7 Tipps für Ihr perfektes Vorstellungsgespräch
Das Vorstellungsgespräch ist für Jobsuchende noch immer sehr wichtig. Eine Umfrage von StepStone aus dem Jahr 2019 kam zu dem Ergebnis, dass die überwiegende Zahl der Arbeitgeber im Bewerbungsgespräch entscheidet, welcher Bewerber den Job bekommt. Von dem Gespräch hängt also einiges ab. Kein Wunder, dass die meisten Bewerber vor dem Jobinterview recht nervös sind. Ein wenig Nervosität ist auch angebracht, solange sie nicht ausartet. Denn dann besteht die Gefahr, dass sich der Bewerber schlechter präsentiert, als er tatsächlich ist. Was also tun? Ein erster Schritt ist, sich unsere Tipps für ein perfektes Vorstellungsgespräch anzusehen.
Die Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch
Sobald Sie eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch bekommen haben, sollten Sie mit der Vorbereitung für das Jobinterview beginnen. Die Einladung ist ein Zeichen dafür, dass sich der Arbeitgeber für Sie interessiert – darauf können Sie stolz sein, dennoch sollten Sie sich nicht auf Ihren Lorbeeren ausruhen. Mit den folgenden Bewerbungsgesprächs Tipps können Sie sich optimal auf den Termin vorbereiten.
1. Tipp: Über den Arbeitgeber informieren
Vermutlich haben Sie diesen Tipp für das Bewerbungsgespräch bereits beherzigt. Im Anschreiben Ihrer Bewerbung sollten Sie nämlich Gründe genannt haben, warum Sie gerade bei diesem Arbeitgeber arbeiten wollen. Daher lautet einer der Tipps für das Bewerbungsgespräch, dass Sie sich im Internet, auf der Firmenhomepage oder bei aktuellen Mitarbeitern, sofern Sie Kontakt zu diesen haben, informieren. Je mehr Sie über das Unternehmen wissen, umso besser können Sie auf Fragen reagieren. Das gelingt in jedem Fall besser, wenn Sie handfeste Informationen über Ihren potenziellen Arbeitgeber haben. Denn eine Frage, auf die Sie im Vorstellungsgespräch gefasst sein sollten, lautet: „Warum möchten Sie gerade bei uns arbeiten?“
2. Tipp: Selbstpräsentation üben
Eine weitere Frage, die in nahezu jedem Bewerbungsgespräch gestellt wird, ist die nach der Selbstpräsentation. Die gute Nachricht: Da Sie nun wissen, dass Sie diese Aufforderung erwartet, können Sie sich perfekt auf diese vorbereiten. Während Ihrer Selbstpräsentation sollten Sie nicht einfach Ihren Lebenslauf noch einmal nacherzählen. Der Personaler möchte stattdessen etwas über Sie als Bewerber erfahren. Natürlich sollte die Selbstpräsentation einen Bezug zu Ihrer beruflichen Laufbahn haben. Ein wichtiger Tipp für das Bewerbungsgespräch ist es deshalb, während der Selbstpräsentation nur die wichtigsten beruflichen Stationen zu nennen und sich auf die Aspekte zu konzentrieren, die auch zu Ihrem anvisierten Arbeitgeber passen. Das tun Sie, indem Sie die Qualifikationen und Erfolge erwähnen, die auch für die neue Stelle wichtig sein könnten.
3. Tipp: Bewerbungsgespräch proben
Das Üben ist ein essenzieller Tipp für das Bewerbungsgespräch: Denn wer möchte, kann das gesamte Vorstellungsgespräch einmal durchspielen. Dazu müssen Sie nicht zwingend einen Coach, Trainer oder Berater engagieren. Auch Familie, Freunde oder Bekannte können in die Rolle des Personalers schlüpfen. Wichtig ist dabei nur, dass sie typische Fragen stellen, die in den meisten Bewerbungsgesprächen gestellt werden. Diese Probe kann vor allem dann ein hilfreicher Tipp für das Bewerbungsgespräch sein, wenn Sie noch kaum Erfahrungen mit Vorstellungsgesprächen haben. Nach der Probe können Sie sich Feedback zu Ihrer Performance geben lassen. Ein weiterer Tipp fürs Vorstellungsgespräch: Zeichnen Sie das gesamte Übungs-Gespräch auf, um sich selbst ein Bild von Ihrer Leistung machen.
