Freiberufliche Tätigkeiten mit hohen Einkünften: Top 10 Berufe

Als Freiberufler können Sie richtig viel Geld verdienen – vorausgesetzt, Sie wissen, in welchen Bereichen sich eine freiberufliche Tätigkeit wirklich lukrativ ist. Es lohnt sich, sich darüber zu informieren, wo die Verdienstaussichten besonders gut sind. Lassen Sie sich von unserer Liste der lukrativsten freiberuflichen Tätigkeiten inspirieren und erfahren Sie mehr darüber, worauf Sie als Freiberufler achten sollten, um beruflich erfolgreich zu sein.

Eine Zahnärztin bei der Arbeit, was sind freiberufliche Tätigkeiten?

Wo arbeiten Freiberufler?

Selbstständiges Arbeiten liegt im Trend. Viele Selbstständige arbeiten in freien Berufen und sind damit per Definition Freiberufler. Einen Überblick über die freien Berufe gibt § 18 Einkommenssteuergesetz (EStG). Zu den Freiberuflern zählen damit unter anderem

  • Ärzte
  • Zahnärzte
  • Tierärzte
  • Rechtsanwälte
  • Notare
  • Steuerberater
  • Ingenieure
  • Architekten
  • Journalisten
  • Dolmetscher
  • Heilpraktiker
  • Physiotherapeuten
  • beratende Volks- und Betriebswirte

Dass viele Menschen als Freiberufler arbeiten, hängt auch mit der Nachfrage zusammen. Heute ist es in wesentlich mehr Bereichen als früher üblich, dass Beschäftigte dort auf freiberuflicher Basis tätig sind und die Arbeit von Festangestellten ergänzen oder ersetzen. Immer mehr Firmen setzen auf Freiberufler, die sie besonders flexibel einsetzen können, ohne dabei langfristige Verpflichtungen eingehen zu müssen. Freiberufler können einfach nach Bedarf für einzelne oder bestimmte Projekte in Anspruch genommen werden.

Viele Freiberufler schätzen ihrerseits die Vorteile, die ihnen die Selbstständigkeit bietet. Sie können sich ihre Zeit selbst einteilen und selbst entscheiden, was sie wann (und wo) erledigen. Wie sie arbeiten, ist ihnen überlassen. Das macht eine freiberufliche Tätigkeit sehr flexibel und selbstbestimmt, was nicht zuletzt der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben zugutekommen kann.

Was kann man bei selbstständigen Tätigkeiten verdienen?

So groß wie das Spektrum der freien Berufe sind auch die Verdienstmöglichkeiten, die mit den einzelnen freiberuflichen Tätigkeiten einhergehen. Manche selbstständigen Tätigkeiten sind sehr gut bezahlt, andere weniger. Wie findet man lukrative selbstständige Berufe? Ganz grundsätzlich lässt sich sagen: Je qualifizierter Sie sind, desto besser sind Ihre finanziellen Aussichten als Freiberufler. Ein Studium ist somit besser als eine Ausbildung, und wer Berufserfahrung hat, kann mehr verlangen als ein Berufseinsteiger.

Davon abgesehen sollten Sie sich gut überlegen, welche freiberufliche Tätigkeit Sie wählen, denn je nach Bereich können sehr unterschiedliche Honorare üblich sein. Nachfolgend finden Sie als Überblick über lukrative selbstständige Berufe eine Liste der Top-Tätigkeiten als Freiberufler.

Arzt

Viele Menschen denken automatisch an Ärzte, wenn es um Topverdiener geht. Sie gehören zu den Freiberuflern, die das meiste Geld verdienen können. Es kommt allerdings stark darauf an, wo ein Arzt arbeitet und welche Qualifikationen er hat. Ärzte arbeiten zum Beispiel in Krankenhäusern, in einer eigenen Praxis als Facharzt oder Allgemeinmediziner oder in einer Praxisgemeinschaft. Die besten Gehaltsaussichten haben Fachärzte, wobei es auch hier große Unterschiede gibt: Während Radiologen und Orthopäden sehr gute Verdienstchancen haben, markieren Kinderärzte und Psychiater das andere Ende des Gehaltsspektrums – was allerdings nicht heißt, dass sie nicht trotzdem gut verdienen könnten.

