Ausstand geben: So gelingt er Ihnen am besten

Egal, ob Sie den Job wechseln oder in Rente gehen: Irgendwann ist der Tag gekommen, an dem Sie die Kollegen und den Chef zum letzten Mal sehen. Mit einem Ausstand können Sie sich gebührend von ihnen verabschieden. Welche Möglichkeiten Sie dabei haben und was Sie beachten sollten, damit der Ausstand ein voller Erfolg wird, darum geht es in diesem Artikel.

Ein Kollege wird beim Ausstand verabschiedet

Darum ist ein Ausstand eine gute Idee

In den meisten Unternehmen ist es üblich, dass Mitarbeiter, die die Firma verlassen, einen Ausstand geben. Dabei handelt es sich um eine Art Feier im meist eher kleinen Rahmen, bei dem sich der scheidende Mitarbeiter von seinen Kollegen und dem Chef verabredet. Natürlich sind Sie nicht gezwungen, zum Abschied einen Ausstand bei der Arbeit zu geben. Eine gute Idee ist es aber fast immer.

Mit einem Ausstand haben Sie die Gelegenheit, Ihre Zeit im Unternehmen angemessen abzurunden. Ein Jobwechsel oder der Ruhestand sind gravierende Veränderungen. Ein Ausstand kann Ihnen dabei helfen, ein Kapitel abzuschließen, bevor Sie das nächste beginnen. Nicht nur Sie, sondern auch Ihre Kollegen und der Vorgesetzte haben dabei die Chance, sich zu verabschieden. Gerade wenn Sie länger im Unternehmen waren, werden Sie sicherlich eine Lücke hinterlassen. Außerdem zeugt ein Ausstand von Ihrem Respekt für die Menschen, mit denen Sie im Job tagtäglich zu tun hatten.

Einen Ausstand geben: Wann es verzichtbar ist

Vielleicht zweifeln Sie, ob Sie wirklich einen Ausstand geben sollen, weil Ihre Zeit im Unternehmen nicht ohne Probleme war. Vielleicht gibt es Menschen im Team oder gleich mehrere Kollegen, mit denen Sie Ihre Probleme hatten. Vielleicht haben Sie kein gutes Verhältnis zum Chef. Oder vielleicht sind Ihnen die Kollegen und der Chef auch einfach egal. Sollte man dann trotzdem einen Ausstand geben?

Es kommt darauf an. Wenn Sie wirklich keine guten Beziehungen zu irgendjemandem hatten, ist ein Ausstand verzichtbar. Dasselbe gilt, wenn es sich um einen Neben- oder Aushilfsjob gehandelt hat, womöglich noch mit Kollegen, die bei jeder Schicht andere waren. Waren Sie dann nicht lange an Bord, wird sich sicherlich niemand wundern, wenn Sie sich ohne Ausstand verabschieden. Das heißt im Umkehrschluss natürlich nicht, dass Sie keinen Ausstand geben dürfen, nur weil Sie nicht in Vollzeit gearbeitet haben und den Job nicht lange hatten.

Der richtige Zeitpunkt für einen Ausstand

Wann ist der beste Zeitpunkt, um einen Ausstand zu geben? Ganz klar: Am Ende Ihrer Zeit im Unternehmen. Angenommen, Sie sind an einem Mittwoch das letzte Mal am Arbeitsplatz. Dann können Sie die Kollegen und den Chef für diesen Tag zum Feierabend zum Ausstand einladen. Lediglich größere Feiern können Sie ruhig auch an einem der vorherigen Tage feiern. Wenn Sie die Feier zum Beispiel für den vorletzten Arbeitstag planen, haben Sie an Ihrem tatsächlichen letzten Arbeitstag mehr Zeit, aufzuräumen. Außerdem können Sie sich dann an Ihrem letzten Tag auf andere Dinge konzentrieren, die noch abschließend erledigt werden müssen – etwa die Rückgabe von Schlüsseln oder anderer Gegenstände.

