Hobby zum Beruf machen: Wie Sie Ihre Leidenschaft in eine Karriere verwandeln können
Wäre es nicht schön, tagtäglich das zu tun, was einem Freude bereitet? Wenn Sie Ihr Hobby zum Beruf machen, kann das gelingen. Welche Möglichkeiten und Wege gibt es, diesen Traum zu verwirklichen? Hier finden Sie Tipps und erfahren mehr über die Vorteile und Nachteile, die ein Hobby als Beruf mit sich bringen kann.
Warum viele Menschen davon träumen, das Hobby zum Beruf zu machen
Früher war Arbeit für die meisten Menschen in erster Linie Mittel zum Zweck. Es ging darum, einen Broterwerb zu haben, der den eigenen Lebensunterhalt sichert. Den Anspruch, Freude im Job zu haben, hatten dabei die wenigsten. Heute sieht das bei vielen Menschen anders aus: Viele Menschen wollen sich mit ihrer Arbeit selbst verwirklichen und suchen darin einen tieferen Sinn, der ihrem Leben Bedeutung verleiht. Ebenso streben viele nach einem Beruf, der ihnen Spaß bringt – und warum auch nicht: Wenn man jede Woche so viel Zeit mit etwas verbringen muss, ist es natürlich schön, wenn der Job so angenehm wie möglich ist.
Wie findet man einen Beruf, der einem Spaß und Erfüllung zugleich bringt? In so einer Situation liegt es nahe, beruflich etwas zu machen, das man ohnehin gerne macht. Wie heißt es so schön: Wer macht, was er liebt, muss nie wieder arbeiten. Das Hobby zum Beruf zu machen kann bedeuten, zufriedener zu sein. Es kann außerdem dazu führen, dass man intrinsisch für die Arbeit motiviert ist: Man hat Lust, zu arbeiten, statt sich morgens aus dem Bett quälen zu müssen.
Das Hobby als Beruf zu haben geht in vielen Fällen mit einer Selbstständigkeit einher, die weitere Vorzüge mit sich bringen kann. Wer selbstständig ist, bestimmt in eigenem Ermessen darüber, wann, wie und wo er arbeitet. Er kann mit seiner Zeit flexibel umgehen und hat dadurch mehr Möglichkeiten als ein angestellter Beschäftigter, Beruf und Privatleben miteinander in Einklang zu bringen. Außerdem kann es sehr genugtuend sein, sein eigener Chef zu sein, statt das machen zu müssen, was ein Vorgesetzter einem sagt.
Hobby zum Beruf machen: Beispiele
Wie es praktisch aussehen kann, wenn jemand sein Hobby zum Beruf macht, ist ganz unterschiedlich. Viele Hobbys bieten Möglichkeiten, sich daraus eine berufliche Existenz aufzubauen. Etwa so wie in den folgenden Beispielen:
- Jemand, der gerne schreibt, wird Journalist oder Autor
- Ein Mensch, der Filme liebt, wird Filmkritiker
- Jemand macht gerne Musik, gründet eine Band und wird damit erfolgreich
- Jemand, der Kinder liebt, betreut sie in der Kita oder bringt ihnen als Lehrer wichtige Dinge bei
- Ein Hundeliebhaber macht sich als Hundetrainer oder Hundebetreuer selbstständig
- Ein Mensch, der das Reisen liebt, wird Reiseblogger – und kann sich seine Reisen dadurch leisten
- Jemand, der gerne kocht, wird Koch oder macht ein eigenes Restaurant auf
- Ein talentierter Tennisspieler macht aus seinem Hobby eine Karriere
- Eine Person, die gerne zeichnet, kann vom Verkauf ihrer Zeichnungen leben
- Ein leidenschaftlicher Wanderer wird Wanderführer
- Wer Yoga liebt, wird Yogalehrer
- Ein Mensch, der gerne fotografiert, macht sich als Fotograf selbstständig
- Jemand liebt Handarbeiten – und verkauft seine eigenen Produkte erfolgreich bei Etsy oder auf Kunsthandwerkermärkten
Vom Hobby zum Beruf: So kann es funktionieren
Der Traum, sein Hobby zum Beruf zu machen, muss nicht für immer ein Traum bleiben. Mit einer passenden Idee und dem nötigen Mut ist es in vielen Fällen möglich, die eigene Leidenschaft in eine Geschäftsidee zu verwandeln. Dabei stehen und fallen Ihre Erfolgsaussichten jedoch mit Ihrem Plan. Wer weiß, was er tut, und ein klares Ziel vor Augen hat, wird es eher schaffen als jemand, der nur diffuse Vorstellungen von seinem beruflichen Weg hat. Hier finden Sie Tipps, die Ihnen dabei helfen, Ihr Hobby zum Beruf zu machen.
