Letzter Arbeitstag: Den Abschied angemessen gestalten
Der letzte Arbeitstag ist immer ein besonderer Tag. Es ist der Zeitpunkt, sich von den Kollegen zu verabschieden, weil Sie einen neuen Job antreten, in den Mutterschutz gehen oder in den Ruhestand eintreten. Damit können gemischte Gefühle verbunden sein, die Sie beschäftigen. Außerdem gilt es, die richtigen Worte zu finden. Hier finden Sie Tipps, mit denen Sie den letzten Arbeitstag gut überstehen.
Der letzte Arbeitstag: Kein Tag wie jeder andere
Im Arbeitsalltag geht oft alles seinen gewohnten Gang. Dann wieder gibt es Momente, die besonders sind – zum Beispiel ein letzter Arbeitstag. Der kann schon mal für Aufregung sorgen – im positiven wie im negativen Sinn –, besonders, wenn Sie sich nach längerer Zeit beim selben Arbeitgeber dauerhaft verabschieden.
Steht zum Beispiel der letzte Arbeitstag vor der Rente bevor, ist das nicht nur ein Abschied von Ihrem aktuellen Arbeitgeber, sondern zugleich der Abschied aus dem Berufsleben insgesamt. Kein Wunder, dass ein solcher Tag oft einer emotionalen Achterbahnfahrt gleicht. Sie lassen etwas hinter sich, das Ihren Alltag lange bestimmt hat, und gehen in eine ungewisse Zukunft. Das ist aufregend, vielleicht aber auch ein wenig beängstigend.
So ähnlich ist es auch, wenn Sie „nur“ den Arbeitgeber wechseln und nicht gleich den Job gegen den Ruhestand eintauschen. Im Laufe der Zeit haben Sie wahrscheinlich Kollegen liebgewonnen, von denen Sie nun Abschied nehmen müssen. Vielleicht freuen Sie sich auf die neue Herausforderung, vielleicht grämt Sie aber auch der Gedanke, das Bekannte hinter sich lassen zu müssen.
Auch ein Abschied auf Zeit ist ein Abschied
Es kann auch sein, dass Sie nur vorübergehend weg sein werden. Sie gehen zum Beispiel in den Mutterschutz, in Elternzeit oder machen ein Sabbatical. Dann ist es nur ein Abschied auf Zeit, der Ihnen womöglich nicht ganz so schwerfallen wird. Dennoch markiert auch in solchen Fällen der letzte Arbeitstag eine Zäsur, die Sie nicht einfach unter den Tisch fallen lassen sollten.
Weniger dramatisch ist der letzte Arbeitstag womöglich, wenn Sie erst kurze Zeit im Unternehmen waren oder es sich um einen Minijob handelt, bei dem Sie nur wenige Stunden pro Woche gearbeitet haben. Je geringer Ihre emotionale Bindung an den Job und je oberflächlicher die Beziehung zu den Kollegen, desto leichter ist der Abschied in der Regel.
Sang- und klanglos gehen sollten Sie aber auch in solchen Fällen nicht: Sich gebührend zu verabschieden ist nicht zuletzt eine Frage der Höflichkeit. Außerdem bleiben Sie den Kollegen und dem Arbeitgeber womöglich besser in Erinnerung – man weiß schließlich nie, wem man zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal über den Weg läuft.
Tipps für die Vorbereitung auf den letzten Arbeitstag
Vielleicht haben Sie das Gefühl, dass Ihr letzter Arbeitstag noch lange hin ist. Es gibt aber einige Dinge, die Sie im Vorfeld vorbereiten können und sollten, um den Abschied Ihren Vorstellungen entsprechend zu gestalten. Damit können Sie ruhig einige Wochen vor dem letzten Arbeitstag beginnen. Womöglich werden Sie damit auch durch Ihren Vorgesetzten oder Ihre Vorgesetzte konfrontiert, falls Sie Ihren Nachfolger einarbeiten sollen. Je mehr Zeit für die Einarbeitung und Übergabe der Aufgaben zur Verfügung steht, desto besser können Sie Ihren Nachfolger auf seine neue Tätigkeit vorbereiten.