Je höher die Position ist, die ein Arzt bekleidet, desto mehr kann er verdienen. Praktische Ärzte verdienen weniger als leitende Ärzte, Oberärzte oder Chefärzte. Neben dem Karrierelevel kommt es auch auf die Berufserfahrung und eine mögliche Spezialisierung an. Wer Arzt werden will, kommt um ein Studium nicht herum.

Zahnarzt

Zu den lukrativen Berufen zum selbstständig machen gehört auch der des Zahnarztes. Zahnärzte arbeiten in einer eigenen Praxis oder Praxisgemeinschaft, der überwiegende Teil ist als niedergelassener Arzt tätig. Hierbei handelt sich um einen der selbstständigen Berufe mit Zukunft, denn jeder muss mal zum Zahnarzt – und sei es nur zur Vorsorge.

Um als Zahnarzt arbeiten zu können, müssen Sie Zahnmedizin studiert haben. Dabei können Sie sich auf eine bestimmte Richtung spezialisieren, zum Beispiel auf Kieferorthopädie, Implantologie oder Parodontologie. Als Experte auf einem bestimmten Gebiet können Sie Ihre Einkünfte weiter erhöhen.

Rechtsanwalt

Auch der Beruf des Rechtsanwalts fällt wohl vielen Menschen sehr schnell ein, wenn es um Topverdiener geht. Rechtsanwälte gehören zu den Freiberuflern mit den höchsten Einkünften. Es hängt von verschiedenen Faktoren ab, was Sie als Rechtsanwalt verdienen können. Zunächst einmal müssen Sie natürlich Jura studiert haben. Die Weichen für Topeinkünfte als Rechtsanwalt stellen Sie, wenn Sie Ihr Examen überdurchschnittlich gut abschließen. Solche Absolventen werden sehr gerne genommen und können nicht nur hohe Einstiegsgehälter aushandeln, sondern machen oft eine steile Karriere.

Ebenso kommt es auf Ihr Alter an, Ihre Berufserfahrung, die Spezialisierung und die Region, in der Sie arbeiten. Maßgeblich ist auch, in welcher Firma Sie als Anwalt arbeiten. Ältere und größere Kanzleien zahlen oft mehr. Am besten verdienen Partner in einer Großkanzlei.

Steuerberater

Wenn Sie nach einer freiberuflichen Tätigkeit suchen, bei der Sie ein üppiges Jahreseinkommen erwirtschaften können, kann auch der Beruf des Steuerberaters eine gute Wahl sein. Die Ausbildung zum Steuerberater ist zwar vergleichsweise langwierig, dafür haben Sie aber umso bessere Verdienstaussichten, wenn Sie Ihren Job gut machen.

Um Steuerberater werden zu können, müssen Sie eine entsprechende Ausbildung oder ein Studium gemacht haben und Praxiszeit vorweisen können. Die Verdienstaussichten als Steuerberater hängen davon ab, wie gut Sie die Steuerberaterprüfung bestehen. Außerdem kommt es auch hier auf die Firmengröße an, Ihre Berufserfahrung, den konkreten Tätigkeitsbereich, das Bundesland sowie Ihren Abschluss und mögliche zusätzliche Qualifikationen (zum Beispiel Ausbildung, Bachelor, Master oder Weiterbildungen).

Notar

Notare gehören zu den absoluten Topverdienern. Sie werden immer dann gebraucht, wenn Satzungen und Verträge rechtskräftig beurkundet werden müssen. Notare beraten ihre Mandanten unabhängig, fertigen Urkunden an und verwahren sie, ebenso verwahren sie fremdes Vermögen sicher. Der Weg zu einer Tätigkeit als Notar ist nicht leicht, denn es gibt vergleichsweise wenige Stellen in diesem Bereich. Es werden nur so viele Anwärterstellen vergeben, wie später auch Jobs gefunden werden können.

