Assistierte Ausbildung: Was Sie über AsAflex wissen sollten

Eine Ausbildung markiert den Startschuss für den beruflichen Weg, aber sie kann zäh sein. Manchmal gibt es Schwierigkeiten, überhaupt eine passende Ausbildungsstelle zu finden. Oder man findet danach keinen Job. In solchen Fällen kann eine assistierte Ausbildung, kurz AsA, hilfreich sein. Was genau das ist, wie sie abläuft und welche Hilfe Azubis bekommen können – hier erfahren Sie alles, was Sie zur AsA wissen müssen.

Eine junge Frau an einem Bildschirm in der Werkstatt, was ist eine assistierte Ausbildung?

AsA: Was ist eine assistierte Ausbildung?

Assistierte Ausbildung – was genau verbirgt sich dahinter? Abgekürzt spricht man auch von AsA beziehungsweise nach einer Weiterentwicklung des Angebots von AsAflex. Dabei handelt es sich um ein Angebot zur Unterstützung von Auszubildenden der Agentur für Arbeit und des Jobcenters.

Wenn Azubis Probleme haben, eine Ausbildung zu finden, eine Ausbildung abzuschließen oder anschließend einen Job zu finden, kann eine assistierte Ausbildung eine Hilfestellung sein. Dasselbe gilt, wenn Probleme im Rahmen einer Einstiegsqualifizierung auftreten. AsAflex soll junge Menschen dabei unterstützen, erfolgreich einen Berufsabschluss zu erreichen.

Bei einer assistierten Ausbildung steht ein Ausbildungsexperte – auch bekannt als Ausbildungsbegleiter – dem Azubi zur Seite und unterstützt ihn individuell so, wie es im Einzelfall sinnvoll ist. Das kann zum Beispiel in Form von Nachhilfe geschehen, um Lerninhalte aufzuholen oder die Erfolgsaussichten bei einer Prüfung zu verbessern. Eine AsAflex der Agentur für Arbeit kann auch eine Option sein, wenn es Probleme zwischen dem Auszubildenden und dem Ausbildungsbetrieb gibt. Der Ausbildungsexperte kann dann zwischen beiden Seiten vermitteln und so auf eine Verbesserung der Situation hinwirken.

So läuft eine assistierte Ausbildung ab

Eine assistierte Ausbildung der Agentur für Arbeit kann aus zwei Phasen bestehen: die „Vorphase“ markiert den ersten Teil. Diese Phase dient als Vorbereitung auf eine Ausbildung. Der zweite Teil ist eine praktische Unterstützung von Auszubildenden während einer laufenden Ausbildung (oder der Teilnahme an einer Einstiegsqualifizierung). Man spricht bei dieser zweiten Phase auch von der begleitenden Phase. Was diese beiden Phasen ausmacht, erfahren Sie hier.

AsA-Ausbildung: Vorphase

Der erste Teil einer AsA der Agentur für Arbeit richtet sich an Menschen, die Probleme haben, einen geeigneten Ausbildungsplatz zu finden. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn es am Schreiben von Bewerbungen hapert oder wenn junge Menschen Schwierigkeiten haben, sich für einen Beruf zu entscheiden. Ebenso kommt dieser Teil der assistierten Ausbildung infrage, wenn angehende Azubis an Kursen teilnehmen möchten, um ihre Chancen auf einen Ausbildungsplatz zu verbessern – zum Beispiel an Sprachkursen.

Wie genau die Vorphase in einer AsA aussieht, kann ganz unterschiedlich sein. Entscheidend ist der individuelle Bedarf des (angehenden) Auszubildenden, der durch eine assistierte Ausbildung gefördert wird. Bei Bedarf kann diese Phase sehr intensiv gestaltet werden. Die Betroffenen können dann in Vollzeit über mehrere Monate Unterstützung erhalten. Konkret kann es dabei zum Beispiel um ein Bewerbungstraining gehen, ebenso können Praktika bei potenziellen Ausbildungsbetrieben Teil der AsA sein. Sollten trotz intensiven Trainings nach sechs Monaten noch Probleme bestehen, kann die Vorphase der assistierten Ausbildung flexibel um bis zu zwei Monate verlängert werden. 

