Beförderung: So klappt es mit dem internen Aufstieg
Sie träumen vom beruflichen Aufstieg? Dann lohnt es sich, eine Strategie für die Karriere zu haben. Welche Möglichkeiten es gibt, dem beruflichen Erfolg auf die Sprünge zu helfen, wie Sie die Grundlagen für eine Beförderung schaffen können und ob man ein Beförderungsangebot auch ablehnen kann – das und mehr erfahren Sie in diesem Beitrag.
Befördert werden: Was das bedeutet
Die meisten Menschen, die die Schule verlassen haben und noch nicht in Rente sind, arbeiten. Ein Job sichert den Lebensunterhalt, kann aber auch zur Selbstverwirklichung beitragen und dem Leben mehr Bedeutung geben. Dabei haben nicht alle Menschen dieselben Vorstellungen davon, wie ihr beruflicher Weg verlaufen sollte. Für manche ist in erster Linie wichtig, dass sie einen sicheren Job und ein ausreichendes Einkommen haben. Vielleicht geht es ihnen auch um interessante Aufgaben und eine angenehme Atmosphäre an der Arbeit – der Rest ist Zweitrangig.
Andere legen hingegen Wert auf einen beruflichen Aufstieg und die damit einhergehende persönliche Entwicklung. Sie möchten sich beruflich regelmäßig weiterentwickeln, indem sie eine neue, höhere Position beim selben oder einem anderen Arbeitgeber annehmen. Eine Möglichkeit des Aufstiegs besteht darin, befördert zu werden. Eine Beförderung ist ein firmeninterner Jobwechsel von einer niedrigeren auf eine höherrangige Position. Arbeitnehmer können sich dazu gezielt für passende Stellen auf höheren Ebenen bewerben, ebenso kann aber auch der Arbeitgeber mit einem Beförderungsangebot auf sie zukommen.
Eine Beförderung als nächster Schritt in der Karriere
Für Arbeitnehmer, denen an einem beruflichen Aufstieg gelegen ist, kann eine Beförderung genau das Richtige sein. Sie ist eine Alternative zu einem externen Stellenwechsel und kann verschiedene Vorteile bieten.
Es kann zum Beispiel sein, dass die Chancen für eine Beförderung besser stehen als eine Bewerbung für einen höherrangigen Posten bei einem anderen Arbeitgeber. Dass das oft der Fall ist, hängt damit zusammen, dass der aktuelle Arbeitgeber seinen Beschäftigten schon kennt. Wenn er mit dessen Leistungen zufrieden ist und die betreffende Person auch persönlich für geeignet hält, liegt eine Beförderung nach einigen Jahren oft nahe.
Für Beschäftigte kann es nicht nur leichter sein, befördert zu werden als bei der externen Jobsuche Erfolg zu haben. Es kann auch die sicherere Lösung sein: Wer im selben Unternehmen bleibt, weiß schon, was ihn im neuen Job erwartet. Zwar ändern sich womöglich einige Aspekte – zum Beispiel die Aufgaben, die Abteilung und die Kollegen. Wie gut die Stimmung in der Firma ist, ist aber schon im Vorfeld bekannt. Auch höherrangige Ansprechpartner bleiben dieselben. Das mindert das Risiko, dass der Jobwechsel nicht hält, was sich die Betroffenen davon versprechen.
Eine Beförderung anzustreben oder anzunehmen muss nicht heißen, für immer im selben Unternehmen zu bleiben. Eine höherrangige Stelle kann auch ein gutes Sprungbrett für die externe Jobsuche sein. Beschäftigte können sich dann zunächst im gewohnten Umfeld beweisen, bevor sie mit zusätzlicher Erfahrung und neuen Kompetenzen zu einem anderen Arbeitgeber wechseln.
Die Grundlagen für eine Beförderung schaffen
Wer befördert werden möchte, sollte nicht darauf hoffen, dass sich eine solche Chance nach einer gewissen Zeit schon von alleine ergeben wird. Es gibt einiges, was Sie dafür tun können, um eine Beförderung wahrscheinlicher zu machen. Grundsätzlich ist es wichtig, dass Sie wissen, was Sie beruflich wollen. Wenn Sie ein Ziel vor Augen haben, können Sie darauf hinarbeiten. Ebenso wichtig ist es, sich darüber im Klaren zu sein, was Sie nicht weiterbringt.
Wenn es darum geht, was Sie für bessere Chancen auf eine Beförderung tun können, denken Sie aus Sicht des Arbeitgebers oder der Arbeitgeberin. Welche Eigenschaften und Kompetenzen werden mutmaßlich erwartet oder wären wünschenswert? Wenn Sie das wissen, können Sie dafür sorgen, dass Sie das Profil erfüllen.
