Zusatzqualifikationen: Darum sind sie wichtig

Wie gut die Chancen bei einer Bewerbung sind, hängt von den Qualifikationen eines Bewerbers ab. Dabei spielen nicht nur Berufserfahrungen, Studium oder Ausbildung eine Rolle. Weitere Kenntnisse und Fähigkeiten runden das Profil als Zusatzqualifikationen ab. Welche Rolle Zusatzqualifikationen spielen, welche Kompetenzen damit gemeint sein können und wie man sie in der Bewerbung richtig angibt, erklären wir Ihnen hier.

Eine Frau lernt Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen: Was ist damit gemeint?

Wenn von Zusatzqualifikationen die Rede ist, geht es in der Regel um Bewerbungen. Zusatzqualifikationen sind zusätzliche Qualifikationen eines Bewerbers. Wer sie hat, kann neben beruflicher Erfahrung und grundlegenden beruflichen Qualifikationen wie Ausbildung oder Studium weitere Kompetenzen vorweisen, die im Beruf nützlich sind.

Zusatzqualifikationen können dabei grundsätzlich Kenntnisse oder Fähigkeiten sein, die die Eignung eines Bewerbers für eine bestimmte Stelle unterstreichen. Sie können fachbezogen oder fachübergreifend sein, es können aber auch persönliche Stärken damit gemeint sein. Um nur ein paar Beispiele zu nennen: Die „Klassiker“ bei den Zusatzqualifikationen, die sich fast in jedem Lebenslauf finden, sind Sprachkenntnisse und IT-Kenntnisse. Zu den IT-Kenntnissen gehören zum Beispiel Programme wie Microsoft Word, Excel oder PowerPoint, aber auch Kenntnisse in Betriebssystemen, anderen Anwendungen oder in Programmiersprachen. Auch Social-Media-Kompetenzen können eine wertvolle Zusatzqualifikation darstellen.

Zusatzqualifikationen können in Kursen und Weiterbildungen erworben werden. Damit können Bewerber ihr berufliches Wissen vertieft haben oder sich ganz neues Wissen angeeignet haben. Zu Zusatzqualifikationen zählen nicht nur solche Hard Skills, sondern auch Soft Skills. Wer zum Beispiel einen Rhetorik-Kurs gemacht hat, ein Seminar zum Konflikttraining besucht hat oder sich zum Mediator hat ausbilden lassen, kann das als Zusatzqualifikation im Lebenslauf angeben. Auch bestimmte Dokumente wie der Führerschein zählen in diese Kategorie.

Zusatzqualifikationen können Ihre Chancen auf eine positive Rückmeldung erhöhen

Zusatzqualifikationen können bei Bewerbungen eine wichtige Rolle spielen. Manchmal geben sie sogar den Ausschlag bei der Entscheidung, welche Kandidaten man näher kennenlernen möchte und welche nicht. Natürlich können Zusatzqualifikationen mangelndes Vorwissen oder mangelnde Erfahrungen nicht ausgleichen. Wenn der Arbeitgeber zum Beispiel einen Studienabschluss erwartet, den der Bewerber nicht hat, kann er das auch durch noch so eindrucksvolle Sprachkenntnisse nicht kompensieren. Wenn aber die Grundlagen stimmen, sind Zusatzqualifikationen aus Sicht von Arbeitgebern ein netter Bonus, der das Profil eines Bewerbers aufwertet.

Dass Bewerber neben den gefragten grundlegenden Qualifikationen interessante Zusatzqualifikationen mitbringen, ist für Arbeitgeber wünschenswert. Sie bekommen schließlich einen fähigeren Mitarbeiter, dessen Kompetenzen über das geforderte Minimum hinausgehen. Diese zusätzlichen Qualifikationen können im Joballtag dafür sorgen, dass der neue Mitarbeiter bessere Leistungen erbringt – und damit wertvoller für den Arbeitgeber ist. Zusatzqualifikationen sind nicht nur praktisch, weil man sie im beruflichen Alltag nutzen kann. Sie nützen Bewerbern auch indirekt: Besondere Qualifikationen sind oft das Ergebnis von Kursen und Weiterbildungen. In diesem Fall zeigen sie, dass der Bewerber lernbereit und engagiert ist. Sie deuten auf Eigeninitiative hin. Solche Soft Skills sind aus Arbeitgebersicht mindestens ebenso wertvoll wie die zusätzlichen Kompetenzen.

Wie kann man Zusatzqualifikationen erwerben?

Es gibt viele Wege, Zusatzqualifikationen zu erwerben. Manche Zusatzqualifikationen erwirbt man fast schon nebenbei in Schule, Studium oder Ausbildung. Das betrifft zum Beispiel Sprachkenntnisse: Wer die Schule verlässt, hat oft mindestens zwei Fremdsprachen gelernt, die er bei Bewerbungen im Lebenslauf angeben kann. Auch mit Computerprogrammen wie Microsoft Word oder PowerPoint gerät man meist schon als Jugendlicher in Kontakt und lernt sie dadurch im Laufe der Zeit besser kennen.

Andere Zusatzqualifikationen ergeben sich aus Kursen, Seminaren, Weiterbildungen oder Fortbildungen. Die Kursvielfalt ist ebenso groß wie die Vielfalt der Anbieter. Das Spektrum reicht von Volkshochschulkursen über IHK-Kurse bis zu Online-Kursen, die auf E-Learning setzen.

