Einstiegsgehalt: So viel können Sie verdienen
Studium abgeschlossen oder Ausbildungszeugnis in der Hand? Dann gilt es nun, den ersten Job zu finden. Und damit auch darum, das Einstiegsgehalt auszuhandeln. Dieser Schritt ist wichtiger, als man zunächst denken würde. Denn wer ein hohes Einstiegsgehalt erzielt, profitiert sein ganzes Arbeitsleben davon. Jedoch ist die Höhe des ersten Gehalts nicht nur abhängig vom eigenen Verhandlungsgeschick.
Einstiegsgehalt nach der Ausbildung: Das ist möglich
Wer eine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen kann, verdient mehr als Arbeitnehmer, die sich als ungelernte Arbeitskraft bewerben. Aber nicht nur das: Auch die Branche, in der die Ausbildung absolviert wurde, hat einen Einfluss auf das Einstiegsgehalt. Das jedenfalls zeigen die Einstiegsgehälter, die StepStone ermittelt hat:
Ausbildungsberuf | Bruttomediangehalt (weniger als ein Jahr Berufserfahrung) | |
1 | Fachinformatiker | 40.000 Euro |
2 | Industriemechaniker | 39.200 Euro |
3 | Bankkaufmann | 38.974 Euro |
4 | Mechatroniker | 38.400 Euro |
5 | Personaldienstleistungskaufmann | 37.200 Euro |
6 | Elektroniker für Automatisierungstechnik | 37.200 Euro |
7 | Elektroniker | 36.923 Euro |
8 | Elektroniker für Betriebstechnik | 36.000 Euro |
9 | Immobilienkaufmann | 35.522 Euro |
10 | Maschinen- und Anlagenführer | 35.500 Euro |
(Quelle: StepStone, 28.08.2023)
Am wenigsten verdienen Arbeitnehmer dagegen in folgenden Berufen. Aufgelistet von „schlechteste Bezahlung“ nach „etwas bessere Bezahlung“:
- Friseur
- Zahnarzthelfer
- Restaurantfachmann
- Reisefachangestellter
- Koch
- Rechtsanwaltsfachangestellter
- Verkäufer im Einzelhandel
- Call Center Agent
- Disponent
- Berufskraftfahrer
(Quelle: gehalt.de)
Einstiegsgehalt nach dem Studium: Hier wird gut bezahlt
Ein abgeschlossenes Studium bringt in der Regel noch einmal mehr Geld als eine abgeschlossene Ausbildung. Aber auch bestimmte Studienabschlüsse können sich in puncto Gehalt mehr auszahlen als andere.
Studenten, die mit einem Master-Abschluss die Universität oder Hochschule verlassen, bekommen in der Regel ein höheres Einstiegsgehalt als Absolventen mit einem Bachelor-Abschluss.
Natürlich hat aber auch bei Uni-Absolventen die Fachrichtung einen gewaltigen Einfluss auf das Einstiegsgehalt. Dabei kommen die üblichen Verdächtigen wie Ärzte oder Ingenieure bei der Gehaltsverhandlung meist besser weg als Geisteswissenschaftler.
Mit diesen Studienabschlüssen können Sie mit dem höchsten Einstiegsgehalt rechnen:
- Medizin
- Wirtschaftsingenieurwesen
- Ingenieurwissenschaften
- Informatik
- Wirtschaftsinformatik
- Wirtschaftswissenschaften
- Rechtswissenschaften
- Naturwissenschaften
Einstiegsgehalt: Diese Faktoren haben einen Einfluss
Neben dem Abschluss und dem erlernten Beruf gibt es noch weitere Faktoren, die einen Einfluss auf das Einstiegsgehalt haben.
1. Bundesland
Es ist kein Geheimnis, dass Arbeitnehmer, die im Westen Deutschlands arbeiten, mehr verdienen als ihre Kollegen im Osten. Das ist in der Regel sogar auch dann der Fall, wenn beide den gleichen Beruf ausüben.
Aber auch innerhalb Westdeutschlands gibt es einige Unterschiede zwischen den Einstiegsgehältern. Entscheidend ist der Standort des Arbeitgebers.