AsA: Assistierte Ausbildung als Unterstützung während der Ausbildung

Die begleitende Phase einer AsA-Ausbildung richtet sich an Auszubildende, die bereits einen Ausbildungsplatz haben. Es kommt immer wieder vor, dass Azubis Probleme haben, dem Lernstoff zu folgen. Das kann mit mangelnden Sprachkenntnissen zusammenhängen, mit allgemeinen Lernschwierigkeiten oder mit Fehlzeiten, etwa durch eine längere Krankheit. Im Rahmen einer assistierten Ausbildung der Agentur für Arbeit erhalten die Betroffenen Hilfe, wenn es darum geht, Lernstoff aufzuholen, Sprachkenntnisse zu verbessern oder sich auf eine Prüfung vorzubereiten.

Die AsA kann konkret darin bestehen, dass Unterrichtsstoff vertieft wird, Grundlagen aufgearbeitet werden oder Azubis Hilfe bei ihren Hausaufgaben erhalten. Ebenso können Auszubildende bei individuellen Leistungsproblemen unterstützt werden. Förderunterricht im Rahmen einer assistierten Ausbildung findet üblicherweise in Kleingruppen statt, die Inhalte können jedoch bei Bedarf auch durch eine Einzelbetreuung vermittelt werden.

Sofern es Konflikte im Ausbildungsbetrieb gibt, kommt AsAflex der Agentur für Arbeit hierfür ebenfalls infrage. Dasselbe gilt, wenn ehemalige Auszubildende Schwierigkeiten haben, nach der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung einen Einstiegsjob zu finden. Eine AsA-Ausbildung kann auch eine Hilfestellung sein, wenn ein Azubi seinen Ausbildungsbetrieb oder die Ausbildung an sich wechseln möchte.

Die Maßnahme dauert so lange, wie es nötig ist. Wenn es erforderlich sein sollte, kann sich eine assistierte Ausbildung von Anfang bis Ende der Ausbildung erstrecken – und damit über Jahre. Ebenso kann sie durch eine Vorphase nach vorne hin oder durch eine Unterstützung nach dem Ausbildungsabschluss nach hinten verlängert werden. Das heißt allerdings nicht, dass eine assistierte Ausbildung immer langwierig sein muss. Sie kann ebenso über kürzere Zeiträume genutzt werden, um Auszubildende punktuell bei Problemen zu unterstützen. 

Für wen kommt eine assistierte Ausbildung infrage?

Das AsAflex-Angebot der Agentur für Arbeit richtet sich an Jugendliche beziehungsweise Auszubildende, die Probleme mit ihrer Berufsausbildung haben. Die Unterstützung kann zum Beispiel von Azubis genutzt werden, die in der Schule keine guten Noten hatten oder die mit ihrer Ausbildung überfordert sind oder in der Berufsschule oder dem Ausbildungsbetrieb nicht mitkommen. Ebenso kann eine AsA-Ausbildung bei Verhaltensauffälligkeiten eine Option sein. 

Damit ein Auszubildender durch eine AsAflex unterstützt werden kann, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Für den ersten Teil einer assistierten Ausbildung – der Vorphase – muss die betreffende Person die Schule abgeschlossen haben. Sie muss in der Schule ausreichend gute Leistungen gehabt haben und sollte die nötigen Sprachkenntnisse besitzen, um eine Ausbildung erfolgreich absolvieren zu können. Eine weitere Voraussetzung für die Teilnahme an einer Vorphase im Rahmen einer AsA besteht darin, dass junge Menschen noch keine Ausbildungsstelle gefunden haben.

Damit Auszubildende am zweiten, begleitenden Teil einer AsA der Agentur für Arbeit teilnehmen können, muss einer von vier Fällen auf sie zutreffen:

  • Sie haben bereits einen Ausbildungsplatz und benötigen Hilfe, um die Ausbildung erfolgreich zu beenden.
  • Sie machen eine Einstiegsqualifizierung und benötigen dabei Unterstützung.
  • Mit Unterstützung einer AsA haben die Betroffenen ihre Ausbildung geschafft und brauchen jetzt Hilfe beim Berufseinstieg.
  • Die Betroffenen haben ihre Ausbildung im Betrieb vorzeitig beendet und brauchen Unterstützung, um eine neue Ausbildung oder einen neuen Ausbildungsbetrieb zu finden.

