Berufseinstieg nach dem Studium: So gehen Sie am besten vor

Im Studium sind viele Studenten damit beschäftigt, sich auf Prüfungen, Hausarbeiten und Abschlussarbeiten zu konzentrieren. Dabei lohnt es sich, rechtzeitig an die Zeit danach zu denken: den Berufseinstieg nach dem Studium. Wer frühzeitig wichtige Qualifikationen erwirbt, legt damit den Grundstein für einen erfolgreichen Berufseinstieg legt. Mit unseren Tipps können Sie den Berufseinstieg nach dem Studium optimal vorbereiten.

Warum Sie schon vor dem Studium an den Berufseinstieg denken sollten

Mit der Planung Ihres Berufseinstiegs können Sie kaum zu früh beginnen. Im Idealfall befassen Sie sich schon vor der Wahl Ihres Studienfachs mit der konkreten Frage, was Sie damit anfangen möchten. Viele Studenten nehmen ein Studium auf, weil sie das Fach interessiert. Aber längst nicht immer gibt es im entsprechenden Bereich auch Berufe, die ihnen wirklich Spaß machen.

Außerdem klaffen Erwartungen und Realität oft auseinander. Wer sich etwa für das aktuelle Geschehen interessiert, wird im Politikstudium schnell feststellen, dass die Tagespolitik nur am Rande ein Thema ist. Manchmal ist man besser beraten, ein Hobby oder Interesse privat auszuleben und sich beruflich auf etwas zu konzentrieren, das die geeigneteren Jobchancen mit sich bringt.

Werden Sie sich deshalb so früh wie möglich darüber im Klaren, wohin Sie beruflich möchten. Welche Ziele verfolgen Sie? Welchen konkreten Beruf streben Sie an? Sie müssen es nicht zwangsläufig schon zu Beginn Ihres Studiums zu 100 Prozent wissen, aber je eher Sie schon eine Nische vor Augen haben, desto besser. Denn das bedeutet auch, dass Sie schon während des Studiums alles Erforderliche dafür tun können, um in diese Nische mit Ihrer Bewerbung nach dem Studium beruflich einzusteigen.

Egal, ob Sie noch gar nicht mit dem Studium begonnen haben, schon einige Semester hinter sich haben oder Ihre Abschlussarbeit gerade eingereicht haben: Machen Sie sich einen möglichst detaillierten Plan, mit dem Sie Ihre beruflichen Ziele erreichen können. Überlegen Sie sich dabei auch, ob Ihr Ziel realistisch ist. Können Sie es – den nötigen Einsatz vorausgesetzt – voraussichtlich erreichen, oder gibt es Hürden, die Ihnen im Weg stehen könnten? Unerwartete Hindernisse können Sie leicht aus der Bahn werfen. Überlegen Sie sich deshalb, was hinderlich sein könnte und wie Sie das Hindernis beseitigen können.

Während des Studiums die passenden Qualifikationen für den Berufseinstieg sammeln

Den Grundstein für einen erfolgreichen Berufseinstieg legen Sie nicht nur mit Ihrem Studium selbst, sondern auch mit den Erfahrungen, die Sie während Ihres Studiums machen. Auch hierbei sollten Sie möglichst nach Plan vorgehen und nicht blind Qualifikationen sammeln. Überlegen Sie sich, was im Detail nötig ist, um Ihr Ziel zu erreichen. Denken Sie nicht nur an die Mindest-Voraussetzungen, sondern auch an zusätzliche Qualifikationen, die Sie von anderen abheben können.

Einerseits bedeutet das, dass Sie beim Studieren selbst überlegt vorgehen sollten. Reicht es, wenn Sie einen Bachelor machen, oder haben Sie ohne Master kaum eine Chance? Andererseits betrifft dies die Erfahrungen, die Sie während Ihres Studiums oder nebenher machen.

Testen Sie mögliche künftige Bereiche bei Praktika

Ein wichtiger Aspekt sind Praktika. Nach dem Studium haben Sie zwar einen hoffentlich guten Abschluss vorzuweisen, aber keine nennenswerte Praxiserfahrung. Das ist hinderlich bei Bewerbungen zum Berufseinstieg. Wenn Sie jedoch einschlägige Praktika gemacht haben, können Sie damit den Mangel an Berufserfahrung ein Stück weit ausgleichen. Außerdem erhalten Sie dabei Praktikumszeugnisse, die fehlende Arbeitszeugnisse ersetzen können.

