Enthusiasmus: Vorteile im Job und der Bewerbung schaffen

Enthusiastische Menschen können sich für vieles begeistern – im besten Fall auch für ihren Job. Dabei bietet Enthusiasmus an der Arbeit viele Vorteile, egal, ob Sie sich für eine neue Stelle bewerben oder Ihrem Arbeitgeber zeigen möchten, was Sie können. Wie sich Enthusiasmus äußern kann, welche Vorzüge er mit sich bringt und wie man ihn im Job und bei Bewerbungen zeigen kann, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Eine Frau ist glücklich bei ihrem Job, sie zeigt Enthusiasmus

Was ist Enthusiasmus und wie äußert er sich?

Der Begriff Enthusiasmus leitet sich aus dem Griechischen ab und lässt sich mit „Begeisterung“ oder „Verzückung“ übersetzen. Dabei hat sich die Bedeutung des Begriffs im Laufe der Zeit gewandelt: Ursprünglich meinte man einen Zustand, in dem ein Mensch sich besonders mit Gott verbunden fühlte. Heute ist die Bedeutung von Enthusiasmus wesentlich breiter. Für die „leidenschaftliche Begeisterung“ oder „Schwärmerei“, die der Duden als Begriffsklärung anbietet, kann es in allen Lebenslagen verschiedenste Auslöser geben, die mit Religion nichts zu tun haben müssen.

Ein enthusiastischer Mensch ist begeistert von einer bestimmten Sache. Enthusiasmus kann auch ein grundlegendes Persönlichkeitsmerkmal sein: Solche Personen neigen dann in vielen Situationen dazu, mit überschwänglicher Freude zu reagieren. In anderen Fällen lösen nur bestimmte Dinge Enthusiasmus aus. Typisch für Enthusiasmus ist, dass die Begeisterung für eine Sache von innen heraus entsteht. Sie ist deshalb oft stark ausgeprägt und lässt sich häufig auch durch widrige Umstände oder Rückschläge nicht im Kern erschüttern. Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Jemand spielt liebend gerne Geige. Zwar ist das Üben manchmal schwer und geht womöglich nicht so schnell voran wie erhofft, aber die Person hat durch ihren Enthusiasmus die nötige Hartnäckigkeit und den Biss, um dranzubleiben.

Eigenschaften von enthusiastischen Menschen

Mit Enthusiasmus können weitere Eigenschaften einhergehen, zum Beispiel Tatendrang und Eifer. Auch Motivation kann daraus entstehen. Wenn jemand enthusiastisch ist, kann man das an verschiedenen Merkmalen erkennen. So eine Person ist zum Beispiel wahrscheinlich gut drauf, womöglich sogar überschwänglich. Sie ist typischerweise schwungvoll und kann andere mit ihrer Begeisterung anstecken. Womöglich hat sie ein besonders großes Interesse an einem bestimmten Thema, wodurch sie anderen ungefragt davon erzählt und dabei womöglich ins Schwärmen gerät. Enthusiasmus führt dazu, dass Menschen sich freiwillig und ausdauernd mit bestimmten Dingen beschäftigten, egal, ob im Beruf oder der Freizeit.

Das Gegenteil von Enthusiasmus ist mangelndes Interesse: Jemand steht etwas dann leidenschaftslos gegenüber, kann sich vielleicht nicht aufraffen, ist gleichgültig oder demotiviert. Während enthusiastische Menschen oft sehr aktiv sind, ist im gegenteiligen Fall Passivität gepaart mit neutralen oder negativen Gefühlen gegenüber einem Sachverhalt typisch.

Darum ist Enthusiasmus im Job so nützlich

Wenn es um die Faktoren geht, die über den Erfolg im Beruf entscheiden, spielt Enthusiasmus eine wichtige Rolle. Wer sich für seine Arbeit begeistern kann – zum Beispiel, weil er sich dafür inhaltlich brennend interessiert oder er dabei viel Freude hat –, bringt ein hohes Maß an intrinsischer Motivation mit. Ein ehrliches, tiefgehendes Interesse ist äußerst nützlich im Job, denn so jemand schafft wahrscheinlich mehr. Die Arbeit macht unter diesen Umständen mehr Spaß, fällt leichter und ist schneller erledigt. Auch die Ergebnisse sind womöglich besser.

Enthusiastische Menschen, die ihre Arbeit begeistert, machen oft mehr als von ihnen verlangt wird. Das merken auch andere: Einsatzbereitschaft kommt beim Arbeitgeber immer gut an. Umgekehrt löst es bei einem hohen Level an Enthusiasmus weniger Stress, Frust oder Unzufriedenheit aus, wenn man mal Überstunden machen muss oder mit einer kniffligen Aufgabe konfrontiert wird. Dasselbe gilt, wenn einfach viel zu tun ist. Während so manche Beschäftigte in so einer Situation resignieren würden, machen enthusiastische Menschen voller Tatendrang einfach weiter. Diese Beharrlichkeit ist ein großer Pluspunkt.

