Resümee: So schreiben Sie ein gutes Fazit
Das Resümee bringt die Erkenntnisse einer Forschungsarbeit auf den Punkt. Es fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und beantwortet die Forschungsfrage. Damit ist es ein essenzieller Bestandteil jeder wissenschaftlichen Arbeit. Doch wie schreibt man ein überzeugendes Fazit? Unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt Ihnen, worauf es ankommt und welche Informationen nicht ins Resümee gehören.
Resümee: Bedeutung
Das Resümee – auch Fazit oder Ausblick genannt – ist der Schlussteil einer wissenschaftlichen Arbeit. Sie brauchen es, wenn Sie eine Hausarbeit, eine Bachelor- oder Masterarbeit schreiben. Nicht nur für Arbeiten im Rahmen eines Studiums, sondern auch für manche Ausarbeitungen in der Schule ist es nötig, ein Resümee zu schreiben.
Das Fazit bildet immer das letzte Kapitel einer Arbeit. Darin wird die untersuchte Fragestellung – die Forschungsfrage – beantwortet. Die Ergebnisse werden zusammengefasst und in den Forschungskontext eingeordnet. In der Regel gehört auch ein Ausblick in das Resümee.
Viele Verfasser von Haus- oder Abschlussarbeiten behandeln das Resümee etwa stiefmütterlich. Nicht selten ist beim Schreiben des Fazits die Zeit knapp, so dass es in erster Linie schnell gehen muss. Das ist jedoch ein Risiko. Gerade auf das Resümee Ihrer Forschungsarbeit sollten Sie ein Augenmerk legen.
Das Resümee, mitunter auch Résumé, sollte in seiner Bedeutung nicht unterschätzt werden. Oft legen Professoren und andere Gutachter entsprechender Arbeiten besonders viel Wert auf eine gelungene Einleitung und einen überzeugenden Schluss. Der Anfang und das Ende einer Arbeit hinterlassen oft den stärksten Eindruck. Das sollten Sie berücksichtigen, wenn Sie Ihre Arbeit abschließen. Ein gutes Resümee kann sich positiv auf die Benotung auswirken. Nehmen Sie sich also genügend Zeit, um ein klares, gut strukturiertes Resümee zu schreiben.
Wie schreibt man ein gutes Resümee?
Viele Studierende und Schüler müssen ein Resümee schreiben, wissen aber nicht genau, wie man das eigentlich macht – und was ein überzeugendes Fazit überhaupt ausmacht. Wichtig ist, dass Sie im Fazit dort anknüpfen, wo Sie eingangs begonnen haben. Beziehen Sie sich in Ihrem Resümee auf Ihre Forschungsfrage, die Sie in der Einleitung erläutert haben. Im Resümee beantworten Sie die Forschungsfrage nicht nur, Sie zeichnen auch nach, wie Sie zu diesem Ergebnis gekommen sind.
Ob sich Ihr Fazit flüssig und überzeugend liest, hängt nicht nur von Ihren Forschungserkenntnissen ab. Auch die Art und Weise, in der Sie Ihr Resümee aufbauen, ist dafür entscheidend. Eine durchdachte Struktur sorgt dafür, dass sich ein klar erkennbarer roter Faden durch das Fazit zieht. Halten Sie sich dabei den Zweck des Fazits stets vor Augen: Ein Leser sollte darin alle wichtigen Erkenntnisse Ihrer Arbeit nachlesen können und sie auch dann verstehen können, wenn er nicht Ihre ganze Arbeit gelesen hat.
Wie Sie beim Schreiben des Resümees am besten vorgehen, erklären wir Ihnen in den folgenden Abschnitten Schritt für Schritt.
Vorgehensweise und Ergebnis zusammenfassen
Im Resümee Ihrer Arbeit beschreiben Sie zunächst in aller Kürze, was Sie untersucht haben, wie Sie vorgegangen sind und warum Sie sich diesem Thema gewidmet haben. Anknüpfend daran fassen Sie im Fazit einer Forschungsarbeit die Erkenntnisse aus dem Hauptteil zusammen.
Wichtige Erkenntnisse benennen und einordnen
Sie benennen damit die wichtigsten Ergebnisse Ihrer Untersuchung. Denken Sie dabei aus Sicht eines Lesers, der sich mit dem Thema weniger gut auskennt als Sie, und stellen Sie die Kernaussagen Ihrer Arbeit vor. Gehen Sie auch der Frage nach, was die Ergebnisse bedeuten. Ordnen Sie sie dazu in den aktuellen Forschungsstand ein. Gibt es bestehende Theorien, an denen Ihre Untersuchung anknüpft? Bestätigen Ihre Erkenntnisse bestimmte Forschungsansätze oder widersprechen sie ihnen?
Die Forschungsfrage beantworten
In jedem Fazit muss die Forschungsfrage der Arbeit beantwortet werden. Das kann oft sehr knapp mit Ja oder Nein geschehen. In jedem Fall sollten Sie eine klare, prägnante Antwort auf Ihre Forschungsfrage formulieren, wenn Sie das Resümee schreiben.