Praktika haben noch einen weiteren Vorteil: Sie können dabei ganz unverbindlich testen, ob ein bestimmtes Tätigkeitsfeld für Ihre spätere Berufstätigkeit eine Option sein könnte. Sie finden durch Praktika schnell heraus, was zu Ihnen passt, was Ihnen liegt und was Ihnen (keinen) Spaß macht. Im besten Fall schnuppern Sie mit Praktika in mehrere Bereiche hinein, die Sie sich beruflich vorstellen könnten. Darüber hinaus knüpfen Sie bei Praktika Kontakte, die Ihnen bei Bewerbungen zum Berufseinstieg nützlich sein können.

Der Wert von Auslandserfahrungen

Viele Arbeitgeber schätzen es, wenn ein möglicher künftiger Mitarbeiter eine Zeit lang im Ausland war. Auch das können Sie während Ihres Studiums tun. Infrage kommt etwa ein Praktikum im Ausland, ein Auslandssemester oder gleich ein ganzes Studium im Ausland.

Nützlich sind im Zweifelsfall jedoch auch Erfahrungen im Bereich Work & Travel oder eine Au-Pair-Tätigkeit. Auslandserfahrungen sind oft nicht in erster Linie wegen ihres Inhalts so nützlich, sondern wegen ihres Effekts auf die persönliche Entwicklung. Junge Menschen werden durch einen Auslandsaufenthalt häufig geistig reifer, erweitern ihren Horizont und machen in kultureller Hinsicht neue Erfahrungen. Bewerber mit Auslandserfahrungen gelten vielen Arbeitgebern als besonders flexibel, reif, offen für Neues und eigenverantwortlich.

Erwerben Sie wichtige Kompetenzen während des Studiums

Während Ihrer Studienzeit können Sie außerdem wichtige Kompetenzen und Fähigkeiten erlangen, die für den angestrebten Beruf nützlich sind. Das geht etwa beim Studium Liberale, bei einem Workshop oder einem Kurs, den Sie neben der Uni machen. Wichtig ist, dass Sie wissen, welche Kompetenzen wirklich gefragt sind.

Als Werkstudent haben Sie es beim Berufseinstieg oft leichter

Wenn möglich, arbeiten Sie während des Studiums als Werkstudent. Das hat gegenüber einem anderen Studentenjob wie kellnern oder als Barista arbeiten gleich mehrere Vorteile. Sie wenden dabei die Inhalte aus dem Studium praktisch an. Dabei lernen Sie vieles, das Ihnen später im Beruf nützlich sein kann. Wenn Sie Theorie und Praxis verknüpfen können, verschafft Ihnen das Vorteile bei Bewerbungen zum Berufseinstieg, denn Sie können wichtige Berufserfahrungen vorweisen.

Nützlich ist eine Werkstudententätigkeit auch, weil Sie auch hierbei Kontakte knüpfen. Nach dem Studium haben Sie oft gute Chancen, bei diesem Arbeitgeber beruflich einzusteigen, wenn dieser mit Ihnen zufrieden war. Falls dort nichts frei ist oder Sie sich woanders bewerben möchten, kann Ihnen Ihr Arbeitszeugnis helfen. Möglicherweise kann Ihnen Ihr ehemaliger Chef aus der Werkstudententätigkeit sogar persönlich behilflich sein, indem er sich bei einem anderen Arbeitgeber für Sie stark macht.

Richten Sie Hausarbeiten und Abschlussarbeiten nach Ihren beruflichen Zielen aus

Richten Sie Hausarbeiten und Abschlussarbeiten nach Ihren beruflichen Zielen aus

Hausarbeiten und mindestens eine Abschlussarbeit gehören für jeden Studenten dazu. Den größten Nutzen ziehen Sie aus dieser oft als lästig empfundenen Pflicht, indem Sie sich dabei inhaltlich mit Themen befassen, mit denen Sie sich auch später beschäftigen möchten. So lernen Sie nicht nur bestimmte Bereiche im Detail kennen, sondern zeigen möglichen Arbeitgebern auch, dass Sie sich damit schon grundlegend auskennen. Entsprechende Schwerpunkte machen darüber hinaus deutlich, dass Sie an einem bestimmten Themenbereich wirklich interessiert sind.

Möglicherweise besteht die Option, Ihre Abschlussarbeit in Kooperation mit einem Unternehmen zu schreiben. Falls es sich auch thematisch anbietet und Sie sowohl das Unternehmen als auch Ihre Ansprechpartner an der Uni von Ihrer Idee überzeugen können, ist auch das sehr nützlich für spätere Bewerbungen beim Berufseinstieg.

