Frühjahrsmüdigkeit: So tanken Sie im Frühling neue Energie

Endlich ist der Winter vorbei, der Frühling steht vor der Tür – und ausgerechnet dann fühlt man sich müde und abgeschlagen. Viele Menschen fühlen sich in den ersten warmen Tagen des Jahres antriebslos, die Rede ist dann häufig von der Frühjahrsmüdigkeit. Gibt es dieses Phänomen tatsächlich? Was hat die Frühjahrsmüdigkeit für Symptome? Und kann man etwas tun, um den Übergang zwischen den Jahreszeiten zu erleichtern?

Eine Frau liegt auf einer Wiese und gähnt, was ist Frühjahrsmüdigkeit?

Frühjahrsmüdigkeit: Was dahinter steckt

Kaum wird es draußen endlich wärmer, fühlen sich manche Menschen kaputt und müde. Draußen wird es grün, die ersten Blumen blühen, die Vögel zwitschern – und man selbst leidet unter Kreislaufbeschwerden, Kopfschmerzen oder ist leicht gereizt. Es ist ein Phänomen, dass alljährlich viele Menschen erleben: die Rede ist von der Frühjahrsmüdigkeit oder Frühlingsmüdigkeit. Wie der Name nahelegt, treten die typischen Frühlingsmüdigkeit-Symptome pünktlich zum Frühjahr auf, und zwar in der Zeit des Übergangs vom Winter zum Frühling.

Zu den weiteren Frühjahrsmüdigkeit-Symptomen können auch Antriebslosigkeit, Abgeschlagenheit, Energiemangel oder ein niedriger Blutdruck gehören. Manchen Betroffenen ist oft schwindelig, andere schlafen schlecht. Auch schlechte Laune kann zu den Symptomen einer Frühlingsmüdigkeit gehören. Die Symptome halten meist für einige Wochen an, bevor sie sich von selbst verflüchtigen, wenn der Körper sich an die veränderten klimatischen Bedingungen angepasst hat.

Frühjahrsmüdigkeit: Alles nur Einbildung?

Ist die Frühlingsmüdigkeit ein reales Phänomen? Manche Menschen sind davon überzeugt, dass es so etwas wie eine Frühjahrsmüdigkeit tatsächlich gibt, weil sie die Symptome am eigenen Leib erleben. Sie fühlen sich kraftlos und antriebslos und haben womöglich noch eine Reihe weiterer typischer Frühlingsmüdigkeit-Symptome. Anderen Menschen hingegen macht der Übergang von der kalten zur wärmeren Jahreszeit keinerlei Probleme. Das lässt immer wieder die Frage aufkommen, ob es die Frühjahrsmüdigkeit tatsächlich gibt.

Genau nachweisen lässt sich weder, dass es eine Frühjahrsmüdigkeit gibt, noch dass es sie nicht gibt. Es gibt kaum wissenschaftliche Studien über die Frühlingsmüdigkeit – auch deshalb, weil sie klinisch aufgrund ihrer vielfältigen denkbaren Symptome kaum zu belegen ist. So bleiben nur anekdotische Hinweise darauf, dass das Phänomen real ist. Da jedes Jahr viele Menschen darüber berichten, dass ihnen der Übergang in den Frühling schwerfällt, liegt der Schluss nahe, dass es so etwas wie eine Frühjahrsmüdigkeit wirklich gibt. Diese Annahme wird dadurch bestärkt, dass sich in dieser Zeit körperliche Prozesse verändern, was einige typische Frühjahrsmüdigkeit-Symptome erklären kann. 

Wer ist von Frühlingsmüdigkeit betroffen?

Manche Menschen fühlen sich nicht anders als sonst, wenn der Winter endet und der Frühling beginnt. Sie freuen sich über die ersten warmen Tage und können sie voll und ganz genießen. Andere hingegen sind zwar vielleicht froh, dass der Winter endlich vorbei ist, sie fühlen sich aber nicht nach Aktivitäten im Freien. Woran liegt es, dass die Frühjahrsmüdigkeit manchen Menschen zu schaffen macht und andere davon verschont bleiben?

