Der Job macht keinen Spaß mehr: Was jetzt?
Im besten Fall bereitet die Arbeit Ihnen Freude: Die Aufgaben gehen einem leicht von der Hand, die Tätigkeiten sind bereichernd. Bei vielen Arbeitnehmern ist das jedoch nicht der Fall: Sie haben keine Freude mehr am Job oder gehen nicht gerne zur Arbeit. Was kann man tun, wenn die Arbeit keinen Spaß mehr macht? Wann macht ein Jobwechsel Sinn? Und was sollte man bedenken? Hier finden Sie Tipps, wenn Ihr Job keinen Spaß mehr macht.
Warum macht die Arbeit keinen Spaß mehr?
Wenn der Job keinen Spaß macht, kann das für Arbeitnehmer belastend sein. Wie gravierend die Auswirkungen einer solchen Situation sein können, hängt davon ab, wie negativ die Beschäftigten ihre Situation empfinden. Es ist etwas anderes, „nur“ etwas gelangweilt an der Arbeit zu sein und den Feierabend herbeizusehen, oder jeden Morgen mit Bauchschmerzen zur Arbeit zu gehen. Führt die berufliche Situation zu anhaltendem Frust, Stress und Erschöpfung, besteht Handlungsbedarf.
Wenn der Job dauerhaft keinen Spaß macht und Sie sich davon sehr belastet fühlen, ist es wichtig, Ursachenforschung zu betreiben. Versuchen Sie, herauszufinden, woher Ihre Unzufriedenheit kommt. Hatten Sie an diesem konkreten Job schon einmal mehr Freude? Wann ist sie verschwunden? Gibt es Umstände, die das erklären können? Es kann ebenso sein, dass Sie einen Job haben, an dem Sie noch nie besonders viel Spaß hatten. Dann sind die Tätigkeiten wahrscheinlich nicht aufregend, gehen Ihnen schwer von der Hand oder unterfordern Sie.
Auch die äußeren Rahmenbedingungen können ein Grund sein, wenn der Job keinen Spaß macht. Vielleicht ist das Arbeitsklima schlecht, es mangelt an Perspektiven oder der Arbeitgeber lässt es an Wertschätzung vermissen. Probleme mit Kollegen oder dem Vorgesetzten können dazu führen, dass man nicht mehr gerne zur Arbeit geht. Das kann auch der Fall sein, wenn jemand am Arbeitsplatz überfordert ist.
Wenn die Arbeit keine Freude mehr macht, kann das mit dem konkreten Job in einem bestimmten Unternehmen zusammenhängen. Es kann aber auch sein, dass es mit der Berufswahl an sich zu tun hat. Beschäftigte haben vielleicht nach einigen Jahren oder Jahrzehnten in ihrem erlernten Beruf andere Prioritäten oder stellen fest, dass ihnen typische Tätigkeiten einfach keinen Spaß machen.
Muss der Job Spaß machen?
Wenn es darum geht, was man tun kann, wenn der Job keinen Spaß mehr macht, stellt sich noch eine andere Frage: Muss die Arbeit überhaupt Spaß machen? Für viele Arbeitnehmer lautet die Antwort: ja. Ob das wirklich der Fall ist, ist jedoch eine individuelle Frage.
Viele Beschäftigte haben hohe Erwartungen an ihre Arbeit. Sie soll nicht nur das nötige Kleingeld einbringen, sondern auch Sinn stiften – und Freude bereiten. Der Job dient nicht selten als Form der Selbstverwirklichung. Auch Medienberichte und Ratgeber legen vielfach nahe, dass der Job diese Erwartungen erfüllen sollte. Dadurch können Menschen verunsichert werden, deren Job weder für Erfüllung sorgt noch besondere Begeisterung auslöst. Wer bisher eigentlich ganz zufrieden mit seiner beruflichen Situation war, fragt sich nun womöglich: Habe ich den falschen Job, wenn er mir keinen Spaß macht?
Der Job muss aber nicht zwangsläufig Freude machen. Wünschenswert ist es natürlich immer, dass die Arbeit zumindest zum Teil Spaß macht. Man geht dann lieber zur Arbeit, der Arbeitstag geht schneller herum und die Ergebnisse sind womöglich auch besser. Es muss aber kein Weltuntergang sein, wenn die eigenen Aufgaben nicht besonders spaßig sind. Wer sich ohnehin nicht allzu stark über seine berufliche Tätigkeit definiert und keine Erfüllung im Job sucht, kann womöglich damit leben, wenn es interessantere Dinge gibt als die Arbeit.
Es ist vollkommen legitim, wenn der Job in erster Linie Mittel zum Zweck ist. Sie hassen Ihre Arbeit nicht, aber freuen sich auch nicht, wenn der Arbeitstag beginnt? Damit sind Sie nicht alleine – so geht es vielen Arbeitnehmern, ohne dass das ein Problem darstellen würde. Ob Handlungsbedarf besteht, hängt davon ab, ob Sie unter der Situation im Job leiden.
