Augen schonen bei der Bildschirmarbeit: Tipps für Beschäftigte

Bildschirmarbeit kann Stress für die Augen bedeuten. Es gibt aber einiges, was Sie tun können, um Ihre Augen bei der Arbeit zu entlasten. Hier erfahren Sie, was wichtig ist: Wie kann man seine Augen schonen bei Bildschirmarbeit? Welchen Abstand sollten die Augen zum Bildschirm haben? Und welche Folgen kann es haben, wenn man zu lange auf den Bildschirm schaut?

Ein Mann hält sich die Augen, wie lassen sich Augen schonen bei der Bildschirmarbeit?

Was Bildschirmarbeit für die Augen bedeutet

Viele Menschen haben einen Job, bei dem sie fast ihre gesamte Arbeitszeit am PC verbringen. Sie starren also, von Pausen einmal abgesehen, acht Stunden oder mehr auf einen Bildschirm. Was bedeutet die Arbeit am PC für die Augen? Kann der Bildschirm die Augen schädigen? Wissenschaftlich konnte das bislang nicht nachgewiesen werden. Bleibende Schäden der Augen durch Bildschirme sind also eher ein Mythos.

Dennoch kann die Bildschirmarbeit die Augen belasten. Manche Menschen bekommen tränende Augen am Bildschirm, bei anderen jucken sie. Auch trockene Augen durch Bildschirme gibt es immer wieder. Die Zeit vor dem PC kann auch zu Kopfschmerzen, Rötungen, unscharfem Sehen sowie lichtempfindlichen und müden Augen führen.

Bildschirmarbeit ist anstrengend für die Augen. Das gilt besonders für Licht mit vielen kurzwelligen Anteilen – Blau oder Ultraviolett. Es ist besonders energiereich. Das blaue Licht, das von Bildschirmen ausgeht, sollte uns nach aktuellen Erkenntnissen aber nicht allzu viele Sorgen bereiten. Zwar wird davor immer mal wieder gewarnt, allerdings auch im Zusammenhang mit Schlafstörungen.

Für blaues Licht in Bildschirmen oder auf dem Smartphone ist eine Augenschädigung nicht anzunehmen. Zudem: Sonnenstrahlen enthalten ebenfalls blaues Licht – auch dann, wenn es draußen bewölkt ist. Diese Blauanteile sind zum Teil wesentlich intensiver als das blaue Licht von Bildschirmen. Eine spezielle Brille zu tragen, die das Blaulicht herausfiltert, ist also zumindest im Hinblick auf die Augen nicht nötig. 

Was die Augengesundheit bei Bildschirmarbeit beeinträchtigen kann

Tagein, tagaus viele Stunden lang auf einen Bildschirm zu gucken, kann die Augen in Mitleidenschaft ziehen. Oft hat das keine bleibenden Folgen, ist aber in dem Moment trotzdem störend für die Betroffenen. Zu viel Arbeit am Bildschirm kann bei den Augen verschiedene Symptome wie Trockenheit, Tränen oder Unschärfe hervorrufen. Auslöser sind dabei oft verschiedene Faktoren.

Wie anstrengend die Bildschirmarbeit für die Augen ist, hängt in hohem Maße von den Bildschirmeinstellungen ab. Heblligkeit, Kontraste und Auflösung müssen zu den Bedingungen in der Umgebung passen. Ungeeignete Einstellungen können das Sehen sehr anstrengend machen und Kopfschmerzen begünstigen. Umgekehrt kann auch die Beleuchtung in der Umgebung eine Rolle spielen. Ob es blendet, zu dunkel oder sehr hell ist, kann beeinflussen, ob die Bildschirmarbeit angenehm für die Augen ist oder nicht.

Auch Körperhaltung und Sitzposition können sich auswirken. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn jemand zu nah am Bildschirm sitzt oder wenn der Bildschirm zu weit weg ist. Auch ein großer Bildschirm, durch den die Beschäftigten gezwungen sind, leicht nach oben zu schauen, ist körperlich eine Belastung – er strapaziert die Nackenmuskulatur. 

Nicht zuletzt wirkt sich das Verhalten von Beschäftigten darauf aus, wie gut es ihren Augen bei der Arbeit geht. Häufigeres Blinzeln hält die Augen feucht. Es tut auch gut, immer mal wieder in die Ferne zu sehen – zum Beispiel aus dem Fenster. Darüber hinaus sind regelmäßige Pausen wichtig für die Augengesundheit bei der Arbeit. So können die Augen sich über einen etwas längeren Zeitraum erholen. 

Augen entlasten am Bildschirm: Tipps

Sie können sich nicht aussuchen, ob Sie am Bildschirm arbeiten oder nicht. Dennoch gibt es einige Dinge, die Sie bei der Arbeit für Ihre Augen tun können – von augenschonenden Bildschirmen bis hin zu Augengymnastik. Die folgenden Tipps helfen Ihnen dabei, Ihre Augen bei der Bildschirmarbeit zu entlasten.

