Kommunikationsfähigkeit in der Bewerbung: Wie kann man sie deutlich machen?

Arbeitgeber wünschen sich Mitarbeiter, die gut kommunizieren können. Kommunikationsfähigkeit ist nicht nur für die Zusammenarbeit mit Kollegen im Team essenziell, sondern auch für viele alltägliche Aufgaben unerlässlich. Entsprechend wichtig ist es für Bewerber, ihre kommunikative Kompetenz in der Bewerbung deutlich zu machen. Wie kann man seine Kommunikationsfähigkeit in der Bewerbung beschreiben? Hier finden Sie Tipps und Beispiele.

Eine Frau mit einem Symbol für Sprache, wie wird Kommunikationsfähigkeit in der Bewerbung erwähnt?

Warum sich Arbeitgeber kommunikationsstarke Mitarbeiter wünschen

Für Arbeitgeber ist es wünschenswert, dass ihre Mitarbeiter kommunikationsstark sind. Kommunikationsfähigkeit findet sich entsprechend auch bei den meisten Arbeitgebern weit oben auf der Liste der gefragten Eigenschaften, wenn es darum geht, den passenden Bewerber oder die passende Bewerberin für eine freie Stelle auszuwählen.

Das hat gute Gründe: Wenn jemand Kommunikationsfähigkeit mitbringt, heißt das nicht, dass er viel redet. Es bedeutet vielmehr, dass er sich klar und deutlich ausdrücken kann. Er ist gut darin, seine Botschaften an andere zu vermitteln. Zugleich kann er sich auf andere Personen einstellen – und seine Kommunikationsstrategie leicht abwandeln, je nachdem, mit wem er es zu tun hat. Kommunikationsstärke bedeutet auch, andere durch das nötige Einfühlungsvermögen zu verstehen und ihre Beweggründe zu erkennen. Das macht es leichter, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.

Kommunikationsfähig zu sein, ist damit für den Joballtag wichtig. Es gibt immer andere Personen, mit denen man kommuniziert – weil man sich absprechen oder etwas klären muss, weil man Informationen austauscht oder zusammenarbeitet. Wer effektiv mit anderen kommuniziert, erreicht mehr. Er leistet womöglich bessere Arbeit, trägt zu einem guten Miteinander bei und pflegt gute Beziehungen. Das ist auch für die Karriere nützlich.

Kommunikationsfähigkeit im Bewerbungsprozess deutlich machen

Für Bewerber ist es wichtig, ihre Kommunikationsfähigkeit in der Bewerbung deutlich zu machen. Das geht an verschiedenen Stellen im Bewerbungsprozess: in der Bewerbung, aber auch im Vorstellungsgespräch oder bei anderen persönlichen Kontakten mit einem möglichen Arbeitgeber, zum Beispiel in E-Mails.

In der Bewerbung Kommunikationsstärke zeigen

Kommunikationsstärke ist in jedem Job wichtig. Deshalb ist es auch prinzipiell empfehlenswert, die eigene Kommunikationsfähigkeit in Bewerbungen deutlich zu machen. Wie geht das? Ansatzpunkte ergeben sich beim Bewerbungsschreiben und beim Lebenslauf.

Im Bewerbungsschreiben könnten Sie direkt auf Ihre Kommunikationsfähigkeit eingehen. Wichtig ist, dass Sie im Anschreiben der Bewerbung Ihre Kommunikationsstärke belegen. Illustrieren Sie Ihre Behauptungen mit plausiblen Beispielen, die ein potenzieller Arbeitgeber nachvollziehen kann. Das macht Ihre Ausführungen glaubhafter. Es reicht nicht, zu schreiben, Sie seien kommunikationsfähig. Für sich genommen ist eine solche Behauptung nicht überzeugend.

Auch der Lebenslauf kann sich eignen, um Ihre Kommunikationsfähigkeit unter Beweis zu stellen. Wie das gelingen kann, hängt von Ihren Erfahrungen und Qualifikationen ab. Vielleicht haben Sie in einem Kurs gelernt, wie man effektiv kommuniziert. Dann können Sie diese Erfahrung im Lebenslauf angeben. Oder Sie haben in Ihrem letzten Job ein Team durch ein Projekt geführt – auch das kann eine Erwähnung wert sein. Gehen Sie, wenn es Ihnen sinnvoll erscheint, gesondert auf Aufgaben in früheren Tätigkeiten ein, die Ihre Kommunikationsstärke belegen.

Im Vorstellungsgespräch kommunikationsstark auftreten

Das Vorstellungsgespräch ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, zu zeigen, dass Sie kommunikationsstark sind. Wenn Sie sicher auftreten und kommunikativ herüberkommen, kann das sehr nützlich sein. Welche Möglichkeiten gibt es, Ihre Kommunikationsfähigkeit im Bewerbungsgespräch zu zeigen? Dass Sie Kommunikationsstärke besitzen, kann zum Beispiel deutlich werden, wenn Sie höflich und respektvoll sind. Sie lassen Ihre Gesprächspartner ausreden und halten zugleich Blickkontakt. Mit Gesten und Worten signalisieren Sie, dass Sie aufmerksam zuhören.

