Jobs mit Menschen: Soziale Berufe & ihre Rahmenbedingungen

Sie träumen davon, mit Menschen zu arbeiten? Dann gibt es viele Berufe, die Ihnen viel Kontakt mit anderen Menschen bieten. Hier erfahren Sie alles, was wichtig ist: Welche Qualifikationen man für Jobs mit Menschen vorweisen muss, welche Richtungen möglich sind und welche Rahmenbedingungen und Gehälter Sie erwarten.

Eine Psychologin im Gespräch, was sind soziale Berufe?

Soziale Berufe: Welche gibt es?

Berufe mit Menschenkontakt stehen auf der Wunschliste vieler Menschen ganz oben. Sozial eingestellte Menschen gehen darin auf, anderen zu helfen oder in anderer Form jeden Tag an der Arbeit Kontakt mit Mitmenschen zu haben. Was genau sind soziale Berufe – und welche Möglichkeiten gibt es? Der Begriff sozial bezieht sich laut Duden auf das Zusammenleben von Menschen in Staat und Gesellschaft sowie die menschliche Gemeinschaft. Berufe mit Menschen umfassen ein breites Spektrum an Jobs, die sich durch einen regelmäßigen und häufig auch intensiven zwischenmenschlichen Kontakt auszeichnen.

Diverse Berufe fallen in dieses Spektrum. Hier einige Beispiele dafür, welchen Job Sie ergreifen könnten, wenn Sie sich für soziale Berufe interessieren:

  • Krankenpflege
  • Altenpflege
  • Familienhilfe
  • Physiotherapie
  • Ergotherapie
  • Logopädie
  • Rettungssanitäter/in
  • Seelsorge
  • Betreuer/in
  • Erzieher/in
  • Hebamme
  • Sozialpädagoge/Sozialpädagogin
  • Sozialarbeiter/in
  • Sozialassistent/in
  • Alltagsbetreuer/in
  • Heilerziehungspflege
  • Diätassistenz
  • Psychotherapeut/in

Ebenso groß wie das inhaltliche Spektrum ist der mögliche Einsatzort. Sie können in Krankenhäusern arbeiten, in Pflegeeinrichtungen, in Beratungsstellen oder Praxen, um nur einige Beispiele zu nennen. Sie können sich in Berufen mit Menschen auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen spezialisieren oder mit Erwachsenen, älteren oder kranken Menschen zusammenarbeiten.

Passt ein sozialer Beruf zu mir? So finden Sie es heraus

Ein Job mit viel Menschenkontakt – ist das wirklich das Richtige für mich? Vielleicht fragen Sie sich das an dieser Stelle. Selbst wenn die Antwort am Ende Ja lautet ist es immer gut, gründlich überlegt zu haben, ob eine Entscheidung wirklich passend ist. Hinzu kommt, dass das Spektrum innerhalb der Oberkategorie „Soziale Berufe“ groß ist. Auch die Rahmen- und Arbeitsbedingungen und die Gehaltsaussichten können sich je nach Bereich stark unterscheiden.

Vielleicht sind Sie noch nicht sicher, welche Richtung überhaupt zu Ihnen passen könnte. Dann könnten Berufstests sinnvoll sein, die Sie zum Beispiel im Internet vielfach kostenlos finden. Sie müssen das Ergebnis nicht für bare Münze nehmen, es kann Ihnen aber Ideen geben und dient als Orientierung. Fassen Sie am besten mehrere Berufe ins Auge und informieren Sie sich darüber intensiv.

Bei einem Praktikum Einblicke gewinnen

Es ist bei der Berufswahl essenziell, dass Sie realistische Vorstellungen davon haben, was auf Sie zukommt. Wenn möglich, sprechen Sie mit Menschen, die den Beruf ausüben, der Ihnen vorschwebt. Noch besser ist es, wenn Sie sich selbst eine bessere Vorstellung vom typischen Berufsalltag machen können – mit einem Schnupperpraktikum. Viele Firmen bieten das an. Wenn nichts ausgeschrieben ist, fragen Sie ruhig nach, ob Sie mal für ein, zwei Wochen Einblicke gewinnen dürfen.

Wenn Sie darüber nachdenken, ob ein bestimmter Beruf zu Ihnen passt, sollten Sie nicht nur die Inhalte berücksichtigen. Es kommt auch auf die Rahmenbedingungen an. Manche sozialen Berufe können psychisch sehr anstrengend sein. Manchmal warten auch unattraktive Arbeitszeiten auf Sie, zum Beispiel nachts oder am Wochenende. Oder das Gehalt bewegt sich am unteren Ende des Spektrums. All solche Dinge sollten Sie einbeziehen, wenn Sie Ihre Entscheidung treffen.

Nicht zuletzt müssen Sie selbst die passende Persönlichkeit für den jeweiligen Beruf mitbringen. Sie sollten für soziale Berufe freundlich, hilfsbereit, empathisch und belastbar sein. Sie dürfen keine Berührungsängste haben und es ist immer gut, wenn Sie für das brennen, was Sie tun. Darüber hinaus kommt es auf den spezifischen Beruf an, welche Eigenschaften wünschenswert sind.

Zugang zu sozialen Berufen: Ausbildung oder Studium?

Welche Qualifikationen nötig sind, um einen sozialen Beruf ausüben zu können, unterscheidet sich von Beruf zu Beruf. Im sozialen Bereich sind häufig Berufsausbildungen vorgesehen, in anderen Fällen ist ein Studium notwendig oder zumindest sinnvoll. Ausbildungen in sozialen Berufen finden häufig an Berufsfachschulen oder Fachschulen statt. In diesem Fall handelt es sich um schulische Ausbildungen, bei denen Sie Ihr Fachwissen an der Schule erwerben. Kombiniert wird das Ganze mit praktischen Erfahrungen, die Sie in einer sozialen Einrichtung machen. So sind Sie auf den späteren Berufsalltag vorbereitet, wenn Sie Ihren Abschluss in der Tasche haben.

