Dankschreiben nach dem Vorstellungsgespräch: So geht es

Es ist nur eine kleine Geste, und doch kann sie einen erstaunlichen Unterschied machen: das Dankschreiben nach einem Bewerbungsgespräch. Damit bedanken Sie sich als Bewerber bei Ihren Gesprächspartnern – vordergründig. Tatsächlich zeigen Sie Ihr Interesse an der freien Stelle und bringen Ihren Namen noch einmal ins Spiel. Das kann die Chancen auf eine positive Rückmeldung verbessern und hilft, inmitten der Bewerber positiv hervorzustechen. Was Sie rund um das Thema Dankschreiben nach dem Vorstellungsgespräch wissen müssen, erfahren Sie hier – inklusive kostenlosen Mustern.

Dankschreiben nach dem Vorstellungsgespräch

Das spricht für ein Dankschreiben nach dem Vorstellungsgespräch

Sie haben an Ihrer Bewerbung gefeilt, sie abgeschickt, auf einen Anruf gehofft – und ihn mit der Einladung zum Vorstellungsgespräch auch bekommen. Jetzt haben Sie auch das Bewerbungsgespräch gemeistert. Und wieder ist es Zeit zu warten. Oder doch nicht?

Eigentlich liegt der Ball jetzt bei dem möglichen Arbeitgeber. Sofern nicht noch eine weitere Auswahlrunde auf dem Weg zur endgültigen Entscheidung geplant ist, müssen nun die Personalverantwortlichen beim Unternehmen beratschlagen, welcher Bewerber der aussichtsreichste war. Viele Bewerber glauben, nun nichts mehr tun zu können. Das stimmt jedoch nicht.

Nach einem Vorstellungsgespräch haben Sie die Möglichkeit, ein Dankschreiben an Ihre Gesprächspartner zu verfassen. Im angelsächsischen Raum sind solche Danksagungen längst eine oft genutzte Option. Das Dankschreiben ist in Deutschland noch nicht sonderlich weit verbreitet, aber gerade dennoch eine sehr gute Idee. Dabei geht es nur scheinbar darum, einfach nur Danke zu sagen. Natürlich haben Sie als Bewerber noch ein anderes Bestreben: sich als idealer Kandidat zu präsentieren. Mit einem Dankschreiben können Sie einen guten Eindruck, den Sie bisher im Verlauf des Bewerbungsprozesses gemacht haben, abrunden.

Mit einem Dankschreiben zeigen Sie Ihr Interesse

Ein Dankschreiben ist einerseits eine freundliche Aufmerksamkeit. Wohl jeder freut sich, wenn jemand anderes ihm seinen Dank ausdrückt. Gleichzeitig kann Ihnen als Bewerber ein Dankschreiben dabei helfen, positiv in Erinnerung zu bleiben. Scheinbar beiläufig sorgen Sie mit der Notiz dafür, dass Sie nicht in Vergessenheit geraten. Und Sie demonstrieren, dass Ihnen der Job wirklich wichtig ist – nur deshalb machen Sie sich schließlich die Mühe, ein persönliches Dankschreiben zu verfassen.

Natürlich ist ein Dankschreiben kein Allheilmittel. Wenn das Vorstellungsgespräch schlecht lief, kann auch ein solches Schreiben nichts mehr retten. In allen anderen Fällen ist die Notiz jedoch eine gute Idee. Mit einem Dankschreiben nach dem Vorstellungsgespräch haben Sie im Normalfall nichts zu verlieren – außer, Sie bauen Fehler ein und formulieren einen unhöflichen Text, was in der Regel nicht der Fall sein dürfte. Sie können jedoch einiges gewinnen, weshalb ein Dankschreiben eine gute Möglichkeit ist, Ihre Chancen auf einen angestrebten Job zu erhöhen.

Welchen Inhalt hat ein Dankschreiben nach dem Bewerbungsgespräch?

Weil das Dankschreiben noch nicht besonders gebräuchlich in Deutschland ist, wissen viele Bewerber nicht, wie genau es typischerweise aussieht. Es handelt sich dabei um ein kurzes Schreiben, bei dem Sie Ihren Gesprächspartnern für das Vorstellungsgespräch danken.

