Mindmap erstellen – so geht’s richtig!
Um bestimmte Dinge zu visualisieren, neue Ideen zu entwickeln oder schlicht den Überblick zu behalten, kann eine Mindmap nützlich sein. Für welche Anlässe sich Mindmaps eignen, welche Vorteile sie bieten und wie man eine Mindmap erstellt – hier erfahren Sie es.
Mindmap: Was ist das?
Der englische Begriff Mindmap setzt sich aus den Wörtern „mind“ für Gedächtnis, Verstand oder Geist und „map“ für Karte zusammen. Damit lässt sich Mindmap auf Deutsch auch als Gedächtniskarte umschreiben. Dahinter steckt eine kreative Technik, bei der Informationen, Ideen und Konzepte in einem baumartigen Diagramm dargestellt werden. Eine Mindmap besteht aus einem zentralen Begriff in der Mitte des Bildes und davon abzweigenden weiteren Begriffen, die das Thema näher beleuchten.
Eine Mindmap ist ein Hilfsmittel, um sich Notizen zu machen oder komplexe Themen bildlich darzustellen. Sie kann auch ein Weg sein, neue Lösungen zu entwickeln. In ihrer Form orientiert sich Mindmapping an der Funktionsweise des Gehirns, das auch von einem Punkt zum nächsten springt. Bekannt wurde die Mindmap durch den britischen Autor Tony Buzan, der den Begriff geprägt und die Methode verbreitet hat.
Und so funktioniert eine Mindmap genau:
- In der Mitte steht ein zentraler Begriff – das Oberthema, um das es bei der Mindmap geht.
- Von der Mitte aus ergibt sich eine Struktur ringsum, und zwar in Form von weiteren Begriffen, die durch Striche mit dem zentralen Begriff verbunden sind. Das sind die Zweige der Mindmap.
- Von diesen Zweigen können weitere Unterpunkte ausgehen, wodurch Unterzweige entstehen.
So ergibt sich eine natürliche Struktur von innen nach außen. Je weiter außen ein Begriff steht, desto kleiner ist er optisch, und auch seine Bedeutung ist geringer als die der übergeordneten Begriffe. Mit den äußeren Begriffen geht die Mindmap stärker ins Detail und erläutert bestimmte Thematiken und Aspekte tiefergehend.
Ein Beispiel für eine Mindmap: Ein Arbeitnehmer erstellt eine Mindmap, um die Planung einer Veranstaltung zu visualisieren. In der Mitte steht der Anlass, davon gehen Zweige ab, bei denen es um den Veranstaltungsort, den Zeitpunkt, Kosten, Risiken, Gäste und weitere Aspekte der Planung geht. Von diesen Zweigen gibt es jeweils mehrere Unterzweige, die die jeweiligen Begriffe näher klären.
Wozu kann man eine Mindmap nutzen?
Eine Mindmap kann für viele Anlässe praktisch sein. Grundsätzlich ist sie dazu geeignet, Informationen zu visualisieren, kreative Ideen zu entwickeln und Gedanken und Pläne organisch auszuarbeiten. Daraus ergeben sich diverse Einsatzmöglichkeiten für Mindmaps. Wenn ein Student zum Beispiel an der Uni eine Präsentation halten muss, kann er sie mit einer Mindmap planen. Durch Mindmapping kann er erarbeiten, was bei seinem Thema wichtig ist und worauf er somit eingehen sollte, anschließend kann er mit der Mindmap die Struktur seines Vortrags entwickeln. Ebenso nützlich kann eine Mindmap sein, um die Abschlussarbeit im Studium zu planen: Man gewinnt dadurch einen Überblick über alle wichtigen Themen und kann überlegen, was man integrieren möchte und sollte und welche Reihenfolge sich anbietet.
Praktisch ist eine Mindmap auch zum Lernen. Man kann damit die wichtigsten Aspekte eines Themas oft leichter verinnerlichen – viele Menschen erinnern sich an Bilder leichter als an Fließtexte. Auch im Beruf gibt es für Mindmaps zahlreiche Gelegenheiten, zum Beispiel zur Planung eines Meetings oder zur Protokollierung eines Treffens. Während des Meetings können die Teilnehmer eine gemeinsame Mindmap ausarbeiten, zum Beispiel, wenn es darum geht, ein Konzept auf die Beine zu stellen.
Mit Mindmaps lassen sich Probleme analysieren, sie können aber auch die Grundlage für wichtige Entscheidungen sein, indem die verschiedenen Möglichkeiten mit ihren Vor- und Nachteilen visualisiert werden. Ebenso ist es möglich, sich mithilfe von Mindmaps darüber im Klaren zu werden, welche Prioritäten man im Leben hat oder worauf man bei der Jobsuche achten sollte.
Es gibt aber auch Themen, für die Mindmaps nicht die beste Wahl sind. Das betrifft vor allem sehr komplexe Sachverhalte, bei denen viele Erklärungen nötig sind. Solche Themen können in Mindmaps oft nicht adäquat dargestellt werden.
Das sind die Vorteile von Mindmaps
Mindmaps bieten in vielen Situationen Vorteile. Sie sind ein gutes Instrument zum Brainstorming und um Ideen zu entwickeln. Durch Mindmapping kann die Kreativität angeregt werden, weil dabei beide Hälften des Gehirns – das räumliche Denken und die Kreativität ebenso wie logisches, analytisches Denken – aktiviert werden. Dadurch kann man mithilfe einer Mindmap oft klarer denken, sich besser organisieren und strukturieren. Das Gehirn wird stimuliert und man bekommt auf diese Weise womöglich Ideen, die man auf anderem Wege nicht gehabt hätte.
