Selbstregulation: Schlüsselkompetenz für Erfolg und Zufriedenheit im Alltag

Mit Selbstregulation ist es leichter, eigene Gedanken und Gefühle zu erkennen und bewusster zu handeln. Wer diese Fähigkeit trainiert, kann besser mit Stress umgehen, erreicht Ziele leichter und kann sein Wohlbefinden steigern. Hier erfahren Sie, wie es geht.

Eine Arbeitnehmerin sitzt auf dem Sessel und eine To-Do-Liste zur Selbstregulation

Selbstregulation Definition: Was ist Selbstregulation?

Wenn von Selbstregulation die Rede ist, geht es um die menschliche Fähigkeit, Gedanken, Emotionen und Verhaltensweisen gezielt zu steuern und an situative Anforderungen anzupassen. Selbstregulation ist eine wesentliche Grundlage der menschlichen Entwicklung und hat einen entscheidenden Einfluss darauf, wie Menschen mit Herausforderungen umgehen und für welche Vorgehensweise sie sich entscheiden. 

Selbstregulation heißt dabei nicht, dass man die eigenen Emotionen unterdrücken sollte oder spontane Reaktionen nicht erwünscht wären. Gefragt ist vielmehr eine Balance zwischen Impulskontrolle und einem authentischen Ausdruck der eigenen Gefühle und Gedanken. Ist diese Balance gegeben, können die Betroffenen auch stressige Situationen besser bewältigen und konstruktive Strategien entwickeln. 

Wie wichtig Selbstregulation ist, zeigt sich im Alltag in verschiedenen Situationen und Umständen. Im Job ist es dadurch beispielsweise leichter, Prioritäten zu setzen, sich zu organisieren und strukturiert vorzugehen. Beschäftigte, die ihr Verhalten und ihre Gefühle effektiv steuern können, arbeiten oft besser mit anderen zusammen und sind nicht selten umgänglicher. Auch im Privaten spielt Selbstregulation eine wichtige Rolle. Sie trägt zu guten Beziehungen bei, unterstützt gesunde Gewohnheiten und hilft Menschen dabei, Prioritäten zu setzen und Ziele konsequent zu verfolgen

Nicht zu unterschätzen ist dabei, welchen Effekt das Maß an Selbstregulation auf Wohlbefinden und Lebensqualität haben kann. Eine ausgeprägte Fähigkeit zur Selbstregulation hilft Menschen dabei, Stress in den Griff zu bekommen, ausgeglichen zu sein und mit Hindernissen konstruktiv umzugehen. Dadurch sind Menschen mit einem hohen Maß an Selbstregulation häufig zufriedener, erfolgreicher und gesünder.

Die Säulen der Selbstregulation: Emotionale, kognitive und verhaltensorientierte Regulation

Selbstregulation lässt sich in drei Bereiche oder Säulen unterteilen: emotionale, kognitive und verhaltensorientierte Regulation. Diese drei Aspekte ergänzen sich und bilden gemeinsam die Basis für ein souveränes, effektives Handeln in alltäglichen Situationen in Job und Privatleben. 

Bei der emotionalen Regulation geht es darum, die eigenen Gefühle bewusst wahrzunehmen, nachzuvollziehen und konstruktiv damit umzugehen. Dazu gehört auch, starke Emotionen wie Wut, Frust oder Ängste so zu regulieren, dass sie erträglicher werden und die eigene Situation besser steuerbar wird. Indem solche Gefühle in die richtigen Bahnen gelenkt werden, gewinnen sie nicht die Überhand. Ebenso wichtig ist Frustrationstoleranz, also die Fähigkeit, mit Hindernissen, Enttäuschungen und Rückschlägen umzugehen. Wem das gelingt, der lässt sich von widrigen Entwicklungen weniger leicht aus der Bahn werfen, sondern bleibt eher gelassen

Kognitive Regulation umfasst die Steuerung von geistigen Prozessen. Hierzu zählen etwa die Steuerung der eigenen Aufmerksamkeit, die Kontrolle von impulsiven Tendenzen oder die Fähigkeit, vorausschauend und umsichtig zu planen. Durch eine ausgeprägte kognitive Regulationsfähigkeit ist es leichter, Ziele zu erreichen und Ablenkungen zu verringern. Man kann strategischer und strukturierter handeln, findet eher kreative Lösungen und trifft Entscheidungen auf Basis objektiver Gesichtspunkte.