Außerdem enthält ein solches Schreiben oft einige kurze Sätze zu einem inhaltlichen Aspekt des Gesprächs, der aus Sicht des Verfassers besonders interessant war oder der diesen nachhaltig beschäftigt hat. Gleichzeitig sollten Sie zum Ausdruck bringen, dass Sie sich nach wie vor gut vorstellen können, bei diesem Arbeitgeber tätig zu werden. Auch ehrlich gemeinte Komplimente, etwa in Bezug auf die freundliche Atmosphäre des Gesprächs, können Teil des Dankschreibens sein.

Im Ton sollte das Dankschreiben dem Ton des Bewerbungsgesprächs entsprechen. Falls es dabei eher förmlich zuging, halten Sie sich auch in Ihrem Schreiben daran. Als Anrede eignet sich dann „sehr geehrte/r Frau/Herr [Name]“. Falls Ihnen jedoch schon im Vorstellungsgespräch das Du angeboten wurde, bleiben Sie auch im Dankschreiben dabei. Sie können dann ruhig etwas lockerer formulieren, wenn Sie glauben, dass das bei Ihren Gesprächspartnern gut ankommt. Wenn Sie in diesem Fall zu förmlich formulieren, hinterlassen Sie damit womöglich keinen sonderlich guten Eindruck.

So ist ein Dankschreiben aufgebaut

Das Dankschreiben beginnt mit der höflichen und korrekten Anrede des Empfängers oder der Empfänger. Es ist wichtig, dass Sie hier keine Fehler machen. Schreiben Sie die Namen unbedingt richtig. Falls Sie bei Ihrem Vorstellungsgespräch mehrere Gesprächspartner hatten, empfiehlt es sich, den ranghöheren zuerst zu nennen. Alternativ können Sie auch alphabetisch vorgehen, wenn keine klare Hierarchie zu erkennen ist.

Zum Einstieg danken Sie Ihren Gesprächspartnern für das freundliche oder interessante Gespräch. Drücken Sie aus, dass das Gespräch Ihren Wunsch, beim Unternehmen einzusteigen, bestärkt hat. Im besten Fall können Sie Argumente hierfür nennen, die sich aus dem Bewerbungsgespräch ergeben haben. Sie haben auch die Möglichkeit, auf bestimmte Aspekte des Gesprächs einzugehen, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben sind. Das ist jedoch nur sinnvoll, wenn es solche hervorstechenden Punkte aus Ihrer Sicht wirklich gab. Die Nennung solcher Aspekte wirkt sonst leicht unglaubwürdig und beliebig.

Dezente Komplimente und der passende Betreff

Falls Sie das Bedürfnis haben, einen bestimmten Punkt aus dem Vorstellungsgespräch klarzustellen, ist auch das denkbar. Verwechseln Sie das Dankschreiben jedoch nicht mit einem richtigen (längeren) Brief oder einem zweiten Anschreiben. Halten Sie sich kurz. Auch (zurückhaltende) Komplimente können Teil des Dankschreibens sein – etwa, indem Sie auf die freundliche Atmosphäre des Gesprächs eingehen. Auch hier gilt: Übertreiben Sie nicht. Es muss unbedingt authentisch klingen und nicht so, als würden Sie alles sagen, um den Job zu bekommen – egal, ob Sie es tatsächlich so empfinden oder nicht.

Zum Schluss drücken Sie aus, dass Sie sich freuen, von dem möglichen Arbeitgeber zu hören. Üben Sie an dieser Stelle auf keinen Fall Druck aus, indem Sie etwa schreiben, dass Sie sich eine Rückmeldung in einer bestimmten Zeitspanne erwarten.

Zum Dankschreiben gehört auch ein aussagekräftiger Betreff. Falls Sie das Schreiben per Mail abschicken, betrifft das nur den eigentlichen E-Mail-Betreff. Senden Sie den Brief per Post, gehört der Betreff in das eigentliche Schreiben. Formulieren Sie den Betreff so, dass sofort klar ist, warum Sie sich bei dem möglichen Arbeitgeber melden. Etwa so: „Vielen Dank für das freundliche Gespräch am XX.XX.XXXX“.