Assistierte Ausbildung: Kosten

Verursacht eine assistierte Ausbildung Kosten für Teilnehmer? Nein. Das Angebot ist für Auszubildende und andere Teilnehmer kostenlos; die Kosten für den jeweiligen Träger übernimmt die Agentur für Arbeit beziehungsweise das Jobcenter. Außerdem erhalten Azubis auch während einer assistierten Ausbildung ihr Gehalt vom Ausbildungsbetrieb ohne Einbußen.

Nicht immer reicht das Ausbildungsgehalt aus, um die Lebenshaltungskosten zu decken – vor allem, wenn Auszubildende nicht mehr bei den Eltern wohnen. Wenn das Geld knapp ist, kann unter Umständen Anspruch auf finanzielle Unterstützung in Form der Berufsausbildungsbeihilfe bestehen. Über Ihre Möglichkeiten und die Voraussetzungen für einen Anspruch auf Berufsausbildungsbeihilfe können Sie sich bei der Agentur für Arbeit informieren.

AsA: Assistierte Ausbildung beantragen – wie geht man dazu vor?

Sie glauben, dass eine assistierte Ausbildung eine gute Lösung für Sie sein könnte. Wie leitet man eine AsAflex bei der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter in die Wege? Als Erstes vereinbaren Sie dazu einen Termin vor Ort bei der Agentur für Arbeit oder bei Ihrer Integrationsfachkraft im Jobcenter. Mit Ihrem Betreuer oder Ihrer Betreuerin sprechen Sie dabei darüber, ob sich dieses Angebot für Sie eignet und wobei Sie konkret Unterstützung benötigen.

Bei dem Gespräch können Sie klären, ob Sie die Voraussetzungen für eine assistierte Ausbildung erfüllen, und wenn ja, welche Unterlagen erforderlich sind, um AsA beantragen zu können. Das kann zum Beispiel Ihren Ausbildungsvertrag betreffen, das Abschlusszeugnis von der Schule oder ein aktuelles Berufsschulzeugnis oder Ihre Sozialversicherungsnummer. Die geforderten Dokumente können Sie online oder per Post einreichen. Achten Sie darauf, dass erforderliche Unterschriften enthalten sind. Anschließend prüfen die Verantwortlichen bei der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter Ihren Antrag – und genehmigen ihn, soweit nichts dagegenspricht.

Assistierte Ausbildung machen: Sinnvoll oder nicht?

Ist es eine gute Idee, eine assistierte Ausbildung zu machen? Das kommt auf Ihre konkrete Situation an. Wenn Ihre Ausbildung bislang nicht gut läuft und Sie sich Sorgen machen, dass Sie Ihren Abschluss nicht schaffen könnten, kann AsAflex der Agentur für Arbeit Ihre Erfolgswahrscheinlichkeit erhöhen. Oder vielleicht sind Ihre Bewerbungen für einen Ausbildungsplatz bislang nicht von Erfolg gekrönt. Dann könnten Sie von einigen Bewerbungstipps und tatkräftiger Unterstützung im Rahmen einer assistierten Ausbildung profitieren.

Wenn Ihre Ausbildung – aus welchen Gründen auch immer – in Gefahr ist oder Sie im Anschluss an Ihre Ausbildung Probleme haben, einen Job zu finden, kann eine AsA sinnvoll sein. Zögern Sie nicht, sich Unterstützung zu suchen, um eine gute Ausbildung zu machen. Im Zweifel lassen Sie sich doch einfach unverbindlich bei der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter beraten. Nur dann wissen Sie, ob Sie sich für diese Maßnahme eignen und wie diese im Einzelfall aussehen könnte. Auf dieser Basis können Sie besser abwägen, ob Ihnen eine AsA-Ausbildung helfen kann, sich für den Beruf zu qualifizieren und Ihre Ausbildung erfolgreich zu beenden.

Bildnachweis: goodluz / Shutterstock.com

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