Herausforderungen stellen: So meistern Sie diesen Schritt
Viele Menschen bewegen sich im Alltag überwiegend in ihrer Komfortzone. Das ist bequem, aber es bringt Sie nicht wirklich voran. Wer sich hingegen regelmäßig neuen Herausforderungen stellt, kann sich weiterentwickeln und seine Ziele erreichen. Warum so viele Menschen Angst vor neuen Herausforderungen haben und wie Sie lernen können, diese Ängste zu überwinden und Herausforderungen selbstbewusst anzugehen – hier finden Sie Informationen und Tipps.
Warum es so wichtig ist, sich neuen Herausforderungen zu stellen
Manche Menschen scheinen nach neuen Herausforderungen geradezu zu gieren. Sie brennen auf jede Gelegenheit, sich zu beweisen – auch wegen des guten Gefühls, eine Herausforderung gemeistert zu haben. Andere Menschen sind hingegen zögerlicher, wenn sie sich mit einer Herausforderung konfrontiert sehen. Sie sind nicht sicher, ob sie es schaffen können – und lassen es vielleicht im Zweifel lieber gleich. Das sollte jedoch nicht die Regel sein.
Es ist grundsätzlich eine gute Sache, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Herausforderungen locken Sie aus Ihrer Komfortzone. Sie zwingen Sie dazu, Ihre Fähigkeiten auf den Prüfstand zu stellen und sich möglichen Schwächen zu stellen. An Herausforderungen können Sie wachsen und sich stetig weiterentwickeln, was in vielen Fällen nicht möglich wäre, wenn Sie Herausforderungen aus dem Weg gehen würden.
Eine Herausforderung gemeistert zu haben kann nicht nur dazu führen, dass Sie persönliche oder berufliche Ziele erreichen. Sie sind wahrscheinlich auch zufrieden mit sich und Ihr Selbstbewusstsein wird gestärkt. Das führt dazu, dass Sie bei der nächsten Gelegenheit optimistischer sind, weil Sie an sich glauben. Das wiederum kann den Ausschlag dafür geben, dass Sie auch beim nächsten Mal erfolgreich sind – Selbstvertrauen kann oft den entscheidenden Unterschied machen.
Berufliche Herausforderungen: Helfer für die Karriere
Privat kann man Herausforderungen aus dem Weg gehen, aber im Beruf werden Sie sich an vielen Stellen damit konfrontiert sehen. Manchmal können Sie sich dann dazu entschließen, neue berufliche Herausforderungen lieber nicht anzugehen. In vielen Fällen haben Sie diese Wahl aber nicht. Es steht zum Beispiel ein Gespräch an, vor dem Sie Bammel haben. Sie müssen eine Rede halten oder ein Event organisieren, treten einen neuen Job an oder möchten den Chef um eine Gehaltserhöhung bitten.
Zu den beruflichen Herausforderungen kann zum Beispiel auch gehören, sich für einen Ausbildungsplatz oder ein Praktikum zu bewerben. Vielleicht suchen Sie nach einer Trainee-Stelle, weil Sie Karriere machen möchten. Oder es geht Ihnen um den ersten „richtigen“ Job, Sie möchten als Quereinsteiger in einem neuen Bereich Fuß fassen, streben zum ersten Mal eine Führungsposition an – die Liste ließe sich endlos fortsetzen.
Wer Herausforderungen im Job annimmt und vielleicht sogar bewusst sucht, kommt oft weiter. Wenn die Herausforderungen passend gewählt und dadurch machbar sind, stärkt das das Selbstbewusstsein. Herausforderungen helfen Ihnen dabei, beruflich voranzukommen und Ihre Karriere anzukurbeln. Wer hingegen immer nur bei dem bleibt, was er schon kennt, wird wahrscheinlich wenig bewegen – und darüber womöglich insgeheim unzufrieden sein.
Bei Herausforderungen geht es nicht nur um das, was man damit unmittelbar erreichen kann. Es kann auch einfach aufregend sein, wenn sich neue Chancen auftun und man sich zutraut, die Veränderungen erfolgreich zu meistern. So entsteht das Gefühl, Kontrolle zu haben und den eigenen Weg bewusst lenken zu können. Auch das trägt dazu bei, dass Menschen zufriedener sein können, wenn sie sich Herausforderungen stellen.