Der dritte Aspekt der Selbstregulation ist die verhaltensorientierte Regulation. Hierbei geht es darum, wie man sich im Alltag konkret verhält, welche Gewohnheiten man hat, wie man Ziele verfolgt und wovon man sich leiten lässt. Genau das ist entscheidend, um zum Beispiel gute Vorsätze in die Tat umzusetzen oder berufliche Zielvorgaben zu erreichen. Der beste Plan nützt schließlich wenig, wenn man sich nicht daran hält. 

Warum fällt Selbstregulation oft so schwer?

Selbstregulation ist im Alltag ein wichtiges Werkzeug. Sie kann darüber entscheiden, wie erfolgreich und zufrieden man beruflich und privat ist. Was in der Theorie gut klingt, ist aber oft leichter gesagt als getan. Nicht immer ist es einfach, sich selbst adäquat zu regulieren. Woran liegt es, wenn es mit der Selbstregulation hapert? 

Ein Mangel an Selbstregulation kann verschiedene Ursachen haben. Ein häufiger Faktor ist die Kombination aus Erschöpfung und Stress. Beides kann die Fähigkeit zur Selbstkontrolle erheblich mindern. Studien haben nachgewiesen, dass Selbstkontrolle begrenzt ist. Wenn das Reservoir immer wieder angezapft wird, ist es irgendwann erschöpft – das kann Probleme mit der Selbstregulation zur Folge haben.

Wer ständig unter Druck steht, neigt zu impulsiveren Reaktionen. Er gibt seinen Impulsen eher nach, statt sich von langfristigeren Zielen leiten zu lassen. Ein klassisches Beispiel: Jemand kommt nach einem langen, stressigen Arbeitstag nach Hause. Eigentlich wollte er noch Sport machen, hat dafür aber keine Energie mehr – und setzt sich stattdessen mit einer Tüte Chips vor den Fernseher. Das Bedürfnis nach Entlastung ist dann so groß, dass es schwierig wird, das eigene Verhalten konstruktiv zu steuern. 

Hinderlich ist auch ein mangelndes Bewusstsein für eigene Gedanken, Verhaltensweisen und Muster. Oft reagiert man nahezu automatisch auf bestimmte Trigger und Situationen. Man greift dann etwa gedankenverloren zum Smartphone, weil es in Reichweite ist. Man hat die halbe Tafel Schokolade aufgegessen, bevor man sich dessen bewusst wird. Oder es bringt einen sofort auf die Palme, wenn sich andere Autofahrer „falsch verhalten“. 

Ohne ein klares Bewusstsein für bestimmte Reaktionsmuster ist es sehr schwer, sich anders zu verhalten. Mangelt es an Selbstreflexion, ist eine tiefgreifende Selbstregulation daher kaum möglich: Nur wer versteht, warum er handelt wie er handelt, kann neue Wege gehen. 

Praktische Strategien, um die Selbstregulation im Alltag zu stärken

Die Fähigkeit zur Selbstregulation ist nicht angeboren, sondern kann gezielt trainiert werden. Es gibt verschiedene Ansätze und Strategien, die Ihnen dabei helfen können, Ihre Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen besser zu steuern. Besonders effektiv sind Achtsamkeit und Selbstreflexion, klare Ziele und Planung sowie ein effektives Stressmanagement

Achtsamkeit und Selbstreflexion

Das Fundament von Selbstregulation bilden Achtsamkeit und Selbstreflexion. Nur wer sich kennt und in engem Kontakt mit seinen Gedanken und Gefühlen steht, kann sich effektiv steuern. Achtsamkeit bedeutet, in sich hineinzuhorchen und wahrzunehmen, was im Inneren vor sich geht. Es bedeutet auch, sich Dingen ganz bewusst zu widmen und ihnen so oft es geht die volle Aufmerksamkeit zu schenken. So können Sie eher schädliche Muster erkennen und gezielt gegensteuern

Das Ziel besteht dabei nicht darin, Gefühle zu unterdrücken oder Gedanken zum Schweigen zu bringen, sondern sie als Signale wahrzunehmen und bewusst zu entscheiden, wie man damit umgeht. Hilfreich hierzu können Methoden wie Tagebuchschreiben, Meditation oder gezielte Reflexion sein.  