Der Weg zu einer Notartätigkeit führt über ein Studium der Rechtswissenschaft, das 1. Staatsexamen, ein Rechtsreferendariat und das 2. Staatsexamen. Anschließend folgt ein Anwärterdienst – eine dreijährige Ausbildung in einem Notariat. Wer es schafft, hat danach ausgezeichnete Berufsaussichten. Noch verbessert werden können diese Aussichten mit Auslandsaufenthalten.

Lotse

Den Beruf des Lotsen haben viele nicht auf dem Schirm, wenn es um lukrative freiberufliche Tätigkeiten geht. Dabei können Sie hier sogar ohne Studium Topeinkünfte erwirtschaften – der Verdienst von Lotsen kann den von praktischen Ärzten übersteigen. Lotsen sind auf bestimmte Gewässer spezialisiert und beraten den Kapitän eines Schiffes. Ihre Aufgabe ist es, den Kapitän sicher durch die verschiedenen Gewässer zu leiten und Hindernisse zu umschiffen.

Das konkrete Gehalt als Lotse hängt vom Heuertarif des jeweiligen Kapitäns ab. Die Berufsaussichten als Lotse sind grundsätzlich sehr gut, noch dazu wird vielerorts Nachwuchs gesucht. Die Ausbildung geht mit einem Kapitänspatent und zwei Jahren Berufserfahrung an Bord einher, außerdem wird eine achtmonatige Ausbildung zum Seelotsen vorausgesetzt.

Patentanwalt

Patentanwälte sind ein weiteres Beispiel für Freiberufler, die sehr gut verdienen können. Sie beraten Mandanten, die eine Erfindung, einen Markennamen oder ein Design gewerblich nutzen und ein Patent anmelden möchten. Sie vertreten ihre Mandanten auch vor Gericht, wenn es um Patentverletzungen geht.

Wer als Patentanwalt arbeiten möchte, sollte zunächst ein technisches oder naturwissenschaftliches Fach studieren und anschließend Berufserfahrung sammeln. Danach befähigt Sie eine dreijährige Ausbildung zur Tätigkeit als Patentanwalt und Sie können Ihre Zulassung bei der Patentanwaltkammer beantragen. Die Berufsaussichten als Patentanwalt sind sehr gut – vor allem in großen Unternehmen, mit viel Berufserfahrung und einem großen beruflichen Netzwerk.

IT-Experte

Wenn Sie nach einer einträglichen freiberuflichen Tätigkeit suchen, könnte auch der IT-Bereich spannend sein. IT-Experten sind auf dem Arbeitsmarkt gefragt; es gibt viele Freelance-Jobs in diesem Tätigkeitsfeld. Die Honorare sind dabei oft sehr gut, zumindest, wenn IT-Experten einschlägige Qualifikationen vorzuweisen haben.

Um in der IT zu arbeiten, können Sie studieren oder eine Ausbildung machen. Dabei spezialisieren Sie sich auf eine bestimmte Richtung. Mit entsprechenden Kenntnissen können Sie selbst als Quereinsteiger sehr gute Chancen haben.

Versicherungsvermittler

Versicherungsvermittler vertreiben die Produkte einer Versicherung, außerdem kümmern sie sich um die Verwaltung und Erfüllung der Verträge. Bei jeder erfolgreichen Vermittlung verdienen sie eine Provision, was heißt: Je mehr Kunden Sie als Versicherungsvermittler an Land ziehen, desto höher ist Ihr Honorar. Der Jahresumsatz kann allerdings von Job zu Job stark schwanken.

Am besten verdienen in der Regel Vertreter mehrerer Firmen. Es kommt für Ihre Verdienstaussichten als Versicherungsvermittler maßgeblich darauf an, welche Qualifikationen Sie vorweisen können und wo Sie in Ihrer Karriere stehen.

(Online-)Coaching

Ein interessanter Bereich für Freiberufler kann auch Coaching sein, was online, telefonisch und/oder in Person stattfinden kann. Als Coach sind Sie sehr flexibel: Sie bestimmen, welchen Themen Sie sich widmen und welche Art von Coachings Sie Ihren Kunden anbieten. Ebenso legen Sie Ihren Stunden- oder Tagessatz fest.

