Curriculum Vitae: So schreiben Sie ein CV

Wenn Sie sich für einen Job, ein Praktikum oder ein Stipendium bewerben, kann es sein, dass Sie gebeten werden, ein Curriculum Vitae mitzuschicken – besonders, wenn es um eine Tätigkeit im Ausland geht. Viele Bewerber sind unsicher, ob damit der übliche tabellarische Lebenslauf gemeint ist oder ob es Unterschiede zwischen beidem gibt. Hier erfahren Sie, was ein Curriculum Vitae ist, wann Sie es verschicken sollten und was es von einem typischen Lebenslauf unterscheidet – inklusive kostenloser CV-Vorlage.

Bild von London mit britischer Flagge, Unternehmen von dort fordern oft einen Curriculum Vitae

Curriculum Vitae: Was ist ein CV und wann ist es gefragt?

In manchen Stellenausschreibungen wird von Bewerbern ein Curriculum Vitae, kurz CV, gefordert. Aber was heißt das eigentlich? Der lateinische Begriff bedeutet übersetzt nichts anderes als Lauf des Lebens, also Lebenslauf. In den USA ist auch von einem Resume oder Résumé die Rede, wenn es um den Lebenslauf geht. Bei beidem – dem CV und dem Resume – handelt es sich um Varianten des tabellarischen Lebenslaufs.

Wer ausschließlich in Deutschland auf Jobsuche geht, kommt mit dem Begriff Curriculum Vitae meist nicht in Berührung. Es gibt aber auch Arbeitgeber, die von deutschen Bewerbern ein CV in der Bewerbung fordern. Falls in der Stellenausschreibung explizit ein Curriculum Vitae gefragt ist, sollten Sie dem Wunsch des möglichen Arbeitgebers nachkommen und nicht einfach Ihren üblichen Lebenslauf verschicken. Besonders bei international agierenden Konzernen oder bei Stellen im akademischen Bereich kann ein CV erwünscht sein. Mitunter ist jedoch nicht eindeutig, ob mit dem Curriculum Vitae nicht doch einfach ein tabellarischer Lebenslauf gefragt ist. Bei Zweifeln gilt: Fragen Sie am besten beim Arbeitgeber nach, welches Dokument gewünscht ist. So gibt es keine Missverständnisse.

Wenn Sie sich im Ausland bewerben, werden Sie wahrscheinlich in vielen Fällen ein CV erstellen müssen. Das gilt besonders, wenn es um einen Job oder ein Praktikum in Großbritannien geht. Dort ist das Curriculum Vitae Standard. Auch in den USA kann davon die Rede sein; hier ist jedoch das Resume bedeutsamer. Ein Curriculum Vitae ist dort am ehesten gefragt, wenn Sie sich für akademische Stellen oder Jobs in der Wissenschaft bewerben möchten.

Gibt es Unterschiede zwischen Curriculum Vitae und Lebenslauf?

Inhaltlich entspricht das Curriculum Vitae weitgehend dem typischen deutschen Lebenslauf. Auch dort geht es um Ihre Qualifikationen und bisherigen beruflichen Erfahrungen. Es ist jedoch nicht dasselbe und weist entscheidende Unterschiede zu einem deutschen Lebenslauf auf. Wenn ein CV gefragt ist, sollten Sie diese Unterschiede kennen und Ihr Curriculum Vitae so aufbauen, wie es üblich ist. Es reicht also nicht, einfach den Lebenslauf ins Englische oder eine andere Sprache zu übersetzen.

Ein wichtiger Unterschied zwischen dem deutschen Lebenslauf und dem Curriculum Vitae betrifft das Foto. Während es bei Bewerbungen in Deutschland zwar nicht verpflichtend, aber typisch ist, gilt dies nicht für das CV. Arbeitgeber in Großbritannien und den USA möchten kein Bewerbungsfoto sehen. Das hängt insbesondere damit zusammen, dass sie sich sonst dem Vorwurf aussetzen könnten, bestimmte Bewerber wegen ihres Aussehens oder Alters diskriminiert zu haben.

Aus demselben Grund findet sich in einem Curriculum Vitae lediglich eine abgespeckte Version der persönlichen Angaben, wie sie in deutschen Lebensläufen typisch sind. Wann und wo Sie geboren sind, wie Ihr Familienstand ist, Ihre Staatsangehörigkeit und selbst Ihr Geschlecht interessiert Arbeitgeber in Großbritannien und den USA nicht. Das bedeutet, dass Sie nur Ihren Namen, Ihre Anschrift, eine oder mehrere Telefonnummern und Ihre E-Mail-Adresse im CV angeben.

