Kurzlebenslauf: Schnell, prägnant und erfolgreich
Manchmal muss es kein ausführlicher Lebenslauf sein, der minutiös auflistet, was jemand bis dato gemacht hat. Auf Messen, für Stipendien oder bei neuen beruflichen Bekanntschaften kann ein Kurzlebenslauf völlig ausreichen. Hier erfahren Sie, was einen Kurzlebenslauf auszeichnet, wie er sich vom normalen Lebenslauf unterscheidet und worauf Sie achten sollten, wenn Sie ihn erstellen.

Was ist ein Kurzlebenslauf und wann ist er gefragt?
Ein Kurzlebenslauf ist die kompakte Version des üblichen Lebenslaufs. Er soll einen groben Überblick über die wichtigsten Qualifikationen und Erfahrungen der betreffenden Person geben. Vollständigkeit ist nicht entscheidend – es geht vielmehr darum, die essenziellen Aspekte hervorzuheben, die einen Bewerber auszeichnen.
Ein Kurzlebenslauf kann sich in verschiedenen Situationen anbieten:
- Auf Messen: Wer nicht weiß, ob und für wen er einen Lebenslauf auf einer Messe brauchen könnte, fährt mit einem Kurzlebenslauf gut.
- Für Aushilfsjobs: Für Minijobs sind oft keine besonderen Kompetenzen erforderlich. Ein Kurzlebenslauf kann bei Bewerbungen ausreichen.
- Bei Initiativbewerbungen: Bei einer Initiativbewerbung ist im Vorfeld meist nicht klar, ob die Bewerbung auf Interesse stößt. Ein Kurzlebenslauf kann ein erster Vorgeschmack sein – bei Bedarf kann ein vollständiger Lebenslauf nachgereicht werden.
- Bei Netzwerktreffen und anderen Events: Bei Veranstaltungen, bei denen man auf interessante Personen treffen könnte, kann ein Kurzlebenslauf hilfreich sein.
- Für Stipendien und bei Wettbewerben: Auch für Stipendien und bei Wettbewerben kann ein Kurzlebenslauf ausreichen.
- Für Online-Profile: In Karrierenetzwerken wie Xing oder LinkedIn ist ein ausführlicher Lebenslauf verzichtbar.
- Bei Job-Speeddating: Bei Job-Speeddating treffen Bewerber in kurzer Zeit auf verschiedene Arbeitgeber. In solchen Fällen kann ein Kurzlebenslauf ein nützliches Tool sein, um als Kandidat in Erinnerung zu bleiben.
Wichtige Unterschiede zwischen Kurzlebenslauf und Lebenslauf
Ein Kurzlebenslauf ist eine Art Essenz des üblichen Lebenslaufs. Das macht sich in seiner Länge bemerkbar: Er erstreckt sich über maximal eine Seite, während ein regulärer Lebenslauf meist zwei Seiten umfasst. Dabei geht es darum, in Kürze die wichtigsten Informationen über einen Beschäftigten zu präsentieren. Um das zu ermöglichen, verzichten Bewerber im Kurzlebenslauf auf Details, die nicht essenziell sind.
Während ein normaler Lebenslauf chronologisch lückenlos auflistet, was jemand bis dato gemacht hat, fehlen im Kurzlebenslauf Stationen und Qualifikationen, die im Einzelfall verzichtbar sind. Vollständigkeit ist nicht so wichtig wie eine Darstellung der Kompetenzen, die in einem bestimmten Kontext von Interesse sind.
Somit enthält ein Kurzlebenslauf nur relevante Stationen, während ein normaler Lebenslauf alles auflistet, was jemand vorzuweisen hat – egal, wie relevant es im Einzelfall ist. Der Kurzlebenslauf geht dann zum Beispiel auf die wichtigsten Abschlüsse ein, der übliche Lebenslauf würde hingegen auch andere Qualifikationen auflisten. Genaue Zeitangaben können besonders bei Nebenjobs und Praktika im Kurzlebenslauf verzichtbar sein. Auch Tätigkeitsbeschreibungen finden sich, wenn überhaupt, nur in Kurzform im Kurzlebenslauf. Konkrete Aufgaben und Verantwortlichkeiten werden weggelassen.
Was gehört in einen Kurzlebenslauf und wie ist er aufgebaut?
In seinem Aufbau orientiert sich der Kurzlebenslauf am regulären Lebenslauf, er fokussiert sich dabei aber auf die relevantesten Rubriken.