In anderen Fällen bietet sich ein Studium an. Geeignete Studienrichtungen können etwa Soziale Arbeit, Gesundheitsmanagement, Sozialpädagogik oder Pflegemanagement sein. Oft haben Sie die Wahl zwischen einem Präsenzstudium an einer Hochschule in der Nähe oder einem Fernstudium. Es gibt auch duale Studiengänge, zum Beispiel Angebote wie ein duales Studium Pflegemanagement, Sozialmanagement, Gesundheitswesen oder Psychologie.

Duale Studiengänge haben den Vorteil, dass Sie dabei nicht rein theoretisches Wissen erwerben, sondern Ihre Kenntnisse auch schon während des Studiums praktisch anwenden. Dadurch kann es leichter sein, sich nach dem Studienabschluss in den Job einzufinden. Außerdem ist es für Arbeitgeber attraktiv, wenn Sie schon reichlich Praxiserfahrung haben. Viele duale Studienplätze sind jedoch umkämpft, weshalb gute Noten in der Regel eine Grundvoraussetzung sind, um Chancen zu haben.

Berufe mit Menschen im Quereinstieg: Was ist möglich?

Vielleicht überlegen Sie, beruflich umzusatteln. Sie sind vielleicht schon etwas älter und kommen aus einem anderen Bereich, nun reizt Sie aber ein sozialer Beruf. Wie gut sind die Erfolgsaussichten bei einem Quereinstieg? Grundsätzlich kann ein Quereinstieg möglich sein. Der soziale Bereich ist dafür eine relativ gute Anlaufstelle, weil Quereinsteiger hier an vielen Stellen gute Chancen haben können. Das gilt besonders dort, wo Fachkräfte fehlen, was in vielen sozialen Berufen der Fall ist.

Es kommt dann darauf an, ob Sie persönlich überzeugen können. Am besten ist es, wenn Sie vorher in einem vergleichbaren Bereich gearbeitet haben. Vielleicht können Sie auch eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein Studium vorweisen, wovon sich grundlegende Qualifikationen ableiten lassen. Sie können möglichen Arbeitgebern anbieten, dass Sie zunächst ein Praktikum machen – so hat der Arbeitgeber die Gelegenheit, sich unverbindlich von Ihren Fähigkeiten zu überzeugen. Und auch Sie selbst können anschließend besser abschätzen, ob Sie wirklich in der Firma arbeiten möchten.

Aussichtsreich kann ein Quereinstieg zum Beispiel in der Altenpflege sein, weil dort an vielen Stellen händeringend nach Personal gesucht wird. Mit dem nötigen Engagement können Sie fehlende formelle Qualifikationen oft wettmachen. Grundsätzlich kommen außerdem Bereiche für einen Quereinstieg infrage, in denen nur kurze Ausbildungen nötig sind, zum Beispiel als Familienhelfer.

Arbeitsbedingungen und Gehalt: Das erwartet Sie in sozialen Berufen

Bevor Sie sich für einen Beruf mit Menschen entscheiden, sollten Sie wissen, mit was solche Berufe einhergehen. Dabei geht es nicht darum, mit was Sie sich inhaltlich tagtäglich befassen würden, sondern wie die Arbeitsbedingungen sind und welche Gehaltsaussichten bestehen. Was Sie erwarten würde, hängt stark vom jeweiligen Beruf ab. Generell haben die Arbeitsbedingungen in vielen sozialen Berufen keinen guten Ruf. An vielen Stellen ist die Arbeitsbelastung hoch, oft in Kombination mit einer geringen Entlohnung – und je nach Arbeitgeber manchmal auch mangelnder Wertschätzung.

Auch die Arbeitszeiten können wenig attraktiv sein, wenn Sie zum Beispiel Schichtarbeit machen müssen. Dabei kann es passieren, dass Sie nachts, am Wochenende oder an Feiertagen arbeiten müssen. Das lässt sich nicht immer gut in Einklang mit einem geregelten Familienleben bringen. Wenn Sie wenig verdienen, kann es nicht nur schwierig sein, Ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Auch im Rentenalter haben Sie dadurch geringere Ansprüche, wodurch das Risiko von Altersarmut steigen kann.

Gutes Gehalt in sozialen Jobs: Wo ist das möglich?

Auch im sozialen Bereich gibt es Berufe mit Menschen mit gutem Gehalt. Das betrifft generell gehobene Positionen, etwa im Bereich Management oder in leitenden Stellen. Auch eine Tätigkeit im öffentlichen Dienst ist oft besser vergütet als in der freien Wirtschaft. Faktoren, die sich auf das Gehalt auswirken können, sind einerseits Ihre Qualifikationen und Ihre Erfahrung, andererseits der konkrete Job, der Arbeitgeber, der Standort und die Branche. Nicht zuletzt kommt es darauf an, wie gut Sie verhandeln können. Ihr Verhandlungsgeschick entscheidet über Ihr Einstiegsgehalt – und damit auch darüber, wie hoch spätere Gehaltserhöhungen ausfallen können.

Welche Arbeitsbedingungen realistisch sind und wie hoch das Gehalt ausfallen könnte, hängt letztlich davon ab, für welchen Beruf Sie sich entscheiden. Auch der Arbeitgeber selbst spielt eine entscheidende Rolle. Bei der Jobsuche sind Arbeitgeberbewertungen deshalb sehr hilfreich.

Bildnachweis: Ilona Kozhevnikova / Shutterstock.com

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