Hard Skills in der Bewerbung
Ob ein Bewerber aus Sicht eines Arbeitgebers vielversprechend ist, hängt maßgeblich von seinen Hard Skills ab. Es kommt also darauf an, welche Kompetenzen und formellen Qualifikationen er mitbringt. Ergänzt werden Hard Skills durch persönliche Merkmale in Form von Soft Skills. Was genau unter Hard Skills zu verstehen ist, warum sie für Bewerbungen so wichtig sind und was Sie bei Bewerbungen beachten sollten, erfahren Sie hier.
Hard Skills: Was ist damit gemeint?
Von Soft Skills hat wohl jeder schon einmal gehört. Es handelt sich um Charaktereigenschaften, die beeinflussen, wie jemand seinen Job ausübt. Das Gegenstück dazu bilden die Hard Skills. Während Soft Skills mitunter schwer greifbar sein können, ist das bei Hard Skills anders. Dahinter verbergen sich Kompetenzen und Qualifikationen, die messbar und nachweisbar sind.
Hard Skills erwerben Sie während Ihrer schulischen, akademischen und beruflichen Laufbahn. Ein Hard Skill wäre etwa ein Schulabschluss oder das Abschlusszeugnis aus der Berufsschule. Auch Uni-Abschlüsse, Weiterbildungen, Praktika oder Berufserfahrungen sind Hard Skills. Zu ihnen zählen auch Schlüsselqualifikationen, zum Beispiel Computerkenntnisse oder Ihre Sprachkenntnisse.
Weitere Beispiele für Hard Skills sind unter anderem:
- Seminarteilnahmen
- Zertifikate
- Ausbilderscheine
- Social-Media-Kenntnisse
- Programmierkenntnisse
- SEO-Kenntnisse
- Coaching-Erfahrungen
- Projektmanagement
Hard Skills und Soft Skills: Unterschiede
Hard Skills und Soft Skills bilden zusammen das Profil eines Bewerbers. Anders als Hard Skills sind Soft Skills allerdings schwerer nachzuweisen. Es handelt sich dabei um eine Reihe von Charaktereigenschaften und persönlichen Merkmalen, die sich in die Kategorien personale Kompetenzen, soziale Kompetenzen und methodische Kompetenzen einteilen lassen.
Soft Skills wären zum Beispiel Merkmale wie Eigeninitiative, Einfühlungsvermögen oder Kommunikationsstärke. Welche Soft Skills ein Mitarbeiter hat, entscheidet darüber mit, wie er seinen Job ausübt und wie er sich ins Team einfügt. Ein fachlich geeigneter Bewerber kann ungeeignet sein, wenn es persönlich einfach nicht passt. Umgekehrt kann ein Mitarbeiter mangelnde Qualifikationen wettmachen, wenn er die richtige Persönlichkeit für seinen Job mitbringt. Soft Skills sind deshalb ein wichtiger Faktor bei der Vergabe von freien Stellen.
Hard Skills sind bei Bewerbungen entscheidend
Sowohl Hard Skills als auch Soft Skills sind bei Bewerbungen aus Sicht von Unternehmen essenziell. Sie bilden das Gesamtpaket, das einen Kandidaten ausmacht. Im Zweifel sind Hard Skills jedoch wichtiger, weil sie die Grundlage der Eignung eines Bewerbers darstellen. Wer nach Wunsch des Arbeitgebers einen Uni-Abschluss haben sollte, jedoch keinen hat, ist womöglich für die Stelle nicht der Richtige – und bekommt eine Absage.
Welche Hard Skills ein Bewerber mitbringt, können Firmen ganz leicht überprüfen. Sie müssen dafür nur den Lebenslauf des Bewerbers überfliegen. So können sie in kürzester Zeit sehen, ob bestimmtes fachliches Wissen, formelle Qualifikationen und Erfahrungen vorhanden sind oder nicht. Entsprechend schwer ist es, fehlende Hard Skills in einer Bewerbung zu kompensieren.
Auf welche Hard Skills ein Unternehmen bei der Besetzung einer freien Stelle Wert legt, erfahren Sie in der Stellenausschreibung. Manche dieser Kompetenzen und Qualifikationen sind optional, während andere für den Arbeitgeber eine zwingende Voraussetzung sind, um einen Bewerber in Betracht zu ziehen.
Bewerben trotz mangelnder Hard Skills?
In Stellenausschreibungen fordern Unternehmen ein bestimmtes fachliches Profil bei Bewerbern. Die genannten Punkte stellen eine Art Wunschliste der betreffenden Firma dar – aber was, wenn man diese Kompetenzen als Bewerber nicht alle mitbringt? Kann beziehungsweise sollte man sich trotzdem auf die Stelle bewerben oder lässt man es lieber gleich, weil man ohnehin keine Chance hat?
