Was macht einen guten Arbeitgeber aus? Auf diese Aspekte kommt es an
Wie zufrieden Menschen mit ihrem Job sind, hängt nicht nur von ihren Aufgaben ab. Mindestens ebenso wichtig ist es aus Sicht vieler Arbeitnehmer, einen guten Arbeitgeber zu haben. Was hat ein guter Arbeitgeber für Eigenschaften? Wie erkennt man ihn? Und wie findet man ein Unternehmen, für das man gerne arbeitet?
Warum es wichtig ist, einen guten Arbeitgeber zu haben
Keine Frage, spannende Tätigkeiten können den Arbeitsalltag bereichern und einen Job aufwerten. Aus Sicht vieler Arbeitnehmer ist aber ein Aspekt noch wichtiger, wenn es darum geht, was eine gute Arbeitsstelle auszeichnet: der Arbeitgeber und wie er sich gegenüber seinen Mitarbeitern verhält.
Ein guter Arbeitgeber bietet einerseits attraktive Rahmenbedingungen, die zur Zufriedenheit der Beschäftigten beitragen. Das kann zum Beispiel flexible Arbeitszeiten betreffen, aber auch das Gehalt oder die Zahl der Urlaubstage. Zugleich behandelt ein guter Arbeitgeber seine Beschäftigten fair und wertschätzend. Das sorgt dafür, dass es auch menschlich passt. Für einen Arbeitgeber, den man schätzt, arbeitet man lieber. Es kann motivieren, einen guten Arbeitgeber zu haben, und für mehr Freude bei der Arbeit sorgen.
Wie zufrieden jemand mit seinem Arbeitgeber ist, wirkt sich nicht nur darauf aus, wie gut er seine Arbeit machen kann und wie gerne er zur Arbeit geht. Es hat auch Einfluss auf seine Zufriedenheit insgesamt: Wer einen guten Job hat, bei dem stimmt die berufliche Komponente. Das ist eine wichtige Grundlage für eine hohe Lebensqualität. Umgekehrt kann ein schlechter Arbeitgeber Arbeitnehmern viel Kummer machen, der sich auch auf das Privatleben übertragen kann.
Was Arbeitgeber davon haben, wenn ihre Mitarbeiter mit ihnen zufrieden sind
Es ist nicht nur für Arbeitnehmer wünschenswert, einen guten Arbeitgeber zu haben. Auch für Arbeitgeber hat es Vorteile, wenn ihre Mitarbeiter sie als gute Arbeitgeber empfinden. Sind die Mitarbeiter zufrieden, profitieren Unternehmen davon auf vielerlei Weise:
- Zufriedene Mitarbeiter erbringen oft gute Leistungen, weil sie engagiert und produktiv sind.
- Sie können auch freiwillig mehr leisten, als sie müssten, weil sie sich an der Arbeit wertgeschätzt fühlen.
- Wenn die Mitarbeiterzufriedenheit insgesamt hoch ist, wirkt sich das positiv auf das Betriebsklima aus. Das kann die Zufriedenheit der Beschäftigten weiter erhöhen und sich so positiv verstärkend auswirken.
- Ein gutes Arbeitsklima kann dem Erfolg von Unternehmen direkt und indirekt zugutekommen.
- Bei einer hohen Mitarbeiterzufriedenheit gibt es weniger Eigenkündigungen von Mitarbeitern, die Fluktuation kann dadurch sinken. Auch das ist wünschenswert für Arbeitgeber.
- Eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit spricht sich herum und kann dafür sorgen, dass sich viele qualifizierte Fachkräfte bei dem betreffenden Unternehmen bewerben – ein Vorteil im Wettkampf um die klügsten Köpfe.
Guter Arbeitsplatz: Was macht einen guten Arbeitgeber aus?