Zielsetzung, Prioritäten und Planung

Zur Selbstregulation gehört es auch, sich Ziele zu setzen und zu planen. Hierzu können sich SMART-Ziele anbieten. Das Akronym steht für Ziele, die spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert sind. Wenn Sie Ziele nach diesen Kriterien ausarbeiten, werden sie konkreter und dadurch leichter umsetzbar. 

Im Alltag ist es zudem wichtig, Prioritäten zu setzen. Privat wie beruflich ist oft nicht genug Zeit für alles, was ansatzweise wichtig erscheint. Daher ist es essenziell, elementare Vorhaben vorrangig zu bearbeiten. Realistische Pläne helfen Ihnen dabei, sich Ihren Zielen zu nähern, Erfolge zu sehen und motiviert zu bleiben. 

Stressmanagement

Es gibt zur Selbstregulation Übungen und Strategien, zu den wichtigsten gehört ein effektives Stressmanagement. Stress kann es erschweren, klar zu denken und strukturiert zu handeln. Wenn er überhandnimmt, kann das sehr belastend sein und körperliche sowie psychische Folgen haben. Umso wichtiger ist es, Stress vorzubeugen und zu bekämpfen, wenn er auftritt. Dabei helfen Ihnen Entspannungsübungen ebenso wie ausreichend Pausen und ein gesunder Lebensstil.

Selbstregulation im Job: Erfolgreicher arbeiten dank Selbstkontrolle

Selbstregulation ist nicht nur im privaten Alltag wichtig, sondern spielt auch im Job eine elementare Rolle. Wer sich im Griff hat, ist eher erfolgreich und zufrieden. Die Fähigkeit, sich gezielt zu steuern, wirkt sich auf Entscheidungen, Produktivität und Leistungen aus – und damit auch auf Karrierechancen

Viele Menschen neigen im Job dazu, komplexe oder ungeliebte Aufgaben aufzuschieben. Wird die Prokrastination zur Regel, kann sie großen Schaden anrichten. Sie kann den Stress im Job erhöhen, für unnötigen Druck sorgen und schlechtere Ergebnisse bedingen. Selbstregulation hilft Ihnen dabei, Aufgaben frühzeitig anzugehen, den Überblick zu behalten und sich nicht so leicht ablenken zu lassen. Nützliche Methoden können zum Beispiel (realistische!) To-do-Listen, Techniken wie Timeboxing oder die Pomodoro-Technik sein. Auch die Eat-the-Frog-Methode ist praktisch: Dabei wird die wichtigste Aufgabe gleich als Erstes erledigt. 

Fokussierter arbeiten dank Selbstregulation

Selbstregulation ist nützlich, um fokussiert zu arbeiten – auch bei monotonen oder schwierigen Aufgaben. Hierzu hilft es zum Beispiel, Etappenziele festzulegen, sich zu belohnen und regelmäßig Pausen einzulegen. Dadurch bleiben Sie eher motiviert, auch wenn Sie die Arbeit anstrengend oder langweilig finden. Indem Sie eine bessere Selbstregulation lernen, können Sie effizienter arbeiten und womöglich bessere Ergebnisse abliefern. 

Zentral ist auch der Umgang mit anderen Menschen. Wie Sie mit anderen kommunizieren, hat eine enorme Tragweite: Es kann Konflikte befördern oder verhindern, für reibungslose Absprachen sorgen oder die Arbeit unnötig erschweren. Menschen mit einer guten Selbstregulation kommunizieren oft klarer, bleiben eher ruhig, auch wenn es mal hektisch wird, und reagieren nicht unüberlegt. Durch ihre bedachte Art können sie häufig zu einer besseren Zusammenarbeit im Team beitragen. Das stärkt die Beziehung zu den Kolleginnen und Kollegen und wirkt sich positiv auf das Arbeitsklima aus.