Frühzeitig überlegen sollten Sie auch, wie Sie Ihren letzten Arbeitstag gestalten möchten. Möchten Sie eine kleine Abschiedsfeier im Kollegenkreis veranstalten? Wenn ja, wo soll die Veranstaltung stattfinden – in den Räumlichkeiten vor Ort, zum Beispiel einem Konferenzraum, oder in einem Restaurant oder anderen externen Örtlichkeiten? Je größer die geplante Feier, desto mehr Zeit sollten Sie sich für die Planung und Organisation nehmen. Wenn Sie hingegen vorhaben, nur einen Kuchen für eine Handvoll Kollegen mitzubringen, ist Ihr Vorbereitungsaufwand natürlich geringer.
Formale Dinge, die zum Abschied geregelt werden müssen
Rund um den Abschied aus einem Unternehmen müssen auch einige formale Dinge geregelt werden. Sie müssen sich zum Beispiel bei der IT abmelden, aber auch Ihre Schlüssel oder bestimmte Unterlagen und Materialien zurückgeben. Sorgen Sie im Vorfeld dafür, dass Sie dafür alles beisammenhaben, um nicht in Stress zu geraten. Einige Tage vor Ihrem letzten Arbeitstag können Sie damit beginnen, Ihren Arbeitsplatz zu räumen und Ihre Sachen zusammenzupacken. So haben Sie das an Ihrem tatsächlichen letzten Tag schon erledigt.
Wenn Sie die Firma verlassen, gilt es, sich gebührend von den Kollegen und Vorgesetzten zu verabschieden. Das passiert womöglich im Rahmen einer kleineren oder größeren Zusammenkunft oder Abschiedsfeier. Von Kollegen, die daran nicht teilnehmen (können), sollten Sie sich persönlich verabschieden.
Dasselbe gilt, wenn gar keine Abschiedsveranstaltung geplant ist. Sagen Sie Kollegen und Vorgesetzten, mit denen Sie viel Kontakt hatten, unbedingt persönlich auf Wiedersehen. Geht das nicht, ist ein Telefonat persönlicher als eine E-Mail. Den übrigen Kollegen können Sie aber ruhig eine Rundmail schreiben, um sich zu verabschieden. Eine solche Mail verschicken Sie am besten einige Tage vor Ihrem Ausscheiden aus dem Betrieb. Nehmen Sie sich Zeit, die richtigen Worte zu finden, um gut in Erinnerung zu bleiben.
Welche Emotionen den letzten Arbeitstag begleiten können – und wie Sie damit umgehen können
Der letzte Arbeitstag kann von vielen, manchmal auch widersprüchlichen Emotionen begleitet sein. Das gilt besonders dann, wenn Sie lange im Unternehmen waren oder es sich den letzten Arbeitstag vor der Rente handelt. Nicht selten ist der Abschied ein wahres Wechselbad der Gefühle, die von Freude über Erleichterung bis zu Traurigkeit und Trennungsschmerz reichen können.
Je länger Sie Ihren Job ausgeübt haben, desto gravierender ist die Veränderung, die durch den Abschied vom Arbeitsplatz angestoßen wird. Selbst wenn Sie freiwillig gekündigt und sich einen neuen Job gesucht haben, ist die Unsicherheit womöglich groß: Was erwartet Sie an der neuen Arbeitsstelle? Werden Sie mit den neuen Kollegen so gut klarkommen wie mit den alten? Oft schleichen sich dabei leise (oder lautere) Zweifel ein: Was, wenn der Wechsel doch keine so gute Idee war?
Machen Sie sich klar: Eine berufliche Veränderung ist fast immer ein Sprung ins Ungewisse. Ein Lebensabschnitt endet, ein neuer beginnt. Ohne Abschied und die damit verbundene gedankliche und tatsächliche Trennung vom bisher Gewohnten geht es nicht. Versuchen Sie deshalb, das, was vor Ihnen liegt, als Chance zu sehen, statt sich von der Ungewissheit verunsichern zu lassen. Das erleichtert nicht nur Ihren Abschied, womöglich machen Sie sich ansonsten auch völlig unnötig Sorgen.