Was tun, wenn der Job keinen Spaß mehr macht? Tipps & Strategien
Wenn der Job keinen Spaß macht, ist das auf Dauer oft nichts, was Arbeitnehmer hinnehmen möchten – oder sollten. Vor allem, wenn die Situation am Arbeitsplatz belastend ist, ist es gut, wenn Betroffene aktiv werden. Welche Handlungsansätze es gibt und welche Strategien sich eignen, hängt von den konkreten Umständen ab.
Sich stärker einbringen
Die Arbeit kann mehr Spaß machen, wenn Sie proaktiver daran herangehen. Statt passiv das zu erledigen, was Ihnen übertragen wird, können Sie überlegen, wie Sie sich stärker einbringen könnten. Sie können eigene Ideen entwickeln und diese in Absprache mit dem oder der Vorgesetzten umsetzen. Das Gute daran: Wenn Sie Ihre eigenen Ideen umsetzen können, macht das oft nicht nur mehr Freude als andere Dinge. Es kann auch bereichernd sein und Ihre Zufriedenheit im Job erhöhen. Und der Arbeitgeber freut sich, wenn Sie sich engagieren – win-win.
Andere Aufgaben
Es kann auch eine Option sein, etwas andere Aufgaben zu erledigen. Fragen Sie bei Ihrem Chef oder Ihrer Chefin nach, ob es möglich wäre, Ihnen andere Tätigkeiten zu übertragen, die Sie interessanter finden. Aber Vorsicht: Lassen Sie es lieber nicht wirken, als wenn Sie von Ihrer Arbeit gelangweilt wären oder grundsätzlich keinen Spaß daran hätten. Das könnte einen schlechten Eindruck beim Vorgesetzten hinterlassen.
Mit dem Vorgesetzten über die Situation sprechen
Wenn Sie schon länger unzufrieden mit Ihrem Job sind, weil Sie dabei keinen Spaß haben, kann es sinnvoll sein, mit dem Vorgesetzten über die Situation zu sprechen. Ein offenes Gespräch kann helfen, eine gemeinsame Lösung für das Problem zu finden. Wenn Sie mit dem Chef oder der Chefin sprechen, sollten Sie möglichst klar beschreiben können, wie Sie sich in Ihrer Tätigkeit fühlen und welche Ursachen es dafür gibt, dass Sie nicht zufrieden sind.
Zusätzliche Qualifikationen aneignen
Der Job macht keinen Spaß? Dann kann es eine Option sein, sich weiterzubilden und neue Qualifikationen anzueignen. Das ermöglicht es Ihnen, Ihre berufliche Situation zu verändern, wenn Sie das möchten. Sie können sich mit den nötigen Kompetenzen neuen Herausforderungen stellen. Das kann Spaß machen und Ihnen wieder Motivation für Ihre Arbeit geben.
Gute Beziehungen zu den Kollegen aufbauen
Der Job macht meist automatisch mehr Spaß, wenn man sich mit den Kollegen gut versteht und im Team wohlfühlt. Dazu können Sie beitragen, indem Sie sich um gute Beziehungen zu den Kollegen bemühen. Sie können flüchtige Kontakte vertiefen oder gute Kollegen fragen, ob Sie auch privat mal etwas unternehmen möchten. Je wohler Sie sich am Arbeitsplatz fühlen, desto weniger schlimm ist es meist, wenn die Arbeit an sich keine Begeisterung auslöst.
Grenzen setzen
Vielleicht macht Ihnen Ihre Arbeit keine Freude, weil Sie sich überlastet fühlen und ständig im Stress sind. Dann ist es wichtig, dass Sie bewusst Grenzen setzen. Lernen Sie, Nein zu sagen, wenn Sie zusätzliche Aufgaben nicht übernehmen können. Es ist wichtig, dass Sie Ihre eigenen Bedürfnisse ernstnehmen und entsprechend handeln. Wenn Kollegen Sie zum Beispiel um einen Gefallen bitten, überlegen Sie, ob Sie die Kapazitäten dafür haben. Wenn nicht, machen Sie das freundlich, aber bestimmt deutlich, anstatt sich immer mehr aufzuladen und dadurch immer unzufriedener zu werden.
Erfüllung im Privatleben suchen
Wie schlimm es ist, wenn die Arbeit keinen Spaß macht, hängt davon ab, welche Einstellung Sie im Hinblick auf Ihren Job haben. Eine Strategie kann darin bestehen, gar nicht zu erwarten, dass die berufliche Tätigkeit besonders viel Spaß macht. Wenn Sie sich stärker darauf fokussieren, Ihr Privatleben erfüllend zu gestalten, macht Ihnen die Situation im Job womöglich weniger aus. Achten Sie darauf, schöne Momente zu erleben, Spaß zu haben und sich zu entspannen. Das kommt der Work-Life-Balance zugute und kann für mehr Zufriedenheit sorgen.