Knüpfen und pflegen Sie Kontakte

Kontakte sind in der Arbeitswelt oft ebenso wichtig wie formelle Qualifikationen. Schon als Student können Sie wichtige Kontakte knüpfen. Das betrifft nicht nur Personen, die Sie im Rahmen von Praktika oder Werkstudententätigkeiten kennenlernen. Auch an der Uni selbst gibt es Personen, die Ihnen später beim Berufseinstieg helfen können. Professoren und Dozenten können Ihnen für Bewerbungen Referenzschreiben oder Empfehlungsschreiben erstellen oder bei Arbeitgebern, zu denen sie selbst Kontakte haben, ein gutes Wort für Sie einlegen. Je besser Ihr Kontakt zu diesen Personen ist, desto wertvoller sind die Kontakte.

Es reicht allerdings nicht, Kontakte einmal zu knüpfen. Wenn Sie von diesen Kontakten auch noch nach einiger Zeit profitieren möchten, müssen Sie die Kontakte auch pflegen. Das gilt auch für die Zeit nach Ihrem Abschluss. Vernetzen Sie sich in wichtigen Karrierenetzwerken und rufen Sie sich immer mal wieder in Erinnerung, ohne aufdringlich zu sein. Nur ein Kontakt, der sich an Sie erinnern kann, ist Ihnen wirklich nützlich.

Erfolgreicher Berufseinstieg nach dem Studium: Fangen Sie rechtzeitig mit der Jobsuche an

Wenn sich Ihr Studium dem Ende zuneigt, ist es höchste Zeit, sich mit Bewerbungen zum Berufseinstieg zu befassen – auch dann, wenn Sie eigentlich gedanklich voll mit Ihrer Abschlussarbeit beschäftigt sind. Das ist besonders wichtig, wenn Sie einen möglichst nahtlosen Übergang vom Studium zum Berufseinstieg haben möchten.

Verschaffen Sie sich möglichst frühzeitig einen Überblick über den Arbeitsmarkt und überlegen Sie sich, wohin genau Sie am liebsten möchten. Was wäre Ihre erste Wahl? Was käme auch infrage, auch wenn es nicht Ihre erste Wahl ist? Als Berufsanfänger sind Sie weniger qualifiziert als berufserfahrene Bewerber, was Ihre Jobauswahl limitiert. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich einen passenden ersten Job suchen, der den Grundstein für eine erfolgreiche Karriere legt.

Überlassen Sie den Berufseinstieg nach dem Studium nicht dem Zufall. Viele Studenten gehen bei Bewerbungen nach dem Studium mehr oder weniger planlos vor: Sie gucken, welche Stellen ausgeschrieben sind, und bewerben sich auf die Jobs, die sie am ehesten ansprechen. Dabei vergessen viele Bewerber, welche Optionen es darüber hinaus gibt.

Warum es sich lohnt, auch abseits von Jobportalen nach einer Stelle zu suchen

Einen möglichen ersten Job finden Sie nicht nur in den üblichen Online-Jobbörsen. Auch bei Karrierenetzwerken wie Xing oder LinkedIn können Sie fündig werden. Denken Sie auch daran, dass Sie auch selbst gefunden werden können. Vermerken Sie in Ihrem Profil, dass Sie auf Jobsuche sind. Damit Recruiter Ihr Profil überhaupt finden, sollten Sie es aussagekräftig gestalten und mit Leben füllen. Achten Sie dabei auf wichtige Schlagworte, die vermutlich häufig gesucht werden. Auch durch eigene Beiträge können Sie auffallen. Auf diese Weise kann es sein, dass Sie von interessanten Arbeitgebern gefunden werden.

Vielversprechend können auch Initiativbewerbungen sein. Diese Möglichkeiten nutzen viele Bewerber zu selten. Dabei sind die Chancen oft sogar größer als bei Bewerbungen für ausgeschriebene Stellen. Sie haben schließlich keine Konkurrenz und zeigen mit Ihrer Initiativbewerbung, dass Sie wirklich zu einem bestimmten Arbeitgeber möchten. Die nötige Motivation bringen Sie also mit. Wenn es keine freie Stelle gibt, behalten viele Arbeitgeber Initiativbewerber im Hinterkopf. Wird später doch etwas frei, haben Sie in einem solchen Fall oft gute Chancen.

Scheuen Sie sich nicht, bei Bewerbungen zum Berufseinstieg Kontakte zu nutzen. Oft kennen diese Kontakte ihrerseits Arbeitgeber, die für Sie passend sein können. Auch Referenzschreiben und Empfehlungsschreiben, die Sie Ihrer Bewerbung beilegen, können Ihre Chancen steigern. Als Berufseinsteiger mangelt es Ihnen sehr wahrscheinlich an Arbeitszeugnissen. Wenn Sie jedoch Fürsprecher haben, die glaubhaft von Ihnen überzeugt sind, kann das Ihre Bewerbungen nach dem Studium enorm erleichtern.

Bldnachweis: fongbeerredhot / Shutterstock.com

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