Je gefragter ein Coach ist, desto mehr kann er verdienen. Es kommt dabei auch maßgeblich auf das Tätigkeitsfeld an und welche Honorare im jeweiligen Bereich üblich sind. Teilweise verdienen Coaches mehrere Hundert Euro, mitunter sogar mehr als 1.000 Euro pro Tag. Entscheidend ist, ob Sie genug Kunden davon überzeugen können, dass Sie ein Experte sind, in dessen Services es sich zu investieren lohnt. Sie brauchen einschlägige Qualifikationen, Erfahrung und eine gute Idee. Wenn es Ihnen gelingt, eine Nische zu besetzen, können Sie als Coach sehr gute Einkünfte erzielen.

Voraussetzungen für eine freiberufliche Tätigkeit: Was Sie beachten sollten, wenn Sie als Freiberufler arbeiten wollen

Eine freiberufliche Tätigkeit kann sehr einträglich sein – wenn sie durchdacht ist und Sie genau wissen, was Sie tun. Am Anfang steht eine gute Geschäftsidee in einem Bereich, der nicht überlaufen ist oder in dem Sie sich durch Ihre Expertise von anderen abheben können. Wenn Sie als Freiberufler erfolgreich sein möchten, brauchen Sie einschlägige Qualifikationen, um potenzielle Kunden davon zu überzeugen, Sie zu beauftragen.

Um eine Geschäftsidee auf ihre Praxistauglichkeit zu prüfen, ist eine Marktanalyse unerlässlich. Wie gefragt sind Freiberufler im jeweiligen Bereich? Wie hoch sind die Honorare? Wie gut sind die Konditionen? Faktoren, die über Ihren Erfolg und Ihre Verdienste als Freiberufler mitentscheiden können, sind der Tätigkeitsort, Ihre Erfahrung und Ihre Qualifikationen. Nicht zuletzt kommt es auf Ihr Verhandlungsgeschick an – wer höhere Honorare aushandeln kann, hat auch höhere Einkünfte.

Passt eine selbstständige Tätigkeit zu Ihnen?

Bevor Sie sich als Freiberufler selbstständig machen, sollten Sie gut überlegen, ob eine selbstständige Tätigkeit wirklich zu Ihnen passt, wenn Sie damit bislang keine Erfahrung haben. Viele angehende Selbstständige sehen nur die Vorteile, die ihnen eine selbstständige Arbeit bietet. Es kann jedoch auch mit Nachteilen und Risiken verbunden sein, selbstständig zu sein. Sie haben zum Beispiel nicht die Sicherheit eines angestellten Arbeitsverhältnisses, im Urlaub verdienen Sie kein Geld und wenn Sie krank werden, muss Ihre Arbeit trotzdem erledigt werden.

Es kann außerdem eine Weile dauern, bis Sie von einer selbstständigen Tätigkeit leben können. Um das Risiko der Selbstständigkeit überschaubar zu halten, kann es sinnvoll sein, sich zunächst nebenberuflich selbstständig zu machen. Auch Rücklagen können essenziell sein, wenn Sie sich selbstständig machen möchten.

Egal, ob neben- oder hauptberuflich: Wenn Sie als Selbstständiger arbeiten möchten, müssen Sie sich beim Finanzamt selbstständig melden. Dort teilt man Ihnen eine Steuernummer zu, die Sie auf Ihren Rechnungen aufführen müssen. Ein Gewerbe anzumelden ist dafür nicht nötig, wenn Sie als Freiberufler tätig sind. Eine grundlegende Entscheidung betrifft die Frage, ob Sie als Kleinunternehmer arbeiten möchten oder nicht. Zum Beginn einer selbstständigen Tätigkeit mit entsprechend überschaubaren Einnahmen kommt diese Option meist infrage. Informieren Sie sich über die Vor- und Nachteile, die die Kleinunternehmerregelung mit sich bringt, bevor Sie sich für eine Variante entscheiden.

Bildnachweis: BalanceFormCreative / Shutterstock.com

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