Eine gute Idee entwickeln
Das Erste, was Sie brauchen, ist eine gute Idee. Es reicht nicht, dass Sie etwas haben, das Ihnen Spaß macht und das Sie gerne beruflich machen würden. Sie müssen eine möglichst konkrete Vorstellung davon haben, wie Sie Ihre Interessen beruflich ausleben können. Bedenken Sie dabei, was Sie gut können, wofür Sie qualifiziert sind und wonach eine Nachfrage besteht.
Überlegen Sie sich, was es bedeuten würde, Ihre Idee in die Tat umzusetzen. Wie würde Ihr beruflicher Alltag aussehen? Würden Sie tagein, tagaus dasselbe machen – und wie wahrscheinlich ist es, dass Ihnen das tatsächlich so viel Freude machen würde, wie Sie jetzt glauben? Oder bietet Ihnen Ihr Hobby vielseitige Chancen, indem Sie verschiedene Tätigkeiten damit ergreifen können? Bedenken Sie auch mögliche Nachteile davon, Ihr Hobby zum Beruf zu machen – mehr darüber erfahren Sie weiter unten im Text.
Die richtige Vorbereitung
Wenn Ihr Plan steht, geht es an die Vorbereitung. Diese kann je nach Situation einige Wochen, Monate oder auch Jahre in Anspruch nehmen. Es reicht nicht, dass Sie bestimmte Interessen haben – das allein qualifiziert Sie noch nicht, einen bestimmten Beruf auszuüben. Um erfolgreich zu sein, müssen Sie die nötigen Qualifikationen vorweisen können. Falls das bislang nicht der Fall ist, sollten Sie das möglichst rasch nachholen.
Das kann bedeuten, dass Sie eine Ausbildung machen oder studieren, es kann auch bedeuten, eine Weiterbildung zu machen oder an Kursen teilzunehmen. Planen Sie in jedem Fall genügend Vorlauf ein. Möglichst frühzeitig sollten Sie auch finanzielle Fragen klären. Wenn Sie sich selbstständig machen möchten, ist es hilfreich, wenn Sie genügend Rücklagen haben. Fangen Sie so früh wie möglich damit an, Geld für Ihren Traum beiseitezulegen. Dadurch haben Sie in der Anfangsphase Ihrer neuen Tätigkeit weniger Druck.
Die ersten Schritte gehen
Nun geht es darum, Ihr Vorhaben (noch) konkreter zu planen und anschließend in die Praxis umzusetzen. Spätestens jetzt sollten Sie eine genaue Vorstellung davon entwickeln, wie Sie Ihre Ziele erreichen möchten. Angenommen, Ihr Hobby zum Beruf zu machen erfordert es, dass Sie sich selbstständig machen. Dann haben Sie zwei Optionen: Entweder, Sie machen sich erstmal „nur“ nebenberuflich selbstständig, während Sie Ihren sicheren angestellten Job behalten. Oder Sie entscheiden sich dafür, von heute auf morgen eine größere Veränderung zu wagen. Beides kann ein geeigneter Weg sein – entscheidend ist, was zu Ihnen und Ihren Vorstellungen passt.