In einem Curriculum Vitae sollten Sie Referenzen angeben

Ein deutscher Lebenslauf und ein CV unterscheiden sich außerdem in der Länge. In Deutschland gilt die (ungeschriebene) Regel, dass ein Lebenslauf maximal zwei Seiten umfassen sollte. Ein Curriculum Vitae ist zwischen zwei und drei Seiten lang, kann bei Bedarf aber auch länger sein. Anders das amerikanische Resume: Es ist mit einer Seite am kürzesten. Darauf finden sich nur die wichtigsten Angaben eines Bewerbers.

In deutschen Bewerbungen dürfen Arbeitszeugnisse nicht fehlen. Das ist bei Bewerbungen im angelsächsischen Bereich anders. Hier werden normalerweise keine schriftlichen Nachweise über die Eignung, Leistungsfähigkeit und den Charakter eines Bewerbers angehängt. Stattdessen werden in einem CV oder Resume Referenzen genannt. Dazu geben Sie circa drei Personen an, die etwas Positives über Sie sagen können – etwa ehemalige Arbeitgeber, Professoren oder andere Personen mit einer gewissen Stellung, die von Ihnen überzeugt sind. Ein interessierter Arbeitgeber kann sich dann bei den Referenzgebern nach Ihnen erkundigen. Erwarten Sie, dass er dies auch tut – sprechen Sie unbedingt mit Ihren Referenzen ab, ob diese genannt und kontaktiert werden dürfen.

Ein Curriculum Vitae wird, anders als ein deutscher Lebenslauf, nicht unterschrieben. Auch die Angabe von Ort und Datum fällt dort weg.

Wie ist ein Curriculum Vitae aufgebaut?

Wenn Sie Ihr Curriculum Vitae für eine Bewerbung erstellen, beginnen Sie mit der Überschrift. Diese lautet typischerweise „Curriculum Vitae“ oder schlicht „CV“. Sie können auch ganz auf die Überschrift verzichten.

Inhaltlich beginnt das Curriculum Vitae wie der deutsche Lebenslauf mit Ihren persönlichen Daten. Geben Sie Ihren Namen und Ihre Anschrift, mindestens eine Telefonnummer und eine seriöse E-Mail-Adresse an. Umlaute wie ä, ö und ü schreiben Sie ae, oe oder ue. Aus einem ß machen Sie ein ss. Alternativ können Sie die persönlichen Daten auch in einer Kopfzeile unterbringen. Machen Sie keine persönlichen Angaben zu Ihrem Alter, Ihrer ethnischen Herkunft oder Ihrem Beziehungsstatus.

Zusammenfassung und persönliche Ziele („Summary“ und „Objective“)

Wie würden Sie sich selbst in aller Kürze beschreiben? Das geht aus der Zusammenfassung („Summary“, „Personal Profile“ oder „Personal Statement“) im Curriculum Vitae hervor. Ob Sie eine solche Summary nutzen, ist Ihnen überlassen, die meisten Bewerber tun dies jedoch. Eine Zusammenfassung ist empfehlenswert, um Interesse an Ihrer Person zu wecken. Beschreiben Sie Ihre Qualifikationen, Fähigkeiten und persönlichen Merkmale in zwei bis drei Sätzen.

Denken Sie dabei an einen Elevator Pitch. Wer Ihr CV liest, sollte anhand der Summary wissen, wer Sie sind und was Sie für den Job qualifiziert. Es kann sinnvoll sein, wichtige Keywords aus der Stellenbeschreibung in der Zusammenfassung aufzugreifen. Das Personal Statement müssen Sie nicht mit einer Überschrift versehen. Entscheiden Sie, ob Sie Ich-Aussagen machen oder in der dritten Person von sich sprechen. Beides ist gebräuchlich. Bleiben Sie konsequent bei der gewählten Variante.

Arbeitgeber interessiert bei Ihrem CV auch, welche Ziele Sie haben. Wohin Sie möchten, kann ein Bestandteil Ihres Personal Statements sein. Sie können Ihre Ziele auch in einer eigenen Rubrik – „Objective“ – unterbringen. Dass es sowohl eine Zusammenfassung als auch eine Beschreibung der persönlichen Ziele gibt, ist in amerikanischen Resumes üblicher als in einem britischen CV.

Berufserfahrung („Professional Experience“)

Was Sie bisher gemacht haben, interessiert auch englischsprachige Arbeitgeber. Die Rubrik „Professional Experience“ darf deshalb in keinem Curriculum Vitae fehlen. Hier beschreiben Sie in umgekehrt chronologischer Reihenfolge Ihre letzten Jobs. Die Reihenfolge kann auch von der Bedeutung der jeweiligen Stellen abhängig gemacht werden.

