Finanziell absichern: Warum es wichtig ist, dass Sie sich und Ihre Familie absichern
Egal, wie Ihre Lebensumstände derzeit sind: Es ist wichtig, sich finanziell für die Zukunft abzusichern. Dabei spielt es keine Rolle, ob es um absehbare Entwicklungen wie die Rentenzeit oder Eventualitäten geht. Welche Möglichkeiten der finanziellen Absicherung gibt es? Hier finden Sie Informationen und Tipps.
Warum Sie sich finanziell absichern sollten – und für welche Fälle
Niemand kann in die Zukunft schauen. Das vergessen zwar viele Menschen, die ihre Zukunft schon akribisch bis ins kleinste Detail geplant haben. Wie sich die Dinge tatsächlich entwickeln, weiß aber niemand. Deshalb ist es wichtig, für alles vorbereitet zu sein, auch in finanzieller Hinsicht. Jeder Mensch kann in Situationen geraten, in denen er und seine Familie davon profitieren, wenn sie finanziell abgesichert sind.
Es kann zum Beispiel sein, dass Sie Ihren Job verlieren und auf einmal ohne Einkommen dastehen. Oder dass Sie oder Ihr Partner krank werden und nicht mehr arbeiten können. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass Ihnen etwas zustößt und Ihre Familie plötzlich ohne Sie – und Ihre Einkünfte – auskommen muss. Für solche Fälle ist es essenziell, die Familie abzusichern oder rechtzeitig an eine finanzielle Absicherung des Lebenspartners zu denken. Finanzielle Absicherung kann auch für Situationen hilfreich sein, die Sie ganz bewusst herbeiführen. Vielleicht fühlen Sie sich im Laufe Ihres Berufslebens irgendwann überarbeitet und wünschen sich nichts mehr, als eine etwas längere Auszeit vom Beruf nehmen zu können. Vielleicht möchten Sie ein Sabbatical machen oder es sich ermöglichen, früher in Rente zu gehen. Je mehr Rücklagen Sie haben, desto eher ist so etwas möglich.
Was, wenn die Rente nicht reicht?
Selbst, wenn Sie keine teuren Lebensveränderungen planen und Ihnen nichts Schlimmes widerfährt: Früher oder später ist es Zeit, aus dem Berufsleben auszuscheiden. Dadurch fallen die Einnahmen aus dem Job weg. Sie werden zwar durch eine Rente (oder mehrere Renten) ersetzt, aber oft reicht dieses Geld nicht für ein komfortables Leben. Wer rechtzeitig vorgesorgt hat, steht dann besser da.
Besonders junge Menschen schieben den Gedanken an das Alter oft weit weg. Dass Sie irgendwann alt sein werden, ist aber eine Gewissheit – wenn Sie das Glück haben, lange genug zu leben jedenfalls. Je früher Sie sich dafür finanziell optimal aufstellen, desto gelassener können Sie der Rentenzeit entgegenblicken. Je eher Sie mit der finanziellen Absicherung von sich und Ihrer Familie für das Alter beginnen, desto einfacher ist es. Es braucht dann geringere Investitionen in die Zukunft. Wenn Sie zum Beispiel schon mit 20 anfangen, jeden Monat etwas für das Alter zurückzulegen, reichen niedrigere Beträge aus als wenn Sie sich erst mit Mitte 40 für eine solche Form der Altersvorsorge entscheiden. Deshalb: Es ist nie zu früh, sich über die eigene finanzielle Absicherung Gedanken zu machen und zu überlegen, welche Optionen die besten Lösungen sind.
Finanzielle Absicherung: Diese Möglichkeiten gibt es
Wenn Sie für das Alter oder bestimmte Lebenssituationen vorsorgen möchten, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die sich dafür eignen können. Hier stellen wir Ihnen einige Optionen vor, die sich für eine bessere finanzielle Absicherung lohnen können.
Machen Sie eine Bestandsaufnahme
Im ersten Schritt sollten Sie eine Bestandsaufnahme machen. Sie müssen wissen, welche Fixkosten Sie Monat für Monat haben und wie viel Geld Sie wofür ausgeben. Das ermöglicht es Ihnen im zweiten Schritt, über Einsparpotenzial nachzudenken. Behalten Sie also Ihre Finanzen im Blick. Das geht am besten über ein Haushaltsbuch, das Sie ganz klassisch auf Papier, aber natürlich auch digital führen können. Digitale Varianten – etwa über Excel, Programme oder Apps – sind oft übersichtlicher, weil Sie Beträge gleich addieren können, statt alles einzeln aufschreiben zu müssen. Egal, wofür Sie sich entschließen: Entscheidend ist, dass Sie wirklich konsequent alles notieren, selbst geringe Beträge.