Was macht ein gutes Unternehmen aus? Die Antwort auf diese Frage muss wissen, wer nach dem perfekten Arbeitgeber sucht. Die Einschätzung, was einen Arbeitgeber besser oder schlechter macht, ist zwar letztlich individuell. Es gibt aber verschiedene Anhaltspunkte, die darüber entscheiden, wie gut ein Arbeitgeber ist und wie lohnenswert es ist, für ihn zu arbeiten.
Ein wertschätzender Umgang
Bei einem guten Arbeitgeber stimmt es nicht nur im Hinblick auf die Aufgaben, sondern auch beim persönlichen Umgang miteinander. Ein guter Arbeitgeber behandelt seine Mitarbeiter wertschätzend und respektvoll. Das bedeutet zum Beispiel, dass er die Leistungen der Beschäftigten sieht und würdigt. Es bedeutet auch, dass Führungskräfte freundlich mit ihren Mitarbeitern kommunizieren – auch dann, wenn es Konflikte oder andere Probleme geben sollte. Vorgesetzte sollten deutlich machen, dass sie für das Engagement der Beschäftigten dankbar sind. Kritik ist wichtig, sollte aber konstruktiv und mit dem nötigen Feingefühl herübergebracht werden.
Auch Offenheit und Transparenz sind wichtige Eigenschaften eines guten Arbeitgebers: Wer seine Mitarbeiter informiert und an Entscheidungen teilhaben lässt, zeigt auch damit Wertschätzung. Es sollte nicht vorkommen, dass Vorgesetzte ihre schlechte Laune, ihren Frust oder Stress an den Mitarbeitern auslassen. Zugleich sollten Führungskräfte sich für einen fairen Umgang miteinander einsetzen, der auch die Kollegen untereinander betrifft. Das bedeutet auch, im Zweifel rechtzeitig einzugreifen, wenn es persönliche Konflikte im Team gibt, und entschieden gegen Diskriminierung und Mobbing vorzugehen.
Eine spannende Tätigkeit
Natürlich spielt auch die Tätigkeit an sich eine Rolle, wenn es darum geht, ob die Mitarbeit in einem Unternehmen zufriedenstellend ist oder nicht. Die Arbeit sollte möglichst abwechslungsreich und interessant sein, vielleicht sogar hin und wieder Spaß machen. Sie muss auch zur Expertise und den Kompetenzen der Mitarbeiter passen, die sich weder über- noch unterfordert fühlen sollten.
Ein guter Arbeitgeber bietet seinen Mitarbeitern Aufgaben, die sie motivieren und herausfordern. Für viele Arbeitnehmer ist es außerdem wichtig, dass sie ihre Arbeit als sinnhaft und bereichernd empfinden. Wer das Gefühl hat, einen wichtigen Beitrag zu leisten, ist oft zufriedener und engagierter. Es macht auch einen Unterschied, wie viele Freiheiten jemand in seinem Job hat. Wenn Beschäftigte in vielen Situationen eigenständig handeln können, empfinden sie das meist als positiv.