Den Job wechseln
Wenn nichts anderes hilft, bleibt Ihnen nur, sich einen neuen Job zu suchen. Diese Option kommt am ehesten infrage, wenn die Situation am Arbeitsplatz auf Dauer nicht tragbar für Sie ist und ein Gespräch mit dem Vorgesetzten nicht aussichtsreich ist. Achten Sie bei der Jobsuche darauf, nur Stellen in die nähere Auswahl zu nehmen, die wirklich vielversprechend sind. Es kommt nicht nur auf die Tätigkeit an sich an, sondern auch auf das Arbeitsklima. Arbeitgeberbewertungen im Internet können diesbezüglich aufschlussreich sein.
Arbeit macht keine Freude mehr: So treffen Sie die richtige Entscheidung
Wenn der Job keinen Spaß mehr macht, sind viele Betroffene unsicher. Wie sollten sie sich verhalten? Ist es sinnvoll, eine grundlegende Veränderung anzustreben oder könnten auch kleinere Änderungen im beruflichen Alltag helfen? Besonders gravierendere Schritte wie ein Jobwechsel bergen nicht nur Chancen, sondern auch Risiken – schließlich könnte es passieren, dass man auch im neuen Job nicht zufrieden ist. Wie trifft man in so einer Situation die richtige Entscheidung?
Wägen Sie Ihre Optionen sorgfältig ab. Es hilft, alle Alternativen zu kennen und sich vor Augen zu führen, welche Vor- und Nachteile damit jeweils verbunden sein können. Welche Schritte lohnenswert sein können, hängt von Ihrem Leidensdruck ab. Es kommt auch darauf an, wie lange die suboptimale Situation schon besteht. Wenn Sie erst seit kurzem unzufrieden sind, ist es womöglich besser, erstmal abzuwarten, bevor Sie größere Veränderungen in die Wege leiten. Vielleicht bessert sich die Situation von sich aus nach kurzer Zeit. Wenn nicht, können Sie immer noch etwas verändern.
Ein Jobwechsel – oder eine grundlegende berufliche Veränderung?
Bevor Sie sich einen neuen Job suchen, ist es meist sinnvoll, alle alternativen Optionen auszuschöpfen. Das kann zum Beispiel ein Gespräch mit dem Chef sein, aber auch eine andere, proaktivere Herangehensweise an die eigene Arbeit bedeuten. Manchmal ist aber auch von vornherein klar, dass man im jetzigen Job nicht glücklicher werden wird. Dann kann es gut sein, sich möglichst frühzeitig nach einem neuen Job umzusehen.
In anderen Fällen reicht ein Jobwechsel nicht, weil die typischen Tätigkeiten Ihres Berufs das Problem sind. Eine berufliche Neuorientierung ist ein gravierender Schritt, den Sie nicht leichtfertig gehen sollten. Nehmen Sie sich in jedem Fall die nötige Zeit, sich ausführlich darüber Gedanken zu machen, was Sie wollen und wo Ihre Prioritäten liegen. Es kann sinnvoll sein, sich professionelle Unterstützung von einem Coach oder Karriereberater zu suchen, wenn Sie grundlegende Veränderungen planen.
Bei Ihrer Entscheidung für eine Vorgehensweise können Pro-Contra-Listen hilfreich sein. So sehen Sie alle Chancen und Risiken im Überblick. Gehen Sie aber nicht nur nach rationalen Kriterien, sondern hören Sie auch auf Ihr Bauchgefühl.
Fazit: Arbeit macht keinen Spaß mehr – was tun?
Der Beruf macht keinen Spaß mehr – wie verhält man sich in so einer Situation am besten? In erster Linie sollten Sie versuchen, herauszufinden, woher Ihre Unzufriedenheit kommt. Sind es Ihre Aufgaben, die Sie unterfordern oder langweilen? Fühlen Sie sich im Team nicht wohl? Oder gibt es Probleme im Verhältnis zum Vorgesetzten?
Von den Ursachen für Ihre Unzufriedenheit hängt es ab, welche Optionen Sie haben. Manchmal stellt sich nach einer gewissen Zeit von selbst eine Besserung ein. In anderen Fällen sollten Sie aktiv eine Veränderung anstreben. Das kann bedeuten, ein offenes Gespräch mit dem Vorgesetzten zu führen oder sich einen neuen Job zu suchen. Manchmal reicht es aber auch schon, die eigene Einstellung zur Arbeit zu überdenken. Ob die Abriet zwingend immer Spaß machen und Erfüllung bringen muss, ist Ansichtssache.
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