Vortrag halten: So gelingt die perfekte Präsentation
Die Vorstellung, vor einem Publikum einen Vortrag halten zu müssen, treibt vielen Menschen den Angstschweiß auf die Stirn. Gerade im Berufsleben kann das zur Belastung werden. Denn bei vielen Tätigkeiten wird es früher oder später erforderlich, dass Sie eine Präsentation halten. Wenn Sie sich gut vorbereiten und ein paar wichtige Tipps beachten, brauchen Sie sich davor aber gar nicht zu fürchten. Wir erklären, was einen guten Vortrag ausmacht, mit welchen Techniken Sie ihn optimal vorbereiten können und welche Tricks gegen Lampenfieber helfen.
Vortrag halten: Aufbau, Tipps und Tricks
Wie ein guter Text lebt auch ein guter Vortrag von der richtigen Struktur. Es ist daher wichtig, einen Aufbau zu wählen, der zum Inhalt und zur Zielsetzung des Vortrags passt. Wer darüber hinaus beim Vortrag Halten ein paar grundlegende Dinge beachtet, zieht die Zuhörer schnell auf seine Seite.
Die Einleitung
Jeder Vortrag sollte mit einer Einleitung beginnen – und die kann ganz unterschiedliche Ziele verfolgen. In manchen Fällen soll sie die Zuhörer auf das Thema vorbereiten. Anderen Rednern ist es hingegen wichtig, dass die Einleitung möglichst viel Aufmerksamkeit erzeugt. So oder so: Wer eine Präsentation halten möchte, sollte besonders viel Wert auf seine Einleitung legen. Folgende Varianten des Einstiegs in den Vortrag sind beliebt:
- Überraschende Daten und Fakten: Sie können Ihre Hörer abholen, indem Sie zum Einstieg Fakten oder Daten liefern, mit denen die Zuhörer nicht rechnen. Das verblüfft die Zuhörerschaft und macht es Ihnen einfacher, sich die Aufmerksamkeit für den folgenden Vortrag zu sichern. Denn das Publikum wird nach den überraschenden Daten gespannt sein und wissen wollen, wie Sie die Zusammenhänge erklären. Wenn Sie den Auftakt spannend gestalten können, ist das schon die halbe Miete.
- Lustige Anekdote: Für andere Themen oder Zielsetzungen braucht der Einstieg nicht ganz so zahlenlastig sein. Ein guter Einstieg in den Vortrag lässt sich auch konstruieren, indem Sie mit einer humorigen Anekdote beginnen. Auch das führt dazu, dass das Publikum Ihnen gewogen ist und Ihrem Vortrag lauschen möchte. Könnte ja sein, dass Sie in ein paar Minuten noch einmal eine Geschichte erzählen, die das Publikum zum Schmunzeln bringt. Weiterer Vorteil: Das Publikum kann sich den Inhalt ihres Vortrags besser merken, wenn Sie ihn mit ein wenig Humor spicken. Allerdings sollten Sie auf das richtige Maß achten. Wer es mit den Späßen und Witzen übertreibt, läuft Gefahr, nicht ernst genommen zu werden. Kein guter Ausgangspunkt, wenn Sie einen wichtigen Vortrag halten müssen.
Der Hauptteil
Im Hauptteil des Vortrags geht es darum, das Publikum mit den wichtigsten Informationen vertraut zu machen. Der Hauptteil ist das Kernstück des gesamten Vortrags und muss daher besonders sorgfältig vorbereitet werden. Auf keinen Fall darf eine klare Linie, der berühmtberüchtigte rote Faden, fehlen. Die Informationen, die sich die Zuhörer merken sollen, müssen einen erkennbaren Zusammenhang haben. Fehlt dieser Zusammenhang, stehen die Fakten nur lose nebeneinander und der Erkenntnisgewinn bleibt aus.
Um einen roten Faden im Vortrag zu verfolgen, kann man zum Beispiel eine bestimmte Reihenfolge wählen: Chronologische Aufzählungen oder ein Vorgehen nach dem Alphabet bieten sich an, wenn man einen guten Vortrag halten möchte. Das macht es den Zuhörern nämlich leichter, sich auch nach der Präsentation noch an den Inhalt zu erinnern.
