Teambuilding: Strategien für die Förderung von Teamzusammenarbeit & Proaktivität
Ohne Teams geht es nicht: In vielen Unternehmen ist es üblich, dass Teams sich gemeinsam um bestimmte Aufgaben kümmern. Damit das so reibungslos und produktiv wie möglich läuft, ist Teambuilding wichtig. Was genau umfasst Teambuilding? Welche Möglichkeiten gibt es? Und was kann man tun, wenn es im Team nicht so läuft wie erhofft? Darum geht es in diesem Artikel.
Teambuilding: Was ist das?
Was genau bedeutet Teambuilding überhaupt? Der Begriff setzt sich aus den englischen Wörtern „team“ (Team) und „building“ (schaffen) zusammen. Es geht also darum, Teams zu schaffen. Die konkreteren Definitionen sind vielfältig: Mitunter wird Teambuilding als Zusammensetzung und Etablierung von Teams verstanden. Andere verstehen darunter eher die Förderung von bestehenden Teams durch geeignete Aktivitäten und Teambuilding-Maßnahmen. Immer aber geht es um Maßnahmen, die die Leistung von Teams optimieren sollen. Somit kann Teambuilding letztlich viele Aspekte umfassen, die einen Beitrag zu einem guten Zusammenhalt in Teams leisten und die dazu geeignet sind, die Gruppenleistung zu verbessern.
Hinter dem Ansatz des Teambuildings steckt die Überzeugung, dass Teams besser funktionieren, wenn man sie anleitet und aktiv etwas dafür tut, dass die Teamarbeit so läuft wie erhofft. Es mag zwar Fälle geben, in denen aktives Teambuilding im Sinne der Pflege von bestehenden Teams nicht zwingend erforderlich ist. Für Arbeitgeber ist das jedoch ein Risiko, denn es kann ebenso gut schiefgehen.
Die Bedeutung von Teambuilding im Job
Für Arbeitgeber ist es wichtig, dass Beschäftigte ihren Job nicht irgendwie machen, sondern ihn möglichst gut erledigen. Das gilt auf individueller Ebene ebenso wie bei der Zusammenarbeit in Teams. Wie gut Teams funktionieren und welche Leistungen sie erbringen, trägt in hohem Maße zum Erfolg eines Unternehmens bei. Bleiben Teams hinter ihrem Potenzial zurück, kann das der Firma schaden. Umso wichtiger ist es, Teamarbeit nicht als Selbstzweck oder Selbstläufer zu verstehen, sondern die Grundlagen für eine möglichst produktive Kooperation zu schaffen. Hier kommt Teambuilding ins Spiel.
Mit einem geeigneten Teambuilding können viele Vorteile verbunden sein:
- die beteiligten Mitarbeiter arbeiten besser zusammen
- die Kommunikation läuft besser und es gibt weniger Missverständnisse und mangelnde Absprachen
- durch gemeinsame Ziele kann ein Wir-Gefühl geschaffen oder gestärkt werden
- eine produktive Arbeitsatmosphäre kann mehr kreative Ideen zutage befördern
- Teambuilding kann helfen, Fehler und suboptimale Vorgehensweisen zu verhindern
- es kann auch hilfreich sein, um eine klare Rollenverteilung zu schaffen, die den Beteiligten eine reibungslosere Zusammenarbeit ermöglicht
- Teambuilding kann zu besseren Leistungen von Teams und einer höheren Produktivität beitragen
- wenn die Stimmung im Team gut ist, sind die Mitarbeiter zufriedener und motivierter
- auch die Mitarbeiterbindung kann dadurch gestärkt werden
- wenn dank Teambuilding gute Beziehungen herrschen, sinkt das Konfliktpotenzial in der Gruppe
Damit kommt Teambuilding – wenn es effektiv ist – sowohl Arbeitgebern als auch Arbeitnehmern zugute. Für die Beschäftigten ist es angenehmer, in einem gut funktionierenden Team zu arbeiten und mit Kollegen zu kooperieren, mit denen man sich gut versteht. Das kann nicht zuletzt den beruflichen Erfolg der Beteiligten befördern. Wenn alle gemeinsam erfolgreich sind, kommt das dem Ruf von allen Teammitgliedern zugute. Das macht es wahrscheinlicher, dass der Arbeitgeber mit den einzelnen Mitarbeitern zufrieden ist, was wiederum positiv für deren Aufstiegschancen ist.
Die Grundlagen für ein gutes Team schaffen
Die besten Teambuilding-Aktivitäten nützen wenig, wenn es schon an der Zusammensetzung des Teams hapert. Es ist wichtig, dass Arbeitgeber beziehungsweise Führungskräfte sich bei der Gründung von Teams Gedanken machen. Dazu zählt die Frage, ob ein Team überhaupt sinnvoll ist oder ob Einzelne – auch mehrere Beschäftigte – die Arbeit womöglich ebenso gut oder besser erledigen könnten.