Muster für ein Dankschreiben

Die folgenden drei Muster zeigen Ihnen, wie ein Dankschreiben verfasst werden kann. Dabei ist wichtig, dass Sie diese Muster lediglich als Inspiration sehen. Verfassen Sie das Dankschreiben unbedingt individuell und so, dass es zu Ihnen und dem potenziellen Arbeitgeber passt. Es sollte authentisch klingen und die Aspekte beinhalten, die Ihnen wirklich wichtig sind.


Betreff: Danke für das freundliche Gespräch am XX.XX.XXXX

„Sehr geehrte Frau Musterfrau, sehr geehrter Herr Mustermann,

für das nette Gespräch, welches wir am XX.XX.XXXX in den Räumlichkeiten Ihrer Niederlassung in [Ort] geführt haben, möchte ich mich herzlich bei Ihnen bedanken. Ich hatte schon vorher großes Interesse, bei Ihnen als neue Mitarbeiterin im Bereich [Bereich] einzusteigen. Ihre Ausführungen zum Aufgabenbereich der Position, aber auch die ungezwungene Atmosphäre im Gespräch haben diesen Wunsch bestärkt. Außerdem passt diese Tätigkeit genau zu meinen Vorstellungen an meinen künftigen Job. Ich würde mich deshalb sehr über eine positive Rückmeldung von Ihnen freuen.

Ich verbleibe

mit freundlichen Grüßen
Sibylle Musterfrau“


Betreff: Herzlichen Dank für das Gespräch am XX.XX.

„Lieber Herr Mustermann,

es hat mich sehr gefreut, Sie in unserem Gespräch am XX.XX. kennenzulernen. Ich habe die Atmosphäre unseres Gesprächs als überaus freundlich empfunden. Dafür möchte ich mich bei Ihnen bedanken. Auch inhaltlich fand ich unser Treffen sehr spannend – besonders Ihre Ausführungen zu [Thema]! Das ist ein Themenbereich, der mich schon lange nicht nur beruflich, sondern auch privat stark interessiert. Ich fände es toll, wenn ich mich auch beruflich künftig noch stärker darauf fokussieren könnte. Ich kann mir kein Unternehmen vorstellen, bei dem ich dies lieber tun würde als bei Ihnen.

Falls Sie noch Rückfragen haben sollten, zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren. Darüber hinaus würde ich mich sehr über einen positiven Bescheid freuen.

Freundliche Grüße
Max Mustermann“


Betreff: Danke für das interessante Gespräch

„Sehr geehrter Herr Mustermann, sehr geehrter Herr Mustermann,

mit großen Erwartungen bin ich zum Bewerbungsgespräch am XX.XX. in Ihrem Büro erschienen – zu Recht, wie sich schnell gezeigt hat! Ich habe unser Gespräch als äußerst freundlich und interessant empfunden. Herzlichen Dank dafür.

Ihre Ausführungen im Verlauf des Gesprächs haben meinen Wunsch, bei Ihnen als [Position] zu arbeiten, bestärkt. Gleichzeitig empfand ich besonders unser kurzes Brainstorming über mögliche Projekte im Bereich [Bereich] als sehr anregend. Ich habe mir zwischenzeitlich weiter darüber Gedanken gemacht und würde mich sehr freuen, Ihnen meine Vorschläge als neue Mitarbeiterin im Bereich [Bereich] unterbreiten zu können.

Ich freue mich sehr auf Ihre Rückmeldung.

Herzliche Grüße
Tanja Musterfrau“


Wann ist der richtige Zeitpunkt für ein Dankschreiben?

Sie sollten nicht zu viel Zeit verstreichen lassen, bevor Sie Ihr Dankschreiben nach dem Vorstellungsgespräch übermitteln. Mehr als zwei bis drei Tage sollten nicht zwischen dem Gespräch und der Zustellung des Briefs oder der Mail liegen. Sie riskieren sonst, dass die Entscheidung schon gefallen ist.

Warten Sie aber ruhig einen Tag, bis Sie Ihr Dankschreiben abschicken. Kommt etwa eine Mail unmittelbar nach dem Vorstellungsgespräch, ist das zwar kein Problem, aber zu diesem Zeitpunkt kann man sich ohnehin noch bestens an Sie erinnern. Einen oder zwei Tage später rufen Sie sich noch einmal in Erinnerung – und zwar auf eine positive Art und Weise. Bedenken Sie bei der Überlegung, wann der richtige Zeitpunkt für ein Dankschreiben ist, dass eine postalisch übermittelte Notiz entsprechend Zeit benötigt, um bei Ihrem Empfänger anzukommen.

