Teamleiter werden: Fähigkeiten, Herausforderungen und Chancen
Teamleiter spielen in Unternehmen eine wichtige Rolle. Sie koordinieren Teamaufgaben und sorgen durch eine gute Organisation und Kommunikation dafür, dass bei der Teamarbeit alles läuft wie geplant. Wer Teamleiter werden möchte, braucht nicht nur bestimmte Kompetenzen und die nötige Erfahrung. Entscheidend ist auch, dass es persönlich passt. Was Sie wissen müssen, wenn Sie eine Tätigkeit als Teamleiter anstreben, erfahren Sie hier.

Teamleiter werden: Warum es sich lohnen kann
Viele Beschäftigte möchten beruflich aufsteigen. Eine Teamleiter-Position kann dafür genau der richtige Schritt sein. Wer sich als Teamleiter bewährt, kann im Unternehmen in höhere Ränge aufsteigen. Auch der Aufstieg bei einem anderen Arbeitgeber klappt eher, wenn jemand als Teamleiter schon Führungsverantwortung übernommen hat.
Ein Teamleiter-Posten ist außerdem förderlich für die persönliche Entwicklung und nützlich, um sich wichtige Kompetenzen anzueignen. Als Teamleiter können Sie nützliche Fähigkeiten ausbauen und an Ihren Soft Skills feilen – zum Beispiel bei Ihrer Entscheidungsfreude, Ihrem Verantwortungsbewusstsein oder Ihrer Kommunikationsfähigkeit. Sie werden womöglich auch automatisch besser darin, Probleme zu lösen, und lernen, Ressourcen effizient zu managen.
Nicht zuletzt verbessert eine Tätigkeit als Teamleiter den Ruf und geht mit einem höheren Gehalt einher. Sie können außerdem stärker darüber mitbestimmen, in welche Richtung sich Ihr Unternehmen entwickelt. Der größere Gestaltungsspielraum kann auch dafür sorgen, dass die Arbeit mehr Spaß macht und als sinnstiftender empfunden wird.
Was hat ein Teamleiter für Aufgaben?
Eine Tätigkeit als Teamleiter ist vielseitig, was sie besonders spannend machen kann. Was sind die typischen Aufgaben des Teamleiters? Hier finden Sie wichtige Teamleiter-Aufgaben im Überblick.
Mitarbeiterführung
Ein Teamleiter ist eine Führungskraft. Die Mitarbeiterführung ist damit eine essenzielle Aufgabe des Teamleiters. Dazu gehört es, Aufgaben zu koordinieren und sinnvoll zu verteilen. Ein Teamleiter sorgt außerdem dafür, dass die Teammitglieder motiviert sind. Er gibt ihnen Feedback und steht für Fragen und bei Problemen jederzeit zur Verfügung. Falls Konflikte auftauchen, entschärft er sie frühzeitig. Der Teamleiter gibt den Umgangston vor und ist ein Vorbild für ein gutes, produktives Miteinander.
Ziele setzen, Fortschritt kontrollieren
Jedes Team arbeitet auf bestimmte Ziele hin. Welche Ziele das sind, legt der Teamleiter fest. Er kommuniziert die Ziele gegenüber den Mitarbeitern und plant, wie sie erreicht werden können. Außerdem kontrolliert er die Fortschritte und verändert gegebenenfalls den Kurs, wenn es Probleme oder Hindernisse gibt. Im Joballtag ist zudem wichtig, dass der Teamleiter bestimmte Aufgaben priorisiert – und das auch an seine Mitarbeiter weitergibt.
Kommunikation
Kommunikation gehört zu den wichtigsten Teamleiter-Aufgaben. Teamleiter kommunizieren mit den Teammitgliedern und anderen Personen im Unternehmen. Das können andere Teamleiter sein, aber auch Vorgesetzte auf höheren Ebenen. Die Kommunikation mit externen Gesprächspartnern gehört ebenfalls zur Tätigkeitsbeschreibung eines Teamleiters. Das kann auch Präsentationen umfassen.
Organisation
Ein Teamleiter muss Organisationstalent haben: Er teilt zum Beispiel Aufgaben unter den Teammitgliedern auf. Durch seine Planung sorgt er dafür, dass alles reibungslos läuft. Er setzt außerdem Termine für Meetings und Events an.