Die Übersicht, gegliedert von guter Bezahlung nach weniger guter Bezahlung:
- Hamburg
- Hessen
- Baden-Württemberg
- Berlin
- Bayern
- Nordrhein-Westfalen
- Bremen
- Rheinland-Pfalz
- Niedersachsen
- Schleswig-Holstein
- Saarland
- Brandenburg
- Sachsen
- Thüringen
- Mecklenburg-Vorpommern
- Sachsen-Anhalt
(Quelle: StepStone Gehaltsreport 2024)
2. Größe des Arbeitgebers
Größere Firmen oder gar Konzerne können mehr zahlen als der kleine, inhabergeführte Familienbetrieb um die Ecke. Auch mit Sonderzahlungen oder betrieblicher Altersvorsorge können Arbeitnehmer eher bei einem großen Arbeitgeber rechnen.
Auf der anderen Seite ist Geld im Job aber auch nicht alles. Gerade Berufsanfänger sind in großen Konzernen häufig nur ein kleines Zahnrad im großen Getriebe – was sich nicht immer förderlich auf die Einarbeitung auswirkt. Das kann in kleinen Betrieben schon ganz anders aussehen. Eine Garantie für besseres Betriebsklima oder individuelleres Arbeiten ist die Größe des Arbeitgebers aber natürlich nicht.
Wer daher gehaltstechnisch auch Nummer Sicher gehen möchte, kann sich an der Größe des Arbeitgebers orientieren. Meist unterscheiden sich Gehälter laut Gehaltsreport in folgender Größenordnung:
- Bis 500 Mitarbeiter: ungefähr 45.000 Euro
- Bis 5000 Mitarbeiter: ungefähr 50.000 Euro
- Mehr als 5000 Mitarbeiter: ungefähr 53.500 Euro
3. Einstiegsgehalt nach Branche
Der gewählte Beruf hängt meist auch eng mit der Branche zusammen, in der man später arbeiten kann. Wer Bankkaufmann gelernt hat, kann eben nicht Zahnarzt werden. Daher überschneiden sich die Aufzählungen von Branche und Beruf teilweise – aber eben nur teilweise. Mit den höchsten Einstiegsgehältern können Sie unter anderem im Bankensektor, in der chemischen Industrie und Pharmabranche sowie in der Automobilindustrie rechnen.
Tipps für die Gehaltsverhandlung: So gibt es mehr Geld
In Berufen und Branchen, die nicht tarifgebunden sind, haben Bewerber mehr Einfluss auf ihr Einstiegsgehalt. Bedeutet: Wer gut vorbereitet ist und selbstsicher in die Verhandlung geht, kann mit etwas Glück ein höheres Einstiegsgehalt aushandeln.
Und so gelingt das:
- Vorab recherchieren: Wer vorab weiß, wie viel Geld in der jeweiligen Branche und Region gezahlt wird, kann eine konkretere Forderung in der Gehaltsverhandlung stellen. Dass Sie ohnehin nie ohne entsprechende Informationen in das Bewerbungsgespräch gehen sollten, ist selbsterklärend. Warum also nicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und das mögliche Einstiegsgehalt selbst recherchieren. Das gelingt zum Beispiel über folgende Kanäle:
- lohnspiegel.de: Auf dieser Seite werden Informationen zu mehr als 500 Berufen gesammelt. Hier gibt es also einen recht zuverlässigen Eindruck, wie viel Lohn oder Gehalt zum Einstieg möglich ist.
- Statistisches Bundesamt: Die Behörde liefert ebenfalls ganz aussagekräftige Zahlen zu den Verdienstmöglichkeiten in den einzelnen Branchen und Berufen.
- Internet: Auch in sozialen Netzwerken finden sich Hinweise darauf, wie viel Einstiegsgehalt beim jeweiligen Arbeitgeber möglich ist. Allerdings sollten Sie mit diesen Informationen etwas vorsichtiger umgehen. Denn im Internet wird leider viel geschrieben und nicht alles davon stimmt. Die beiden ersten Quellen sind daher in der Regel vertrauenswürdiger.
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