Wenn klar ist, dass ein Team nützlich ist, stellt sich die Frage, wie groß das Team sein soll. Hier gilt es, den „sweet spot“ zu finden: Das Team sollte weder zu groß noch zu klein sein. Es müssen ausreichend Mitarbeiter beteiligt sein, um die jeweiligen Aufgaben möglichst gut erledigen zu können. Andererseits sollten es auch nicht zu viele Beteiligte sein – aus mehreren Gründen. Eine größere Anzahl an Teammitgliedern bindet mehr personelle Ressourcen, womöglich mehr als nötig – das kostet den Arbeitgeber unnötig Geld. Außerdem steigt die Gefahr, dass sich Einzelne aus der Arbeit zumindest stellenweise herausziehen und die anderen machen lassen. Absprachen sind erschwert und das Konfliktpotenzial ist größer.
Ebenso wichtig ist die personelle Zusammensetzung eines Teams. In der Regel ist Heterogenität nützlich: Wenn verschiedene Charaktere mit unterschiedlichen Hintergründen, Ansichten und Erfahrungen zusammenkommen, können die Beteiligten womöglich die besten Ideen entwickeln. Mitarbeiter mit einer kritischen Ader können zwar hier und da für Reibungen sorgen, ein Team aber auch bereichern – sie scheuen sich nicht, auf Probleme oder suboptimale Vorgehensweisen hinzuweisen, was die Teamarbeit verbessern kann.
Nicht zuletzt ist es essenziell, dass Verantwortliche klar kommunizieren und deutlich machen, was sie von dem Team als Ganzes, aber auch den einzelnen Teammitgliedern erwarten. Wenn die Mitarbeiter genau wissen, was ihre Aufgabe ist und welchen Zweck das Team erfüllt, sind Missverständnisse unwahrscheinlicher.
Teambildende Maßnahmen als Grundlage für erfolgreiche Teamarbeit
Ist ein Team einmal gegründet, ist die Arbeit nicht getan. Im Berufsalltag legen geeignete Teambuilding-Maßnahmen den Grundstein für eine erfolgreiche Kooperation. Hier gibt es verschiedene Ansatzpunkte für Verantwortliche in Unternehmen. Es ist zum Beispiel wichtig, dass es gemeinsame Regeln gibt, die alle kennen und an die sich alle halten. Das kann den Umgang miteinander ebenso betreffen wie bestimmte Vorgehensweisen. Entsprechende Verhaltensregeln sollten deshalb gemeinsam etabliert und transparent kommuniziert werden.
Für die Teambildungmaßnahme ist eine offene Kommunikation zwischen den Teammitgliedern wichtig. Dazu gehört auch ein konstruktiver Umgang mit Meinungsverschiedenheiten und Konflikten. Auch hierbei helfen Regeln zum Umgang miteinander, zugleich ist eine Moderation durch Verantwortliche wünschenswert. Auf diese Weise kann ein gutes Klima im Team geschaffen und bewahrt werden.
Für gute Leistungen der einzelnen Teammitglieder und damit des gesamten Teams ist es wichtig, dass die Beschäftigten motiviert sind. Das lässt sich auf verschiedene Art und Weise ermöglichen, zum Beispiel über spannende Aufgaben und eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Auch eine Anerkennung von guten Leistungen durch Führungskräfte ist essenziell, um die Teammotivation zu steigern.
Im besten Fall besteht ein Team aus Mitgliedern, die sich gut miteinander verstehen und gegenseitig schätzen. Auch das ist nicht unbedingt eine Frage des Zufalls: Teamevents, auf die alle Beteiligten Lust haben, können mehr Nähe und Vertrauen schaffen. Im Rahmen von virtuellem Teambuilding können hierzu virtuelle Teamevents genutzt werden.
Teambuilding-Aktivitäten: Welche Möglichkeiten gibt es?
Damit ein Team gut funktioniert, müssen die Grundlagen stimmen. Wenn alle Voraussetzungen für eine gute Zusammenarbeit gegeben sind, können Teambuilding-Events zusätzlich ein hilfreiches Instrument sein, um das Team weiter zu stärken.
Teambuildingspiele und gemeinsame Aktivitäten können dabei helfen, die Beziehungen der Teammitglieder untereinander in einer entspannten Atmosphäre zu verbessern. Teamevents finden üblicherweise außerhalb des Arbeitsplatzes statt, wodurch sich die Beteiligten noch einmal in einer ganz anderen Situation besser kennenlernen können. Es hängt vom konkreten Teambuilding-Event ab, welchen Zweck es erfüllen kann. Neben einer Verbesserung der Beziehungen untereinander können Teamevents auch mehr Vertrauen schaffen oder die Kommunikation verbessern.