Attraktive Arbeitsbedingungen
Auch die Rahmenbedingungen der Arbeit müssen stimmen, damit jemand seinen Arbeitgeber als guten Arbeitgeber einstuft. Das kann zum Beispiel die folgenden Aspekte betreffen:
- die Bezahlung: Das Gehalt sollte angemessen sein, damit sich die Mitarbeiter gut behandelt fühlen. Ein höherer Lohn kann als Hinweis darauf verstanden werden, dass der Arbeitgeber seine Beschäftigten wertschätzt – das kann sich auch für Arbeitgeber auszahlen
- die Arbeitszeiten: Viele Arbeitnehmer wünschen sich eine flexible Gestaltung ihrer Arbeitszeiten. Wer beeinflussen kann, wann er arbeitet, ist oft zufriedener, weil er Arbeit und Privatleben besser miteinander in Einklang bringen kann
- den Arbeitsort: Wo jemand arbeitet, hat Einfluss darauf, wie zufrieden er mit seiner Arbeit ist. Ist es am Arbeitsplatz zum Beispiel laut und hektisch, kann das Stress auslösen. Ein ruhiger Arbeitsort, der auch optisch angenehm gestaltet ist, kann hingegen positive Effekte haben. Viele Arbeitnehmer empfinden es zudem als positiv, wenn sie die Möglichkeit haben, im Homeoffice zu arbeiten
- das Arbeitsumfeld: Das Umfeld, in dem Beschäftigte arbeiten, sollte sicher sein und die Gesundheit der Mitarbeiter nicht gefährden. Hier ist der Arbeitgeber gefragt, entsprechende Bedingungen zu schaffen
- Benefits und freiwillige Leistungen durch den Arbeitgeber: Was der Arbeitgeber freiwillig leistet, obwohl er keine gesetzliche Verpflichtung dazu hat, wird von seinen Mitarbeitern sicherlich positiv aufgenommen. Das kann zum Beispiel die Zahl der Urlaubstage betreffen, aber auch Sonderzahlungen wie Urlaubsgeld oder Weihnachtsgeld
Ein gutes Klima
Ein gutes Betriebsklima spielt eine essenzielle Rolle dafür, wie zufrieden Beschäftigte in einem Unternehmen sind. Die Aufgaben können noch so spannend und abwechslungsreich sein – ist die Stimmung mies, ist das oft so belastend, dass es die Vorteile einer Tätigkeit in den Hintergrund treten lässt.
Wie gut die Stimmung im Team ist, hängt maßgeblich davon ab, wie der Arbeitgeber mit seinen Mitarbeitern umgeht – direkt und indirekt. Das betrifft einerseits den persönlichen Umgang miteinander, der wertschätzend und respektvoll sein sollte. Es betrifft andererseits die Arbeitsbedingungen. Gibt es dabei Luft nach oben, sind die Mitarbeiter womöglich unzufrieden. Strukturelle Probleme und Mängel machen sich oft in Form eines schlechten Betriebsklimas bemerkbar.
Wie gut das Klima untereinander ist, hängt auch davon ab, wie die Beschäftigten miteinander umgehen. Dabei nehmen Führungskräfte eine Vorbildfunktion ein: Sie leben vor, welcher Umgang miteinander wünschenswert ist. Zugleich sollten sie bei Bedarf Verhaltensregeln aufstellen und eingreifen, wenn es zwischenmenschliche Probleme oder respektlose Kommunikation gibt.
Entwicklungsmöglichkeiten
Ein guter Arbeitgeber ist aus Sicht vieler Arbeitnehmer jemand, der ihnen Entwicklungschancen ermöglicht. In solchen Unternehmen ist nicht nur ein Aufstieg möglich oder es gibt andere spannende Job-Optionen, der Arbeitgeber fördert seine Mitarbeiter womöglich auch individuell. Dadurch haben Beschäftigte die Möglichkeit, ihre Kompetenzen und Fähigkeiten auszubauen und sich weiterzubilden. Auch offenes Feedback ist dafür wichtig: Mitarbeiter müssen wissen, wo sie stehen, was sie gut machen und wo es noch Luft nach oben gibt, damit sie sich in die gewünschte Richtung entwickeln können. Dank konstruktivem Feedback können sie ihre Leistungen gezielt verbessern.
Wie finde ich den richtigen Arbeitgeber? Tipps für die Suche nach einem guten Arbeitgeber
Einen guten Arbeitgeber zu finden ist wohl für jeden Arbeitnehmer wünschenswert. Worauf sollte man bei der Jobsuche achten? Zunächst einmal sollten Sie sich klar machen, dass es den einen, für alle Beschäftigten perfekten Arbeitgeber nicht gibt. Entscheidend ist vielmehr, dass Sie wissen, worauf Sie im Beruf Wert legen, und danach bei Unternehmen suchen.