Es kommt darauf an. Grundsätzlich sollten Sie sich nicht abschrecken lassen, wenn Sie nicht alle formellen Qualifikationen mitbringen, die der Arbeitgeber sich wünscht. Schließlich sind nicht alle gefragten Hard Skills absolute Must-Haves aus Sicht des Unternehmens. Entscheidend ist, in welchen Bereichen Sie Lücken haben.
Wie wichtig sind die fehlenden Qualifikationen?
Angenommen, Sie bewerben sich als Anwalt. Ohne Jurastudium oder juristische Zusatzausbildung werden Sie nur Absagen erhalten – weil das Studium als Qualifikation nicht verhandelbar ist. Das darin erworbene Wissen brauchen Sie im Berufsalltag ständig. Bewerben Sie sich hingegen für einen Bürojob, für den Kenntnisse eines bestimmten PC-Programms wichtig sind, die Sie nicht haben, können Sie es ruhig trotzdem versuchen. Das Programm können Sie sich schließlich noch aneignen.
Je nachdem, welche Hard Skills Ihnen fehlen, kann es sinnvoll sein, darauf in Ihrem Bewerbungsschreiben mit einer kurzen Anmerkung einzugehen. Zeigen Sie sich lernwillig und aktiv, indem Sie deutlich machen, dass Sie das fehlende Wissen eigenständig nachholen möchten. Dadurch beweisen Sie ganz nebenbei wünschenswerte Soft Skills wie Eigeninitiative und Ehrgeiz.
Was Sie auf keinen Fall tun sollten: sich Hard Skills andichten, die Sie nicht haben. Bleiben Sie unbedingt bei der Wahrheit. Wenn Sie in Ihrer Bewerbung lügen, kann es Sie auch später noch den Job kosten. Wenn Ihnen entscheidende Qualifikationen fehlen, ist es besser, diese selbständig nachzuholen – zum Beispiel mit einem Kurs – und erst im Anschluss auf Jobsuche zu gehen.
Hard Skills in der Bewerbung hervorheben: Das ist dabei wichtig
Sie haben eine spannende Stellenanzeige entdeckt und möchten sich nun auf den Job bewerben? Dann kommt es darauf an, Ihre Kompetenzen – fachliche wie persönliche – optimal darzustellen. Für die Angabe von Hard Skills ist besonders der Lebenslauf relevant. Alle Angaben im Lebenslauf sind letztlich Hard Skills.
Der Lebenslauf ist für viele Personalverantwortliche das erste Dokument einer Bewerbung, welches sie betrachten. Ausschlaggebend für Ihre Chancen auf einen Job ist, ob es Ihnen an dieser Stelle gelingt, die Aufmerksamkeit des Personalers zu erregen. Wichtig ist nämlich nicht nur, welche fachlichen Kompetenzen, Fähigkeiten und Erfahrungen Sie mitbringen, sondern auch, ob der Entscheidungsträger im Unternehmen realisiert, dass Sie diese Qualifikationen besitzen. Ob das der Fall ist, hängt davon ab, wie Sie Ihren Lebenslauf gestalten.
Sorgen Sie für einen übersichtlichen, klar strukturierten Lebenslauf
Sorgen Sie dafür, dass Ihr Lebenslauf maximal übersichtlich und gut strukturiert ist. Rücken Sie Schlüsselqualifikationen in den Vordergrund, indem Sie sie prägnant beschreiben. Die Verwendung von Schlagworten kann dazu führen, dass bestimmte Angaben sofort ins Auge springen. Bei der Auswahl von Schlagworten können Sie sich auch an der Stellenanzeige orientieren.
Damit klar wird, worin Sie Erfahrung haben, sollten Sie außerdem unbedingt bisherige Stellen kurz stichpunktartig beschreiben. Auch hier gilt: Heben Sie die Aspekte hervor, die aus Sicht des jeweiligen Arbeitgebers mutmaßlich besonders wichtig sind.
Auch im Anschreiben Ihrer Bewerbung können Sie einige ausgewählte Hard Skills angeben. Beschränken Sie sich aber unbedingt auf einige wenige, denn es geht im Bewerbungsschreiben nicht darum, Ihren kompletten Werdegang nachzuerzählen – dafür gibt es schließlich den Lebenslauf. Beschreiben Sie kurz die Aspekte, die Ihnen für die betreffende Stelle besonders wichtig erscheinen.
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