Im Job sollten Sie durch gute Leistungen und ein hohes Engagement auffallen. Überlegen Sie, ob es Kompetenzen oder Soft Skills gibt, an denen Sie noch arbeiten könnten. Wenn ja, tun Sie das gezielt – durch eine Weiterentwicklung auf eigene Faust oder auch in Form einer durch den Arbeitgeber geförderten Weiterbildung. Für eine Beförderung reicht es oft nicht, die nötigen Merkmale mitzubringen – sie müssen für die verantwortlichen Personen im Unternehmen auch sichtbar sein. Stellen Sie Ihr Licht also nicht unter den Scheffel. Es ist im Gegenteil nützlich, ein wenig Selbstmarketing zu betreiben, ohne dabei überheblich oder arrogant zu wirken.
Befördert wird nicht immer derjenige, der die besten Voraussetzungen für den betreffende Stelle mitbringt. Mindestens ebenso wichtig sind häufig gute Beziehungen zu Entscheidungsträgern in der Firma. Wenn Sie sich mit Vorgesetzten – am besten auch auf höheren Ebenen – gut verstehen und diese viel von Ihnen halten, stehen die Vorzeichen gut, bei einer passenden Gelegenheit befördert zu werden.
Beförderung annehmen oder nicht?
Vielleicht haben Sie sich nicht Ihrerseits um eine Beförderung bemüht, sondern der oder die Vorgesetzte ist mit einem entsprechenden Angebot auf Sie zugekommen. Dann ist es sinnvoll, sich etwas Bedenkzeit zu nehmen, um das Für und Wider einer Beförderung abzuwägen. Ob Sie das Beförderungsangebot annehmen sollten oder nicht, hängt von Ihren beruflichen Zielen ab. Ebenso kommt es natürlich darauf an, um was für eine Stelle es sich handelt.
Bei der Abwägung, ob eine bestimmte Beförderung Sinn macht oder nicht, spielen verschiedene Aspekte eine Rolle. Da wäre der Job an sich: Haben Sie Lust auf die neue Tätigkeit? Bringen Sie die nötigen Qualifikationen und Erfahrungen dafür mit, den neuen Job gut zu machen? Was würde die Beförderung für Ihre Karriere bedeuten und welche Möglichkeiten könnte sie Ihnen eröffnen?
Bedenken Sie auch die Begleitaspekte, die mit dem internen Jobwechsel verbunden wären. Müssten Sie die Abteilung wechseln? Was würde die Beförderung für Ihre Work-Life-Balance bedeuten? Müssten Sie Ihre geliebten Kollegen oder einen Chef zurücklassen, mit dem Sie gut auskommen? Und: Was wären die Alternativen? Inwieweit könnte sich auch ein externer Stellenwechsel anbieten?
Von Ihren Antworten auf solche Fragen hängt ab, ob Sie eine Beförderung annehmen oder lieber dankend ablehnen sollten. Wie Sie eine Beförderung ablehnen können, ohne den Vorgesetzten vor den Kopf zu stoßen, erfahren Sie im nächsten Abschnitt.
Eine Beförderung ablehnen: So machen Sie es richtig
Der Vorgesetzte hat Ihnen eine Beförderung angeboten, die Sie eigentlich gar nicht wollen. Sie fühlen sich zwar wahrscheinlich geschmeichelt, schließlich ist das Angebot ein Vertrauensbeweis und zeigt, dass der Arbeitgeber Sie schätzt. Dennoch: Sie sind sich sicher, dass Sie den Job nicht haben wollen.
Wenn ein Beförderungsangebot nicht auf Begeisterung stößt, kann das viele Gründe haben. Es kann damit zusammenhängen, dass ein Beschäftigter mit seinem jetzigen Job, den Kollegen oder den Rahmenbedingungen glücklich ist. Es kann auch sein, dass jemand einfach keine Lust auf die andere Stelle hat. Oder dass er sich seine Zukunft anderswo vorstellt. Egal, was Ihre Beweggründe sind: Wenn Sie sicher sind, dass Sie nicht befördert werden wollen, sollten Sie Ihrem Vorgesetzten Ihre Entscheidung möglichst zeitnah mitteilen.
Bitten Sie den Chef oder die Chefin um ein vertrauliches Gespräch. Darin erklären Sie, dass Sie zwar dankbar für das Angebot sind, aber Ihren jetzigen Job gerne behalten möchten. Sagen Sie ruhig, dass Sie sich die Entscheidung nicht leicht gemacht haben. Wenn es möglich ist, erklären Sie die Umstände, aufgrund derer Sie das Beförderungsangebot ablehnen. Sie können dabei auch deutlich machen, dass Ihr Nein nicht heißt, dass Sie mit einem Fuß schon aus der Tür sind – ansonsten könnte der Arbeitgeber glauben, dass Sie unzufrieden sind und das Unternehmen bald verlassen könnten.