Menschen, die sich für ihre Arbeit begeistern können, sind häufig auch kreativer, weil sie mehr mitdenken und sich in einer aktiveren Rolle sehen. Sie bringen sich gerne ein, machen Vorschläge und sind allgemein sehr engagiert. Mit dieser Art bringen sie nicht selten das ganze Team voran, außerdem kann sich ihre positive Grundhaltung förderlich auf das Betriebsklima auswirken.

Enthusiasmus ist damit für die Karriere essenziell. Begeisterungsfähige Mitarbeiter, die sich voll in ihre Arbeit reinhängen und durch ihr hohes Interesse darin womöglich auch besonders gut sind, werden eher befördert. Sie haben auch bessere Chancen, wenn sie sich auf höherrangige Positionen bewerben – vorausgesetzt, sie machen bei ihrer Bewerbung deutlich, dass sie enthusiastisch sind.

Enthusiasmus bei Bewerbungen zeigen: Diese Möglichkeiten gibt es

Wenn Arbeitgeber eine freie Stelle zu besetzen haben, suchen sie nicht nur nach Bewerbern, die fachlich geeignet sind. Bewerber müssen auch persönlich zum Arbeitgeber und zu dem konkreten Job passen. Soft Skills, also Persönlichkeitsmerkmale, sind daher ein nicht zu unterschätzender Faktor bei der Entscheidung für oder gegen bestimmte Kandidaten. Wer enthusiastisch ist, hat bei Bewerbungen einen Pluspunkt, denn wohl jeder Arbeitgeber freut sich über Begeisterung für den Job. Damit Ihr Enthusiasmus Ihre Chancen auf eine positive Rückmeldung bei Bewerbungen wirklich verbessert, muss der mögliche neue Arbeitgeber merken, dass Sie enthusiastisch sind. Sie müssen also mit Ihrer Bewerbung Ihren Enthusiasmus deutlich machen.

Wie geht das? Wichtig hierbei ist in erster Linie das Bewerbungsschreiben. Dabei geht es nicht so sehr darum, sich selbst wortwörtlich als enthusiastisch zu bezeichnen. Im besten Fall scheint Ihre Begeisterung für Ihre Arbeit durch den ganzen Text durch. Wenn man Ihrem Anschreiben anmerkt, dass Sie das, was Sie tun, lieben, steigert das Ihre Erfolgsaussichten enorm. Wählen Sie dazu eine aktive Sprache und zeigen Sie sich engagiert und tatkräftig.

Nutzen Sie Beispiele, um Ihren Enthusiasmus deutlich zu machen

Verweisen Sie auf Beispiele, die Ihre Einsatzfreude deutlich machen. Sie können dabei zum Beispiel Formulierungen wählen wie „Ich brenne für meinen Job, was man daran sieht, dass…“ oder „Mit XY habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht“. Jegliche Beispiele, die Engagement, Eigeninitiative, Leidenschaft für Ihre Arbeit oder Ihr großes Interesse widerspiegeln, sind geeignet, um Ihren Enthusiasmus bei Bewerbungen unter Beweis zu stellen. Machen Sie in Ihrem Anschreiben auch deutlich, dass Sie große Lust auf die Stelle haben, für die Sie sich bewerben.

Achten Sie darüber hinaus darauf, wie Sie Ihren Lebenslauf formulieren und strukturieren. Sie können auf verschiedene Art und Weise klar machen, dass Sie begeisterungsfähig sind. Ein Beispiel wäre ein Hinweis auf eine freiwillige Übernahme von Verantwortung in einem früheren Job. Ein anderes Beispiel: ein Ehrenamt, das Sie seit Jahren ausüben. Oder die Teilnahme an Fortbildungen und Seminaren, durch die Sie Ihre fachlichen Kenntnisse vertieft haben. Auch Hobbys können Ihren Enthusiasmus indirekt widerspiegeln. 

Wenn Sie die Vorauswahl überstanden haben und zum Vorstellungsgespräch eingeladen wurden, haben Sie beim persönlichen Kennenlernen die Chance, sich begeisterungsfähig zu zeigen. Das schaffen Sie am ehesten mit einer positiven, tatkräftigen Attitüde.

Tipps, um im Joballtag enthusiastisch zu wirken

Sehr enthusiastischen Menschen merkt man oft schon von Weitem an, dass sie leicht zu begeistern sind. Insofern werden die Menschen, die Sie im Job um sich herum haben, es früher oder später bemerken, wenn Enthusiasmus zu Ihren Charaktereigenschaften gehört. Das heißt allerdings nicht, dass es nicht sinnvoll sein kann, ganz bewusst auf Ihre Außenwirkung an der Arbeit zu achten.

Wie Sie sich verhalten, beeinflusst, wie andere Sie einstufen. Wenn Sie anderen an der Arbeit zeigen möchten, dass Sie begeisterungsfähig sind, haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Ganz grundsätzlich ist gute Stimmung sehr hilfreich – wenn Sie ständig mürrisch an Ihrem Schreibtisch sitzen, werden Sie nicht sonderlich enthusiastisch auf andere wirken. Wenn Sie hingegen vor Tatendrang nur so strotzen, immer mitdenken und eigene Ideen einbringen, sieht das schon ganz anders aus.