Nicht jede Arbeit liefert allerdings klare Ergebnisse. Dann gilt: Auch kein Ergebnis ist ein Ergebnis. Versuchen Sie nicht, aus unklaren Erkenntnissen klare Erkenntnisse zu machen. Das fällt dem Begutachter Ihrer Arbeit ganz sicher auf. Seien Sie also ehrlich – und gehen Sie, wenn nötig, kurz darauf ein, warum die Forschungsfrage durch Ihre Untersuchung nicht klar beantwortet werden kann.
Einen Ausblick geben
Auch ein Ausblick ist in der Regel Teil des Resümees einer Forschungsarbeit. Gehen Sie zum Schluss der Frage nach, wo noch Forschungsbedarf ist und welche Fragen noch offen sind. Scheuen Sie sich nicht, selbstkritisch mögliche Schwachstellen Ihrer Arbeit einzuräumen und daraus abzuleiten, an welcher Stelle noch Erkenntnisse fehlen. Sie können außerdem darauf eingehen, welche weitere Entwicklung beim jeweiligen Thema denkbar ist.
Tipps für die Formulierung des Resümees
Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, wenn Sie das Fazit Ihrer Arbeit verfassen. Das macht es wesentlich wahrscheinlicher, dass Ihre Arbeit am Ende ein gut formuliertes, klar strukturiertes Resümee hat. Schreiben Sie das Resümee dafür zuletzt, am besten zusammen mit der Einleitung. Beides – Einleitung und Fazit – runden die Arbeit ab. Außerdem lesen viele Professoren und andere Beurteiler zuerst die Einleitung und dann das Fazit, bevor sie sich dem Hauptteil widmen. Wenn das Fazit nicht an die Einleitung anknüpft, fällt das sehr wahrscheinlich negativ auf.
Bevor Sie Ihr Resümee schreiben, ist es hilfreich, Ihre Gedanken thematisch zu strukturieren. Überlegen Sie sich, wie Sie das Fazit aufbauen möchten, und machen Sie sich zu den verschiedenen Aspekten jeweils Stichpunkte. Dadurch fällt es Ihnen später leichter, einen flüssigen Text zu formulieren.
Wie lang sollte das Resümee sein?
Bei der Formulierung Ihres Resümees sollten Sie eine wissenschaftliche Schreibweise wählen. Die wissenschaftliche Sprache ist nüchtern und sachlich. Achten Sie darauf, dass Ihr Fazit dennoch verständlich geschrieben ist, so dass es auch Laien verstehen würden.
Eine persönliche Wertung ist in wissenschaftlichen Arbeiten in der Regel nicht gefragt. Es gibt jedoch Ausnahmen in manchen Bereichen, zum Beispiel den Geisteswissenschaften. Lassen Sie jedoch unbedingt sich selbst außen vor. Schreiben Sie also nicht „Ich habe in dieser Arbeit…“, sondern formulieren Sie eher passiv: „Diese Arbeit ist der Frage nachgegangen…“. Wenn Sie Ihr Fazit schreiben, sollten Sie es im Präsens formulieren. Präteritum ist nur angebracht, wenn Sie Ihre Forschungsergebnisse zusammenfassen oder Ihre Vorgehensweise beschreiben.
Wie lang sollte das Resümee sein?
In der Länge sollte das Resümee etwa zehn Prozent der Gesamtlänge Ihrer Arbeit ausmachen. Bei einer Hausarbeit von 15 bis 20 Seiten entspräche das ein bis zwei Seiten. Das Resümee sollte in etwa der Länge der Einleitung entsprechen.
Was nicht in das Resümee Ihrer Arbeit gehört
Manche Dinge sind zwar interessant, gehören aber nicht in das Resümee einer wissenschaftlichen Arbeit. Das heißt nicht, dass sie gar nicht erwähnt werden sollten, aber eben an einer anderen Stelle in Ihrer Abhandlung.
So sollten Sie etwa keine neuen Informationen mehr in Ihrem Fazit bringen. Denken Sie daran: Das Fazit ist lediglich eine Zusammenfassung. Neue Erkenntnisse oder neue Quellen sind im Resümee fehl am Platz. Auch für bislang nicht genannte Interpretationen der Ergebnisse Ihrer Untersuchung ist das Fazit der falsche Ort.
Tabellen oder andere Darstellungen gehören ebenfalls nicht in das Resümee einer Forschungsarbeit – schon deshalb, weil Sie besonders bei kürzeren Arbeiten gar nicht den Platz haben, um sie aufzunehmen.
Resümee: Checkliste
Wenn Sie Ihr Resümee geschrieben haben, sollten Sie noch einmal überprüfen, ob alle wichtigen Bestandteile enthalten sind. Die folgende Checkliste kann Ihnen dabei helfen:
- Haben Sie Ihre Arbeit zusammengefasst, indem Sie Ihren Untersuchungsschwerpunkt und Ihre Vorgehensweise beschrieben haben?
- Haben Sie Ihre Erkenntnisse prägnant zusammengefasst?
- Haben Sie die Ergebnisse Ihrer Untersuchung in den Forschungskontext eingeordnet?
- Wurde die Forschungsfrage klar beantwortet?
- Haben Sie einen Ausblick auf mögliche weitere Untersuchungsansätze gegeben?
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