Berücksichtigen Sie auch, wann die Kollegen am ehesten Zeit für Ihren Ausstand haben. Zum oder kurz vor Feierabend ist meist für alle der beste Zeitpunkt. Wenn der Chef nichts dagegen hat, kann die Feier auch schon ein, zwei Stunden eher beginnen. So muss niemand länger bleiben, der vielleicht gerne rechtzeitig nach Hause gehen würde.

Ausstand: Ideen entwickeln und den Ausstand richtig planen

Ihr Ausstand entscheidet darüber mit, wie Sie den Kollegen und dem Chef in Erinnerung bleiben. Natürlich wird ein schlecht geplanter Ausstand nicht gleich den guten Ruf ruinieren, den Sie sich über Jahre im Kollegenkreis gemacht haben. Besser ist es aber, jeder hat Spaß auf Ihrer Feier. Was Sie beachten sollten, wenn Sie einen Ausstand planen, erklären wir Ihnen hier – vom richtigen Ort über die Gästeliste bis zu Speisen und Getränken.

Zeit und Ort wählen

Zunächst einmal müssen Sie entscheiden, wann Ihr Ausstand stattfinden soll – und wo. Viele Arbeitnehmer nutzen dafür einfach einen größeren Raum im Unternehmen, zum Beispiel einen Konferenzraum. Vielleicht gibt es auch im Büro selbst genügend Platz, um mit den Kollegen zum Abschied zusammenzusitzen. Oder Sie nutzen die Kantine des Unternehmens.

Sie müssen aber nicht zwingend intern feiern. Sie können die Kollegen auch in ein Restaurant, Café oder eine andere Örtlichkeit einladen. Das bietet sich aber eher dann an, wenn Sie Ihren Ausstand im kleinen Rahmen feiern. Wenn Sie mit mehr als ein paar Personen kommen möchten, reservieren Sie unbedingt vorher einen Tisch – sonst gibt es hinterher keinen Platz für alle und Sie wissen nicht, wohin mit Ihren Gästen.

Wen wollen Sie dabeihaben?

Entscheidend ist auch, dass Sie sich auf eine Gästeliste festlegen. In welchem Kreis möchten Sie Ihren Ausstand feiern? Nur mit den engsten Kollegen? Oder der ganzen Abteilung? Soll der Chef dabei sein oder nicht? Bedenken Sie, dass es nicht eingeladenen Personen womöglich auffällt, dass Sie Ihren Ausstand ohne sie geben. Wenn Sie also beispielsweise eigentlich nur mit Ihren engsten Kollegen zusammensitzen möchten, verabreden Sie sich lieber dazu, nach Feierabend abseits des Büros oder Betriebs noch etwas Essen oder Trinken zu gehen. So fühlen sich andere weniger ausgeschlossen.

Es ist auch keine gute Idee, nur einzelne Kollegen nicht einzuladen. Das fällt denen garantiert auf. Laden Sie lieber alle ein, die einem bestimmten Kollegenkreis angehören. Womöglich kommt ein Kollege, mit dem Sie sich nicht so gut verstehen, ohnehin nicht, so dass sich das Problem von selbst erledigt.

Die Gäste einladen

Zeit und Ort Ihres Ausstands stehen fest – nun gilt es, die Gäste einzuladen. Das sollten Sie rechtzeitig machen, am besten einige Tage oder sogar Wochen vorher. Wie Sie die Einladung zu Ihrem Ausstand aussprechen, ist Ihnen überlassen. Sie können im Rahmen einer Abschiedsmail einladen, aber auch eine gesonderte E-Mail schreiben oder die Kollegen persönlich oder telefonisch einladen.