Zeigen Sie Ihrem Chef, dass Sie sich wirklich für Ihren Job interessieren. Sie können sich zum Beispiel privat weiterbilden und so Ihr tiefgehendes Interesse deutlich machen. Ebenso können Sie mit Ihrem Arbeitgeber darüber sprechen, dass Sie sich gerne in bestimmten Themen weiterbilden würden. Den Arbeitgeber freut Ihr Engagement garantiert – und Sie qualifizieren sich zusätzlich, was nicht zuletzt für Ihre Karriere praktisch ist.

Wenn an der Arbeit Freiwillige gesucht werden, melden Sie sich, ohne dazu aufgefordert zu werden. Das kann die Übernahme einer Arbeitsgruppe ebenso sein wie das Protokoll eines Meetings zu schreiben. Wichtig ist, dass Sie präsent sind und sich bietende Gelegenheiten nutzen, um zu zeigen, wie sehr Sie Ihre Arbeit mögen. Dabei sollte Ihr Enthusiasmus allerdings immer echt sein – sonst könnte der gewünschte Effekt sich schnell ins Gegenteil verkehren.

Enthusiasmus steigern: Was Beschäftigte und Arbeitgeber tun können

Vielleicht ist Ihr Enthusiasmus an der Arbeit ausbaufähig. Oder Sie als Arbeitgeber würden diese Eigenschaft bei Ihren Mitarbeitern gerne fördern. Was kann man machen, um Enthusiasmus zu steigern?

Angenommen, Sie sind Arbeitgeber und wünschen sich enthusiastische Mitarbeiter. Ob das der Fall ist, darüber entscheiden Sie ein Stück weit selbst: Bei Stellenbesetzungen sollten Sie darauf achten, wie begeisterungsfähig ein Bewerber wirkt. Mitarbeiter, die schon in der Firma arbeiten, sind am ehesten dann enthusiastisch, wenn sie im Job zufrieden sind und Grund für gute Laune haben. Dazu tragen Sie als Arbeitgeber maßgeblich bei: Sie legen die Rahmenbedingungen für Mitarbeiterzufriedenheit durch Strukturen, Abläufe und die Art und Weise der Mitarbeiterführung fest.

Aspekte, die die Zufriedenheit von Beschäftigten beeinflussen können, sind Faktoren wie zum Beispiel:

  • gute Arbeitsbedingungen
  • Wertschätzung
  • spannende und passende Aufgaben
  • ein angemessenes Arbeitspensum
  • geeignete Herausforderungen
  • Aufstiegsmöglichkeiten
  • ein faires Gehalt; regelmäßige Gehaltserhöhungen

Wenn die Mitarbeiter das Gefühl haben, dass Sie auf ihre Wünsche eingehen und ihr Engagement im Job würdigen, kann sich eher Enthusiasmus entwickeln. Gibt es hingegen Probleme bei der Mitarbeiterführung, werden die Mitarbeiter gezielt kleingehalten oder haben kein Mitspracherecht, wirkt sich das negativ auf ihre Begeisterungsfähigkeit und Freude aus.

Mehr Enthusiasmus an der Arbeit entwickeln

Vielleicht hätten Sie als Mitarbeiter an der Arbeit manchmal gerne etwas mehr Enthusiasmus. Kann man seinen Enthusiasmus steigern – und wenn ja, wie? Grundsätzlich ist es wichtig, dass Sie Ziele im Job haben. Wenn Sie wissen, was Sie erreichen möchten, kann das motivieren und Ihre Begeisterung fördern. Am besten ist es dabei, wenn Ihnen Ihre Arbeit Spaß macht. Wenn Sie gerne arbeiten, werden Sie automatisch eher begeistert davon sein oder sich für Aspekte Ihrer Tätigkeit begeistern können.

Falls Ihr Job langweilig oder dröge ist, müssen Sie sich nicht gleich nach einer anderen Stelle umsehen. Oft haben Arbeitnehmer mehr Spielraum bei der Ausgestaltung ihrer Tätigkeit als sie denken. Überlegen Sie doch mal, ob Sie sich nicht stärker einbringen könnten oder ob ein Gespräch mit dem Arbeitgeber hilfreich sein könnte. Wenn das nichts bringt oder nicht aussichtsreich ist, haben Sie zwei Optionen: Entweder, Sie nehmen hin, dass Ihr Job nicht sonderlich aufregend ist oder Ihnen große Freude bereitet.

Oder Sie halten tatsächlich nach einem anderen Job Ausschau, der eher zu Ihren Vorstellungen passt. Überstürzen Sie aber nichts: Wenn Sie wirklich den Job wechseln möchten, nehmen Sie sich genügend Zeit, um herauszufinden, was Ihnen beruflich wichtig ist. Sonst finden Sie sich womöglich im neuen Job in derselben Situation wieder wie im alten.

Bildnachweis: baranq / Shutterstock.com

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