So sieht die typische Gliederung eines Kurzlebenslaufs aus:
- Überschrift
- Persönliche Daten
- Beruflicher Werdegang
- Ausbildung
- Besondere Kompetenzen
Die Angabe von Hobbys ist schon im normalen Lebenslauf verzichtbar. In einem Kurzlebenslauf wird sie fast immer weggelassen. Dasselbe gilt für ehrenamtliches Engagement. Entscheidend ist jedoch, was der Zweck des Kurzlebenslaufs ist. Wenn die Angabe von Hobbys oder Ehrenämtern wichtig ist, sollte sie ergänzt werden.
Ein Kurzlebenslauf ist klar strukturiert und in einem minimalistischen Design gehalten. Auch diese Form des Lebenslaufs ist tabellarisch aufgebaut und nutzt Bullet Points für mehr Übersichtlichkeit.
Enthält ein Kurzlebenslauf ein Bewerbungsfoto?
Anders als ein regulärer Lebenslauf gibt ein Kurzlebenslauf zum Beispiel nur Aufschluss darüber, was ein Bewerber in den letzten fünf Jahren gemacht hat. Auf frühere Stellen, Praktika und Nebenjobs wird bewusst verzichtet. Bei der Angabe des Bildungswegs reicht die höchste Qualifikation aus, also etwa der Studienabschluss oder Fachabitur.
Ebenso bleibt es bei der Angabe von Schlüsselqualifikationen beim Nötigsten. Üblich ist auch hier die Nennung von Sprach- und IT-Kenntnissen, wobei wiederum nur Kernkompetenzen angegeben werden.
In deutschen Lebensläufen ist ein Bewerbungsfoto üblich. Gilt das auch für den Kurzlebenslauf? Ja, grundsätzlich kann auch hier ein Bewerbungsfoto ergänzt werden. Zumindest bei Bewerbungen in Deutschland ist das empfehlenswert, weil das Foto für viele Personalverantwortliche nach wie vor einen hohen Stellenwert hat.
Kurzlebenslauf: Beispiele
Hier finden Sie zwei Beispiele dafür, wie ein Kurzlebenslauf aussehen könnte.
Beispiel 1: Kurzlebenslauf einer Floristin
Kurzlebenslauf
Sabine Beispiel
Beispielweg 19
19191 Beispielstadt
s.beispiel@musterprovider.de
0101–10203040
Beruflicher Werdegang:
- seit 2022: Floristin im Blumenladen „Kornblume“, Beispielstadt
o Blumenarrangements und Dekorationen für verschiedene Anlässe
o Beratung und Kundenservice - 2020–2022: Floristin im Gartencenter „Schöner Garten“, Beispielstadt
Ausbildung:
- 2017–2020: Ausbildung zur Floristin, Gartencenter „Schöner Garten“, Beispielstadt (Abschlussnote: 1,5)
- 2017: Realschulabschluss in der Beispielschule, Beispielstadt
Qualifikationen & Kompetenzen:
- IT: Microsoft Office, Kassiersysteme
- Sprachkenntnisse: Deutsch, Englisch (B2), Spanisch (C1)
Beispiel 2: Kurzlebenslauf eines Bankkaufmanns
Johannes Muster
Beispielallee 1
11223 Musterdorf
johannes.muster@musteradresse.de
0198–7654321
Berufserfahrung
- seit 2023: Bankkaufmann bei der Beispielbank, Musterdorf
o Kundenberatung (Kredite, Geldanlagen)
o Konto- und Depoteröffnungen, Transaktionen - 2020–2023: Bankkaufmann bei der Bank 1A, Musterstadt
- 2018–2020: Bankkaufmann bei der Musterbank, Beispielstadt
Bildungsweg
- 2015–2018: Ausbildung zum Bankkaufmann, Beispielbank, Beispielstadt
- 2015: Abitur auf dem Beispiel-Gymnasium, Beispielstadt
Qualifikationen:
- Sprachen: Deutsch (Muttersprache), Englisch (C1), Italienisch (B1), Französisch (B1)
- Software: Konto- und Kreditverwaltung über BSI, Verwaltung von Kundendaten über Salesforce
- Office-Anwendungen: Excel, Word (fortgeschrittene Kenntnisse, u. a. Tabellenkonstruktion, Analysen, Berichte)
Tipps für die Erstellung eines Kurzlebenslaufs
Wie schreibt man einen Kurzlebenslauf? Wer sich zum ersten Mal damit befasst, ist womöglich verunsichert: Welche Informationen sind noch wichtig? Wie gliedert man den Kurzlebenslauf? Wie stark sollte man ins Detail gehen? Hier erfahren Sie mehr darüber, wie Sie einen Kurzlebenslauf erstellen können.