Für Essen und Getränke sorgen

Wichtig bei der Planung Ihres Ausstands ist die Frage nach dem leiblichen Wohl Ihrer Gäste. Üblicherweise gibt es bei einem Ausstand eine Kleinigkeit zu essen und etwas zu trinken. Was Sie anbieten können, hängt davon ab, wie viel Mühe Sie sich machen wollen, wie groß Ihr Budget ist und auch, zu welcher Tageszeit die Feier geplant ist.

Ein Klassiker ist mitgebrachter Kuchen, entweder selbstgebacken oder vom Bäcker. Dazu können Sie Kaffee und Tee anbieten – das lässt sich problemlos für eine größere Gruppe an Menschen vorbereiten. Noch weniger Arbeit haben Sie, wenn Sie fertige Knabbereien bereitstellen, zum Beispiel Chips, Salzstangen oder anderes Knabbergebäck. Dazu passen Softdrinks und Säfte, aber auch Sekt oder Wein, sofern Alkohol konsumiert werden darf. Je später am Tag Ihr Ausstand ist, desto eher eignet sich herzhaftes Essen. Sie können zum Beispiel Pizza für alle bestellen. Oder Sie bringen kalte Salate mit, zum Beispiel Nudelsalat. Solche Speisen können Sie gut vorbereiten und es spielt keine Rolle, ob sie warm sind oder nicht.

Gibt es im Kreis der Gäste Menschen, die bestimmte Sachen nicht essen – zum Beispiel, weil sie sich vegan ernähren oder Unverträglichkeiten haben? Achten Sie darauf, eine Alternative für diese Personen anzubieten. Nicht zuletzt ist es wichtig, dass es genügend Geschirr, Besteck und Gläser für alle gibt. Falls nicht genügend Inventar vorhanden ist, können Sie auf Einwegartikel zurückgreifen. Wenn nur ein Rührkuchen gegessen wird, für den man nicht unbedingt eine Gabel braucht, können auch Servietten als Unterlage vollkommen ausreichend sein.

Nach der Feier saubermachen

Nach dem Ausstand gibt es nichts mehr, um das Sie sich kümmern müssen? Nicht unbedingt. Achten Sie darauf, die Kollegen nicht mit den Resten Ihrer Party alleine zu lassen. Räumen Sie also selbst auf und spülen Sie Geschirr. Auch das ist eine nette Geste zum Abschied und trägt ebenfalls dazu bei, dass man Sie gut in Erinnerung behält.

Darf man beim Ausstand Alkohol trinken?

Bei einem Ausstand wird häufig Alkohol getrunken. Dem sollte der Chef aber zugestimmt haben, denn erlaubt ist Alkoholkonsum am Arbeitsplatz meist nicht ohne Weiteres. Fragen Sie also den Vorgesetzten, ob Alkohol okay ist. Grundsätzlich ist Alkohol bei einem Ausstand bei einem späteren Treffen – etwa zum Feierabend – eher denkbar als am Vormittag. Wenn Sie schon vormittags mit den Kollegen anstoßen, kann es sonst sein, dass die Arbeit anschließend darunter leidet. Wenn Sie Alkohol bereitstellen, denken Sie auch an Kollegen, die keinen Alkohol trinken möchten, indem Sie für alkoholfreie Alternativen sorgen.

Ausstand geben: Muss man eine Rede halten?

Muss man eine Rede halten, wenn man einen Ausstand gibt? Nein, dazu zwingt Sie niemand. Natürlich können Sie ein paar nette Worte zum Abschied an die Kollegen und den Vorgesetzten richten. Darin können Sie noch einmal persönlich Ihren Dank und Ihre Wertschätzung ausdrücken. Ebenso ist es aber auch vollkommen in Ordnung, wenn Sie nicht der Typ dafür sind, und lieber ohne große Worte mit den Kollegen anstoßen. Falls Sie sich dazu entscheiden, etwas zu sagen, reichen ein paar Sätze aus. Wenn Sie etwas weiter ausholen möchten, ist das aber natürlich auch kein Problem – machen Sie es so, wie es sich für Sie richtig und natürlich anfühlt.

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