Smalltalk: Diese Fragen zeichnen guten Smalltalk aus

Smalltalk? Vielleicht denken Sie jetzt: Bloß nicht! Viele Menschen führen nur sehr ungern Smalltalk – auch, weil sie nicht genau wissen, was sie zu Menschen sagen können, die sie bestenfalls flüchtig kennen. Die gute Nachricht: Smalltalk zu führen können Sie lernen. Wenn Sie wissen, welche Smalltalk-Themen sich für welche Anlässe eignen, können Sie der Unterhaltung mit Bekannten und neuen Kontakten gleich viel gelassener entgegensehen.

Zwei Mitarbeiter beim Smalltalk

Smalltalk: Bedeutung und wann er sich anbietet

Smalltalk ist ein lockeres Gespräch, das sich in der Regel spontan ergibt. Es ist oft nicht besonders lang, dreht sich um alltägliche Themen und geht typischerweise nicht in die Tiefe. Es handelt sich also um eine unverfängliche Plauderei, die oft mit einer angenehmen Gesprächsatmosphäre verbunden ist. Smalltalk kann sich zum Beispiel ergeben, wenn man einen Bekannten in der Stadt trifft oder im Treppenhaus einem Nachbarn begegnet, den man nicht gut kennt. Smalltalk kann sich auch unterwegs mit Fremden anbieten, wenn die Situation dazu passt – zum Beispiel beim gemeinsamen Warten in einer langen Schlange, bei einer gemeinsamen Fahrt im Fahrstuhl oder mit Sitznachbarn im Restaurant.

Auch im beruflichen Kontext gibt es viele Situationen, in denen Smalltalk gefragt oder zumindest nützlich ist. Er dient zum Beispiel als Einstieg in ein Vorstellungsgespräch, hilft beim Knüpfen neuer Kontakte und dem Ausbau von Beziehungen mit geschäftlichen Bekannten. Eine solche Plauderei wäre zum Beispiel bei einer Konferenz oder Messe denkbar, aber auch bei Netzwerktreffen, Firmenfeiern oder anderen beruflichen Events. Auch im Kontakt mit Kunden ist Smalltalk hilfreich.

Smalltalk erfüllt je nach Situation verschiedene Funktionen. Er kann dazu dienen, eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Manchmal sorgt er auch für Erheiterung oder bricht das Eis. Smalltalk zeigt der anderen Person, dass man an ihr interessiert ist, und er kann Vertrauen schaffen. Smalltalk ist eine Möglichkeit, mit bislang unbekannten Personen Kontakt zu initiieren und auszubauen. Dabei merkt man auch schnell, ob die Chemie mit einer anderen Person stimmt und sich zum Beispiel eine Freundschaft entwickeln könnte.

Im Beruf ist Smalltalk wichtig, um Kontakte zu pflegen und sein Netzwerk auszubauen. Er kann die Beziehung zu Menschen im beruflichen Umfeld verbessern. Das kann Ihnen unmittelbar nützen: Nicht nur, dass es einfach angenehmer ist, wenn man von Menschen umgeben ist, mit denen man sich gut versteht. Es kann Ihnen auch Türen öffnen und ist die Grundlage einer erfolgreichen Karriere.

Smalltalk-Themen: Worüber Sie mit Bekannten und neuen Kontakten sprechen können

Menschen, die keine Lust auf Smalltalk haben, wissen oft nicht, was sie sagen sollen. Sie stört oft nicht so sehr, für ein paar Minuten mit einem Bekannten zu plaudern, sondern sie haben Angst vor einer unangenehmen Situation, wenn sich zum Beispiel peinliche Pausen ergeben. Das lässt sich leicht ändern, indem Sie sich eine Reihe von Themen zurechtlegen, die sich in vielen Situationen eignen.

Typische Themen für Smalltalk sind im privaten Bereich zum Beispiel das Wetter, Urlaubspläne oder vergangene Reisen, Interessen, Hobbys und bestimmte Geschehnisse oder Erlebnisse im Umfeld. Immer gut für Gesprächsstoff sind außerdem individuelle Gemeinsamkeiten, die Sie mit Ihrem Gesprächspartner haben.

Smalltalk-Themen in beruflichen Situationen können ebenfalls die genannten Aspekte betreffen, oft geht es aber natürlich um das Naheliegende: den Beruf und alles, was damit zu tun hat. Auf einer Konferenz könnte man zum Beispiel über einen Vortrag ins Gespräch kommen, den man gerade gehört hat. Oder Sie fragen einen neuen Kontakt, was genau er beruflich macht. Auch ein aktuelles Thema, das in Ihrem Bereich in aller Munde ist, eignet sich als Aufhänger für Smalltalk.

