Konzentrationstraining: 5 Konzentrationsübungen für die Arbeit

Gute Konzentration ist wichtig. Und zwar aus einem ganz einfachen Grund: Wer konzentriert arbeitet, ist produktiver und effizienter. Auch im Privatleben schadet es deshalb nicht, konzentriert bei einer Sache zu bleiben. Die Krux daran: Viele Erwachsene verlernen es, sich über einen längeren Zeitraum zu konzertieren. Doch es gibt Abhilfe: Mit diesen 5 Konzentrationsübungen können Sie sofort mit dem Konzentrationstraining beginnen und schon bald von den Resultaten profitieren.

Ein Mann macht Konzentrationsübungen

Konzentriert bleiben: Warum fällt es uns so schwer?

Bevor wir uns den verschiedenen Möglichkeiten, seine Konzentration zu steigern, zuwenden, klären wir zunächst, was man generell unter dem Begriff Konzentration versteht. In der Psychologie meint man damit „die willentliche Fokussierung der Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Tätigkeit, das Erreichen eines kurzfristig erreichbaren Ziels oder das Lösen einer gestellten Aufgabe“.

Einige von uns kennen den Zustand höchster Konzentration auch unter der Bezeichnung „Flow“. Ist man im Flow, tritt alles andere in den Hintergrund. Man ist in der Lage, sich komplett auf diese eine Aufgabe zu fokussieren. Das Schöne daran: Die Aufgabe, die man im Flow erledigt, geht einem scheinbar spielend leicht von der Hand, sie erfordert gefühlt wenig Mühe.

Leider hält dieser Zustand höchster Konzentration in der Regel nicht lange an. Den Grund dafür finden wir in unserem Gehirn. Als vernunftbegabte und wissbegierige Kreaturen streben wir danach, möglichst ständig etwas Neues zu lernen oder zumindest ständig danach zu suchen. Mehr als 90 Minuten konzentriert bei einer Sache zu bleiben, schaffen daher nur die wenigsten von uns – jedenfalls solange sie noch nicht ihre Konzentration trainiert haben.

Konzentration trainieren: heute wichtiger denn je

Die sozialen Medien tragen ganz entscheidend dazu bei, dass wir uns immer schlechter konzentrieren können. Denn ablenkende Verlockungen liegen meist nur einen Handgriff entfernt: Kurz mal durch den Facebook-Feed scrollen oder ganz schnell auf eine WhatsApp-Nachricht antworten, die der Nachbar während der Arbeitszeit schreibt. Das klingt für sich genommen nicht weiter dramatisch, kann langfristig und in Summe aber ungewollte Konsequenzen haben.

Wir trainieren uns mit diesem Verhalten die natürliche Fähigkeit zur Konzentration stückweise ab. Denn wie wir gesehen haben, kostet Konzentration ohnehin eine Menge Anstrengung. Wer da den Verlockungen der sozialen Medien (und allgemein seiner Umwelt) ständig nachgibt, wird sich immer öfter ablenken lassen.

Das ist kein Anlass zur Unruhe, aber man sollte die fehlende Konzentration auch nicht herunterspielen. Natürlich könnte man einwenden, dass eine WhatsApp-Nachricht schnell getippt ist. Aber darum geht es zunächst gar nicht. Das Problem ist nicht die Nachricht an sich, sondern die Auswirkungen auf unsere Konzentrationsfähigkeit und damit auch auf unsere Arbeitsleistung.

Kleinere Unterbrechungen kosten viel Zeit

Untersuchungen zeigen immer wieder, dass wir mehrere Minuten brauchen, bis wir nach einer Arbeitsunterbrechung – sei sie noch so kurz – wieder dort weitermachen können, wo wir vor der Unterbrechung aufgehört haben. Wer gerade mitten im Jahresabschluss ist, die Arbeit aber kurz ruhen lässt, um auf eine Benachrichtigung auf Instagram zu reagieren, der braucht danach einige Zeit, bis er wieder weiß, an welcher Stelle des Jahresabschlusses er vor der Unterbrechung war.

Bei jeder Unterbrechung kommen auf diese Weise mehrere Minuten zusammen. Und da wir uns täglich nicht nur einmal ablenken lassen, geht so einiges an Arbeitszeit verloren.

Das ist nicht nur für den Arbeitgeber ärgerlich, sondern kann auch zu unserem persönlichen Nachteil sein. Wer zum Beispiel Überstunden machen muss, weil er sein Arbeitspensum nicht in der dafür vorgesehenen Zeit erledigt, hat weniger Zeit für sein Privatleben. Das wiederum kann dazu führen, dass man mehr Stress hat und Schwierigkeiten bekommt, alle beruflichen und privaten Verpflichtungen unter einen Hut zu bekommen.

Das sollte man unbedingt vermeiden. Denn Stress kann ernstzunehmende Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben: Schlafstörungen, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Bluthochdruck und nicht zuletzt ein Burnout können drohen, wenn wir langfristig unter Stress leiden.

Das ist aber noch nicht alles: Wer nachts nicht erholsam schläft und am Tag permanent unter Druck steht, kann sich noch schlechter konzentrieren. Unter Umständen entsteht ein echter Teufelskreis. Es gibt also genug Gründe, sich schon frühzeitig um ein gutes Konzentrationstraining zu kümmern und die eigene Konzentration zu verbessern und zu stärken.

Konzentration steigern: die Vorarbeit

Training funktioniert grundsätzlich besser, wenn man ausgeschlafen ist. Das gilt vor allem für Konzentrationstraining. Glauben Sie nicht? Dann versuchen Sie nach der nächsten schlaflosen Nacht doch einmal, ein Logikrätsel zu lösen.