Selbstregulation: Übungen & Tools für den Alltag

Selbstregulation sollte keine reine Theorie bleiben, wenn Sie wirklich davon profitieren wollen. Mit Übungen zur Selbstregulation für Erwachsene und nützlichen Tools haben Sie ganz praktisch etwas davon, wenn Sie Ihre Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen unter Kontrolle haben. Hier stellen wir Ihnen effektive Ansätze vor, die Ihnen dabei helfen, mehr Selbstregulation zu lernen. 

Ein hilfreiches Werkzeug ist Journaling, womit nichts anderes gemeint ist als Tagebuch schreiben. Wer seine Gedanken und Gefühle regelmäßig dokumentiert, steht in engerer Verbindung mit seinem inneren Kern. Er erkennt sich selbst besser, sieht Muster klarer und kann etwas Abstand zu starken Emotionen gewinnen. Schon wenige Minuten am Tag sind ausreichend, um von dem positiven Effekt von Journaling zu profitieren. Dadurch ist es leichter, Gefühle zu regulieren und zu verstehen, warum Sie denken und handeln, wie Sie es tun. Außerdem ist es einfach erleichternd, wenn Sie sich Ihre Gedanken von der Seele schreiben können. 

Nützlich ist es auch, Gewohnheiten zu tracken. Vielleicht möchten Sie jede Woche zwei- bis dreimal Sport machen, jeden Tag fünf Minuten meditieren oder vor dem Zubettgehen noch lesen statt aufs Handy schauen. Durch einen Tracker, egal ob auf Papier oder in Form einer App, können Sie jeden Tag abhaken, an dem ein Vorhaben geklappt hat. So werden kleine Fortschritte sichtbar, was motiviert und deutlich macht, welchen Effekt kleine Veränderungen haben können.

Sicherheit gewinnen durch Visualisierung

Auch mit mentalen Strategien können Sie viel für eine gute Selbstregulation tun. Dazu gehört die Visualisierung von Erfolgen, aber auch von Herausforderungen. So können Sie bestimmte Situationen im Vorfeld gedanklich durchspielen. 

Wenn Sie sich zum Beispiel vorstellen, wie Sie eine Präsentation souverän über die Bühne bringen, kann das Ihr Selbstvertrauen stärken, was Ihnen bei der eigentlichen Präsentation hilft. Oder nehmen wir an, Sie denken an ein Gespräch mit der Chefin, das Sie nervös macht: Wenn Sie sich vorstellen, wie es ablaufen und was Sie sagen könnten, können Sie gelassener in das Treffen gehen.

Visualisierung mag esoterisch klingen, ihre Wirkung ist aber in der Wissenschaft gut untersucht. Wenn wir uns eine Handlung im Detail vorstellen, werden im Gehirn dieselben Areale aktiviert wie bei realen Erlebnissen. Das gibt Sicherheit durch Routine. Man fühlt sich geistig und emotional besser vorbereitet, was die echte Situation erleichtert. Damit gehört Visualisierung zu den effektivsten Selbstregulations-Übungen.

Fazit: Selbstregulation als effektives Tool für mehr Souveränität im Alltag

  • Selbstregulation bezeichnet die Fähigkeit, Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen bewusst zu steuern. Diese Eigenschaft ist zentral, um Ziele zu erreichen – egal, ob beruflich oder privat. 
  • Selbstregulation lässt sich in drei Kernbereiche oder Säulen unterteilen: emotionale, kognitive und verhaltensorientierte Regulation. Diese drei Aspekte greifen aneinander und bilden das Fundament, um im Alltag souverän zu bleiben.
  • Viele Menschen haben Probleme mit der Selbstregulation. Das kann verschiedene Ursachen haben; häufig hängt es mit Stress, Erschöpfung und Unachtsamkeit zusammen.
  • Selbstregulation fällt Erwachsenen leichter, wenn sie sich gezielt damit befassen. Dabei helfen Selbstregulations-Übungen.
  • Mit Ansätzen wie Journaling, Gewohnheiten-Tracking und Visualisierung ist es leichter, die eigenen Gedanken und Gefühle wahrzunehmen und bewusst zu steuern. Wer kontinuierlich übt, wird immer besser in seiner Fähigkeit zur Selbstregulation.  

Bildnachweis: Irene Miller / Shutterstock.com

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