Wenn der Abschied von den Kollegen schwerfällt
Vielleicht sind Sie dankbar für die Zeit in Ihrem Job oder stolz darauf, was Sie in der Position erreicht haben. Das sind legitime Gefühle, denen Sie ruhig den Raum geben können, den sie verdient haben. Ein letzter Arbeitstag ist immer auch eine Gelegenheit zur Reflexion. Das hilft Ihnen nicht nur, Ihre Erfahrungen einzuordnen. Es zeigt Ihnen auch Ihre Prioritäten auf und kann Ihnen bewusster machen, was Sie sich von der Zukunft wünschen.
Auch Menschen, die ihren Job freiwillig gekündigt haben oder die sich „nur“ in den Mutterschutz oder eine Elternzeit verabschieden, fällt der Abschied von den Kollegen oft besonders schwer. Kein Wunder: Mit engen Kollegen hat man tagtäglich viel Zeit verbracht. Dabei wächst einem der ein oder andere automatisch ans Herz. Wenn dann der Zeitpunkt des Abschieds gekommen ist, kann damit eine gewisse Trauer verbunden sein. Tipp: Tauschen Sie mit Ihren engsten Kollegen private Kontaktdaten aus und vereinbaren Sie, sich privat zu treffen und Kontakt zu halten. Das tröstet über den Abschied hinweg.
Ein gelungener Abschied am letzten Arbeitstag: Das ist wichtig
Der letzte Arbeitstag steht kurz bevor. Das lässt wohl die wenigsten kalt, zumindest, wenn es um einen Abschied nach längerer Betriebszugehörigkeit geht. Jetzt gilt es, sich in angemessener Form von den Kollegen und Vorgesetzten zu verabschieden. Mit einem gelungenen Abschied bleiben Sie nicht nur besser in Erinnerung, Sie zeigen denen, die zurückbleiben, auch Wertschätzung und Dankbarkeit. Was ist dafür wichtig?
Zunächst einmal: Egal, mit welchen Gefühlen Sie dem letzten Arbeitstag entgegensehen – versuchen Sie, positiv zu bleiben, vor allem an dem betreffenden Tag selbst. Es bringt Ihnen nichts, sich von Zweifeln oder Gefühlen der Traurigkeit verunsichern zu lassen. Machen Sie sich und anderen den Abschied nicht unnötig schwer. Fokussieren Sie sich auf das, was vor Ihnen liegt, statt dem Lebensabschnitt hinterherzutrauern, der nun bald hinter Ihnen liegt.
Überlegen Sie sich, was Sie Ihren Kollegen und Vorgesetzten mit auf den Weg geben möchten. Wie können Sie sich erkenntlich zeigen für die gemeinsame Zeit, vielleicht auch für lustige und schöne Momente oder lehrreiche Situationen? Vielleicht sind Sie jemand, dem es schwerfällt, große Gefühle zu zeigen. Dann kann es eine Alternative sein, Ihren liebsten Kollegen oder geschätzten Vorgesetzten eine Karte zum Abschied zu schreiben, mit der Sie Ihre Gefühle zum Ausdruck bringen können.
Zum Abschied ein paar Worte verlieren
In den meisten Firmen ist es üblich, am letzten Arbeitstag eines Mitarbeiters im Kollegenkreis zusammenzukommen. Das kann bedeuten, dass Sie Kuchen oder anderes Gebäck für alle mitbringen oder sich Pizza liefern lassen. Vielleicht ist auch ein kleiner Umtrunk geplant. Bei dieser Gelegenheit können Sie ein paar persönliche Abschiedsworte an die Kollegen richten. Das ist kein Muss, aber ein guter Weg, Ihre Dankbarkeit für die gemeinsamen Erlebnisse und die Zusammenarbeit zum Ausdruck zu bringen. Wenn Sie der Gedanke an Ihren letzten Arbeitstag und die Abschiedsworte nervös macht, legen Sie sich vorher ein paar Notizen zurecht. Und denken Sie daran: Es muss keine lange Rede sein – ein paar Sätze reichen im Zweifel völlig aus.
Wenn es Kollegen gibt, mit denen Sie gerne in Kontakt bleiben möchten, bringen Sie das ruhig zum Ausdruck. Dabei kann es primär um den beruflichen Kontakt gehen, den Sie zum Beispiel über Netzwerke wie Xing oder LinkedIn pflegen können. Vielleicht gibt es auch Menschen im Kollegenkreis, die zu Freunden für Sie geworden sind, und die Sie gerne weiterhin regelmäßig sehen würden. Dann sollten Sie private Kontaktinformationen austauschen.