  1. Die erste Aufgabe und Voraussetzung für die Konzentrationsübungen lautet daher, nachts den nötigen und vor allem erholsamen Schlaf zu finden. Leider haben immer mehr Menschen Schwierigkeiten damit. Wenn der Stress auf der Arbeit überhandnimmt und die Gedanken sich abends immer wieder im Kreis drehen, findet man nur schwer in den Schlaf. Achtsamkeitstraining oder progressive Muskelentspannung können helfen, abends leichter einzuschlafen.
  2. „Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper“ – das weiß das Sprichwort schon seit der Antike. Auf gesunde Ernährung und ausreichend Flüssigkeitszufuhr ist daher unbedingt zu achten, wenn man ein erfolgreiches Konzentrationstraining absolvieren möchte.
  3. Was ebenfalls nicht fehlen darf, wenn Sie ihre Konzentration steigern wollen, ist ausreichend Bewegung. Die sorgt nämlich nicht nur für den wichtigen Ausgleich zu den Routinetätigkeiten im Job, sie kurbelt auch unseren Kreislauf an. Das trägt dazu bei, dass unser Gehirn ausreichend mit frischem Sauerstoff versorgt wird. Und das fast unerlässlich, wenn Sie sich besser konzentrieren wollen.

Konzentrationstraining: Einfache Konzentrationsübungen für Erwachsene

Wer sich ganz neu mit dem Thema Konzentrationstraining beschäftigt, sollte zunächst langsam anfangen. Denn Konzentrationsübungen können ganz schön anstrengend sein. Bevor Sie daher die Lust daran verlieren, lassen Sie sich lieber genügend Zeit und gehen die Sache langsam an.

Sie können ihre Konzentration langsam steigern, indem Sie zum Beispiel folgendes Konzentrationstraining für Einsteiger ausprobieren:

  1. Geschichte auswendig lernen und Konzentration steigern: Suchen Sie sich dazu eine bestimmte Erzählung aus, die ihnen gut gefällt und lernen Sie jeden Tag einige Sätze oder Zeilen auswendig. Nach einiger Zeit können Sie so nicht nur eine schöne oder spannende Geschichte aus dem Kopf erzählen, Sie haben auch ihre Konzentration verbessert.
  2. Kleinere Zahlenfolgen merken und Konzentration verbessern: Wenn Ihnen eine Geschichte zu lang ist, probieren Sie es für den Anfang doch einfach mal mit Handynummern. Vielleicht ist es ihnen auch schon aufgefallen: Seit wir Handys besitzen, kennen wir nur noch wenige Telefonnummern auswendig. Ändern Sie das und trainieren Sie damit gleichzeitig ihr Konzentrationsvermögen. Suchen Sie sich bestimmte, für Sie wichtige Telefonnummern aus, die Sie sich in der nächsten Zeit einprägen wollen. Das hat den Vorteil, dass Sie in Zukunft diese Nummern auch anrufen können, wenn Sie ihr Handy nicht zur Hand haben und nicht auf die dort gespeicherten Nummern zugreifen können.
  3. Sich besser konzentrieren mit Akupressur: Ein beliebter Akupressurpunkt befindet sich am Ohrläppchen. Es soll möglich sein, seine Konzentration zu steigern, indem man mit Daumen und Zeigefinger sein Ohrläppchen massiert und leicht drückt. Probieren Sie es aus!
  4. Eine kurze Meditation als Konzentrationstraining nutzen: Konzentration und die Fähigkeit, sich zu fokussieren, hängen eng miteinander zusammen. Mediation ist eine Möglichkeit, unseren Fokus auf eine bestimmte Sache zu lenken und uns vor allem zu disziplinieren, den Fokus dort zu lassen. Wenn Sie diese Konzentrationsübung einmal ausprobieren möchten, fixieren Sie einen bestimmten Punkt in ihrer Umgebung. Nun konzentrieren Sie sich darauf, nur diesen Punkt über mehrere Minuten im Blick zu behalten. Weder ihre Augen noch ihre Gedanken sollen abschweifen. Sie bleiben auf diesen Punkt gerichtet und denken an nichts anderes als an diesen Punkt.
  5. Die letzte halbe Stunde Revue passieren lassen und seine Konzentration verbessern: Ebenfalls zum Konzentrationstraining für Einsteiger gehört die folgende kurze Übung: Versuchen Sie jeden Tag, sich für einige Minuten Zeit zu nehmen und sich an die letzte halbe Stunde zu erinnern. Sie werden feststellen, dass das häufig gar nicht so einfach ist. Beginnen Sie dabei in der aktuellen Situation und gehen Sie die letzte halbe Stunde im Kopf rückwärts durch. Sie können diese Übung auch gemeinsam mit ihren Kollegen angehen. So macht es gleich noch mehr Spaß und spornt sogar an, sich an möglichst viele Details zu erinnern, was eben ein tolles Konzentrationstraining ist.
  • Bonus: Neue Wörter aus einem Wort bilden, um seine Konzentration zu trainieren: Eine weitere Konzentrationsübung, die sich auch mit den Kollegen zwischendurch in der Mittagspause einschieben lässt, ist die folgende: Suchen Sie sich ein längeres Wort wie zum Beispiel „Steuerprogression“ aus. Nun versuchen Sie, aus den Buchstaben, die in diesem Wort vorhanden sind, möglichst viele weitere Wörter zu bilden. In unserem Beispiel könnten das unter anderem „teuer“ oder „essen“ sein, denn die einzelnen Buchstaben dürfen in ihrer Reihenfolge nach Lust und Laune verändert werden. Daraus lässt sich auch ein kurzer Wettkampf machen – so können Sie und ihre Kollegen gemeinsam ihre Konzentration trainieren.

Bildnachweis: New Africa / Shutterstock.com

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