Tatsächlich sind bestimmte Personengruppen eher von Frühjahrsmüdigkeit-Symptomen betroffen als andere. Menschen, die jung und fit sind, haben damit eher weniger Probleme. Schon eher trifft es ältere Menschen oder Menschen mit Vorerkrankungen. Auch Menschen, die einen niedrigen Blutdruck haben, können eher eine Frühlingsmüdigkeit verspüren, ebenso wie Menschen, die allgemein wetterfühlig sind.

Auch die Lebensführung kann das Auftreten einer Frühjahrsmüdigkeit begünstigen: Wenn sich jemand unausgewogen ernährt, viele Fertigprodukte isst, zu wenig oder schlecht schläft oder sich zu wenig bewegt, ist eine Frühjahrsmüdigkeit wahrscheinlicher. Auch eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr kann Frühjahrsmüdigkeit-Symptome verstärken.

Frühjahrsmüdigkeit: Diese Ursachen kann sie haben

Auch wenn die Existenz einer Frühjahrsmüdigkeit nach wie vor nicht abschließend geklärt ist, gibt es doch physiologische Prozesse, die im Übergang vom Winter zum Frühjahr im Körper ablaufen und Frühlingsmüdigkeit-Symptome erklären können. Im Winter werden viele körperliche Prozesse auf ein Minimum zurückgefahren. Das führt dazu, dass sich viele Menschen im Winter antriebslos fühlen. Wenn es wärmer wird, reagiert der Körper auf die Veränderungen in der Umgebung: Bestimmte Prozesse laufen anders ab, um sich an die veränderten Temperaturen anzupassen.

Das betrifft auch hormonelle Veränderungen. In der kalten Jahreszeit stellt der Körper mehr Melatonin her, was uns schläfrig macht. Eine erhöhte Melatonin-Produktion kann auch depressive Verstimmungen begünstigen, was erklärt, warum viele Menschen im Winter schlechter drauf sind als im Sommer. Wenn es im Frühling wärmer wird und es mehr Tageslicht gibt, reduziert der Körper die Produktion von Melatonin und stellt stattdessen mehr Serotonin her.

Der Botenstoff Serotonin, oft auch als „Glückshormon“ bezeichnet, wirkt aktivierend und stimmungshebend. Diese Umstellung ist notwendig, geht aber an vielen Menschen nicht spurlos vorbei, sondern zeigt sich durch Frühjahrsmüdigkeit-Symptome. Wenn es draußen wärmer ist, führt das darüber hinaus dazu, dass sich die Blutgefäße weiten. Das kann Kreislaufprobleme begünstigen und für niedrigen Blutdruck sorgen.

Kann man gegen die Frühjahrsmüdigkeit etwas tun?

Frühjahrsmüdigkeit kann lästig sein: Man freut sich eigentlich über die wärmeren, sonnigeren Tage und möchte sie genießen, und genau dann fühlt man sich abgeschlagen oder hat Kreislaufbeschwerden. Kann man etwas tun, damit die Frühlingsmüdigkeit schneller vorbeigeht? Das ist eigentlich nicht nötig. Der Körper braucht für die Umstellung einige Wochen, anschließend verschwinden auch die Frühjahrsmüdigkeit-Symptome von selbst.

Dennoch: Es gibt Dinge, die Sie tun können, damit Sie sich schneller wieder fit fühlen. Sie können den Körper dabei unterstützen, sich an die veränderten Temperaturen und Lichtverhältnisse anzupassen. Welche Möglichkeiten Sie dabei haben, erfahren Sie im nächsten Abschnitt.

Mit diesen Tipps können Sie der Frühjahrsmüdigkeit den Kampf ansagen

Wer unter Frühjahrsmüdigkeit leidet, fühlt sich antriebslos. Der Kraftlosigkeit sollten Sie sich aber nicht ergeben, denn das macht alles noch schlimmer. Wenn Sie Ihren Körper bei der Anpassung an die wärmeren Tage unterstützen möchten, können Sie das mit einfachen, aber effektiven Mitteln tun.