Unabhängig davon, wie Sie zu den betreffenden Personen stehen, sollten Sie sich von allen wichtigen Kontakten im Unternehmen an Ihrem letzten Arbeitstag verabschieden. Gehen Sie in den einzelnen Büros vorbei, wenn Sie Feierabend machen, rufen Sie an oder schreiben Sie eine E-Mail. Eine Rundmail kann besonders in größeren Firmen zusätzlich sinnvoll sein. Sie haben damit nicht nur die Gelegenheit, Ihre Wertschätzung auszudrücken. Sie sorgen auch dafür, dass jeder weiß, dass Sie das Unternehmen verlassen. Wenn Sie möchten, geben Sie in dieser Mail Ihre privaten Kontaktinformationen an. So können Kollegen Sie kontaktieren, die Wert auf einen weiteren Kontakt legen.
Nach dem letzten Arbeitstag: Den Neustart erfolgreich gestalten
Der letzte Arbeitstag ist nicht nur ein Ende, sondern auch ein neuer Anfang. Nun liegt eine neue Lebensphase vor Ihnen – die Gelegenheit für einen Neustart. Es lohnt sich, so eine Zeit proaktiv zu gestalten. Wie das aussehen kann, hängt davon ab, was als Nächstes für Sie ansteht. Es macht einen Unterschied, ob Sie in Rente gehen, den Job wechseln oder am letzten Arbeitstag vor dem Mutterschutz Ihren Abschied feiern.
Es kann hilfreich sein, sich in einer Übergangsphase eine kleine Auszeit zu nehmen. Sie können zum Beispiel zwischen zwei Jobs in den Urlaub fahren, statt schon am Tag nach Ihrem letzten Arbeitstag Ihren neuen Job anzutreten. Bei einer solchen Auszeit können Sie die Geschehnisse einordnen und reflektieren. Sie können sich auch überlegen, wie Sie die vor Ihnen liegende Zeit gestalten können und möchten. Welche Ziele haben Sie für die Zukunft? Wo liegen Ihre Prioritäten, und wie können Sie Ihren Alltag entsprechend gestalten?
Besonders gravierend sind die Veränderungen, wenn Sie in den Ruhestand eintreten. Dadurch ändert sich Ihr Alltag grundlegend. Auf einmal haben Sie Zeit, viel Zeit. Darauf haben Sie sich vielleicht gefreut, es kann aber auch etwas gewöhnungsbedürftig sein, wenn dem Alltag plötzlich die Struktur fehlt. In so einer Situation ist es umso wichtiger, den Neustart nach dem letzten Arbeitstag bewusst zu gestalten. Machen Sie sich möglichst frühzeitig Gedanken darüber, wie Sie für eine neue Alltagsstruktur sorgen können. Sie können sich zum Beispiel einem Hobby widmen, Sport treiben oder sich ehrenamtlich engagieren. Sie können sich auch für einen Kurs anmelden oder gezielt neue Kontakte knüpfen, die Ihren Ruhestand bereichern können.
Letzter Arbeitstag – vom Abschied zum Neustart
- Der letzte Arbeitstag markiert das Ende einer Lebensphase. Es lohnt sich, diese Zeit ganz bewusst zu gestalten.
- Mit dem Abschied am letzten Arbeitstag können starke Emotionen verknüpft sein. Das gilt umso mehr, wenn Sie Ihren Job lange ausgeübt haben oder in den Ruhestand gehen.
- Egal, ob Sie in Rente gehen oder den Job wechseln: Verabschieden Sie sich in angemessener Form von Kollegen und Vorgesetzten. Ein persönlicher Abschied drückt dabei die stärkste Wertschätzung aus, alternativ oder ergänzend können sich auch Telefonate oder E-Mails eignen.
- Auch an Formalitäten muss rund um den letzten Arbeitstag gedacht sein.
- Nach dem Abschied liegt ein neuer Lebensabschnitt vor Ihnen. Gehen Sie ihn mit Zuversicht und Tatkraft an, um ihn in einem positiven Sinne zu gestalten.
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