Bewerbungsflyer: Der ideale Begleiter für Jobmessen?

Wie hebt man sich von seinen Mitbewerbern ab? Indem man bei Bewerbungen Wege wählt, die die meisten anderen nicht wählen – und so auffällt. Dieser Gedanke steckt auch hinter dem Trend zur Verwendung von Bewerbungsflyern. Noch sind die Bewerbungen in Kurzform die Ausnahme. Lohnt es sich also, einen Bewerbungsflyer zu erstellen? Für welche Anlässe bietet sich diese Werbung in eigener Sache an? Und was ist bei der Gestaltung wichtig? Wir verraten Ihnen, was bei Bewerbungsflyern wichtig ist.

Eine Frau hält einen Bewerbungsflyer.

Bewerbungsflyer: Was steckt dahinter und wann bietet er sich an?

Stellen Sie sich die folgende Situation vor: Sie schlendern über eine Jobmesse oder Ausbildungsmesse. Es ergibt sich ein spontaner Kontakt mit dem Vertreter eines Unternehmens, das Gespräch verläuft freundlich und interessant. Was Ihr Gesprächspartner erzählt, klingt gut – und Sie können sich vorstellen, sich bei dieser Firma zu bewerben. Nun möchten Sie Ihrem Ansprechpartner gut in Erinnerung bleiben. Doch wie? Natürlich können Sie nun Ihre Visitenkarte überreichen, sofern Sie eine haben. Besonders viele Informationen findet Ihr Kontakt darauf allerdings nicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass er Sie auch nach einiger Zeit noch richtig zuordnen kann, wenn Sie sich tatsächlich beim Unternehmen bewerben, ist eher gering.

Besser ist es, wenn Ihr Kontakt etwas in der Hand hat, das aufschlussreicher ist als eine Visitenkarte und ihm mehr Informationen bietet. Diesen Zweck erfüllen Bewerbungsflyer. Dabei handelt es sich um eine Art Werbebroschüre in eigener Sache, in der die wichtigsten Informationen über Sie vermerkt sind. Meist wird dazu ein DIN-A4-Ausdruck verwendet und mehrfach gefaltet.

Einen Bewerbungsflyer können Sie einem neuen Kontakt überreichen. Der Flyer ersetzt dann eine Visitenkarte, bietet aber gleichzeitig deutlich mehr inhaltliche Tiefe als diese. Weil er andererseits deutlich kürzer ist als eine reguläre Bewerbung, kann der Bewerbungsflyer als Mittelweg zwischen beidem angesehen werden. Damit ist er eine Art Kurzbewerbung, ähnelt inhaltlich jedoch auch einem Deckblatt.

Ein Bewerbungsflyer kann sich in bestimmten Situationen anbieten, nämlich immer dann, wenn Sie auf Personen treffen könnten, denen Sie für eine mögliche spätere Bewerbung in Erinnerung bleiben möchten. Das beste Beispiel hierfür sind Job- und Karrieremessen, aber auch Ausbildungsmessen. Dort wissen Sie vorher meist nur in begrenztem Maße, wen Sie kennenlernen werden. Für spontane Kontakte bereiten Sie dann keine Bewerbungsmappe vor, sondern einen Bewerbungsflyer.

Sind Bewerbungsflyer sinnvoll?

Bewerbungsflyer werden vergleichsweise selten verwendet. Das sorgt dafür, dass Sie auffallen, wenn Sie einen Bewerbungsflyer verwenden. Nicht immer ist das jedoch auch tatsächlich förderlich für Ihre Chancen bei einer späteren Bewerbung beim betreffenden Unternehmen. Entscheiden Sie selbst, ob ein Bewerbungsflyer für Sie vielversprechend ist oder nicht. Die folgenden Vor- und Nachteile können Ihnen bei Ihrer Entscheidung helfen.

Was spricht für Bewerbungsflyer?

Für Bewerbungsflyer spricht in erster Linie, dass Sie damit Aufmerksamkeit wecken. Solange dieses Hilfsmittel noch nicht zum Standard geworden ist, wird ein Personalverantwortlicher Ihren Flyer wahrscheinlich wenigstens einmal durchblättern. Das bietet Ihnen die Chance, mit dem Inhalt so zu überzeugen, dass sich der Personaler auch nach einiger Zeit positiv an Sie erinnern wird. Bewerben Sie sich dann bei der Firma, haben Sie eine gute Ausgangsposition.

Bewerbungsflyer stellen einen Kompromiss zwischen einer Visitenkarte und einer vollständigen Bewerbung dar. Weil sie meist ein Foto enthalten, ist der Wiedererkennungswert höher als bei Visitenkarten. Bewerbungsflyer bieten im Vergleich zur Visitenkarte außerdem mehr Informationen, ohne gleichzeitig so umfangreich zu sein wie eine vollständige Bewerbung. Das führt dazu, dass Bewerbungsflyer in größerer Auflage gedruckt und bei Bedarf an neue Kontakte verteilt werden können. Somit sind sie sehr flexibel einsetzbar.