Um sich Zusatzqualifikationen anzueignen, sollten Sie überlegen, was in Ihrem Fall sinnvoll sein könnte. Was macht für Ihren Beruf und im Hinblick auf Ihre bisherigen Erfahrungen und Qualifikationen Sinn? Was bringt Sie weiter und eröffnet Ihnen neue berufliche Chancen? Wenn Sie Inspiration brauchen, lesen Sie sich doch mal Stellenanzeigen durch, die Sie interessant finden: Was setzen die Arbeitgeber bei den jeweiligen Stellen voraus, was wünschen sie sich? Wählen Sie nicht einfach irgendeinen Anbieter aus. Die Kurse unterscheiden sich je nach Anbieter zum Teil stark voneinander. Manche vermitteln ihnen nur oberflächliches Wissen, während andere stärker in die Tiefe gehen. Ein Kriterium sollte auch sein, wie anerkannt der jeweilige Anbieter ist. Zertifikate von IHK-Kursen sind zum Beispiel in vielen Bereichen sehr nützlich bei Bewerbungen.

Wenn Sie sich weiterbilden möchten, ist das in den meisten Fällen mit Kosten verbunden. Möglicherweise können Sie Ihren Arbeitgeber davon überzeugen, diese Kosten zu übernehmen. Schließlich hat er auch etwas davon, wenn Sie Ihr Wissen und Ihre Kompetenzen erweitern. Als Student können Sie häufig ein großes Studienangebot im Ergänzungsbereich nutzen und darüber fachfremde Vorlesungen und Seminare belegen, aus denen sich Zusatzqualifikationen für Ihren Lebenslauf ableiten lassen. Viel Geld kosten müssen Zusatzqualifikationen aber nicht zwingend: Vieles können Sie sich auch durch ein Eigenstudium selbst aneignen. Sie können zum Beispiel eine kostenlose App wie Duolingo nutzen, um eine Fremdsprache zu lernen, oder sich selbst eine Programmiersprache wie Java beibringen.

Welche Zusatzqualifikationen sollte man im Lebenslauf angeben?

Sie haben Zusatzqualifikationen vorzuweisen? Prima! Dann sollten Sie überlegen, welche dieser Kompetenzen Sie im Lebenslauf angeben möchten. „Viel hilft viel“ sollte nämlich nicht Ihr Motto sein, wenn es um die Angabe von Zusatzqualifikationen im Lebenslauf geht. Kein Arbeitgeber freut sich über eine lange Liste an zusätzlichen Kenntnissen und Fähigkeiten, bei der die Hälfte der angegebenen Qualifikationen irrelevant für den Job ist, um den es geht.

Entscheidend ist, was für die jeweilige Stelle von Interesse ist. Das können Sie womöglich schon an der Stellenanzeige ablesen. Denken Sie auch abseits davon darüber nach, was Ihnen im Berufsalltag in einem bestimmten Job nützen könnte und worüber sich der Arbeitgeber freuen könnte. Geben Sie nur die Dinge im Lebenslauf an, die wirklich relevant für die Stelle sind. Wenn Sie sehr viele Zusatzqualifikationen vorzuweisen haben, suchen Sie sich die besten Qualifikationen heraus und lassen Sie den Rest weg – es sei denn, es befähigt Sie wirklich alles unmittelbar für den Job. In den meisten Fällen ist es aber möglich und sinnvoll, eine Auswahl zu treffen, anstatt einfach alles aufzulisten.

Zusatzqualifikationen im Lebenslauf angeben: So machen Sie es richtig

Wo und wie gibt man Zusatzqualifikationen im Lebenslauf am besten an? Dafür können Sie eine eigene Kategorie nutzen, zum Beispiel mit einer Überschrift wie „Besondere Fähigkeiten“, „Besondere Qualifikationen“ oder „Besondere Kenntnisse und Fähigkeiten“. Weniger geeignet sind hingegen Formulierungen wie „Sonstige Qualifikationen“ oder „Sonstige Kenntnisse“ – das Wort „sonstige“ klingt beiläufig und kann den Eindruck erwecken, dass die gelisteten Kompetenzen nicht so wichtig sind.

Bündeln Sie die Kompetenzen, die Sie in Ihren Zusatzqualifikationen angeben möchten, thematisch. Fassen Sie also zum Beispiel Sprachkenntnisse oder IT-Kenntnisse im selben Bereich zusammen. Listen Sie nicht nur auf, was Sie vorzuweisen haben, sondern geben Sie mehr Details an: Wie gut kennen Sie sich mit einem bestimmten PC-Programm aus? Wie weit gehen Ihre Sprachkenntnisse? Und was haben Sie in Ihrer Weiterbildung genau gelernt? Solche Details machen Ihre Angaben nachvollziehbarer. Das macht es Arbeitgebern einfacher, Ihre Kenntnisse einzuschätzen.

Falls Sie Zusatzqualifikationen über Kurse erworben haben, haben Sie womöglich Zertifikate als Nachweis erhalten. Sollte man diese Nachweise an die Bewerbung anhängen? Es kommt darauf an, wie relevant die damit verbundenen Kompetenzen sind. Wenn es sich um eine wichtige Qualifikation handelt, sollten Sie das Zertifikat in den Anhang der Bewerbung aufnehmen. Liegt der Kurs hingegen schon länger zurück und ist wahrscheinlich nicht kriegsentscheidend, lassen Sie es für eine kompaktere Bewerbung lieber weg.

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