Den Vorgesetzten um eine Beförderung bitten: Tipps zum Vorgehen
Sie wünschen sich eine Beförderung, möchten aber nicht darauf warten, dass der Chef oder die Chefin mit einem entsprechenden Angebot auf Sie zukommt. Natürlich können Sie das Thema auch Ihrerseits anstoßen. Wie geht man dazu am besten vor? Wenn Sie mit dem oder der Vorgesetzten noch nie über das Thema Beförderung gesprochen haben, nutzen Sie eine ruhige Minute in einer vertraulichen Atmosphäre, um zunächst ganz grundlegend darauf zu sprechen zu kommen. Bringen Sie dabei in Erfahrung, was aus Sicht des Chefs nötig wäre, damit Sie befördert werden können. So wissen Sie, was Sie tun können, um Ihre Chancen zu verbessern.
Vielleicht möchten Sie auch direkt um eine Beförderung bitten. In diesem Fall ist es besonders wichtig, dass Sie in Ruhe mit dem Vorgesetzten sprechen. Bitten Sie ihn oder sie um einen Gesprächstermin, bei dem Sie die nötige Ruhe haben. Auf das Gespräch mit dem Chef sollten Sie sich gut vorbereiten. Legen Sie sich Argumente in eigener Sache zurecht: Warum sollte der Arbeitgeber Sie befördern? Was zeichnet Sie aus? Und: Wo wollen Sie überhaupt genau hin? Je klarer Sie das machen können, desto zielstrebiger wirken Sie.
Ein Gespräch mit einem Vorgesetzten über eine mögliche Beförderung kann sich nur lohnen, wenn die Grundvoraussetzungen für eine Beförderung gegeben sind. Sie sollten dazu konstant gute Leistungen erbringen und die nötigen Qualifikationen ebenso mitbringen wie die nötige Erfahrung. Es ist auch immer gut, wenn Sie einen guten Draht zur Chefin oder dem Chef haben.
Bei Beförderung übergangen: Und jetzt?
Sie hoffen vielleicht schon lange auf eine Beförderung und haben das Gefühl, sowohl fachlich als auch persönlich die nötigen Kompetenzen mitzubringen. Nun wurde aber ein Kollege oder eine Kollegin befördert – und Sie sind (mal wieder?) leer ausgegangen. Keine Frage: Das kann für Frust sorgen und demotivierend sein. Wie kann man sich in so einer Situation verhalten?
Machen Sie sich klar, dass Sie keinen Anspruch darauf haben, befördert zu werden. Der Arbeitgeber wird immer denjenigen befördern, den er für den besten Kandidaten hält. Manchmal sind es auch gute Beziehungen zu Verantwortlichen in oberen Ebenen, die den Ausschlag geben. Bei einer Beförderung übergangen zu werden ist ein guter Anlass, über die eigenen Leistungen und die Sichtbarkeit dieser Leistungen nachzudenken. Bringen Sie wirklich mit, was für eine Beförderung nötig ist? Und wenn ja: Wird das auch gesehen? Wenn Sie nicht sicher sind, ob Vorgesetzten Ihre guten Leistungen auffallen, kann das ein Grund sein, diese etwas stärker nach außen zu tragen – in einer sympathischen Art und Weise, versteht sich.
Wenn Sie das Gefühl haben, zu Unrecht übergangen worden zu sein, kann ein Gespräch mit der Chefin oder dem Chef sinnvoll sein. Seien Sie dabei nicht vorwurfsvoll oder beleidigt, sondern bringen Sie sachlich und gefasst in Erfahrung, woran es dieses Mal gefehlt hat. Das hat gleich zwei Vorteile: Sie machen deutlich, dass Sie an einer Beförderung interessiert sind. Und Sie haben anschließend Informationen, die Sie vorher nicht hatten. Das ermöglicht es Ihnen, gezielt auf eine Beförderung hinzuarbeiten.
Wie viel mehr Geld kann man bei einer Beförderung erwarten?
Eine Beförderung ist aus Sicht vieler Beschäftigter nicht nur gut, um die Karriere voranzutreiben. Sie geht in der Regel auch mit einer Gehaltserhöhung einher, was sie zusätzlich attraktiv macht. Wie viel mehr Geld ist üblich, wenn man befördert wird? Das lässt sich nicht pauschal sagen. Verschiedene Aspekte wirken sich bei einer Beförderung auf die Gehaltserhöhung aus.