Wenn Sie selbst sprechen, drücken Sie sich klar und präzise aus. Sie orientieren sich bei Ihrer Wortwahl an Ihrem Gegenüber und verwenden zum Beispiel keine Fachbegriffe, wenn Sie nicht sicher sind, dass der andere sie kennt. Wenn es am Ende um das Einstiegsgehalt geht, vertreten Sie Ihre Vorstellungen freundlich und selbstbewusst. Sie zeigen sich bereit, ein Stück weit von Ihren Wünschen abzurücken, ohne sich jedoch unter Wert zu verkaufen. Mit guten Argumenten versuchen Sie, den Arbeitgeber zu überzeugen, gehen jedoch auch auf seine Befindlichkeiten ein. Zum Schluss des Gesprächs verabschieden Sie sich höflich und bedanken sich bei Ihren Gesprächspartnern für ihre Zeit.

Damit man Sie im Vorstellungsgespräch als kommunikationsstark erlebt, hilft es, sich sorgfältig auf das Kennenlernen vorzubereiten. Wie das geht, erfahren Sie im zugehörigen Abschnitt weiter unten.

Gut kommunizieren bei Kontakten mit potenziellen Arbeitgebern

Kommunikative Fähigkeiten können Sie bei Bewerbungen nicht nur in Ihren Bewerbungsunterlagen und im Vorstellungsgespräch unter Beweis stellen. Denken Sie auch an das Drumherum: Jegliche Kontakte mit einem möglichen neuen Arbeitgeber können deutlich machen, ob Sie kommunikationsstark sind oder nicht.

Ein Beispiel hierfür sind E-Mails. Vielleicht haben Sie die Einladung zum Vorstellungsgespräch per E-Mail erhalten. Dann achten Sie bei Ihrer Antwort darauf, wie sie herüberkommt (oder herüberkommen könnte). Seien Sie höflich, freundlich und respektvoll. Antworten Sie zügig, statt die andere Seite warten zu lassen. Dieselben Regeln gelten für Anrufe zwischen Ihnen und Mitarbeitern des Unternehmens.

Beispiele dafür, wie Sie Ihre Kommunikationsstärke in der Bewerbung darlegen können

Sie möchten Ihre kommunikativen Fähigkeiten im Anschreiben oder Lebenslauf darlegen – wie kann das konkret aussehen? Hier finden Sie für die direkte oder indirekte Angabe von Kommunikationsfähigkeit im Lebenslauf und Bewerbungsschreiben einige Beispiele, die verdeutlichen, welche Möglichkeiten es gibt.

Kommunikative Fähigkeiten im Lebenslauf: Beispiele

Beispiel 1: Sie haben einen Kurs belegt, um an Ihren rhetorischen Fähigkeiten zu feilen:

  • 06/2023: Teilnahme am Kurs „Rhetorisch brillant“, Beispiel-Einrichtung, Beispielstadt

Beispiel 2: Sie hatten eine Aufgabe in einem früheren Job, die auf Kommunikationsfähigkeit schließen lässt:

  • 01/2020–08/2022: Tätigkeit als Beispiel-Tätigkeit, Beispiel-Arbeitgeber, Beispielstadt
    • Beispiel-Aufgabe
    • Beispiel-Aufgabe
    • Beispiel-Aufgabe
    • Organisation des jährlichen Sommerfests (insbesondere Koordination und Absprache mit Werbepartnern)

Beispiel 3: Sie haben im Rahmen eines Studiums theoretisches Wissen erworben:

  • 09/2019–05/2023: Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften, Beispiel-Universität, Beispielstadt (Abschlussnote: 1,9)

Beispiel 4: Ihr ehrenamtliches Engagement lässt auf Kommunikationsstärke schließen:

Beispiel 5: Sie haben ein Hobby, das Kommunikationsfähigkeit nahelegt:

  • Hobbys & Interessen: Konzertbesuche, Teilnahmen bei Poetry Slams

Kommunikationsfähigkeit: Beispiele für das Anschreiben

  • „In meiner Tätigkeit als Verkäufer war es essenziell, potenzielle Kundinnen und Kunden mit guten Argumenten zu überzeugen. Das ist mir gelungen: Im Bereich XY konnte ich einen Umsatzzuwachs von X Prozent erzielen.“
  • „Ich bin überzeugt davon, dass kreative Köpfe zusammen oft die besten Lösungen entwickeln. Als Projektleiter habe ich mit meinem Team im Rahmen meiner Tätigkeit als XY beim Beispiel-Unternehmen eine innovative Marketing-Strategie auf den Weg gebracht, durch welche die Nachfrage nach Produkten im Bereich XY um X Prozent gestiegen ist.“
  • „Ich habe ein Händchen für Verhandlungen: In meiner Tätigkeit als XY für die Beispiel-Firma konnte ich mehrfach die bestmöglichen Konditionen für meinen Arbeitgeber in Verträgen mit Zulieferern aushandeln.“