Das Spektrum an Aktivitäten, die als Teamevent-Ideen infrage kommen, ist dabei groß:
- Bowling oder Kegeln
- gemeinsam Essen gehen
- Wanderungen und Ausflüge
- Geocaching
- Lasertag
- Paintball
- Escape Room
- Karaoke
- Pub Quiz
- Klettern gehen
- Schlittenfahren im Winter
- Schlittschuhlaufen im Winter
- Olympiade im Team veranstalten
- Minigolf
- Bootstour
- gemeinsamer Kochkurs oder andere Kurse
- Bingo
- Krimi-Dinner
- Floß bauen
- Weinwanderung
- Brettspiele
- Teambuildingspiele
Ausgefallene Teamevents-Ideen können den Beteiligten Spaß machen und den Alltag aufbrechen, aber es gibt auch Teambuilding-Ideen, die sich problemlos in den Berufsalltag integrieren lassen. Das kann zum Beispiel ein gemeinsames Frühstück im Büro einmal in der Woche sein oder eine gemeinsame Pause in einem Café. Oder wie wäre es mit einem Team-Gardening-Projekt, bei dem das Büro grüner wird – das schafft noch dazu eine schönere Atmosphäre am Arbeitsplatz.
Entscheidend ist, dass die Teambuilding-Ideen zu den Teammitgliedern passen. Teamevents sollten keine Last, sondern für alle eine Bereicherung sein. Am besten entscheiden die Beschäftigten deshalb mit, was sie wann gemeinsam unternehmen. So wird etwas, was eigentlich Spaß bringen soll, nicht ungewollt zur Pflichtveranstaltung.
Virtuelle Teamevents: Ideen
Immer mehr Teams sehen sich nicht jeden Tag persönlich im Büro, sondern jeder sitzt bei sich im Homeoffice. Nicht selten sind Teams über Städte und Länder hinweg verteilt. Das heißt jedoch nicht, dass Teambuilding unmöglich wäre. Es gibt viele gute Ideen für virtuelles Teambuilding. Dabei sollten dieselben Grundlagen erfüllt sein wie sonst auch: Das Team muss mit Bedacht zusammengestellt und angeleitet werden, es sollte klare Regeln geben und klar kommuniziert werden. Darüber hinaus können virtuelle Teamevents dabei helfen, das Wir-Gefühl im Team zu stärken.
Viele Events lassen sich problemlos online durchführen. Die Beteiligten können sich per Videocall zusammenschalten und so einer gemeinsamen Aktivität nachgehen. Sie können zum Beispiel „gemeinsam“ etwas kochen, Kaffee, Wein oder Bier verköstigen oder ein Workout zusammen machen. Möglich sind auch eine virtuelle Gameshow, ein Online-Team-Quiz oder ein Workshop, der digital stattfindet.
Virtuelle Teamevents müssen nicht bedeuten, dass jeder bei sich zuhause sitzt. Denkbar ist auch ein „gemeinsamer“ Spaziergang, bei dem die Teilnehmer virtuell verbunden sind, oder eine digitale Schnitzeljagd. Wenn die Teammitglieder an Spielen Spaß haben, könnte auch ein Online-Poker-Turnier spannend sein. Wie bei anderen Teambuilding-Events gilt auch für das virtuelle Teambuilding: Erlaubt ist, was den Teilnehmern gefällt und ihren Zusammenhalt stärkt.
Probleme und Hindernisse beim Teambuilding erkennen und beseitigen
Nicht immer läuft es gut beim Teambuilding. Manchmal treten Probleme oder Hindernisse auf, die einem guten Miteinander im Team im Weg stehen. Die Kommunikation zwischen den Teammitgliedern ist vielleicht gestört oder getroffene Maßnahmen sind nicht zielführend. Vielleicht laufen Prozesse nicht effektiv ab oder die Beziehungen untereinander sind nicht gut.
Wenn es nicht optimal läuft, kann das unterschiedliche Gründe haben. Es kann sein, dass die Beteiligten noch nicht lange zusammenarbeiten und nicht gut aufeinander eingespielt sind. Wenn die Beziehungen untereinander besser sein könnten, kann das mit persönlichen Animositäten zusammenhängen, aber auch Druck von oben geschuldet sein. Vielleicht fehlt es auch an gemeinsamen Verhaltensnormen oder einer guten Anleitung durch die Teamführung.
Eine mangelnde oder unklare Absprache ist immer eine Gefahr für den Erfolg von Teams, weil sie Missverständnisse und suboptimale Leistungen zur Folge haben kann. Es kann dann zum Beispiel passieren, dass mehrere Mitarbeiter sich um dieselben Dinge kümmern oder dass Dinge unerledigt bleiben, weil Aufgaben durch Mängel in der Kommunikation niemandem zugewiesen wurden.
Ein Anzeichen für Probleme im Team ist eine schlechte Stimmung. Wenn die Beteiligten frustriert sind oder es Konflikte zwischen ihnen gibt, ist das keine gute Grundlage für eine erfolgreiche Arbeit. Wird jetzt nicht eingegriffen, kann sich das Problem verschärfen. Schlimmstenfalls ist irgendwann gar keine Zusammenarbeit mehr möglich.
Egal, wie sie sich äußern: Probleme in Teams sollten unbedingt frühzeitig angegangen werden. Welche Strategien sich zur Problembehebung eignen, hängt von den Ursachen für die gestörte Zusammenarbeit ab. Dabei ist es wichtig, dass getroffene Maßnahmen wirklich zur Situation und den Beteiligten passen – Schnellschüsse ohne vorherige Analyse sind meist wenig zielführend und können die Situation noch weiter verschlechtern.
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