Den Bildschirm augenschonend einstellen

Wie angenehm oder anstrengend die Bildschirmarbeit für die Augen ist, hängt davon ab, wie der Bildschirm eingestellt ist. Hilfreich sind eine hohe Auflösung und eine Darstellung in eher dezenten Farben. Bunte, grelle Farben sind anstrengender für die Augen. Gelb-grüne Töne sind besser als Blau. Bei den richtigen Kontrasteinstellungen kann Sie auch der Betriebsarzt beraten.

Wichtig ist auch, wie der Bildschirm auf dem Schreibtisch ausgerichtet ist. Er sollte sich nicht frontal zu einer Lichtquelle befinden, sondern das Licht sollte seitlich einfallen. Um Kopfschmerzen sowie Nacken- und Schulterverspannungen vorzubeugen, sollten Sie leicht nach unten auf den Bildschirm schauen – nicht nach oben. Der richtige Abstand der Augen zum Bildschirm hängt von dessen Größe ab: Ein guter Richtwert ist ein Abstand von 50 bis 70 Zentimetern. 

Die richtige Software und Hardware, um Augenschmerzen am Bildschirm zu vermeiden

Auch Hardware und Software wirken sich darauf aus, ob die Bildschirmarbeit Stress für die Augen bedeutet. Es beginnt beim Bildschirm selbst: Es sollte sich möglichst um einen ergonomischen Monitor mit geringen Blaulicht-Anteilen handeln. Der Bildschirm sollte in seiner Größe zum Arbeitsplatz und dem möglichen Abstand zwischen Augen und Bildschirm passen.

Gegebenenfalls kann spezielle Software nützlich sein, um die Augen zu schonen bei der Bildschirmarbeit. Es gibt zum Beispiel Programme, über welche die Darstellung des Monitors weiter angepasst werden kann. Darüber kann dann etwa ein Nachtmodus gewählt werden. Wichtig: Bevor Sie etwas aus dem Internet herunterladen, sollten Sie das mit Ihrem Vorgesetzten abgesprochen haben.

Die richtige Arbeitsumgebung

Nicht nur die Kontrast- und Helligkeitseinstellungen auf dem Bildschirm entscheiden darüber, ob die Bildschirmarbeit anstrengend für die Augen ist. Es kommt auch auf die Umgebung und ihre Lichtverhältnisse an. Der Arbeitsplatz sollte so ausgeleuchtet sein, dass nichts reflektiert. Sinnvoll sind Büroleuchten, die individuell eingestellt werden können, um auf die Lichtverhältnisse draußen und individuelle Präferenzen reagieren zu können.

Wie hell der Bildschirm eingestellt werden sollte, hängt von der Umgebung ab. Dazu zählt der Schreibtisch genau wie die Wandfarben. Der Monitor sollte maximal dreimal heller oder dunkler als die Umgebung sein. Um starke Unterschiede zu vermeiden, sind tiefschwarze Schreibtische ebenso wenig eine gute Wahl wie grellweiße. Auch spiegelnde Oberflächen sind nicht empfehlenswert, weil sie blenden können.

Um Augenschmerzen durch den Bildschirm zu vermeiden, ist Tageslicht nützlich. Es ist für die Augen meist angenehmer als künstliches Licht. Zugleich sollte es die Möglichkeit geben, einfallendes Tageslicht zu regulieren. Mit Blenden kann grelles Sonnenlicht gedimmt werden. Diese können automatisch reguliert werden, wobei es viele Beschäftigte besser finden, wenn sie das selbst übernehmen können.

Um trockene Augen durch den Bildschirm zu vermeiden, kommt es auf die Luftfeuchtigkeit an. Damit die Umgebungsluft nicht zu trocken ist, kann ein Luftbefeuchter sinnvoll sein. Es kann auch ein Schälchen Wasser aufgestellt werden, zum Beispiel im Winter in der Nähe einer Heizung.

Ergonomie am Arbeitsplatz

Um die Augen zu schonen bei der Bildschirmarbeit, empfiehlt sich ein ergonomischer Arbeitsplatz. Dabei kommt es nicht nur auf den Monitor und seine Einstellungen an. Auch Stuhl, Tisch und weiteres Mobiliar haben darauf Einfluss. Je flexibler die Büromöbel angepasst werden können, desto mehr kommt das der Gesundheit der Beschäftigten – und damit auch ihren Augen – zugute. Wenn Tische zum Beispiel zu Stehtischen umfunktioniert werden können, ermöglicht das einen anderen Blickwinkel. Das kann die Augen entlasten.

Den Augen Pausen gönnen

Um bei der Arbeit am PC den Augen etwas Gutes zu tun, ist es wichtig, regelmäßige Pausen einzulegen. Wenn die Arbeit unterbrochen wird und die Beschäftigten nicht mehr auf einen Bildschirm schauen, können sich die Augen entspannen. Außerdem ist es mit häufigeren Pausen leichter, sich zu konzentrieren. Pausen beugen zudem Kopfschmerzen und Nackenverspannungen vor.

