LinkedIn-Profil erstellen & optimieren

Berufliche Vernetzung ist in der heutigen Arbeitswelt wichtig. Wer mit anderen vernetzt ist, profitiert nicht nur vom Austausch mit anderen, sondern kann auch bessere Chancen in seiner Karriere haben. Eine Möglichkeit, mit Geschäftskontakten im Gespräch zu bleiben, bietet die Business-Plattform LinkedIn. In unserem Ratgeber erfahren Sie, für wen sich die Anmeldung lohnt, wie Sie ein LinkedIn-Profil erstellen und wie Sie Ihr LinkedIn-Profil optimieren, um das Beste aus dem Portal herauszuholen.

Ein Mann mit Blick auf eine virtuelle Weltkarte

Was ist LinkedIn und für wen lohnt sich eine Anmeldung?

LinkedIn ist das größte berufliche Netzwerk der Welt – nach eigenen Angaben hat das Portal weltweit mehr als 690 Millionen User in 200 Ländern und Regionen, den weit größten Anteil davon in den USA. In der Region Deutschland, Österreich und Schweiz (DACH) sind es gegenwärtig 14 Millionen User. Damit macht das 2003 in den USA gegründete Unternehmen dem Businessnetzwerk Xing hierzulande Konkurrenz, das in der DACH-Region 17 Millionen Nutzer hat. In ganz Europa verzeichnet LinkedIn 216 Millionen User.

Dabei liegt nicht nur Xing, sondern auch das seit 2016 zu Microsoft gehörende LinkedIn im Trend. Das kommt nicht von ungefähr: Immer mehr Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Selbständige vernetzen sich online mit anderen. Die Pflege beruflicher Kontakte kann in vielerlei Hinsicht lohnenswert sein.

Zu den Vorteilen einer Anmeldung bei LinkedIn oder Xing gehört die Möglichkeit zum Austausch mit anderen. Das kann Sie beruflich voranbringen, Ihnen Anregungen für Ihre eigene Arbeit geben oder zu einer Kooperation führen. Chancen kann Ihnen eine Mitgliedschaft bei einem Karrierenetzwerk auch dann eröffnen, wenn Sie auf Jobsuche sind. LinkedIn bietet eine Stellenbörse, darüber hinaus können Sie dort auch auf anderen Wegen zu einer neuen Stelle finden.

Ob sich eine Anmeldung bei LinkedIn lohnt, hängt nicht zuletzt von Ihrem beruflichen Hintergrund ab. Wer in der freien Wirtschaft tätig ist, ist eher auf sozialen Karriereplattformen unterwegs als jemand, der im Handwerk oder in sozialen Berufen arbeitet. Auch Personen aus dem Vertrieb, Ingenieure und Akademiker sind verstärkt bei LinkedIn angemeldet. Außerdem finden sich dort viele Führungs- und Fachkräfte.

LinkedIn oder Xing?

Immer wieder kommt die Frage auf, ob sich eine Anmeldung eher bei Xing oder bei LinkedIn lohnt. Das ist letztlich eine individuelle Abwägung. Generell gilt jedoch: Bei LinkedIn haben Sie die besseren Chancen, sich mit internationalen Kontakten zu vernetzen, weil das Portal weltweit bedeutsam ist. Xing fokussiert sich hingegen auf den DACH-Raum.

Wenn Sie hauptsächlich Kontakt mit deutschen oder deutschsprachigen Usern suchen, kann Xing die bessere Wahl sein. Noch hat die Plattform hierzulande die Nase vorn. Allerdings hat LinkedIn in den letzten Jahren kräftig aufgeholt und verzeichnet nun annähernd so viele Nutzer in Deutschland, Österreich und der Schweiz wie der Konkurrent aus Hamburg.

Bei Ihrer Entscheidung für ein Portal kommt es auch darauf an, wofür Sie es nutzen möchten – und ob Sie bereit sind, Geld für eine Mitgliedschaft zu bezahlen. Bei LinkedIn kommen Sie mit einer kostenlosen Basis-Mitgliedschaft deutlich weiter als bei Xing, wo Ihnen ohne Premium wesentlich weniger Funktionen zur Verfügung stehen.

Im Zweifel können Sie sich auch auf beiden Netzwerken anmelden – und so selbst testen, welches Businessportal für Sie die bessere Wahl ist.