Falls Sie schon lange im Berufsleben stehen, können Sie lange zurückliegende Stellen weglassen. Berufsanfänger geben hingegen nicht nur inhaltlich relevante Jobs an, sondern auch einschlägige Praktika. Lücken sind in einem Curriculum Vitae grundsätzlich weniger problematisch als in deutschen Lebensläufen. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich bei der Wahl der Erfahrungen auf das Wesentliche beschränken. Es geht im CV nicht darum, Ihren bisherigen Berufsweg minutiös nachzuzeichnen.

Wie beim deutschen Lebenslauf notieren Sie bei Ihren Berufserfahrungen auf der linken Seite den Zeitraum der jeweiligen Erfahrung in Form von Monaten und Jahren. Geben Sie rechts davon Ihre Position an und nennen Sie anschließend den Arbeitgeber und den Standort, an dem Sie tätig waren. Außerdem sollten Sie stichpunktartig beschreiben, was Sie in diesem Job gemacht haben und welche Erfolge Sie hatten. Beschränken Sie sich dabei auf einige wenige ausgewählte Informationen, die aus Sicht des möglichen Arbeitgebers mutmaßlich am meisten für Sie sprechen. Ihr Ziel ist es, sich als fähiger Bewerber zu präsentieren. Zeigen Sie dem Arbeitgeber, was er davon hat, Sie einzustellen.

Bildung („Education“) und wichtige Kenntnisse („Skills“)

Auch ein Abschnitt zu Ihrem Bildungsweg darf im CV nicht fehlen. Das ist als „Education“ bekannt. Auch hierbei sollten Sie umgekehrt chronologisch vorgehen. Lassen Sie frühe Schulerfahrungen wie die Grundschule weg. Falls Sie einen Studienabschluss haben, können Sie das Thema Ihrer Abschlussarbeit nennen, wenn es Ihnen sinnvoll erscheint. Geben Sie ruhig auch Ihre Abschlussnote an, wenn sie gut war. Dann sollten Sie darauf achten, dass Sie eine Beschreibung ergänzen, wie die Note zu werten ist.

Die Angaben im Bereich Bildung sind so aufgebaut wie die Berufserfahrungen. Links geben Sie den Zeitraum an, wobei Sie sich auf das Jahr beschränken können. Rechts geben Sie der Erfahrung eine Bezeichnung und nennen die Einrichtung und deren Standort. Sie können stichpunktartig weitere Angaben machen, wo es Ihnen nützlich erscheint.

Auch Fort- oder Weiterbildungen können Sie im Curriculum Vitae vermerken – immer vorausgesetzt, sie sind unmittelbar relevant für die angestrebte Stelle. Dafür erstellen Sie am besten eine eigene Rubrik, die Sie mit „Skills“, „Key Skills“ oder „Advanced Training“ überschreiben können. Denken Sie hierbei auch an Sprachkenntnisse und IT-Wissen. Ihre Fähigkeiten sollten Sie durch eine kurze Beschreibung Ihrer Kenntnisse greifbarer machen – etwa durch Adjektive wie „very good“ oder „good“. Bei Sprachkenntnissen sind Beschreibungen wie „native language“, „very good knowledge“, „good knowledge“ oder „basic knowledge“ gebräuchlich. Sie können auch von „fluent“ sprechen. Auch wichtige persönliche Merkmale können Sie in diesem Abschnitt nennen.

Persönliche Interessen („Personal Interests“ oder „Engagement“)

Wie im deutschen Lebenslauf werden auch im Curriculum Vitae persönliche Interessen genannt. Diese Rubrik heißt „Personal Interests“ oder „Engagement“. Nennen Sie Interessen, die Sie zumindest ansatzweise für den jeweiligen Job befähigen. Wie bei deutschen Lebensläufen gilt: Geben Sie nur Hobbys an, die Sie tatsächlich haben, und seien Sie zurückhaltend bei der Nennung von Interessen, die kritisch gesehen werden könnten. Dazu zählen vor allem gefährliche Sportarten oder potenziell umstrittene Interessen, die etwas über Ihre Weltanschauung sagen. Denken Sie daran, dass Hobbys auf Englisch als „hobbies“ bezeichnet werden.

Referenzen („References“)

Während sich deutsche Arbeitgeber bevorzugt Arbeitszeugnisse durchlesen, um mehr über die Eignung eines Bewerbers herauszufinden, fragen britische Arbeitgeber lieber direkt bei ehemaligen Arbeitgebern nach. Deshalb ist die Angabe von Referenzen („References“) im Curriculum Vitae typisch. Während Referenzen im amerikanischen Resume nie fehlen sollten, können Sie im britischen CV zwar theoretisch darauf verzichten. Dann sollten Sie aber zumindest schreiben, dass Sie auf Nachfrage Referenzen nennen können („References available upon request“).