So können Sie Smalltalk beginnen: Tipps für den Einstieg

Bei Smalltalk ist der Einstieg oft die größte Hürde. Was kann man zu jemandem sagen, den man kaum oder noch gar nicht kennt? Natürlich gibt es keine pauschalen Anleitungen für den perfekten Smalltalk in jeder Lebenslage. Es kommt immer auf die beteiligten Personen, ihre Interessen, ihre Persönlichkeit und die Umstände an. Deshalb ist es wichtig, immer im Einzelfall zu überlegen, welcher Gesprächseinstieg sich eignen könnte. Das sollten Sie auch davon abhängig machen, wie Sie die andere Person einschätzen, wofür der andere sich (mutmaßlich) begeistern kann und was Sie über den anderen wissen.

Besonders gut geeignet für den Einstieg in eine kurze Plauderei sind Smalltalk-Fragen. Fragen zu stellen macht es Ihnen einfacher: Sie selbst müssen gar nicht erst viel reden, sondern Sie regen die andere Person zum Redefluss an. Darauf können Sie dann wiederum reagieren – und schon sind Sie mitten im Smalltalk. Im Smalltalk Fragen zu stellen hat noch einen positiven Effekt: Die meisten Menschen hören sich selbst gerne reden. Je mehr sie in einem Gespräch gesagt haben, desto eher behalten viele das Gespräch positiv in Erinnerung – und damit auch Sie als Gesprächspartner. Wenn Sie Fragen in einem Smalltalk-Gespräch nutzen, stellen Sie offene Fragen. Ja-Nein-Fragen können den Gesprächsfluss nämlich schnell stocken lassen.

Smalltalk: Beispiele für den Gesprächseinstieg

Hier sind für Smalltalk einige Beispiele für einen Einstieg ins Gespräch:

  • Woher kennst du Person XY?
  • Was machen Sie beruflich?
  • Was hat Sie hierher verschlagen?
  • Ich habe gehört, Sie mögen XY. Ich auch! Was halten Sie denn von…?
  • Na, was sagen Sie zu dem Vortrag? Ich fand ja besonders interessant…
  • Waren Sie schon am Buffet? Der XY ist wirklich köstlich.
  • Ich habe gehört, du warst vor kurzem in den USA. Wo warst du genau?
  • Hast du schon den neuen Beispiel-Film gesehen? Ich fand den ja klasse.
  • Was hörst du gerne für Musik?
  • Was liest du gerade?
  • Habt ihr schon einen Urlaub für dieses Jahr geplant?
  • Wirklich lecker, der Kuchen, den du mitgebracht hast! Ich wünschte, ich wäre ein begabterer Bäcker… Wie hast du Backen gelernt?
  • Was halten Sie von der Entwicklung XY?

Sowohl für den Gesprächseinstieg als auch für den Smalltalk an sich eignen sich positive und oberflächliche Themen am besten. Natürlich gibt es auch Situationen, in denen sich negative Geschehnisse als Aufhänger anbieten – zum Beispiel ein langer Stau, in dem Sie bei der Anreise ebenso gesteckt haben wir Ihr Gesprächspartner. In den meisten Fällen ist es aber besser, bei Dingen zu bleiben, die positiv behaftet sind. Wenn der Einstieg in den Smalltalk geklappt hat, sollten Sie sich neuen Kontakten namentlich vorstellen. Das ist höflich, außerdem bleiben Sie so eher in Erinnerung.

Guten Smalltalk führen: Darauf kommt es an

Was macht einen guten Smalltalk aus? Er ist für die Beteiligten angenehm und hat genau die richtige Länge. Weder zieht er sich wie Kaugummi noch ist er so kurz, dass ein Gesprächspartner das Ende des Gesprächs als zu abrupt empfindet. Guter Smalltalk beginnt mit einem gelungenen Einstieg, wobei der erste Satz gar nicht so wichtig ist, wenn Sie damit nicht voll danebenliegen. Entscheidend ist, dass ein Gespräch zustande kommt. Das hängt nicht nur von Ihren Worten ab, sondern auch von Ihrer Wirkung auf die andere Person. Wenn Sie offen und freundlich sind, schafft das Vertrauen und weckt Sympathie. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Smalltalk von beiden Seiten positiv bewertet wird und sich eine ungezwungene Gesprächsatmosphäre ergibt.