Wie viel Geld brauchen Sie?
Wofür möchten Sie sich finanziell absichern? Geht es Ihnen um eine bessere Altersvorsorge? Oder möchten Sie in erster Linie für unvorhergesehene Situationen gewappnet sein? Das müssen Sie wissen, damit Sie überlegen können, wie viel Geld Sie brauchen. Rechnen Sie dabei realistisch: Ein zu kleines finanzielles Polster reicht womöglich am Ende nicht, aber natürlich müssen Sie auch nicht unnötig viel zurücklegen. Im Zweifel ist es aber besser, mehr zu sparen als weniger – das Geld geht Ihnen schließlich nicht verloren.
Wie viel könnten Sie im Alltag einsparen?
Überlegen Sie, wie viel Geld Sie im Alltag einsparen könnten. Dafür müssen Sie wissen, was Sie minimal zum Leben brauchen. Bedenken Sie dabei Ihre Sparziele: Was bedeuten sie praktisch – wie viel müssten Sie monatlich oder jährlich einsparen, um sie erreichen zu können? Es kann helfen, für verschiedene Kategorien von Ausgaben ein Budget festzulegen. Zum Beispiel für Lebensmittel, Anschaffungen, Drogerieprodukte oder Erlebnisse. Das kann helfen, Kosten zu senken, weil Sie das Limit vor Augen haben. Dieser psychologische Trick ist eine gute Option, um im Laufe der Zeit viel Geld zu sparen.
Trennen Sie sich von Dingen, die unnötig teuer sind
Einsparpotenzial besteht auch durch die Kündigung von teuren Verträgen. Schauen Sie doch mal genau nach: Was zahlen Sie für Handy und Internet, Strom oder andere Leistungen? Gäbe es auch günstigere Optionen? Sie können zum Beispiel den Umfang Ihres Tarifs reduzieren oder sich für einen anderen Anbieter entscheiden. Vielleicht gibt es auch teure Versicherungen, die Sie eigentlich nicht unbedingt brauchen oder bei denen es fraglich ist, ob Sie sie jemals brauchen werden. In manchen Fällen ist es sinnvoller, für Eventualitäten, die durch Versicherungen abgedeckt würden, Rücklagen zu bilden – zum Beispiel bei Tier-Krankenversicherungen, wenn Ihr Tier bislang fit ist. Sie können auch Abos oder Mitgliedschaften kündigen, Ihren teuren Wagen gegen einen günstigeren tauschen oder in eine kleinere Wohnung ziehen, deren Miete geringer ist.
Mehrere Konten für mehr Übersicht
Um sich finanziell abzusichern, kann eine geteilte Kontoführung sinnvoll sein. So geht es: Sie führen nicht nur ein Konto für alle Ausgaben, sondern ein Basiskonto mit zusätzlichen Konten, die für bestimmte Arten von Ausgaben bestimmt sind. Über das Basiskonto zahlen Sie dann alle essenziellen Dinge wie etwa Miete, Energiekosten, Lebensmittel oder Fahrtkosten. Zusätzlich könnten Sie sich ein Konto für Anschaffungen oder für Freizeitaktivitäten anlegen. Zur finanziellen Absicherung ergänzen Sie ein spezielles Sparkonto, das dem Aufbau von Vermögen dient. Der Vorteil von mehreren Konten: Sie halten alles auseinander und haben die einzelnen Aspekte besser im Überblick. Außerdem können Sie monatliche Budgets für die verschiedenen Konten einführen.
Erspartes investieren
Eine Geldanlage ist einer der am häufigsten genutzten Wege, um sich und seine Familie finanziell abzusichern. Sie können zum Beispiel in Wertpapiere investieren oder Ihr Geld in ETFs stecken, wobei es sich um börsengehandelte Indexfonds handelt. Falls Sie sich mit der Thematik und den Möglichkeiten nicht auskennen, lassen Sie sich unbedingt von einer neutralen Stelle beraten und informieren Sie sich ausführlich. Grundsätzlich gilt: Weniger riskante Optionen werfen meist auch eine geringere Rendite ab, dafür sind sie sicherer. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden, welche Risiken Sie bereit sind, einzugehen. Dafür müssen Sie die Risiken allerdings realistisch abschätzen können, was ein entsprechendes Wissen und/oder eine verlässliche Beratung voraussetzt.