Woran es liegen kann, wenn Sie sich Herausforderungen nicht stellen
Gibt es Situationen, in denen Sie sich nicht trauen, eine Herausforderung anzunehmen? Keine Sorge: Damit sind Sie nicht allein. Viele Menschen scheuen sich vor Herausforderungen, entweder aus Prinzip oder in bestimmten Umständen. Das hängt mit der Angst vor dem Scheitern zusammen. Eine Herausforderung ist in vielen Fällen nichts, was man mal eben ohne Anstrengung bewältigen könnte. Die Gefahr, es nicht zu schaffen, besteht fast immer. Angesichts eines ungewissen Ausgangs entscheiden sich viele Menschen dafür, es lieber sein zu lassen. So besteht keine Gefahr, dass es nicht klappt, und man steht nicht vor anderen (vermeintlich) doof da. Je größer der Kreis an Personen ist, die mitbekommen würden, wenn es nicht klappt, desto gewichtiger kann dieser Punkt sein.
Wenn sich jemand Herausforderungen nicht stellt, kann das mit einem mangelnden Selbstbewusstsein zusammenhängen. Die betreffende Person glaubt nicht genug an sich und ihre Fähigkeiten, um die Herausforderung anzunehmen. Selbstzweifel und das Gefühl, nicht gut genug zu sein, können Menschen davon abhalten, Ja zu ungewissen Situationen zu sagen. Mit den tatsächlichen Fähigkeiten der Betroffenen steht das geringe Selbstvertrauen meist nicht in Verbindung.
Viele Menschen haben im Alltag viel Stress oder sind aus anderen Gründen im Alltagstrott gefangen. Herausforderungen werden dann oft gar nicht bewusst wahrgenommen, weil man nicht nach rechts und links blickt. Auch Bequemlichkeit kann eine Rolle spielen, wenn jemand sich vor Herausforderungen scheut. Die Betroffenen haben dann einfach keine Lust, sich anzustrengen – vielleicht auch deshalb, weil sie mit dem Status quo zufrieden sind. Ebenso kann es sein, dass eine Herausforderung den eigenen Zielen gar nicht wirklich entspricht, sondern man das Gefühl hat, sie für andere meistern zu müssen. Dann ist womöglich keine hinreichende Motivation vorhanden, um es überhaupt anzugehen.
Sich Herausforderungen stellen: So gehen Sie es an
Wer sich neuen Herausforderungen stellt, kann zwar scheitern, aber auch viel gewinnen: Er kann Erfolge verbuchen, sich weiterentwickeln und gewinnt ganz nebenbei mehr Selbstsicherheit. Es lohnt sich also, sich von einem ungewissen Ausgang nicht abhalten zu lassen. Was kann man tun, wenn man bislang zu den Menschen gehört, die sich Herausforderungen oft nicht zutrauen? Hier finden Sie Tipps, die Ihnen dabei helfen können, offen und zuversichtlich an neue Chancen heranzugehen.
Selbstvertrauen entwickeln
Wer sich Herausforderungen nicht stellt, glaubt womöglich nicht daran, dass er sie meistern kann. Mangelndes Selbstvertrauen ist ein Problem, das Ihnen im Weg stehen kann, wenn Sie mehr Herausforderungen annehmen möchten. Es ist wichtig, Selbstvertrauen zu entwickeln. Es ist zwar nicht leicht, Denkweisen über sich selbst zu verändern, vor allem, wenn man sie schon sehr lange hat. Trotzdem gibt es Dinge, die Sie für ein größeres Selbstvertrauen tun können.
Es hilft zum Beispiel, sich klarzumachen, was Sie alles können und was Sie schon erreicht haben. Sprechen Sie ruhig auch mit Freunden darüber – Außenstehende sehen Ihren Wert womöglich viel klarer. Nicht zuletzt gewinnen Sie Selbstvertrauen, wenn Sie sich Situationen stellen, in denen Sie sich unsicher fühlen. Durch neue Erfahrungen gewinnen Sie an Sicherheit und entwickeln Routine.