Da wäre zum Beispiel Ihr Profil als Bewerber – je qualifizierter Sie sind und je interessierter der Arbeitgeber an Ihrer Beförderung ist, desto eher können Sie eine satte Gehaltserhöhung aushandeln. Es kommt auch darauf an, um welchen Job es bei der Beförderung geht und wie viel Verantwortung damit verbunden ist. Ebenso entscheidend ist, was ansonsten in der Firma üblich ist. Nicht zuletzt ist Verhandlungsgeschick gefragt. Sagen Sie deshalb nicht sofort Ja, wenn Ihr Arbeitgeber mit dem Angebot einer Gehaltserhöhung auf Sie zukommt. Erkundigen Sie sich lieber erstmal nach den Konditionen, die mit der Beförderung verbunden wären. So hat der Arbeitgeber mehr Anreize, Ihnen entgegenzukommen.
Beförderung bei gleichem Gehalt: Sollte man trotzdem zusagen?
Nicht immer ist eine Beförderung überhaupt mit einer Gehaltserhöhung verbunden. Manchmal erwarten Arbeitgeber, dass das Prestige der neuen Stelle genug Anreiz für Mitarbeiter ist – mehr Geld gibt es nicht. Wie sollte man mit einem Beförderungsangebot umgehen, bei dem der Arbeitgeber trotz der höherrangigen Stelle nicht bereit ist, mehr zu zahlen?
Entscheidend ist, ob die Stelle trotzdem attraktiv ist. Das könnte sie zum Beispiel sein, weil Sie schlicht Lust auf die Aufgaben haben, die damit verbunden sind. Für die Beförderung könnte auch sprechen, dass sie ein wichtiger Schritt in Ihrer Karriere sein kann, der Ihnen neue Möglichkeiten eröffnet. Dennoch bleibt für viele betroffene Beschäftigte ein schaler Beigeschmack: Der Arbeitgeber möchte ihnen mehr Verantwortung übertragen, erwartet womöglich künftig auch mehr von ihnen – und ist im Gegenzug nicht bereit, die Extra-Arbeit angemessen zu vergüten. Das empfinden viele als unfair und sehen darin ein Zeichen mangelnder Wertschätzung.
Ein Stück weit haben Sie in der Hand, ob mit einer Beförderung eine Gehaltserhöhung verbunden ist. Fragen Sie im Zweifel am besten direkt nach, ob nicht doch mehr Geld drin ist – mit guten Argumenten auf der Sachebene, versteht sich. Wenn der Arbeitgeber trotzdem Nein sagt, können Sie immer noch überlegen, wie Sie sich nun verhalten. Wägen Sie die Vor- und Nachteile der Beförderung gegeneinander ab, wenn Sie noch keine klare Tendenz haben. Möglicherweise ist es bei einer ausbleibenden Gehaltserhöhung attraktiver für Sie, sich extern nach einem neuen Job umzusehen.
Externer Wechsel statt interner Aufstieg: Wann sich das anbietet
Für einen beruflichen Aufstieg ist eine Beförderung nicht die einzige Option. Ebenso gut können Sie sich bei anderen Arbeitgebern nach passenden Stellen umsehen. Welche Möglichkeit ist besser – beim bekannten Arbeitgeber aufsteigen oder bei einer anderen Firma auf eine höhere Position rücken? Das kommt auf Ihre Prioritäten und die Rahmenbedingungen an.
Entscheidend ist zum Beispiel, wie wohl Sie sich in der jetzigen Firma fühlen und wie schwer es Ihnen fallen würde, sich dort zu verabschieden. Wenn Sie Ihren Arbeitgeber nicht mögen, vielleicht Probleme mit Vorgesetzten oder Kollegen haben, dürfte die Sache klar sein: Ein Arbeitgeberwechsel kann die Lösung sein. Hängen Sie hingegen an den Kollegen oder der vertrauten Umgebung, ist eine Beförderung womöglich die bessere Wahl. Ein Arbeitgeberwechsel ist immer mit einem gewissen Risiko verbunden, denn Sie wissen vorher nicht, wie wohl Sie sich im neuen Unternehmen fühlen werden. Arbeitgeberbewertungen im Internet sind zwar zur Orientierung hilfreich, aber keine Garantie für eine hohe Zufriedenheit mit dem neuen Job.
Ob eine Beförderung oder ein externer Stellenwechsel besser ist, kommt auch auf Ihre Karriereziele an. Beurteilen Sie möglichst sachlich, wo Sie die besten Chancen haben – unmittelbar und mittelfristig. Dabei kann auch die Frage eine Rolle spielen, mit welchen Umständen der neue Job verbunden wäre, zum Beispiel im Hinblick auf das Gehalt, die Arbeitszeiten und die Möglichkeit zur Arbeit im Homeoffice.
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