Für manche Beschäftigte ist es zum Beispiel besonders wichtig, dass sie im Job flexibel sind. Sie wünschen sich vielleicht flexible Arbeitszeiten oder die Möglichkeit, von zuhause zu arbeiten, um Arbeit und Privatleben besser miteinander vereinen zu können. Andere Arbeitnehmer legen Wert auf Prestige und Karrierechancen. Sie suchen nach einem namhaften Unternehmen, bei dem sie sich weiterentwickeln können. Überlegen Sie sich, was Ihre Prioritäten und Ziele im Beruf sind. Davon ausgehend können Sie im nächsten Schritt nach einem Arbeitgeber suchen, der zu Ihren Vorstellungen passt.
Wenn Sie sich einen Arbeitgeber wünschen, bei dem Sie langfristig glücklich werden können, sollten Sie bei der Jobsuche besonders kritisch sein. Nehmen Sie nicht das erstbeste Angebot an, das halbwegs zu Ihren Wünschen passt, sondern nehmen Sie sich Zeit für die Suche. Lesen Sie sich Bewertungen anderer Beschäftigter auf Arbeitgeber-Bewertungsportalen im Internet durch oder tauschen Sie sich nach Möglichkeit direkt mit jemandem aus, der für den betreffenden Arbeitgeber arbeitet.
Passt der Arbeitgeber zu mir? Im Vorstellungsgespräch können Sie es herausfinden
Das Vorstellungsgespräch ist eine gute Gelegenheit, einen potenziellen neuen Arbeitgeber auf Herz und Nieren zu prüfen. Machen Sie sich bewusst, dass nicht nur Sie überzeugen müssen – auch Ihre Gesprächspartner müssen überzeugend sein. Lassen Sie sich also nicht suggerieren, dass nur Sie es sind, der auf dem Prüfstand steht. Nutzen Sie die Chance, Fragen zu stellen. Das kann zum Beispiel Ihre Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen betreffen, die Unternehmenskultur oder die Art der Mitarbeiterführung.
Ein Aspekt, den Sie in Ihre Entscheidung einfließen lassen können, ist außerdem der Umgang mit Ihnen im Bewerbungsprozess. Wie sich ein Arbeitgeber Bewerbern gegenüber verhält, sagt viel darüber aus, wie es um die Wertschätzung der Mitarbeiter steht. Wer Sie ewig hinhält, vage bleibt oder Zusagen nicht einhält, ist womöglich nicht der gute Arbeitgeber, den Sie sich wünschen.
Am besten ist es, wenn Sie mehrere Arbeitgeber zur Auswahl haben und Jobs miteinander vergleichen können. So können Sie sich die Stelle heraussuchen, die wirklich zu Ihren Vorstellungen und Ansprüchen passt. Achten Sie dabei auch auf Ihr Bauchgefühl, vor allem, wenn mehrere Angebote auf dem Papier ähnlich gut klingen.
Fazit: Was einen guten Arbeitgeber auszeichnet
- Es macht einen Unterschied für Arbeitnehmer, ob sie für einen guten oder schlechten Arbeitgeber arbeiten. Wer im Job zufrieden ist, hat oft auch insgesamt eine höhere Lebensqualität.
- Auch für Arbeitgeber lohnt es sich, als guter Arbeitgeber wahrgenommen zu werden: Die Mitarbeiter sind dann tendenziell zufriedener, motivierter und produktiver. Auch die Stimmung ist besser.
- Was ein Arbeitgeber zu einem guten Arbeitgeber macht, ist letztlich eine individuelle Frage, die jeder Beschäftigte für sich selbst beantworten muss.
- Wichtige Faktoren sind ein wertschätzender Umgang, ein gutes Betriebsklima, spannende Aufgaben, ein faires Gehalt und Möglichkeiten zur persönlichen Entwicklung.
- Wer nach einem guten Unternehmen sucht, sollte nicht den erstbesten Job annehmen, sondern kritisch wählen, welches Angebot wirklich passt.
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