LinkedIn-Premium-Account: Was bringen die Bezahl-Varianten?

Grundsätzlich können Sie LinkedIn kostenlos nutzen. Wie bei Xing gibt es zusätzlich zur kostenlosen Basis-Mitgliedschaft eine Premium-Variante in mehreren Ausführungen für zahlende Mitglieder. Immer wieder kommt die Frage auf, ob sich das Upgrade lohnt. Schließlich ist das Abo nicht ganz günstig.

Viele Funktionen von LinkedIn können Sie auch ohne Premium-Abo nutzen: Sie können kostenlos ein Profil erstellen, sich mit Kontakten vernetzen und Posts absetzen. Außerdem können Sie mit der Basis-Variante von LinkedIn Empfehlungen für andere schreiben oder selbst welche erbitten. Nicht möglich ist es hingegen, Nachrichten an Nicht-Kontakte zu schreiben.

Mehr Funktionen stehen Ihnen mit diesen Premium-Varianten von LinkedIn zur Verfügung:

  • Premium Career – für User auf Jobsuche, die auch Nicht-Kontakte anschreiben möchten
  • Sales Navigator – für Unternehmen, die (potenzielle) Kunden besser ansprechen möchten
  • Recruiter Lite – für Unternehmen und Recruiter, die auf der Suche nach Talenten für Ihre Firma sind
  • Premium Business – für Unternehmer und Selbständige, die Ihre Marke bekannter machen möchten
  • Premium Essentials – für User, die Direktnachrichten auch an Nicht-Kontakte versenden möchten

LinkedIn: Unterschiede zwischen Basis-Mitgliedschaft und Premium

Die Premium-Mitgliedschaften bei LinkedIn ermöglichen es Ihnen, direkte Nachrichten an LinkedIn-User zu verschicken, mit denen Sie bislang nicht vernetzt sind. Das geht über InMail. Je nach Premium-Variante steht Ihnen ein gewisses Kontingent an InMail-Gutschriften zur Verfügung.

Je nach Premium-Abo können Sie die Suche nach Usern besser nutzen. Das ist mit Premium Business oder höherwertigen Abos möglich. Allerdings können Sie auch mit einem kostenlosen Konto bei der Suche die vollständigen Profile aller User sehen, die sich in Ihrem Netzwerk befinden. Das umfasst Kontakte bis zum dritten Grad oder User, mit denen Sie in einer Gruppe sind.

Mit einer Premium-Mitgliedschaft können Sie detaillierter sehen, wer sich Ihr LinkedIn-Profil angesehen hat. Sie können zum Beispiel Trends einsehen. Mit einem Standardkonto sehen Sie hingegen nur die letzten fünf Besucher Ihres Profils. Sie können jedoch auch dabei nachvollziehen, um wen es sich dabei handelt und wie diese User zu Ihrem Profil gelangt sind.

Ob sich Premium lohnt, hängt von Ihren Zielen auf LinkedIn ab. Wer nicht gerade intensiv auf Jobsuche ist oder das Portal als Unternehmer nutzen möchte, um seine Marke bekannter zu machen, für den reicht die kostenlose LinkedIn-Mitgliedschaft meist aus. Wenn Sie unsicher sind, ob eine Premium-Variante von LinkedIn für Sie sinnvoll ist, haben Sie die Möglichkeit, Premium einen Monat lang zu testen.

LinkedIn-Profil erstellen: So geht es

Wenn Sie sich bei LinkedIn anmelden, ist einer der ersten Schritte auf dem Portal, Ihr LinkedIn-Profil zu erstellen. Das geht ganz einfach. In einem Editor werden Sie durch die verschiedenen Rubriken Ihres LinkedIn-Profils geleitet. Sie entscheiden selbst, welche Angaben Sie machen möchten – zu Ihrer Berufserfahrung, Ihren Qualifikationen und wichtigen Kompetenzen.

Zu Ihrem LinkedIn-Profil gehört ein Profilbild. Es ist sinnvoll, ein professionelles Foto von sich hochzuladen. Es kann Ihnen beim Kontakt mit Usern helfen, die Sie bislang nicht persönlich kennen, und ist auch für Recruiter interessant.