Mögliche Formen eines Dankschreibens: E-Mail oder Brief?

Ein Dankschreiben kann auf verschiedenen Wegen übermittelt werden. Gebräuchlich ist meist insbesondere die E-Mail. Sie können jedoch ebenso einen Brief verschicken, den Sie am Computer erstellt haben. Auch eine handgeschriebene Karte ist eine Option.

Welche Variante sich am besten eignet, hängt in erster Linie von Ihren Vorlieben ab. Sie können sich auch an der bisherigen Kommunikation mit dem betreffenden Unternehmen orientieren. Wenn alles per Mail lief, macht es meist Sinn, auch das Dankschreiben per Mail zu verschicken. Andererseits hat gerade eine handgeschriebene Notiz den Vorteil, dass sie besonders persönlich wirkt. So bleiben Sie noch eher in Erinnerung.

Falls Sie sich für ein Dankschreiben per E-Mail entscheiden, stehen Sie womöglich vor dem Problem, dass Sie die persönlichen E-Mail-Adressen Ihrer Gesprächspartner gar nicht kennen. Es ist zwar möglich, aber nicht optimal, das Dankschreiben an eine allgemeine Adresse zu schicken. Sie haben dann keine Gewissheit, dass das Schreiben auch bei seinen tatsächlichen Empfängern ankommt. Falls Sie die E-Mail-Adressen nicht kennen, können Sie diese auch erfragen.

Wie lang sollte ein Dankschreiben sein?

Ein Dankschreiben nach einem Bewerbungsgespräch besteht nur aus einigen wenigen Sätzen. In keinem Fall sollte es länger als eine Seite sein. Sehen Sie jedoch eher eine halbe Seite als Maximum an.

Bedenken Sie immer: Sie möchten eine kurze Aufmerksamkeit an den möglichen Arbeitgeber übermitteln. Personaler haben meist wenig Zeit und freuen sich zwar sehr wahrscheinlich über Ihren Dank, aber nicht zwangsläufig auch über den Roman, in den Sie diesen eingebettet haben.

Mit ein paar Sätzen sollte alles gesagt sein. Wenn Sie inhaltlich zu sehr ausschweifen, riskieren Sie außerdem, dass Ihr Dankschreiben zu einem zweiten Anschreiben wird. Sie hatten im Vorstellungsgespräch die Gelegenheit, Ihre Vorzüge darzustellen. Belassen Sie es dabei – und nutzen Sie das Dankschreiben, um sich weiterhin als motiviert und interessiert zu zeigen.

Was macht ein gutes Dankschreiben aus?

Ein gutes Dankschreiben ist authentisch und glaubhaft formuliert. Es drückt eine positive Grundhaltung in Bezug auf das Vorstellungsgespräch und eine mögliche Mitarbeit beim betreffenden Arbeitgeber aus. Es enthält weder inhaltliche Fehler noch Rechtschreib- oder Grammatikfehler. Außerdem sind alle Namen korrekt geschrieben.

Ein gutes Dankschreiben zeichnet sich dadurch aus, dass in wenigen Sätzen alles auf den Punkt gebracht ist. Nach der Lektüre hat der Ansprechpartner das Gefühl, dass er mit Ihnen die richtige Wahl trifft – und Sie echtes Interesse an einer Mitarbeit haben. Das Dankschreiben kann seine Wirkung außerdem nur entfalten, wenn Sie es rechtzeitig – spätestens nach ein paar Tagen – übermitteln.

Ihr Dankschreiben sollte immer individuell verfasst sein. Unpersönliche Standard-Dankschreiben verschaffen Ihnen keinen Vorteil. Machen Sie deutlich, dass Sie das Schreiben wirklich für diesen Arbeitgeber verfasst haben. Falls Sie sich entscheiden, das Dankschreiben als Brief oder Karte zu verschicken, achten Sie darauf, dass das Material ohne Flecken und Knicke ist. Falls Sie die handschriftliche Variante wählen, schreiben Sie unbedingt leserlich. Als Stift eignet sich ein Füllfederhalter am besten.

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