Dass Sie sich die Mühe gemacht und einen Bewerbungsflyer erstellt haben, zeigt einem Ansprechpartner, dass Sie engagiert sind. Das kommt häufig gut an. Je ansprechender und passgenauer ein Bewerbungsflyer gestaltet ist, desto eher ist er nützlich. Er kann damit auch als Vorgeschmack auf Ihre Fähigkeiten und Soft Skills fungieren.

Das spricht gegen die Verwendung eines Bewerbungsflyers

Allerdings hat ein Bewerbungsflyer nicht nur Vorteile. So kommt ein solcher Flyer nicht bei jedem gut an. Das gilt tendenziell besonders für Vertreter von eher konservativen Branchen, die meist mehr Wert auf die traditionelle Bewerbung im bewährten Format legen.

Nicht positiv, sondern schlimmstenfalls sogar negativ fallen Sie auf, wenn Sie einen Bewerbungsflyer verteilen, der nicht professionell gestaltet ist. Ist der Druck schlecht, der Text zu klein oder der Flyer zu vollgestopft, wirft Ihr Ansprechpartner Ihren Bewerbungsflyer womöglich direkt in den nächsten Mülleimer. Selbst ein mittelmäßiger Bewerbungsflyer ist kein wirklicher Vorteil für spätere Bewerbungen: Wenn die Broschüre lieblos gestaltet ist und keinen klaren Mehrwert hat, wird sie vermutlich keine große Begeisterung bei Ihrem neuen Kontakt hervorrufen. Punkten können Sie nur mit einem Bewerbungsflyer, der sehr hochwertig gestaltet ist.

Was bei Inhalt und Gestaltung von Bewerbungsflyern wichtig ist

Ob Sie einen Bewerbungsflyer nutzen möchten, ist Abwägungssache. Sie können damit positiv auffallen – aber nur, wenn der Bewerbungsflyer wirklich gut gemacht ist. Erstellen Sie einen Bewerbungsflyer deshalb niemals halbherzig. Damit verlieren Sie nur unnötig Zeit und Geld für den Druck. Wirklich nützlich kann nur ein Bewerbungsflyer sein, der einer gut gemachten Werbebroschüre in seiner professionellen Gestaltung in nichts nachsteht. Deshalb lohnt es sich, den Flyer von einem Profi erstellen und drucken zu lassen. Mit den nötigen Vorkenntnissen und der Bereitschaft, viel Mühe darauf zu verwenden, können Sie einen Bewerbungsflyer jedoch auch selbst entwerfen.

Bei der Gestaltung eines Bewerbungsflyers gibt es keine festen Regeln. Erlaubt ist, was Ihnen gefällt und zu Ihnen passt. Außerdem muss der Bewerbungsflyer dem Zweck dienen, der damit verbunden ist – er muss positiv auffallen. Im besten Fall ist Ihr Flyer so gut gemacht, dass sich Ihr neuer Kontakt Ihren Namen merkt.

Meist wird ein DIN-A4-Blatt genutzt, um einen Bewerbungsflyer zu drucken. Häufig wird das Blatt längs zweimal gefaltet, so dass ein Faltblatt entsteht. Sie sind an dieses Format jedoch nicht gebunden – ebenso können Sie von einem DIN-A4-Blatt noch ein Drittel abschneiden und erhalten so ein Quadrat. Wenn Sie dieses Quadrat einmal falten, haben Sie einen kompakteren Bewerbungsflyer. Sie können aber auch ganz anders vorgehen. Ihrer Kreativität sind bei der Gestaltung von einem Bewerbungsflyer nahezu keine Grenzen gesetzt.

Tipps zum Inhalt des Bewerbungsflyers

Auch, welchen Inhalt Ihr Bewerbungsflyer hat, hängt von Ihren Vorlieben ab. Überlegen Sie sich, welchen Eindruck Sie von sich vermitteln möchten. Welche Informationen möchten Sie herüberbringen? Welche Aspekte sind besonders wichtig? Denken Sie aus Sicht Ihrer Zielgruppe, wenn Sie sich darüber Gedanken machen, was am meisten für Sie spricht.

Sorgen Sie dafür, dass Ihr Bewerbungsflyer Ihre wichtigsten persönlichen Details enthält – Ihren Namen und Kontaktmöglichkeiten in Form von Ihrer E-Mail-Adresse und einer Telefonnummer. Auch auf Ihr Profil bei Karrierenetzwerken wie Xing oder LinkedIn können Sie verweisen, oder aber einen Link zu Ihrer eigenen Webseite hinzufügen.