Um eine Frühlingsmüdigkeit abzulegen, sollten Sie aktiv werden. Statt auf dem Sofa zu versacken, sollten Sie lieber einen kleinen Spaziergang unternehmen. Oder Sie treiben Sport: Gehen Sie joggen, spielen Sie Basketball mit Freunden oder ziehen Sie ein paar Bahnen im Schwimmbad. Bewegung in jeder Form hilft, die Müdigkeit zu überwinden. Am besten ist es, wenn Sie sich dafür an der frischen Luft aufhalten. Das hilft Ihnen dabei, neue Energie zu tanken.

Das Gehirn und die Muskeln brauchen ausreichend Sauerstoff, um optimal arbeiten zu können. Wenn Sie viel frische Luft bekommen, fühlen Sie sich dadurch wacher, aktiver und energiereicher. Es kann schon helfen, öfter mal zu lüften. Noch besser ist es, wenn Sie möglichst viel Zeit draußen verbringen. Sie können zum Beispiel im Garten ein Buch lesen oder einen Spaziergang im Wald machen. Bei Aktivitäten in der Natur sinkt außerdem der Blutdruck, es werden weniger Stresshormone ausgeschüttet und die Serotonin-Produktion wird angeregt. So können Sie die natürlichen hormonellen Prozesse des Frühlings aktiv unterstützen.

Sonnenlicht regt die Serotoninproduktion an

Dass Aktivitäten im Freien guttun, hängt auch mit dem Sonnenlicht draußen zusammen. Natürliches Licht regt ebenfalls die Produktion von Serotonin an, zusätzlich wird das Immunsystem durch einen Aufenthalt im Freien gestärkt. Am besten ist es, direkt morgens nach dem Aufstehen einen kleinen Spaziergang zu machen. Das hilft, die innere Uhr richtig einzustellen, und kann dafür sorgen, dass Sie nachts besser schlafen.

Apropos Schlaf: Auch das ist ein wichtiger Punkt, wenn es darum geht, Frühlingsmüdigkeit-Symptome zu verringern. Gehen Sie rechtzeitig ins Bett, um zwischen sieben und neun Stunden Schlaf zu bekommen. Sie haben genug geschlafen, wenn Sie sich kurz nach dem Aufstehen ausgeruht fühlen. Schlafen Sie hingegen zu wenig, machen Sie es Ihrem Körper unnötig schwer.

Um Frühjahrsmüdigkeit zu bekämpfen, ist es wichtig, dass Sie genug trinken – bis zu zwei Liter am Tag, am besten Wasser und Tees. Außerdem sollten Sie sich möglichst gesund und ausgewogen ernähren. Viel frisches Obst und Gemüse helfen dabei, die Müdigkeit des Frühlings zu überwinden und neue Kraft zu tanken. Eine Ernährung mit viel Fast Food, Zucker, Fett und Soft Drinks ist hingegen kontraproduktiv.

Wechselduschen können neue Energie geben

Wenn Sie Ihren Körper bei der Umstellung vom Winter auf das Frühjahr unterstützen möchten, können auch Wechselduschen sehr nützlich sein. Dabei wechseln Sie in kurzen Abständen zwischen wärmerem und kälterem Wasser ab. Wenn Sie mit kaltem Wasser abschließen, fühlen Sie sich anschließend energiegeladener. Wechselduschen unterstützen das Immunsystem, kurbeln den Kreislauf an und können für gute Laune sorgen. Dasselbe gilt auch für ein Eisbad oder ein Bad in kaltem Wasser, zum Beispiel im Meer. Aber Vorsicht: Fangen Sie mit wenigen Sekunden an. Der Kopf sollte nie unter Wasser sein. Achten Sie darauf, sich nicht zu unterkühlen und nach dem Kontakt mit kaltem Wasser schnell wieder warm zu werden.

Auch ein Besuch in der Sauna kann eine gute Idee sein, um Frühlingsmüdigkeit-Symptome zu verringern. Achten Sie darauf, dass Sie nach dem Saunagang ins kalte Tauchbecken gehen oder eine kalte Dusche nehmen, um wirklich von einem Saunabesuch zu profitieren.

Bildnachweis: Yuricazac / Shutterstock.com

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