Die richtigen Herausforderungen annehmen
Herausforderungen anzunehmen sollte nicht zum Automatismus werden. Nehmen Sie nur die Herausforderungen an, die Sie wirklich weiterbringen und die Ihren Zielen entsprechen. Dabei ist wichtig, dass Sie mit realistischen Erwartungen und Einschätzungen an das Ganze herangehen. Wägen Sie sorgfältig ab, was Sie wirklich schaffen können und welche Herausforderungen (noch) eine Nummer zu groß für Sie sind – das erhöht die Erfolgswahrscheinlichkeit.
Eine Strategie haben
Dass Sie eine Herausforderung meistern können, ist wesentlich wahrscheinlicher, wenn Sie einen Plan haben. Entwickeln Sie eine Strategie, damit Ihnen zu jedem Zeitpunkt klar ist, wie Sie Ihre Pläne in die Tat umsetzen können. Konkrete Schritte abzuarbeiten ist leichter als vage Pläne zu verfolgen, bei denen Sie letztlich gar nicht wissen, worauf es ankommt.
Die richtige Motivation
Motivation ist wichtig, wenn es darum geht, Herausforderungen anzunehmen und zu meistern. Führen Sie sich vor Augen, was Sie zu gewinnen haben, wenn alles gut läuft – je motivierter Sie sind, desto mehr werden Sie sich ins Zeug legen. Wenn Sie hingegen von Anfang an keine Motivation aufbringen können, kann das ein Zeichen dafür sein, dass eine Herausforderung nicht die richtige für Sie ist.
Positiv denken
Sie werden nie vorher wissen, wie es ausgeht, wenn Sie eine Herausforderung annehmen. Unter diesen Umständen ist es eine gute Strategie, positiv zu denken. Lassen Sie sich nicht von Zweifeln leiten, sondern gehen Sie davon aus, dass es klappt. Das gibt Ihnen Selbstvertrauen, was ein positives Ergebnis wahrscheinlicher machen kann. Das sollte allerdings nicht dazu führen, dass Sie das Ganze für einen Selbstläufer halten: Der Ausgang hängt von Ihrem Einsatz ab.
Mit Rückschlägen rechnen
Rechnen Sie damit, dass es auf Ihrem Weg Hindernisse und Rückschläge gibt. Das ist ganz normal und für sich genommen nichts Schlimmes, denn an jeder Hürde, die Sie nehmen, können Sie wachsen. Lassen Sie sich von negativen Erfahrungen nicht entmutigen. Nehmen Sie sie lieber als Anlass, Ihre Strategie zu überdenken und wenn nötig anzupassen.
Die Hilfe anderer annehmen
Bei manchen Herausforderungen könnte man ein wenig Hilfe gebrauchen. Wenn andere Ihnen ihre Unterstützung anbieten – zum Beispiel Ihr Partner, Freunde oder Bekannte –, nehmen Sie das Angebot ruhig an. Unterstützung von anderen kann vieles bedeuten. Vielleicht übernimmt Ihr Partner eine gewisse Zeit lang mehr Aufgaben im Haushalt, damit Sie den Rücken für ein wichtiges Projekt freihaben. Oder Sie kommen auf ein Angebot eines beruflichen Kontakts zurück, ein gutes Wort bei einer befreundeten Person für Sie einzulegen, mit der Sie ein Bewerbungsgespräch führen werden. Egal, was es ist: Sie müssen es nicht allein schaffen, und es ist keine Schande, Hilfe anzunehmen.
Aus Erfahrungen lernen
Machen Sie es sich zur Angewohnheit, bisherige Erfahrungen zu analysieren. Was lief gut, was weniger? Und warum? Was können Sie daraus für die Zukunft mitnehmen? Ein reflektiertes Vorgehen macht künftige Erfolge wahrscheinlicher. Sie können erfolgreiche Strategien übernehmen und suboptimale Vorgehensweisen anpassen. Wenn Sie zum Beispiel auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung sind und auf Ihre Bewerbungen nur Absagen erhalten, ist es Zeit, sich Ihre Bewerbungen noch einmal genauer anzuschauen. Vielleicht ist Ihr Anschreiben langweilig oder Ihr Lebenslauf überzeugt nicht. Wenn Sie genau hinsehen, werden Sie Ansätze zur Verbesserung entdecken.
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