Risiken eingehen
Eine nebenberufliche Selbstständigkeit zu Beginn der neuen Tätigkeit bringt Sicherheit, keine Frage. Für manche ist sie deshalb die beste Lösung. Aber: Dieses Modell kann auch hinderlich sein, denn es kann passieren, dass Sie Ihr Projekt nur halbherzig angehen. In diesem Fall kommt dabei womöglich nie wirklich das herum, was Sie sich davon erhofft haben. Deshalb kann es besser sein, lieber gleich einen beherzten Sprung ins kalte Wasser zu wagen. So sind Sie gezwungen, alles daran zu setzen, dass Ihr Plan aufgeht. Der Druck, erfolgreich sein zu müssen, macht manchmal den entscheidenden Unterschied.
Hobby als Beruf? Diese Nachteile und Risiken sollten Sie kennen
Auf den ersten Blick klingt es für viele Menschen nach einer tollen Idee, sein Hobby zum Beruf zu machen. Wer das Vorhaben tatsächlich angeht, stellt aber womöglich bald fest, dass das Modell Hobby als Beruf auch so manche Fallstricke birgt. Deshalb sollten Sie sich vor Ihrer Entscheidung mit den Nachteilen auseinandersetzen, die es haben kann, wenn Sie sich Ihrem Hobby beruflich widmen.
Wenn Sie ein Hobby plötzlich beruflich ausüben, verändert sich dadurch etwas Grundlegendes. Sie machen Ihr Hobby nicht mehr länger freiwillig und dann, wenn Sie Lust darauf haben, sondern es wird zur Pflicht. Das bringt mehr Druck mit sich. Es kann Ihnen den Spaß an Tätigkeiten rauben, die Ihnen vorher viel Freude bereitet haben. Es ist auch etwas anderes, ob man ohne jegliche Verpflichtungen an eine Sache herangeht oder bestimmte Ziele damit verbunden sind. Ein Beispiel: Es macht einen Unterschied, ob Sie sich aus Spaß einen Film ansehen, oder ob Sie eine Kritik darüber schreiben müssen. In diesem Fall können Sie den Film nicht einfach genießen, sondern müssen sich währenddessen Notizen machen und überlegen, in welche Richtung Ihre Kritik gehen könnte.
Ein Hobby als Beruf zu haben geht mitunter mit Aufgaben einher, die mit dem Hobby wenig zu tun haben, die aber dennoch notwendig sind. Wenn Sie sich zum Beispiel selbstständig machen, müssen Sie sich um die Buchhaltung kümmern, um Rechnungen, Verwaltung, Kundenakquise, Selbstmarketing und Kontaktpflege. Nicht jeder hat Lust auf solche Aufgaben.
Nicht zuletzt geht Ihr Hobby Ihnen womöglich als Hobby verloren, wenn Sie daraus einen Beruf machen. In diesem Fall kann es sein, dass Ihnen der Ausgleich fehlt. Sie müssen dann etwas anderes finden, mit dem Sie sich entspannen können oder das Ihnen Spaß bringt. Das kann ein großer Verlust sein.
Hobby zum Beruf umwandeln: Ja oder nein?
Die Entscheidung, ob Sie Ihr Hobby beruflich ausüben sollten, kann Ihnen niemand abnehmen. Sie müssen für sich eine Lösung finden, mit der Sie zufrieden sind. Es kann sehr bereichernd sein, beruflich etwas zu tun, an dem man auch privat Freude hat. In manchen Fällen ist die Realität aber nicht so, wie man sie sich vorgestellt hat.
Vor einer Entscheidung kann es sinnvoll sein, die eigenen Erwartungen an die Arbeit zu überdenken. Gesellschaftlich wird Menschen heute vielfach suggeriert, sie müssten beruflich etwas Erfüllendes tun, das ihnen wirklich Freude bringt oder ihrem Leben mehr Sinn verleiht. Das ist aber Ansichtssache – wer sagt, dass der Job zwingend sinnstiftend sein muss?
Ebenso könnten Sie sich bewusst für einen beruflichen Weg entscheiden, der angenehm ist, ohne den Anspruch zu haben, damit die Welt zu verändern. Gleichzeitig können Sie sich in Ihrer Freizeit weiter Ihrem Hobby und anderen Dingen widmen, die Ihre Zufriedenheit erhöhen. Manche Menschen sind mit dieser Variante glücklicher. Entscheidend ist letztlich, dass Sie den Weg wählen, der Ihren Vorstellungen am ehesten entspricht.
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