Achten Sie also beim Smalltalk auf Ihre Körpersprache. Sie muss zu Ihren Worten passen. Halten Sie Blickkontakt, ohne zu starren. Zappeln Sie nicht nervös herum, sondern nehmen Sie eine aufrechte, selbstbewusste Körperhaltung ein, die aber nicht einschüchternd oder arrogant wirken sollte. Mit passender Gestik und Mimik können Sie Ihre Ausführungen unterstreichen.

Dialog statt Monolog

Reagieren Sie auf das, was Ihr Gesprächspartner sagt. Das gibt ihm das Gefühl, dass Sie ehrlich an ihm interessiert sind. Ein gutes Gespräch ist eines, bei dem beide Gesprächspartner zu Wort kommen, sich ausreden lassen und niemand das Gespräch dominiert. Allzu oft wartet man hingegen nur darauf, selbst wieder reden zu können, und hört gar nicht richtig zu. Davor sollten Sie sich hüten – es fällt oft auf, dass Sie nur mit halbem Ohr hinhören. Außerdem kann es dazu führen, dass Sie den anderen unterbrechen, was als unhöflich empfunden werden kann.

Ein angenehmer Smalltalk hat eine gewisse Leichtigkeit: Eine nette Plauderei verläuft oft ganz natürlich und fühlt sich für die Beteiligten unverkrampft an. Sie endet dann, wenn für den Moment alles gesagt ist. Kein Gesprächspartner fühlt sich bedrängt oder hat das Gefühl, dass er dem Gespräch nicht entkommen kann.

Wie kann man Smalltalk beenden?

Smalltalk führen ist das eine – aber wie kann man eine Plauderei wieder beenden, wenn man keine Lust mehr auf das Gespräch hat oder schlicht keine Zeit mehr hat? Das kommt auf die Umstände an. Sie können sich zum Beispiel unter einem Vorwand entschuldigen. Auf einem geschäftlichen Event könnte das etwa so klingen: „Entschuldigen Sie bitte, aber ich sehe da gerade meinen Geschäftspartner, mit dem ich noch etwas klären muss. Es hat mich gefreut, mit Ihnen zu sprechen – genießen Sie den restlichen Abend!“.

Ob es tatsächlich einen zwingenden Grund dafür gibt, das Gespräch zu beenden, ist dabei zweitrangig. Wichtig ist, dass Ihre Erklärung glaubhaft klingt. Wenn Ihr Gesprächspartner hingegen das Gefühl hat, dass Sie ihn nur loswerden möchten, bleiben Sie sicherlich negativ in Erinnerung. 

Auf einer Party oder einer anderen Veranstaltung mit vielen Teilnehmern haben Sie auch die Möglichkeit, einen neuen Gesprächspartner in das Gespräch einzubinden. Vielleicht läuft ein Bekannter an Ihnen vorbei, der sich womöglich gut mit Ihrem Gegenüber verstehen würde. Dann rufen Sie diese Person ruhig herbei und stellen sie Ihrem Gesprächspartner vor. Wenn Sie dabei Gemeinsamkeiten oder andere Aspekte, an denen sich ein Gespräch aufhängen kann, erwähnen, haben die beiden gleich etwas, über das sie reden können – und Sie können sich aus der Affäre ziehen.

Zum Abschied kann es sinnvoll sein, sich für das nette Gespräch zu bedanken oder anderweitig auszudrücken, dass Sie gerne mit dieser Person gesprochen haben. Es ist auch immer eine gute Idee, einem Gesprächspartner zum Abschied einen schönen Tag, einen schönen Abend oder ein schönes Wochenende zu wünschen.

Diese Fehler sollten Sie beim Smalltalk vermeiden

Damit Smalltalk angenehm verläuft, sollten Sie ein paar Fehler vermeiden. Das betrifft insbesondere die folgenden Aspekte:

  • Sie schneiden ein unpassendes Thema an: Denken Sie daran, dass die Unterhaltung locker und leicht verlaufen soll. Das heißt, dass Sie kontroverse Themen bei Smalltalk in jedem Fall vermeiden sollten. Das können zum Beispiel Themen wie Politik, Asyl oder Religion sein. Weniger geeignet sind auch negative Themen wie Krankheiten oder Probleme. Sprechen Sie nicht negativ über andere und vermeiden Sie am besten auch das Thema Geld.
  • Sie zwingen Ihrem Gesprächspartner ein Gespräch auf: Nicht jeder hat Lust (und Zeit) für Smalltalk. Seien Sie also feinfühlig. Wenn Ihr Gesprächspartner Anzeichen dafür zeigt, dass er gerade lieber nicht mit Ihnen sprechen möchte – zum Beispiel einsilbige Antworten –, dann beenden Sie die Unterhaltung.
  • Sie prahlen oder spielen Besserwisser: Das kommt wahrscheinlich nicht gut bei Ihrem Gegenüber an. Sympathie wecken geht anders.
  • Sie kommen Ihrem Gesprächspartner zu nah: Jeder Mensch hat eine bestimmte Individualdistanz. Bei Fremden und Bekannten ist sie naturgemäß größer als bei besten Freunden oder dem Partner. Wenn die eigene Individualdistanz von anderen überschritten wird, ist das unangenehm – viele Menschen weichen dann instinktiv zurück. Achten Sie darauf, dass Sie anderen nicht zu sehr auf die Pelle rücken, indem Sie ausreichend Abstand halten. Das gilt in Zeiten von Corona ganz besonders.
  • Sie führen Monologe und sprechen nur über sich: Auch das führt sicherlich nicht dazu, dass der andere Sie sonderlich sympathisch findet. Achten Sie also darauf, dass das Gespräch ausgewogen ist und es um Themen geht, die Sie beide interessieren und betreffen.
  • Sie stellen endlose Fragen: Fragen zu stellen ist zwar eine gute Möglichkeit, Smalltalk zu beginnen und am Laufen zu halten. Frage an Frage sollten Sie aber nicht reihen. Die andere Person könnte sich sonst vorkommen wie bei einem Verhör. Außerdem sollten Sie für ein befriedigendes Gespräch auch etwas von sich mit der anderen Person teilen, was bei reinen Fragen meist zu kurz kommt.

Wie kann man Smalltalk lernen?

Wenn jemand Smalltalk gut beherrscht, muss er kein Naturtalent sein – auch wenn es solche Naturtalente natürlich gibt. Vielleicht sind Sie selbst introvertiert und in sozialen Situationen zurückhaltend, so dass es sich für Sie nicht natürlich anfühlt, mit Fremden ins Gespräch zu kommen oder neue Kontakte zu knüpfen. Aber keine Sorge: Jeder kann lernen, Smalltalk zu führen.

Sich Tipps für guten Smalltalk durchzulesen ist ein guter Start. Zu dem Thema gibt es auch ausführliche Ratgeber. Wenn Sie ernsthaft interessiert daran sind, Ihre Smalltalk-Skills auszubauen, kann sich so ein Buch lohnen. Grundsätzlich ist es hilfreich, sich für den „Ernstfall“ zu wappnen. Smalltalk entsteht zwar oft mehr oder weniger zufällig, das heißt aber nicht, dass Sie solche Unterhaltungen komplett dem Zufall überlassen müssen oder sollten.

Legen Sie sich ruhig Themen und Fragen für bestimmte Anlässe zurecht, so dass Sie immer einen Gesprächseinstieg parat haben, wenn es darauf ankommt. Vor einem wichtigen beruflichen Event können Sie zum Beispiel überlegen, wen Sie dabei treffen könnten und worüber Sie mit diesen Personen reden könnten. Oder Sie gehen auf eine Party: Welche Themen eignen sich, um lockere Unterhaltungen mit anderen Gästen zu führen? Wenn Sie das vorher wissen, sind Sie weniger nervös und können selbstsicherer auftreten.

Smalltalk: Übung macht den Meister

Ganz wichtig ist auch, dass Sie Routine im Smalltalk gewinnen. Das geht nur, indem Sie üben, wo immer es möglich ist. Nutzen Sie Gelegenheiten in Ihrem Alltag, wenn sie sich Ihnen bieten: Verwickeln Sie die Bedienung im Café in eine kurze Unterhaltung, wechseln Sie beim Bäcker mehr als zwei Worte oder plaudern Sie mit Ihrem Hausarzt. Fangen Sie eine Unterhaltung mit Ihrem Nachbarn an, wenn Sie sich auf der Straße begegnen, oder bleiben Sie stehen, wenn Sie in der Stadt einen Bekannten treffen. Sie können sich auch vornehmen, auf einer Party unbekannte Gäste anzusprechen oder im Wartezimmer ein kurzes Gespräch mit anderen Patienten führen.

Fangen Sie klein an und steigern Sie sich langsam. So trauen Sie sich mit der Zeit immer mehr zu, und es wird sich immer normaler anfühlen, mit Menschen zu sprechen, die Sie noch nicht so gut kennen oder mit denen Sie sonst vielleicht kein Gespräch gesucht hätten. Je öfter Sie üben, desto geringer ist die Hemmschwelle. Außerdem werden Sie dabei natürlich auch immer besser im Smalltalk.

Bildnachweis: Robert Kneschke / Shutterstock.com

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