Im oberen Bereich Ihres LinkedIn-Profils werden wichtige Informationen über Sie angezeigt. Standardmäßig ist dort Ihre aktuelle Position zu sehen. Sie können auch einen individuellen Slogan verfassen, um das Interesse von Besuchern Ihres Profils zu wecken.

Nutzen Sie Schlagworte bei Ihrer Selbstbeschreibung

Was Sie ausmacht, können andere User in der Rubrik „Über mich“ nachlesen. Hier können Sie frei formulieren, was man über Sie wissen sollte, welche Ziele Sie haben oder was Sie motiviert. Nutzen Sie dabei unbedingt wichtige Schlagworte, über die andere User Sie in der Suche finden können.

Sie haben die Möglichkeit, Videos und andere Medien in Ihr LinkedIn-Profil einzubinden. Damit können Sie Profilbesuchern zum Beispiel Einblick in Ihre Berufserfahrung geben. Auch Projekte können angegeben werden, wenn Sie Ihr LinkedIn-Profil erstellen.

Ein wichtiges Feature von LinkedIn sind Empfehlungen. Empfehlungen sind bei Bewerbungen in den USA deutlich wichtiger als in Deutschland, und so ist es nicht verwunderlich, dass sie auf dem Karrierenetzwerk genutzt werden. Sie können sich Empfehlungen von ehemaligen Arbeitgebern, Professoren oder anderen beruflichen Kontakten geben lassen, um damit Ihre Expertise zu unterstreichen.

LinkedIn-Profil optimieren: Darauf kommt es an

Ihr LinkedIn-Profil ist nicht irgendeine Seite, auf der ein paar Informationen über Sie zu lesen sind und die ohnehin niemand genauer ansieht. Wer so denkt, verschenkt Potenzial. Sehen Sie Ihr LinkedIn-Profil lieber als digitales Aushängeschild und ein wichtiges Tool beim Selbstmarketing. Ihr Profil bei LinkedIn gleicht inhaltlich einer Kurzbewerbung, denn es vereint Merkmale von Lebenslauf und Bewerbungsschreiben. Mögliche neue Arbeitgeber können aus einem informativen, ausführlichen LinkedIn-Profil viele Informationen ziehen. Auch, wenn Sie sich mit neuen Kontakten vernetzen möchten, profitieren Sie von einem informativen LinkedIn-Profil.

Sorgen Sie dafür, dass Ihre bestehenden und potenziellen Kontakte Sie über Ihr LinkedIn-Profil möglichst authentisch kennenlernen können. Wie Sie Ihr Profil mit Leben füllen, beeinflusst unmittelbar, wie Sie von anderen wahrgenommen werden. Deshalb lohnt es sich, Ihr LinkedIn-Profil zu optimieren. Auf die folgenden Aspekte sollten Sie dabei ein besonderes Augenmerk legen.

Ihr Profilbild

Ein Bild sagt bekanntlich mehr als Tausend Worte – das ist bei Karrierenetzwerken wie LinkedIn nicht anders. Verwenden Sie unbedingt ein Foto – und zwar eines, das Sie so darstellt, wie Sie von anderen gesehen werden möchten. Schnappschüsse eignen sich hierfür in aller Regel nicht. Denken Sie eher an Bewerbungsfotos, die Sie bei einem professionellen Fotografen machen lassen. Um sympathischer zu wirken, sollten Sie auf dem Profilbild möglichst lächeln.

Der Slogan

Standardmäßig wird Ihr Profil-Slogan bei LinkedIn mit Ihrer aktuellen Position und dem Arbeitgeber gefüllt. Sie können jedoch auch selbst bestimmen, was unter Ihrem Namen zu lesen ist. Nutzen Sie diese Möglichkeit! Sie können mit einer guten Beschreibung das Interesse von Besuchern Ihres Profils wecken. Das ist besonders nützlich, wenn Sie LinkedIn (auch) für Bewerbungen nutzen möchten.

Eine informative Selbstbeschreibung

Nehmen Sie sich Zeit für Ihre LinkedIn-Beschreibung. Formulieren Sie kurz, knapp und gut lesbar und beschreiben Sie, was Sie auszeichnet. Hierbei können Sie sich und Ihre Ziele vorstellen. Dabei ist wichtig, dass Sie Schlagworte nutzen, um über die Suche besser gefunden zu werden. Eine Keyword-Recherche lohnt sich.