Mindmaps sind praktisch, um einen Überblick über bestimmte Sachverhalte zu bekommen. Sie stellen alle wichtigen Aspekte eines Themas übersichtlich dar. Dadurch ist es auch leichter, sich zu vergegenwärtigen, welche Ideen und Ansätze es gibt. Daraus können weitere Assoziationen entwickelt werden, wodurch man von einer Sache zur nächsten gelangt. So können Gedanken weitergeführt und präziser erarbeitet werden.
Nicht zuletzt können Mindmaps sehr nützlich sein, wenn es darum geht, sich Informationen leichter zu merken. Durch die Verbindung von Wörtern und Pfeilen, Bildern, Farben und Symbolen kann man sich viele Dinge besser merken. Dass Mindmaps zum Lernen nützlich sein können, zeigt eine Studie der Johns-Hopkins-Universität in den USA. Demnach konnten Schüler ihre Noten um zwölf Prozent verbessern, indem sie Mindmaps beim Lernen genutzt haben.
Mindmap erstellen: So geht’s
Eine Mindmap zu erstellen ist simpel. Sie müssen dafür im Zweifel nur ein Blatt Papier und einen Stift haben, wobei verschiedenfarbige Stifte nützlich sein können. Klassischerweise werden Mindmaps handschriftlich auf einem Zettel erstellt, Sie können dafür aber auch Programme und Online-Software nutzen. Oft ist es aber leichter, eine Mindmap handschriftlich zu erstellen.
Bei der Erstellung einer Mindmap folgen Sie einfach diesen drei Schritten:
- Wählen Sie einen prägnanten Oberbegriff für die Mindmap aus, den Sie in die Mitte des querformatigen Blatts schreiben. Umkreisen Sie diesen Begriff. Er bildet das Zentrum der Mindmap, von dem alle weiteren Aspekte abgehen. Entsprechend gut überlegt sollte der Begriff sein.
- Entwickeln Sie abgehend vom Oberbegriff in der Mitte weitere Schlüsselbegriffe, die Sie ringsum aufschreiben und mit dem Begriff in der Mitte verbinden. Diese Unterbegriffe können Sie zum Beispiel mithilfe von W-Fragen entwickeln, etwa wer, was, wo, wann und wie.
- Arbeiten Sie die Mindmap weiter aus, indem Sie mehr Details in Form von zusätzlichen Unterzweigen unter den Unterbegriffen ergänzen.
Angenommen, Sie planen an der Arbeit ein Projekt im Team. Das Oberthema schreiben Sie dann in die Mitte des Blattes. Ringsum klären Sie mit den Zweigen der Mindmap Fragen wie „wer kümmert sich worum?“, „was muss konkret getan werden?“, „wann ist die Deadline?“, „wie machen wir es am besten?“ oder „was ist wichtig?“. Finden Sie für diese Fragen passende prägnante Oberbegriffe. In zusätzlichen Unterzweigen können Sie anschließend für all diese Aspekte weitere wichtige Dinge thematisieren.
Tipps für die Erstellung von Mindmaps
Um Mindmaps bestmöglich nutzen zu können, sind die folgenden Tipps hilfreich:
- Halten Sie sich beim Mindmapping möglichst kurz. Zu viele Informationen überfrachten die Mindmap, sie ist dann nicht mehr übersichtlich.
- Wenn es zu einem Thema sehr viel zu sagen gibt, kann es besser sein, mehrere Mindmaps zu den jeweiligen Unterthemen anzufertigen, statt alles auf eine Seite quetschen zu wollen.
- Wählen Sie Ober- und Unterbegriffe Ihrer Mindmap so prägnant wie möglich – das macht es später leichter, Ihre Gedankengänge nachzuvollziehen, und ist besonders wichtig, wenn noch andere Personen damit arbeiten sollen.
- Bei der Gestaltung der Mindmap kann es hilfreich sein, mit Farben, Bildern, Symbolen oder Abkürzungen zu arbeiten. Dadurch kann die Mindmap übersichtlicher werden.
- Die Schriftgröße der verschiedenen Begriffe sollte zu ihrer Stellung passen. Der zentrale Oberbegriff sollte somit am größten sein, und die nächstfolgenden Unterbegriffe größer als die Unterbegriffe, die auf sie folgen.
Mit der Zeit werden Sie herausfinden, wie Sie Mindmaps am besten gestalten können. Wie Sie beim Mindmapping am besten vorgehen, hängt auch vom Anlass ab. Wenn Sie nur brainstormen wollen, um Ideen zu entwickeln, lassen Sie Ihren Gedanken ruhig freien Lauf, ohne sich allzu große Sorgen um die Optik Ihrer Mindmap zu machen. Wenn Sie die Mindmap später noch nutzen möchten, können Sie sie immer noch in Reinform bringen. Dieses Vorgehen bietet sich auch an, wenn es Ihnen darum geht, Informationen zu sammeln, um einen Überblick zu bekommen – zum Beispiel bei der Prüfungsvorbereitung. Wenn Sie hingegen von Anfang an die perfekte Mindmap gestalten wollten, würden Sie sich womöglich in Ihrer Kreativität und in Ihren Gedankengängen zu sehr einschränken.
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