4. Tipp: Antworten auf typische Fragen parat haben
Ein weiterer Tipp für die Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch ist das studieren typischer Fragen. Typische Fragen im Vorstellungsgespräch sind zum Beispiel diese:
- Warum sollten wir gerade Sie einstellen?
- Was unterscheidet Sie von anderen Bewerbern mit der gleichen Qualifikation?
- Warum suchen Sie aktuell einen neuen Job?
- Was treibt Sie an?
- Wo sehen Sie sich beruflich in fünf Jahren?
- Wie würden Ihre ehemaligen Kollegen Sie beschreiben?
- Was war Ihr größter beruflicher Misserfolg?
- Welche Eigenschaften mögen Sie nicht an anderen Menschen?
- Über welche Eigenschaften würden Sie gern selbst verfügen?
- Wie motivieren Sie sich?
- Wie reagieren Sie auf Veränderungen, mit denen Sie nicht einverstanden sind?
- Wie gelingt es Ihnen, sich in ein bestehendes Team zu integrieren?
- Wie würden Sie Ihre Arbeitsweise beschreiben?
- Was sind Ihre Ziele für die ersten 100 Tage im neuen Job?
- Welchen großen Traum haben Sie in Ihrem Leben?
5. Tipp: Die Frage nach den Stärken und Schwächen im Vorstellungsgespräch
Ein Klassiker im Vorstellungsgespräch ist die Frage nach den eigenen Stärken und Schwächen. Wie reagieren Sie also am besten darauf? Unser Tipp für das Vorstellungsgespräch: Ruhe bewahren und souverän antworten. Da Sie die Antwort auf die Frage nach Ihren Stärken und Schwächen schon vor dem Bewerbungsgespräch vorbereitet haben, gibt es keinen Grund, nervös zu sein.
Personalverantwortliche interessiert bei vielen Fragen im Vorstellungsgespräch nicht nur der Inhalt Ihrer Antwort, sondern auch wie Sie mit Stresssituationen umgehen. Daher sind viele Fragen im Jobinterview provokativ gestellt. Sie dienen dazu, Sie aus der Reserve zu locken. Ähnlich verhält es sich mit Ihren Stärken und Schwächen. Denn die wenigsten Bewerber werden wohl gern zugeben, dass es Dinge gibt, die sie nicht so gut können.
Der Personaler möchte in erster Linie sehen, ob Sie selbstkritisch mit sich umgehen können. Denn die Fähigkeit, die eigenen Leistungen objektiv zu bewerten, ist in nahezu jedem Job wichtig. Natürlich sollten Sie sich aber nicht schlechter darstellen, als Sie sind. Einer der Tipps für ein perfektes Vorstellungsgespräch lautet hier, genauso wie bei der Antwort auf die eigenen Stärken, keine Standardfloskeln zu verwenden.
Besser: Schildern Sie eine Situation, in der Sie Probleme hatten und erklären Sie daraufhin, welche Maßnahmen Sie ergriffen haben, um das Problem zu lösen. Im besten Fall sind Sie am Ende doch noch zu einem positiven Ergebnis gelangt und haben die Frage somit ehrlich beantwortet und stehen dennoch in einem positiven Licht da.
Ihre Stärken sollten Sie nicht losgelöst von der jeweiligen Stelle wiedergeben. Hier bietet es sich an, Qualifikationen und Fähigkeiten zu nennen, die im neuen Job gebraucht werden. Tipp für das Bewerbungsgespräch: Team- und Kritikfähigkeit sind natürlich immer von Vorteil, wenn man sich um einen neuen Job bewirbt. Diese Dinge können Sie also in jedem Fall in Ihrem Vorstellungsgespräch erwähnen – besonders wenn Sie noch wenig Berufserfahrung vorweisen können und es Ihnen daher schwerfällt, konkrete Beispiele zu nennen, die auf die Stelle passen.