Entscheidungen treffen
Der Teamleiter trifft richtungsweisende Entscheidungen für sein Team. Dabei behält er die Ziele des Teams ebenso im Blick wie übergeordnete Unternehmensziele. Er kann auch bei Diskussionen und Streitigkeiten innerhalb des Teams festlegen, welcher Ansatz sich durchsetzt.
Probleme lösen
Es gibt im Joballtag immer wieder Herausforderungen und Hindernisse. Bei der Zusammenarbeit im Team ist es im Zweifel der Teamleiter, der Probleme lösen muss. Zwar ist es sinnvoll, wenn die Beteiligten in ihrem Zuständigkeitsbereich auch selbst Lösungen finden. Letztlich ist jedoch der Teamleiter verantwortlich.
Teamleiter-Kompetenzen: Diese Stärken brauchen angehende Teamleiter
Wer Teamleiter werden möchte, braucht das richtige Profil. Die grundlegenden Qualifikationen müssen stimmen: Expertise ist ebenso wichtig wie Erfahrung. Das reicht jedoch nicht aus: Führungskräfte müssen auch persönlich für ihren Posten geeignet sein.
Welche persönlichen Stärken sind bei Teamleitern wichtig? Hier eine Checkliste für Teamleiter:
- Führungskräfte müssen kommunikativ sein. Es ist ihre Aufgabe, Erwartungen klar an die Mitarbeiter zu kommunizieren. Sie müssen sich nicht nur gut artikulieren, sondern auch gut zuhören können. Es ist auch essenziell, dass Teamleiter den Beschäftigten Feedback geben.
- Konfliktfähigkeit gehört ebenfalls zu den Eigenschaften, die ein Teamleiter mitbringen sollte. Egal, ob zwischenmenschlich oder inhaltlich: Es wird im Joballtag immer Konflikte geben, die schnell und effektiv gelöst werden sollten.
- Dasselbe gilt für Probleme, weshalb auch Problemlösungsfähigkeit ein wichtiges Merkmal von Beschäftigten in Führungspositionen ist.
- Gute Teamleiter sind emotional intelligent. Sie sind feinfühlig und empathisch, beweisen Fingerspitzengefühl und können sich auf andere einstellen.
- Ein weiteres wichtiges Teamleiter-Merkmal: Organisationsfähigkeit. Egal, ob es darum geht, Aufgaben zu verteilen oder sicherzustellen, dass alles Wichtige rechtzeitig erledigt wird: Der Teamleiter ist es, der die Fäden in der Hand hält.
- Ein Teamleiter sollte außerdem flexibel und anpassungsfähig sein. Je besser es einer Führungskraft gelingt, sich auf veränderte Umstände einzustellen, desto besser kann sie ihre Arbeit machen.
- Teamleiter müssen tagtäglich kleinere und größere Entscheidungen treffen, weshalb sie entscheidungsfreudig sein sollten.
- Auch Durchsetzungsfähigkeit ist gefragt: Am Ende entscheidet der Teamleiter, was gemacht wird. Er sollte seine Vorstellungen im Zweifel durchsetzen können.
- Ein Teamleiter muss sein Team begeistern und motivieren können. Die Mitarbeiter engagieren sich dann stärker, machen mehr freiwillig und bringen eher eigene Ideen ein – das bringt das ganze Team voran.
- Teamleiter müssen nicht zuletzt delegieren können: Aufgaben, die abgegeben werden können, sollten auch abgegeben werden. Das stärkt das Verantwortungsbewusstsein der Mitarbeiter und sorgt dafür, dass Teamleiter sich auf wirklich wichtige Dinge konzentrieren können.
Teamleiter werden: Was dafür wichtig ist
Sie träumen von einer Beförderung zum Teamleiter? Dann fragen Sie sich wahrscheinlich, wie Sie das am besten anstellen. Der Weg vom Teammitglied zum Teamleiter lässt sich nicht von heute auf morgen bewerkstelligen. Wer weiß, wie er an die Sache herangeht, kann aber schon bald aufsteigen, wenn er die nötigen fachlichen und persönlichen Qualifikationen mitbringt.