Sichern Sie sich durch materielle Geldanlagen ab
Ihr Geld anlegen zur finanziellen Absicherung können Sie nicht nur in Aktien und Co, sondern auch in materiellen Geldanlagen. Ein Klassiker sind Häuser, Eigentumswohnungen oder Ferienwohnungen, zumindest in Gegenden, in denen die Preise voraussichtlich steigen statt sinken werden. Auch begehrte Autos können als Geldanlage sinnvoll sein, ebenso Wein, Whisky, Kunst oder Münzen. Auch hier gilt: Informieren Sie sich ausführlich oder lassen Sie sich beraten.
Betriebsrente nutzen
Viele Arbeitnehmer betreiben keine betriebliche Altersvorsorge, obwohl es sich für sie lohnen könnte. Das hängt nicht selten mit mangelnden Kenntnissen über die Betriebsrente zusammen. So funktioniert das Modell: Ein Teil des Gehalts wird in die betriebliche Altersvorsorge gesteckt, und zwar steuer- und sozialversicherungsfrei. Zusätzlich gibt der Arbeitgeber einen variablen Betrag dazu, mindestens aber 15 Prozent. Je mehr der Arbeitgeber zuschießt, desto eher lohnt sich die Betriebsrente. Manchmal zahlt der Arbeitgeber sogar alles alleine – spätestens dann sollten Sie zugreifen. Allerdings: Bei häufigen Jobwechseln ist eine Betriebsrente oft wenig lohnenswert.
Private Altersvorsorge
Wenn es Ihnen in erster Linie um die finanzielle Absicherung im Alter geht, kommen Sie an privater Altersvorsorge nicht vorbei. Sie können private Rentenverträge bei Versicherungen schließen oder sich für staatlich geförderte Varianten wie Riester oder Rürup entscheiden. Die Riester- und die Rürup-Rente richtet sich jeweils an eine andere Zielgruppe; beide Varianten weisen zudem spezifische Besonderheiten auf. Rürup-Sparer profitieren von Steuervorteilen, während die Riester-Rente neben steuerlichen Vorteilen Zulagen für Familien bietet.
Wie kann man sich finanziell absichern, wenn man geringe Einkünfte hat?
Sich finanziell abzusichern ist besonders für Menschen wichtig, die keine nennenswerten Rücklagen haben. Genau diese Gruppe ist es aber, die häufig so wenig Geld zur Verfügung hat, dass es schwer ist, jeden Monat etwas für schlechtere Zeiten zurückzulegen. Bei vielen Geringverdienern bleibt am Ende des Monats einfach nichts übrig. Kann man sich trotzdem absichern? Es kommt darauf an, wie gering Ihre Einkünfte sind und wie wenig Ihnen wirklich bleibt. In manchen Fällen sind die Einkünfte so gering, dass zum Sparen wirklich nichts mehr vorhanden ist – es ist womöglich schon bei den laufenden Ausgaben jeden Monat knapp.
Trotzdem: In vielen Fällen gibt es selbst in Haushalten mit geringem Einkommen Einsparpotenzial. Auch hier ist es unerlässlich, zunächst eine Bestandsaufnahme zu machen und zu schauen, wie viel man jeden Monat wofür ausgibt. So fällt schnell auf, wo man seine Ausgaben womöglich verringern könnte. Das kann auch bedeuten, dass man teure Laster ablegt, zum Beispiel Rauchen, Alkohol oder Fast Food. Oder dass man bewusst weniger Strom verbraucht oder weniger heizt, um Energiekosten zu senken.
Wenn ein gewisser finanzieller Spielraum besteht, gibt es verschiedene Möglichkeiten der finanziellen Absicherung auch für einkommensschwache Haushalte. Sie können zum Beispiel freiwillige Extra-Beiträge an die Rentenkasse leisten, um Ihre Rentenansprüche im Alter zu erhöhen. Sie können sich über Ihren Arbeitgeber für eine betriebliche Altersvorsorge entscheiden, die der Arbeitgeber entsprechend bezuschusst. Oder Sie legen einfach Monat für Monat das zurück, was Sie erübrigen können. So baut sich nach und nach ein immer größeres finanzielles Polster auf, durch das Sie besser für Eventualitäten abgesichert sind.
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