Empfehlungen nutzen

Empfehlungen sind ein nützliches Feature von LinkedIn. Wer kann Sie empfehlen? Wer Fürsprecher hat, überzeugt auch andere eher von sich. Empfehlungen sind allgemein förderlich für Ihre Selbstdarstellung bei LinkedIn und in besonderem Maße praktisch, wenn Sie auf der Suche nach einem neuen Job sind. Bitten Sie nicht nur andere um Empfehlungen, sondern verfassen Sie auch selbst welche.

Denken Sie an Schlagworte

Wenn Sie Ihr LinkedIn-Profil optimieren, sollten Sie an wichtige Schlagworte denken. Schlüsselbegriffe springen nicht nur ins Auge und sind damit aussagekräftig für Profilbesucher. Sie helfen Ihnen auch dabei, überhaupt in das Blickfeld von neuen Kontakten oder Recruitern zu geraten. Überlegen Sie gut, welche Schlagworte am besten geeignet sind. Verwenden Sie spezifische Begriffe und vermeiden Sie es, häufig genutzte Keywords zu wählen.

LinkedIn für Bewerbungen nutzen: Diese Möglichkeiten haben Sie

Die Zeiten, in denen man bei der Jobsuche die Zeitung aufgeblättert und passende Stellenanzeigen herausgesucht hat, sind lange vorbei. Natürlich gibt es immer noch Annoncen in Zeitungen – die erste Anlaufstelle sind die Stellenbörsen von Tageszeitungen für viele jedoch nicht mehr. Die Jobsuche hat sich längst in den digitalen Bereich bewegt. Online finden Sie eine Vielzahl an möglichen Stellen und können damit viel eher das finden, was wirklich zu Ihnen passt, als es bei der begrenzten Auswahl an Stellen in einer Zeitung der Fall ist.

Bedeutsamer für die Jobsuche werden auch Karriereportale wie LinkedIn. Welche Stelle Sie ergattern, ist immer öfter eine Frage davon, wen Sie kennen. Und genau darum geht es bei LinkedIn. Das Portal bietet Ihnen die Chance, Ihre beruflichen Kontakte über lange Zeit zu pflegen und sich immer mal wieder in Erinnerung zu rufen. Wenn die Gelegenheit kommt, einen Ihrer Kontakte zu nutzen, haben Sie eine gute Ausgangsposition. Sie können dann einen Kontakt direkt anschreiben, wenn eine Stelle in seiner Firma frei ist, oder Sie ihn als Fürsprecher für einen Job bei einem seiner Kontakte gewinnen möchten.

LinkedIn bietet mit seiner Stellenbörse einen Überblick über eine Vielzahl an freien Stellen. Dort können Sie nach Jobs und Unternehmen in einer bestimmten Region suchen. Auch Praktikumsplätze werden auf LinkedIn angeboten.

Erregen Sie die Aufmerksamkeit von Personalern

Auf Karrierenetzwerken sind außerdem Headhunter und Recruiter unterwegs. Wenn Sie ein aussagekräftiges Profil haben, kann es sein, dass diese auf Sie und Ihre Qualifikationen aufmerksam werden – zum Beispiel über die Schlagworte, die Sie in Ihrem Profil nutzen. Diese Art der passiven Jobsuche birgt die Möglichkeit von Jobangeboten, ohne, dass Sie sich vorher bewerben mussten. So können sich spannende Angebote ergeben. Dafür ist auch eine aktive Beteiligung an Gruppen und Diskussionen nützlich. Dadurch werden Sie für Recruiter sichtbarer.

Ihr LinkedIn-Profil ist noch aus einem anderen Grund bei Bewerbungen bedeutsam: Wenn Sie sich auf anderem Weg für eine Stelle bewerben, müssen Sie damit rechnen, dass der Personaler Sie in Netzwerken wie LinkedIn oder Xing sucht. Was er dann findet, entscheidet darüber mit, welche Chancen Sie auf die freie Stelle haben. Ihr LinkedIn-Profil kann einen guten Eindruck bestärken oder Zweifel an Ihrer Eignung wecken.

Bildnachweis: ra2 studio / Shutterstock.com

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