Kommunikativ auftreten: Tipps für die Vorbereitung auf den Bewerbungsprozess

Egal, ob Sie von Natur aus kommunikativ sind oder ob es Ihnen manchmal schwerfällt, kommunikationsstark aufzutreten: Es ist immer eine gute Idee, sich auf den Bewerbungsprozess vorzubereiten. Das gilt besonders, wenn Sie zum Bewerbungsgespräch eingeladen werden. Sie mögen in Ihrer Bewerbung noch so glaubhaft darlegen, dass Sie Kommunikationsfähigkeit mitbringen – im Vorstellungsgespräch zeigt sich, ob das tatsächlich der Fall ist. Wer vorbereitet ist, kann das für einen überzeugenden Auftritt nutzen.

Was kann man tun, um gut vorbereitet in das Bewerbungsgespräch zu gehen? Es ist wichtig, dass Sie sich im Vorfeld möglichst detailliert informieren. Das betrifft den Job, das Unternehmen, aber auch Ihre Gesprächspartner. Je mehr Sie wissen, desto leichter ist es, die passende Strategie zu entwickeln. Befassen Sie sich mit den typischen Bestandteilen von Bewerbungsgesprächen und bereiten Sie sich darauf vor. Ganz sicher wird man Sie zu Beginn der Fragerunde bitten, sich kurz vorzustellen. Das können und sollten Sie vorher üben, damit es Ihnen überzeugend von den Lippen kommt und Sie die wichtigen Dinge in den Vordergrund rücken.

Machen Sie sich mit den typischen Fragen eines Vorstellungsgesprächs vertraut. Bei Fragen nach Ihren Stärken, Schwächen oder Zielen sollten Sie nicht lange überlegen müssen. Es ist sinnvoll, sich nicht nur allgemein auf Fragen im Bewerbungsgespräch vorzubereiten, sondern auch zu versuchen, sich auf den konkreten Arbeitgeber vorzubereiten. Bei größeren Unternehmen finden Sie womöglich im Internet Erfahrungsberichte von anderen Bewerbern. So wissen Sie, was auf Sie zukommen könnte.

Situationen aus dem Vorstellungsgespräch vorher üben

Es kann sinnvoll sein, vor einem Bewerbungsgespräch mit Freunden oder Angehörigen zu üben. So können Sie Ihre Kommunikationsfähigkeiten in verschiedenen Szenarien und Situationen trainieren und erhalten ein unmittelbares Feedback. Ihre Übungspartner können Ihnen sagen, wie Sie wirken, und Ihnen wertvolle Tipps geben. Gleichzeitig werden Sie durch das Training sicherer und können dadurch im eigentlichen Vorstellungsgespräch selbstbewusster auftreten.

Überlegen Sie sich auch, was Sie von Ihren Gesprächspartnern wissen möchten. Wenn Sie Fragen stellen, zeigt das Interesse. Außerdem haben Sie dadurch die Möglichkeit, zu überprüfen, ob der Job und das Unternehmen wirklich zu Ihren Vorstellungen passen.

Zur Vorbereitung auf ein Bewerbungsgespräch gehört es auch, sich in die richtige mentale Haltung zu bringen. Gehen Sie selbstbewusst an die Sache heran. Sie haben etwas zu bieten, was Ihre Gesprächspartner auch wissen – sonst hätte man Sie schließlich nicht eingeladen. Wer selbstbewusst auftritt, strahlt Souveränität aus. Auch das gehört zu einer kommunikationsstarken Persönlichkeit.

Fazit: Kommunikationsfähigkeit als Schlüsselkompetenz im Job

  • Kommunikationsfähigkeit ist eine Schlüsselkompetenz im Job, die für jeden Arbeitgeber wünschenswert ist.
  • Kommunikationsstärke ist im Arbeitsalltag an vielen Stellen gefragt, zum Beispiel bei Absprachen mit Kollegen, Gehaltsverhandlungen mit dem Chef oder bei schwierigen Gesprächen mit Kunden.
  • Wer sich für einen Job bewirbt, sollte seine Kommunikationsfähigkeit schon im Bewerbungsprozess zeigen, um seine Chancen zu verbessern.
  • Ansatzpunkte, um die eigene Kommunikationsstärke darzulegen, sind insbesondere das Anschreiben und der Lebenslauf der Bewerbung.
  • Zugleich ist ein kommunikationsstarker Auftritt im Vorstellungsgespräch gefragt. Es lohnt sich für Bewerber, sich sorgfältig auf das Bewerbungsgespräch vorzubereiten.

Bildnachweis: pathdoc / Shutterstock.com

Nach oben scrollen