Für die Frage, was in einen Kurzlebenslauf gehört, ist entscheidend, wofür Sie das Dokument verwenden möchten. Überlegen Sie sich, was für diesen Zweck wichtig ist. Auf welche Informationen und Angaben kommt es an? Versuchen Sie, Ihre Qualifikationen und Erfahrungen so zu verdichten, dass das Essenzielle anhand Ihres Kurzlebenslaufs ersichtlich ist:
- Womit kennen Sie sich aus?
- Mit welchen Tätigkeiten haben Sie Erfahrung?
- Wo liegen Ihre Kernkompetenzen?
- Sind Sie auf eine bestimmte Richtung spezialisiert?
Versetzen Sie sich in die Personalverantwortlichen hinein
Passen Sie Ihren Lebenslauf an die Stellenanzeige an, wenn Sie sich damit auf eine freie Stelle bewerben möchten. Greifen Sie die Schlagwörter auf, die darin genannt werden. Diese Begriffe springen Personalern schnell ins Auge und können dazu führen, dass Ihr Lebenslauf einen größeren Effekt hat. Dabei ist es bei einem Kurzlebenslauf besonders wichtig, so präzise wie möglich zu formulieren. Vage, allgemeingültige Beschreibungen sollten Sie vermeiden, weil sie keinen Mehrwert haben.
Denken Sie an Ihre Zielgruppe, wenn Sie einen Kurzlebenslauf schreiben. Versetzen Sie sich in einen Arbeitgeber, der einen neuen Mitarbeiter sucht: Auf welche Fähigkeiten kommt es bei der Stellenbesetzung an? Welche Merkmale sind besonders wünschenswert? Womit sollte sich die Person auskennen? Solche Fragen sollten Sie mit Ihrem Kurzlebenslauf beantworten. Es ist dabei hilfreich, auf Erfolge einzugehen, und zwar möglichst konkret. Sie können etwa angeben, dass Sie durch Ihre Arbeit den Umsatz um x Prozent steigern konnten oder dass Sie die Zahl der Follower auf Instagram von 750 auf 1.000 erhöhen konnten.
Die visuelle Gestaltung des Kurzlebenslaufs: Was wichtig ist
Wie Ihr Kurzlebenslauf auf andere wirkt, hängt nicht nur vom Inhalt ab. Auch Äußerlichkeiten spielen eine Rolle. Essenziell ist ein einheitliches, klar strukturiertes Layout. Wählen Sie eine Schriftart und Schriftgrößen, die ebenfalls einheitlich sein sollten:
- Geeignete Schriftarten sind solche ohne Schnörkel, die gut lesbar sind. Dazu zählen zum Beispiel Calibri, Verdana, Helvetica oder Arial.
- Je nach Schriftart eignet sich für Fließtext die Schriftgröße 10 bis 12 pt, für Überschriften 12 bis 14 pt.
Ausreichende Abstände zwischen den einzelnen Abschnitten sorgen dafür, dass Ihr Kurzlebenslauf übersichtlich ist. Besonders wichtige Aspekte können Sie durch Fettungen hervorheben. Farben sind zur Gestaltung möglich, es sollten aber nicht mehr als zwei – eher dezente – Farben sein. Grelle Farbtöne sind nicht zu empfehlen, weil sie nicht seriös wirken. Sie können zudem mit Linien und Symbolen arbeiten.
Wie beim regulären Lebenslauf ist auch bei einem Kurzlebenslauf eine tabellarische Struktur gefragt. Links notieren Sie grobe Zeitangaben, wobei Jahresangaben in der Regel reichen. Rechts ergänzen Sie, was Sie gemacht haben oder was Sie können.
Ein Bewerbungsfoto ist bei Bewerbungen in Deutschland zwar optional, aber üblich und deshalb sinnvoll. Das Bild sollte aktuell sein und Sie professionell und sympathisch wirken lassen. Es lohnt sich, dafür in ein gutes Fotostudio zu gehen.
Wenn Sie den Kurzlebenslauf verschicken möchten, sollten Sie ihn ins PDF-Format bringen. Achten Sie auf eine klare Bezeichnung, die deutlich macht, worum es geht. Dafür bietet sich Ihr Name in Kombination mit dem Wort „Lebenslauf“ oder „Kurzlebenslauf“ an, also zum Beispiel „anita.mueller-kurzlebenslauf“.
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