Um zum Teamleiter aufzusteigen, gibt es verschiedene Wege. Entweder, Sie bleiben in Ihrer Firma und streben einen internen Aufstieg an. Oder Sie bewerben sich bei anderen Arbeitgebern für eine Position als Teamleiter. Beides hat Vor- und Nachteile. Wenn Sie im Unternehmen bleiben, kann der Aufstieg schneller gehen. Sie können Beziehungen pflegen, die Ihrem Aufstieg zugutekommen.
Vielleicht möchten Sie aber auch eine neue Herausforderung in einem anderen Arbeitsumfeld. Dann wäre eine externe Bewerbung womöglich die bessere Wahl. Bei dieser Variante ist es auch tendenziell wahrscheinlicher, dass Sie ein höheres Gehalt aushandeln können.
Falls Sie intern zum Teamleiter aufsteigen möchten, sprechen Sie am besten mit einem Vorgesetzten darüber. Wenn die Verantwortlichen wissen, wo Sie hinmöchten, wirkt das nicht nur ehrgeizig und engagiert. Es ist dadurch auch wahrscheinlicher, dass man Sie gezielt fördert. Der Arbeitgeber kann Sie in diesem Rahmen auch dabei unterstützen, sich wichtige Qualifikationen anzueignen.
Die Bewerbung als Teamleiter
Wenn Sie zu einem anderen Arbeitgeber wechseln möchten, bewerten Sie Ihr berufliches Profil kritisch: Haben Sie alles, was für den nächsten Karriereschritt nötig ist? Es ist fast immer möglich und ratsam, sich weitere Qualifikationen anzueignen – in Eigenregie, mit einem Kurs oder einer Weiterbildung.
Ob Sie Teamleiter werden oder nicht, hängt nicht zuletzt von Ihrer Erfahrung im Beruf ab. In Kombination mit einem ansprechenden Profil haben Sie mit der nötigen Berufspraxis gute Aussichten auf eine Teamleiter-Stelle. Um Ihre Chancen weiter zu verbessern, ist es lohnenswert, Zeit ins Netzwerken zu investieren. Wen Sie kennen, ist manchmal ebenso wichtig oder sogar wichtiger, als was Sie können.
Wenn Ihr Profil grundsätzlich stimmt, kommt es auf die Qualität Ihrer Bewerbung an. Investieren Sie Zeit und Mühe in Anschreiben, Lebenslauf und das Gesamtprodukt – es lohnt sich. Dabei macht es keinen Unterschied, ob Sie eine Beförderung zum Teamleiter mit Gehaltserhöhung anstreben oder ein externer Wechsel geplant ist. Machen Sie nicht den Fehler, die interne Bewerbung als Selbstläufer zu sehen. Ihre Bewerbung sollte ebenso ansprechend sein, wie es auch bei einer externen Bewerbung der Fall wäre.
Wenn ein Vorstellungsgespräch als Teamleiter bevorsteht, bereiten Sie sich akribisch darauf vor. Setzen Sie sich mit Ihren Stärken und Schwächen auseinander und überlegen Sie, was die Verantwortlichen von Ihnen wissen wollen könnten. Zum Beispiel:
- Warum möchten Sie Teamleiter werden?
- Was motiviert Sie im Alltag?
- Wie gehen Sie mit Herausforderungen um?
- Bringen Sie persönlich alles mit, um ein guter Teamleiter zu sein?
- Wie gehen Sie mit Konflikten um?
- Wie organisieren Sie sich in einem stressigen Alltag?
Herausforderungen als neuer Teamleiter und wie Sie sie meistern können
Wenn es mit der Bewerbung als Teamleiter geklappt hat, ist eine wichtige Hürde genommen. Im neuen Teamleiter-Job warten aber womöglich schon bald die nächsten Herausforderungen auf Sie. Wenn Sie darauf vorbereitet sind, können Sie gelassener bleiben – und Ihre Energie darauf verwenden, konstruktiv nach Lösungen zu suchen, statt in Panik zu verfallen.
