bedeutung von Remote Work daher höchstwahrscheinlich noch weiter zunehmen:

Vorteile von Remote Work

Nicht nur Arbeitnehmer sind sich einig: Remote Work hat einige deutliche Vorteile. Auch Wissenschaftler weisen immer wieder in Studien nach, dass die Arbeit von Zuhause oder von einem anderen selbst gewählten Ort für die Beschäftigten erfreulich sein kann. Folgende Gründe tragen dazu unter anderem bei:

  1. Pendeln entfällt: Für viele Arbeitnehmer dürfte das Pendeln ein wichtiges Argument dafür sein, warum sie Remote Work positiver bewerten als die Arbeit vor Ort beim Arbeitgeber. Denn nicht selten verbringen Beschäftigte, die täglich zu ihrem Job fahren müssen, bis zu eine Stunde oder mehr im Auto. Zeit, die man anders nutzen könnte – um länger zu schlafen, Sport zu treiben oder einfach um sich mit Freunden zu treffen. Das subjektive Gefühl, dass Pendeln nachteilig ist, wird von der Wissenschaft belegt: Personen, die täglich pendeln müssen, leiden häufig unter erhöhtem Blutdruck und schlechter Laune. Die schlechte Laune überträgt sich auf Familie und Partner, womit es auch hier zu Problemen kommen kann. All das entfällt beim Remote Work. Denn pendeln müssen Beschäftigte nur dann, wenn sie möchten. Der Arbeitgeber verlangt es nur in Ausnahmefällen von ihnen: Zum Beispiel wenn sie zu einem wichtigen Meeting ins Büro kommen sollen.
  2. Gesteigerte Produktivität: Keinen langen Fahrtweg zu haben und sich damit über mehr Freizeit freuen zu können, führt dazu, dass Beschäftigte zufriedener und ausgeglichener sind. Und das wiederum hat zur Folge, dass sie ihrer Arbeit mit mehr Elan und Motivation nachgehen und mehr leisten als ihre eher unzufriedenen Kollegen, die sich tagein tagaus über Verspätungen der Bahn oder Staus ärgern müssen. Mit anderen Worten: Remote Work kann die Produktivität steigern – und das ist nicht nur für den Arbeitnehmer erfreulich.
  3. Geringere Kosten: Auch das ist ein Punkt, der sowohl für Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber relevant ist. Der Arbeitgeber spart die Kosten, die er für den Arbeitsplatz vor Ort aufbringen müsste. Also Stromkosten, Heizkosten, Kosten für Wasser und in vielen Fällen auch die kostenlosen Getränke und Snacks. Arbeitnehmer müssen auf der anderen Seite zwar auf die kostenlosen Zuwendungen ihres Arbeitgebers verzichten, können dafür aber die Kosten für das heimische Arbeitszimmer von der Steuer absetzen. Und statt in der Mittagspause in der Kantine zu essen, können sich Remote Worker zuhause das Gericht kochen, auf das sie gerade Lust haben – häufig für weniger Geld, als sie in der Kantine ausgeben würden.
  4. Mehr Ruhe: Remote Work bedeutet außerdem, dass die Lärmbelästigung, die gerade Großraumbüros mit sich bringen, entfällt. Keine Kollegen mehr, die lauthals Gespräche führen, kein andauerndes Telefonklingeln und kein Drucker, der im Minutentakt Störungen meldet. Vielmehr heißt Remote Work für Arbeitnehmer, dass sie zum großen Teil selbst die Kontrolle darüber haben, wie laut ihre Arbeitsumgebung ist. Auch das Fenster können sie öffnen und schließen, wie sie es möchten, ohne sich mit den Kollegen abstimmen zu müssen. Für die Heizung gilt das übrigens auch.

Nachteile von Remote Work

Natürlich gibt es auch Dinge, die nicht optimal sind, wenn Beschäftigte remote arbeiten:

  1. Erhöhte Einsamkeit: Einige Remote Worker klagen darüber, dass sie keinen Kontakt mehr zu ihren Kollegen haben. Gerade für Beschäftigte, die es früher gewohnt waren, einen kleinen Plausch mit den Kollegen auf dem Flur zu halten, ist Remote Work eine echte Umstellung. Wer die Ruhe im Homeoffice als Einsamkeit und Isolation empfindet, muss sogar mit gesundheitlichen Folgen rechnen.
  2. Schwierige Kommunikation: Auch die Kommunikation mit den Kollegen, die beim Arbeitgeber vor Ort oder ebenfalls im Homeoffice arbeiten, kann erschwert sein. Was man bei herkömmlicher Präsenzarbeit schnell zwischen Tür und Angel absprechen kann, erfordert nun etwas mehr Anstrengung. Aber nicht nur die arbeitsplatzbezogene Kommunikation läuft nicht mehr so einfach ab wie früher. Auch der Flurfunk klappt beim Remote Work nicht mehr ganz so gut. Das kann dazu führen, dass Beschäftigte wichtige Entwicklungen gar nicht oder zu spät erfahren – und das kann Auswirkungen auf die Karriere haben. Wenn den Kollegen im Büro zum Beispiel schon frühzeitig klar wird, dass eine neue Position ausgeschrieben wird, können sie sich früher bewerben. Sie können sich zum Beispiel auch schneller auf die Suche nach einem neuen Arbeitgeber machen, wenn man im Unternehmen munkelt, dass sich eine Entlassungswelle ankündigt.
  3. Weniger Beförderungen: Aber auch dann, wenn Beschäftigte perfekt in den Flurfunk eingebunden sind und jede Neuigkeit genauso schnell erfahren wie die Kollegen im Büro, kann Remote Work nachteilig für die Karriere sein. Einige Studien deuten darauf hin, dass Personen, die ausschließlich von Zuhause arbeiten, weniger häufig befördert werden als ihre Kollegen vor Ort – auch dann, wenn sie gleichwertige oder sogar bessere Arbeit leisten.
  4. Fehlende Work-Life-Balance: Wer arbeitet, wo er lebt, kann es schwierig finden, Berufs- und Privatleben voneinander zu trennen – besonders dann, wenn es zusätzlich zum flexiblen Arbeitsort auch flexible Arbeitszeiten gibt. Die bringen es häufig nämlich mit sich, dass auch abends und am Wochenende schnell noch ein paar Dinge für die Arbeit erledigt werden. Die Folge: Die Grenzen zwischen Arbeit und Feierabend verschwimmen. Beschäftigte, die das als Belastung empfinden, entwickeln nicht selten gesundheitliche Probleme wie Bluthochdruck, Schlafstörungen oder Rückenschmerzen. Selbst ein Burnout ist nicht unwahrscheinlich.

Tipps: So klappt Remote Work

Wäre es nicht schön, von den Vorteilen der Remote Work zu profitieren und gleichzeitig die Nachteile zu minimieren? Mit unseren Tipps kann das funktionieren. Probieren Sie doch einfach einmal die folgenden Ratschläge aus:

  1. Arbeitszeit ist Arbeitszeit: Zugegeben, es ist schon verlockend, einfach mit Jogginghose und altem Pullover an den Schreibtisch zu schlurfen, statt sich morgens ins Büro Outfit zu werfen. Leider klingt es in der Theorie besser, als es in der Praxis ist. Und das gleich aus mehreren Gründen: Beschäftigte, die im gemütlichen Outfit arbeiten, sind häufig mit weniger Ernsthaftigkeit bei der Sache. „Kleider machen Leute“ dieses Sprichwort hat nicht umsonst mehrere Jahrzehnte überlebt. Wer professionelle Arbeit leisten möchte, sollte sich entsprechend anziehen. Weiterer Vorteil: Meldet sich der Vorgesetzte unverhofft über Skype, müssen Sie sich keine Ausrede einfallen lassen, warum die Webcam ausgeschaltet ist. Da Sie auch am heimischen Schreibtisch so gekleidet sind wie im Büro, können sie guten Gewissens den Videocall annehmen. Und das wiederum beruhigt den Arbeitgeber. So weiß er nämlich, dass Remote Work nicht bedeutet, dass bei Ihnen der Schlendrian Einzug gehalten hat.
  2. Präsenz zeigen: Ein Problem für Remote Worker ist die fehlende Sichtbarkeit. Der Vorgesetzte weiß zwar, dass Sie zum Team gehören, nimmt Sie aber nicht so stark wahr, wie die Kollegen vor Ort. Das können Sie vermeiden, indem Sie sich auch bei Remote Work rege an Diskussionen und Planungen beteiligt. Wenn Sie Messenger-Dienste oder Chat-Systeme wie Slack im Team nutzen, seien Sie nicht nur online. Stellen Sie stattdessen ganz gezielt Nachfragen zu bestimmten Vorgängen oder machen Sie sogar Verbesserungsvorschläge. Remote Work bedeutet nicht, dass Sie plötzlich zu einem passiven Informationsempfänger werden.
  3. Tasks planen: Einige Beschäftigte, die aus dem Homeoffice arbeiten können, leiden unter Zeitdruck. Wenn kein Vorgesetzter den Arbeitsfortschritt überwacht oder im Unternehmen nach Vertrauensarbeitszeit gearbeitet wird, ist das verständlich. Gerade bei gutem Wetter ist die Gefahr groß, dass man die Mittagspause überzieht, um Sonne zu tanken. Doch diese Zeit fehlt später. Die Folge: Stress und Zeitdruck. Das lässt sich vermeiden, wenn Sie Zeitmanagement-Methoden nutzen oder zu Beginn des Arbeitstages konkret festlegen, welche Aufgaben bis wann erledigt sein müssen. Danach können Sie Ihren Feierabend entspannt genießen. Oder auch die Mittagssonne, sofern Sie sich danach an den geplanten Tagesablauf halten.

Bildnachweis: ViChizh / Shutterstock.com

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