Rechnen Sie damit, dass potenzielle Arbeitgeber Ihre Referenzgeber tatsächlich kontaktieren. Geben Sie deshalb nie Ansprechpartner im CV an, ohne deren Einverständnis dazu erhalten zu haben. Ihre Referenzen sollten sich auf einen Anruf oder anderweitigen Kontakt einstellen können. Das ist auch in Ihrem Interesse – ein überrumpelter Ansprechpartner weiß womöglich nicht viel über Sie zu sagen, was ein Nachteil für Sie wäre.

Bei der Auswahl von Referenzgebern sollten Sie deren Position und Stellung beachten. Ein Kollege ist nicht geeignet, weil er nicht höherrangig ist als Sie. Ein Professor, ein Arbeitgeber oder eine höherrangige Person aus einem Ehrenamt kommen hingegen als Referenzgeber infrage. Wählen Sie nur Kontakte, bei denen Sie sicher sein können, dass diese etwas Positives über Sie zu sagen haben. Im Curriculum Vitae geben Sie den Namen der Referenzgeber, ihre Position und Kontaktdetails an. Eine Telefonnummer und eine E-Mail-Adresse sollten nicht fehlen.

Wichtige Vokabeln für das CV

Wenn Sie Ihr Curriculum Vitae schreiben, sollten Sie sicherstellen, dass sprachlich alles korrekt ist. Sonst zweifelt der Arbeitgeber womöglich daran, dass Ihre Sprachkenntnisse für den Job ausreichen. Die folgenden Vokabeln sind besonders nützlich, wenn Sie Ihr CV und andere Dokumente für die Bewerbung erstellen.

  • Bewerbung: job application
  • Anschreiben: cover letter
  • Motivationsschreiben: letter of motivation
  • Praktikum: work placement, internship
  • Berufserfahrung: professional experience
  • Arbeitgeber: employer
  • Arbeitnehmer: employee
  • Karriereziele: career objectives
  • Referenzen: references
  • Interessen: personal interests
  • Angaben zur Person: personal information
  • Abschluss: certificate
  • Akademischer Grad: degree
  • Anlagen: appendix
  • Ausbildung: training
  • Berufsausbildung: apprenticeship
  • Leistungen: achievements
  • Abschlussarbeit: thesis
  • Hauptfach: major (subject)
  • Schlüsselqualifikationen: key skills
  • Unterlagen: documents

CV-Vorlage: Muster für Ihr Curriculum Vitae

In diesem Abschnitt finden Sie eine CV-Vorlage, die Ihnen dabei helfen kann, Ihr eigenes Curriculum Vitae zu erstellen. Achten Sie bei Ihrem CV darauf, dass es alle relevanten Informationen in Bezug auf eine bestimmte Stelle enthält und sprachlich alles korrekt ist.

Curriculum Vitae

Personal details Max Muster

Musterstrasse 1

12345 Musterstadt

0049 1111 12345678

Max.muster@musterprovider.de

An experienced occupational therapist with a degree in Occupational Therapy and in-depth knowledge of various research-based therapy strategies. Looking to work in a leading position in a specialty care clinic for brain injury trauma. Dedicated to treating each patient individually, with compassion and respect.

Professional Experience

July 2017 – August 2020 Occupational Therapist

Muster-Arbeitgeber, Musterstadt

  • Assessment of patients‘ skill levels in order to identify the best occupational therapy strategy
  • Tracking patients‘ progress with certified tools
  • Educating family members and other key persons

September 2015 – June 2017 Occupational Therapist

Muster-Arbeitgeber, Musterstadt

  • Planning and implementing a unique therapy program for patients with brain injuries
  • Planning individual goals and tracking progress

January 2011 – June 2015 Occupational Therapist

Muster-Arbeitgeber, Musterstadt

  • Implementing unique therapy programs for patients with brain injuries
  • Setting and tracking individual milestones in the rehabilitation process
  • Using adaptive equipment to help equip patients for specific situations

Education

2009 – 2010 Master of Science in Occupational Therapy, Muster-Universität, Musterstadt

2007 – 2009 Bachelor of Science in Occupational Therapy, Muster-Universität, Musterstadt

1999 – 2007 Muster-Schule, Musterstadt

Key Skills

  • Working in teams
  • Adaptability
  • Resilience
  • Communication
  • Patient assessment and documentation
  • Languages: Englisch (fluent), German (native speaker)
  • MS Word, MS Excel (very good)

Personal Interests

  • Basketball
  • Gardening

References

  • Manuel Mustermann, Professor at Musterstadt University,0049 1111 123456m.mustermann@musterstadt-universitaet.de
  • Sandra Muster, chief executive at Muster-Arbeitgeber0049 1111 112233sandra.muster@beispiel.de

Bildnachweis: IR Stone / Shutterstock.com

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