Eine der ersten Herausforderungen als neuer Teamleiter kann darin bestehen, dass Ihr Team Sie (noch) nicht akzeptiert und so respektiert, wie Sie es sich wünschen . Wenn Sie neu im Unternehmen sind, sind Sie noch ein Unbekannter für Ihre Mitarbeiter. Gute Beziehungen brauchen Zeit. Nach einer internen Beförderung zum Teamleiter besteht die Schwierigkeit womöglich darin, den ehemaligen Kolleginnen und Kollegen auf einmal als Vorgesetzter zu begegnen.
Klar ist: Den Respekt Ihrer Mitarbeiter erarbeiten Sie sich nicht von heute auf morgen. Sie können aber mit offener Kommunikation und einem respektvollen Umgang den Grundstein dafür legen. Jeden Tag gibt es viele Chancen, die Beziehungen zu den Teammitgliedern zu stärken. Sehen Sie das als Ihre Aufgabe.
Gutes Zeitmanagement hilft Ihnen, allen Anforderungen gerecht zu werden
Als Teamleiter treffen Sie sicherlich auf ganz unterschiedliche Persönlichkeiten in Ihrem Team. Darauf müssen Sie sich einstellen können. Der eine erfordert einen anderen Umgang als der andere. Manche sind leichter zu führen als andere. Es kann auch Konflikte zwischen den Mitarbeitern geben, die Sie nicht auf die leichte Schulter nehmen sollten. Wenn Sie es schaffen, sich auf alle Mitarbeiter gleichermaßen einzustellen und ihnen empathisch zu begegnen, trägt das zu einem guten Miteinander bei.
Es kann als Teamleiter auch eine Herausforderung sein, den Spagat zwischen Verwaltung und Organisation und inhaltlicher Arbeit zu schaffen. Sie müssen sowohl Ihrer Führungsverantwortung gerecht werden als auch Ihre fachlichen Aufgaben erledigen. Dafür ist es wichtig, dass Sie jederzeit den Überblick über alle wichtigen Angelegenheiten haben. Sie brauchen ein gutes Zeitmanagement, um allen Aufgaben gerecht werden zu können. Ebenso wichtig ist es, im Stress einen kühlen Kopf zu bewahren.
Nicht zuletzt kann es als Teamleiter schwieriger sein als vorher, Arbeit und Privatleben in Einklang miteinander zu bringen. Womöglich arbeiten Sie länger, sodass für Privates weniger Zeit bleibt. Das kann besonders schwierig sein, wenn Sie Familie haben oder Ihr privater Alltag anderweitig beansprucht ist. Hier empfiehlt es sich, die vorhandene Freizeit sehr bewusst zu gestalten und sie mit Tätigkeiten zu füllen, die Ihnen Freude bereiten und Sie entspannen.
Weiterbilden als Teamleiter: Möglichkeiten
Für Teamleiter ist es wichtig, sich regelmäßig weiterzubilden und bei wichtigen Entwicklungen auf dem neusten Stand zu sein. Das geht einerseits auf eigene Faust: Fachlich kann es zum Beispiel sinnvoll sein, Sachbücher zu lesen, Magazine zu abonnieren oder sich regelmäßig auf einschlägigen Websites zu informieren. Auch Podcasts oder Videos können informativ sein.
Andererseits kann auch eine Weiterbildung nützlich sein. Sie könnten sich als Teamleiter zum Beispiel Soft Skills aneignen, die für die Mitarbeiterführung wichtig sind. Das kann über Workshops, Seminare und Kurse geschehen. Auch Coachings können nützliche Tools sein, um als Teamleiter an den eigenen Kompetenzen zu feilen.
Manchmal ist es darüber hinaus sinnvoll, grundlegende Qualifikationen nachzuholen. Das kann etwa im Rahmen eines Studiums geschehen. In diesem Fall können Sie sich über Ihre neuen Kompetenzen und Ihr zusätzliches Wissen Zugang zu neuen Tätigkeitsfeldern und Stellen verschaffen.
Wenn Sie sich als Teamleiter weiterbilden wollen, ist es sinnvoll, mit dem Arbeitgeber über die Möglichkeiten zu sprechen. Der Arbeitgeber profitiert unmittelbar davon, wenn Sie Ihre Expertise ausbauen. Er ist womöglich gewillt, Ihnen bestimmte Weiterbildungen zu finanzieren oder zu bezuschussen.
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