Typischerweise werden auf einem Bewerbungsflyer besonders wichtige Stationen des Lebenslaufs genannt. Hierbei ist es jedoch sinnvoll, wirklich nur essenzielle Erfahrungen herauszupicken. Ein Bewerbungsflyer hat nicht den Anspruch, einen Lebenslauf zu ersetzen. Er liefert vielmehr einen Vorgeschmack auf Ihre eigentliche Bewerbung. Deshalb muss er auch nicht vollständig sein. Nennen Sie also nur bisherige Stellen, die besonders relevant sind. Auch Erfolge können Sie anführen.

Um den Bewerbungsflyer inhaltlich etwas aufzulockern, bietet es sich an, auch wichtige Kompetenzen und persönliche Stärken zu nennen. Ob Sie auch in Ihrer Persönlichkeit zu einem Unternehmen und einer freien Stelle passen könnten, ist schließlich auch wichtig. Denkbar ist auch, dass Sie auf Ihrem Bewerbungsflyer ein kurzes Anschreiben abdrucken – am besten direkt auf der ersten Seite. Denken Sie dabei an ein Bewerbungsschreiben in absoluter Kurzform. Mehr als einige wenige Sätze sollten es nicht sein.

Ein Bewerbungsfoto ist auf den meisten Bewerbungsflyern zu finden. Hierbei ist wichtig, dass Sie ein professionelles Foto verwenden, auf dem Sie möglichst gut getroffen sind. Das Foto sollte außerdem aktuell sein. Auf Ihrem Bewerbungsflyer sollte sich außerdem ein Hinweis dazu finden, dass Sie bei Interesse Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen verschicken.

Welche Inhalte Sie für Ihren Bewerbungsflyer wählen, ist letztlich Ihnen überlassen. Achten Sie bei der Auswahl inhaltlicher Aspekte darauf, dass sich daraus ein Bewerbungsflyer ergibt, der logisch strukturiert wirkt und einen roten Faden aufweist.

Das Design sollte professionell sein, das Layout übersichtlich

Bei Design und Layout von Bewerbungsflyern sind zwei Aspekte besonders wichtig: Das Design sollte professionell sein und das Layout übersichtlich. Ein guter Bewerbungsflyer ist leserfreundlich. Nutzen Sie ruhig den Platz, der Ihnen auf den jeweiligen Vorder- und Rückseiten zur Verfügung steht, ohne gleichzeitig zu viel Inhalt auf diesen Seiten unterbringen zu wollen.

Sie können bei einem Bewerbungsflyer ruhig Farben einsetzen. Ein weißer Flyer mit wenigen farblichen Akzenten mag dezent sein, kann aber auch ein wenig nüchtern wirken. Die verwendeten Farben sollten miteinander harmonieren und nicht zu grell sein. Ganz wichtig: Die Schrift sollte trotz des Einsatzes von Farben an jeder Stelle gut lesbar sein.

Beim Druck ist eine gute Qualität entscheidend. Auch das Papier sollte ausreichend stark sein. Wie hochwertig Ihr Bewerbungsflyer gemacht ist, entscheidet maßgeblich darüber, wie er bei seinem Empfänger ankommt. Sparen Sie deshalb nicht an der falschen Stelle.

Diese Fehler sollten Sie bei Ihrem Bewerbungsflyer vermeiden

Ein Bewerbungsflyer birgt großes Potenzial, um neuen Kontakten damit nachhaltig in Erinnerung zu bleiben. Das gelingt Ihnen jedoch nur mit einem Flyer, der wirklich gut gemacht ist – und der keinen der folgenden Fehler aufweist.

Der größte Fehler, den Sie bei der Gestaltung Ihres Bewerbungsflyers machen können, ist ein unprofessionelles Design. Wenn Ihre Broschüre lieblos wirkt und so, als hätten Sie sie mal eben schnell noch ausgedruckt, ist das Ergebnis womöglich suboptimal. Auch eine minderwertige Druck- oder Papierqualität schmälert die positive Wirkung Ihres Bewerbungsflyers.

Eher negativ als positiv fallen Sie mit einem Bewerbungsflyer auf, der kein einheitliches Design aufweist. Ein weiteres No-Go: Der Text auf Ihrem Flyer ist zu klein, schlecht lesbar oder Sie haben versucht, zu viel Text auf eine Seite zu pressen. Das kommt fast nie gut an. Auch Fehler jeglicher Art sollten Sie dringend vermeiden.

Seien Sie kritisch, wenn Sie einen Bewerbungsflyer erstellen. Fragen Sie sich, ob Ihr Bewerbungsflyer einen klar erkennbaren Mehrwert für den möglichen Leser hat. Ist das nicht der Fall oder sind Sie unsicher, ist es besser, noch einmal nachzubessern, bevor Sie den Flyer verteilen.

Bildnachweis: Pegasus Pics / Shutterstock.com

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