Der Schluss
Der Schluss der Präsentation sollte die wichtigsten Dinge noch einmal zusammenfassen und möglichst klar auf den Punkt bringen. Besonders gut ist es, wenn die Hauptaussagen auf einem Handout präsentiert werden. So haben die Zuhörer etwas Schriftliches in Hand, das sie nach dem Vortrag mit nach Hause nehmen können. Was aber viel wichtiger ist: Bei Bedarf lässt sich das Handout wieder hervornehmen und die wichtigsten Thesen nachlesen. So können sich die Zuhörer die Inhalte Ihres Vortrags auch einige Zeit nach Ihrer Präsentation noch leicht ins Gedächtnis rufen.
So planen Sie den Vortrag
Wenn Sie beim Vortrag Halten souverän und überzeugend auftreten wollen, ist eine gute Vorbereitung in der Regel unerlässlich. Wenn Sie sich in das Thema eingearbeitet haben und wissen, wovon Sie reden, strahlen Sie das bei ihrer Präsentation auch aus. Daher steht die Recherche zu Ihrem Redethema an erster Stelle. Formulieren Sie den Vortrag nicht aus, bevor Sie sich nicht ausführlich über das Thema informiert und einen guten Überblick erhalten haben.
Danach können Sie sich der Planung des Vortrags selbst zuwenden und die verläuft anders, als Sie vielleicht denken würden. Optimalerweise beginnen Sie die Planungen nämlich nicht mit der Gestaltung der Einleitung, sondern denken vom Ende her. Sie starten sozusagen mit dem Ziel des Vortrags: Was sollen Ihre Zuhörer mitnehmen, nachdem sie den Vortag gehört haben? Welche Aussage ist Ihnen besonders wichtig, wozu möchten Sie das Publikum motivieren? Notieren Sie sich diese Dinge und bauen Sie ihren Vortrag so auf, dass er genau darauf hinausläuft.
Das bedeutet auch, dass viele Redner die Einleitung ihres Vortrags zuletzt schreiben und nicht zuerst. Der Grund dafür ist leicht verständlich: Die Einleitung ist dazu da, an das Thema heranzuführen. Das gelingt Ihnen besser und überzeugender, wenn Sie bereits wissen, worauf ihr Vortrag hinauslaufen soll. Ein umgekehrtes Vorgehen ist oft weniger sinnvoll und riskant. Sie können die Einleitung nur schwierig planen und ideal zuschneiden, wenn die übrigen Redeteile noch nicht fertiggestellt sind.
Spannenden Vortrag halten: So klappt es
Neben den Tipps zum Aufbau des Vortrags sollten Sie noch weitere Dinge beachten, wenn Sie einen spannenden Vortrag halten möchten. Folgende Hinweise machen es Ihnen leichter, Ihre Zuhörer ab der ersten Sekunde zu erreichen.
Gestik und Mimik
Einen guten Vortrag zu halten bedeutet auch, das Gesagte mit der passenden Gestik und Mimik zu unterstreichen. Stocksteif sollten Sie eben nicht am Rednerpult stehen. Wenn die Rede gelingen soll, müssen Sie Ihre Zuhörer mitreißen. Und das gelingt besser, wenn Sie entsprechend gestikulieren. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie es mit den Bewegungen nicht übertreiben und nur solche Gesten wählen, die zu Ihnen passen. Wenn Sie ansonsten eher nicht viel gestikulieren, könnte es unglaubwürdig wirken, wenn Sie plötzlich pausenlos die mit den Armen und Händen wedeln.
Grundsätzlich wichtig ist es, niemals die Hände hinter dem Rücken oder gar in den Hosentaschen zu verstecken. Das macht einen unsicheren Eindruck, lässt Sie im schlimmsten Fall verkrampft wirken und schmälert Ihre Überzeugungskraft.