6. Tipp: Kleidung im Vorstellungsgespräch
„Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck“ oder „Kleider machen Leute.“ In Bezug auf die Kleidung für das Vorstellungsgespräch gibt es viele Sprichwörter, die durchaus ihre Berechtigung haben. Vor allem Berufsanfänger stellen sich die Frage, wie sie sich für ihr Bewerbungsgespräch kleiden sollen.
Es gibt jedoch einige Tipps für das Vorstellungsgespräch, wie Sie sich professionell und branchengerecht kleiden. Auch hier hilft ein Blick auf die Firmenwebsite: Wie sind die Mitarbeiter dort gekleidet, eher lässig und doch eher formell? Daran können Sie sich zunächst orientieren. In den beruflichen Netzwerken wie Xing oder LinkedIn können Sie außerdem herausfinden, wie sich die anderen Mitarbeiter des Unternehmens kleiden. Sind diese in den Netzwerken eher casual gekleidet, müssen Sie nicht hochoffiziell gekleidet zum Vorstellungsgespräch erscheinen. Hier gilt jedoch der Tipp fürs Vorstellungsgespräch: Lieber etwas zu formell als zu casual. Denn noch haben Sie die Stelle nicht in der Tasche. Sie sollten sich daher lieber etwas zu schick als zu nachlässig kleiden. Gut gekleidete Bewerber machen nämlich eher den Eindruck, dass sie den Arbeitsplatz haben möchten. Schließlich ist es mehr Aufwand, sich professionell zu kleiden, als im Freizeitlook zum Bewerbungsgespräch zu erscheinen.
7. Tipp: Nachfragen im Bewerbungsgespräch
Zum Abschluss des Vorstellungsgesprächs bekommen Bewerber die Chance, eigene Fragen zu stellen. Auch darauf sollten Sie daher vorbereitet sein. Unter keinen Umständen sollten Sie sich diese Gelegenheit entgehen lassen. Bewerber, die keine eigenen Fragen im Vorstellungsgespräch stellen, haben schlechtere Chancen, den Arbeitsplatz zu bekommen. Der Personaler könnte das nämlich als mangelndes Interesse an dem Unternehmen oder der ausgeschriebenen Stelle interpretieren.
Allerdings sollten Sie auf keinen Fall Plattitüden erfragen. Es ist zum Beispiel wenig sinnvoll, den Personaler danach zu fragen, wie viele Mitarbeiter am Standort beschäftigt sind. Die Antwort auf diese Frage können Sie selbst recherchieren. Ebenso unangebracht ist die Frage danach, wann Sie als Bewerber mit einer Entscheidung rechnen können.
Stattdessen sollten Sie sich darauf konzentrieren, Fragen zu stellen, die Ihnen im Job weiterhelfen könnten. Das zeigt, dass Sie proaktiv vorgehen und bringt Ihnen Pluspunkte beim Personalverantwortlichen ein.
Tipps für Ihr Vorstellungsgespräch: Nutzen Sie eine oder mehrere der folgenden Fragen oder überlegen Sie sich selbst passende Nachfragen an den Personaler, die in die gleiche Richtung gehen:
- Welche Eigenschaften muss der ideale Kandidat für diese Stelle mitbringen?
- Was erwarten Sie von neuen Mitarbeitern in den ersten 100 Tagen?
- Was zeichnet Ihrer Meinung nach erfolgreiche Mitarbeiter aus?
- Woran messen Sie im Unternehmen, ob der individuelle Mitarbeiter erfolgreich ist?
- Wo liegen die größten Herausforderungen in dem Job?
Mit diesen Fragen und Tipps für das Vorstellungsgespräch sind Sie gut gewappnet und können gut vorbereitet ins Bewerbungsgespräch starten.
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