Eine einfache Übung kann helfen, die Augen zu entlasten am Bildschirm: die 20-20-20-Regel. So geht’s: Alle 20 Minuten schauen Sie für 20 Sekunden 20 Fuß (sechs Meter) in die Ferne. Tipp: Stellen Sie sich eine Erinnerung am Handy ein, um an die 20-20-20-Regel zu denken.

Achten Sie außerdem darauf, oft zu blinzeln. Das hilft, die Augen feucht zu halten, und beugt damit trockenen Augen am Bildschirm vor.

Den Augen mit Augengymnastik etwas Gutes tun

Gymnastik tut nicht nur dem Körper gut, sondern auch den Augen. Nutzen Sie Ihre Pausen doch mal, um Augenübungen zu machen. Hier sind einige Ideen:

  • Palmieren: Mit dieser Übung können Sie Ihre Augen in wenigen Minuten entspannen. So geht’s: Setzen Sie sich bequem hin, schließen Sie Ihre Augen und legen Sie Ihre Handflächen darüber, um zusätzlich für Dunkelheit zu sorgen. Lassen Sie die Hände einige Minuten über den Augen. Währenddessen können Sie sich etwas Entspannendes vorstellen, zum Beispiel Wellen in der Brandung oder einen plätschernden Bach.
  • In alle Richtungen gucken: Lassen Sie Ihren Blick im Uhrzeigersinn einmal kreisen, bis Sie wieder am Ausgangspunkt angekommen sind. Den Kopf müssen Sie dabei nicht bewegen. Anschließend wiederholen Sie die Übung in die entgegengesetzte Richtung.
  • Den Blick gezielt auf etwas anderes richten: Diese Übung dauert nur einige Sekunden und kann dadurch immer wieder in den Arbeitstag eingebaut werden. Sie wenden dabei den Blick vom Bildschirm ab und fixieren stattdessen ein Objekt in Ihrer näheren Umgebung oder in der Ferne.
  • Augenmassage: Sie können Ihre Augen sanft mit kreisenden Bewegungen massieren, damit sie sich erholen können.

Brillen und Kontaktlinsen bei der Bildschirmarbeit

Wer eine Brille oder Kontaktlinsen trägt, für den gelten in Bezug auf das augenschonende Arbeiten keine grundlegend anderen Empfehlungen als für Beschäftigte ohne Sehhilfe. Auch hier ist es wichtig, die richtigen Einstellungen am Bildschirm zu wählen, auf die Umgebung zu achten und den Augen durch möglichst häufige Pausen die Möglichkeit zu geben, sich zu regenerieren. Darüber hinaus sind regelmäßige Untersuchungen der Augen sinnvoll, um die Augengesundheit im Blick zu behalten. So können Brille oder Kontaktlinsen individuell angepasst werden. Der Optiker oder die Augenärztin können überprüfen, ob die Sehhilfe für die Bildschirmarbeit richtig eingestellt ist.

Auch Menschen, die keine Sehhilfe benötigen, können von einer speziellen Bildschirmbrille profitieren. Bildschirmbrillen entlasten die Augen und sind besonders für Menschen, die ohnehin eine Brille tragen, ein wertvolles Update. Für die Arbeit am Bildschirm sind sie geeigneter als die Alltagsbrille oder eine Lese- oder Gleitsichtbrille. Computerbrillen helfen nicht nur, die Augen zu schonen bei der Bildschirmarbeit. Sie können auch dazu beitragen, dass man weniger schnell ermüdet und sich besser konzentrieren kann.

Bildschirmbrillen entspiegeln Reflexe, welche die Sicht stören können, und filtern Blaulicht heraus. Die Augen müssen sich weniger anstrengen. Wenn Sie Interesse an einer Brille für die Bildschirmarbeit haben, lassen Sie sich bei einem Optiker beraten.

Fazit: Die Arbeit am PC augenschonend gestalten

  • Die Arbeit vor dem Bildschirm kann anstrengend sein – auch für die Augen. Nach längerer Arbeit am PC können sie trocken sein oder gerötet. Es kann auch zu Kopfschmerzen oder Verspannungen kommen.
  • Augenprobleme durch Bildschirmarbeit können in vielen Fällen durch umsichtiges Handeln und eine geeignete Arbeitsumgebung verhindert werden.
  • Wichtig ist auch der Bildschirm selbst und wie er eingestellt ist.
  • Welches die besten Bedingungen für die Augen am Arbeitsplatz sind, ist eine individuelle Frage. Verschiedene Einstellmöglichkeiten sind daher sinnvoll, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Mitarbeiter entgegenzukommen.
  • Regelmäßige Pausen entlasten die Augen. Dabei können Sie zum Beispiel die 20-20-20-Regel nutzen.

Bildnachweis: Ground Picture / Shutterstock.com

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