Überzeugend auftreten
Nur wer selbst überzeugt ist, kann andere überzeugen. Und wer als Redner überzeugen möchte, der sollte auf seine Körperhaltung und seinen Stand achten. Aufrechtes Stehen hat gleich mehrere positive Eigenschaften:
- Der Körper wird aufgerichtet, was auf die Zuhörer und Zuschauer einen überzeugten Eindruck macht. Der Redner versteckt sich nicht hinter dem Gesagten, sondern trägt mit breiter Brust und Überzeugungskraft vor.
- Das Zwerchfell kann sich ausdehnen, was wiederum für unsere Atmung wichtig ist. Tiefes Einatmen funktioniert dann besonders gut, wenn das Zwerchfell sich komplett ausdehnen kann. Mehr Atemdruck sorgt dafür, dass wir lauter sprechen können, ohne unsere Stimme zu gefährden. Außerdem wirkt die Stimme insgesamt klangvoller, was wiederum bei den Zuhörern gut ankommt.
Stimme trainieren
„Herr Meier hat den Vortrag mit dem Brustton der Überzeugung gehalten.“ Derartige Sätze fallen immer wieder, nachdem eine Person einen Vortrag gehalten hat. Sie sehen also: Auch die richtige Sprechweise und Stimme haben einen immensen Einfluss darauf, wie der Vortrag bei den Zuhörern ankommt. Glücklicherweise lassen sich sowohl Stimme als auch der Ausdruck beim Sprechen trainieren. Dazu müssen Sie nicht sofort zu einem professionellen Coach oder Stimmtrainer gehen. Für den Anfang genügt es, auf einen guten Stand zu achten. Ein guter Stand beeinflusst auch die Stimme positiv.
Und so stehen Sie während Ihres Vortrags richtig:
- Die Füße stehen etwa hüftbreit auf dem Boden.
- Die Zehenspitzen sind dabei leicht nach außen gekehrt.
- Gehen Sie leicht in die Knie.
- Stellen Sie sich vor, oben auf Ihrem Kopf wäre ein Seil befestigt, das Ihren ganzen Körper aufrichtet und nach oben zieht.
Lampenfieber bekämpfen: So werden Sie die Nervosität los
Fast jeder, der schon einmal einen Vortrag oder eine Präsentation halten musste, hat es erlebt: das gefürchtete Lampenfieber. Selbst berühmte Schauspieler berichten, dass sie auch nach vielen Jahren Berufserfahrung vor Premieren noch Lampenfieber haben. Laien und ungeübten Rednern haben es also sicher nicht leichter. Lampenfieber ist aber etwas ganz Normales und kein Grund, noch nervöser zu werden – das sollten Sie sich von Anfang an klar machen. Allein diese Einsicht kann Ihnen dabei helfen, das Lampenfieber zu einem guten Teil loszuwerden.
Ein weiterer Tipp, um mit der übergroßen Nervosität umzugehen, sind Entspannungstechniken. Versuchen Sie zum Beispiel, ganz bewusst ihren Puls zu senken, bevor Sie den Vortrag halten. Das gelingt mit Übungen aus dem Achtsamkeitstraining recht gut. Diese Übungen helfen Ihnen dabei, sich ganz auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Der Vortrag liegt jedoch in der Zukunft und muss Ihnen daher jetzt noch keine Angst machen.
Personen, die unter Lampenfieber leiden, können in einigen Fällen nur schlecht Blickkontakt zum Publikum halten. Doch gerade Blickkontakt zu den Zuhörern ist besonders wichtig. Denn diese sind es schließlich, für die Sie den Vortrag halten. Auch hier gibt es einen simplen Trick: Statt direkt in die Menge zu sehen, können Sie einen Punkt an der Wand hinter den Zuhörern fokussieren. Die meisten Personen im Publikum werden es nicht bemerken, dass Sie sie nicht direkt anschauen. Sie werden eher glauben, dass Sie sie direkt ansprechen, was wiederum die Bereitschaft erhöht, Ihnen zuzuhören. Sie dagegen müssen Ihren Zuhörern nicht direkt ins Gesicht blicken, was unter Umständen Ihr Lampenfieber noch schlimmer machen könnte. Stattdessen können Sie sich auf einen Punkt hinter Ihren Zuhörern konzentrieren und gelassen bleiben.
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